Lenovo ThinkPad T495 mit Ryzen 5 Pro im ersten Test langsamer als ThinkPad T490 mit Core i5
Einige Wochen nach dem ThinkPad T490 veröffentlicht Lenovo nun auch das AMD-Pendant ThinkPad T495. Es handelt sich hierbei um den Nachfolger des ThinkPad A485, allerdings führt der Hersteller die A-Baureihe in diesem Jahr nicht mehr fort, sondern integriert die AMD-Modelle in das bestehen Intel-Lineup. Unser Testgerät trägt die Bezeichnung ThinkPad T495-20NKS01Y00 und ist im Campus-Programm für gerade einmal 999 Euro erhältlich, inklusive dem AMD Ryzen 5 Pro 3500U samt RX Vega 8, 512 GB SSD-Speicher sowie 16 GB RAM. Wir haben bereits erste CPU-Benchmarks durchgeführt und interessante Ergebnisse erhalten, vor allem im Vergleich zum ThinkPad E495 mit dem Consumer Ryzen 5 3500U.
Eine Info vorweg: Im Gegensatz zur ThinkPad-E-Serie (E490 & E495) sind die Gehäuse bzw. die Gehäusematerialien des T490 und T495 vollkommen identisch.
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Details
Die TDP-Konfiguration des neuen ThinkPad T495 ist prinzipiell identisch mit dem ThinkPad T490. Der Prozessor darf also kurzzeitig bis zu 30 Watt verbrauchen und bei dauerhafter Belastung bis zu 25 Watt. Genau dieses Verhalten sehen wir dann auch bei dem Cinebench Multi-Test. Der Zeitraum, in denen mehr als 25 Watt verbraucht werden dürfen, unterscheidet sich immer minimal, was auch die leichten Unterschiede in den ersten vier Durchgängen unserer Cinebench-Schleife erklärt. Die 25 Watt reichen bei unserem Prozessor für 4x ~2,8-2,9 GHz. Leistungstechnisch ordnet sich der Ryzen 5 Pro im T495 damit hinter dem Intel-Modell T490 ein, sowohl mit dem Core i7-8565U als auch dem Core i5-8265U. Gegenüber dem alten ThinkPad A485 gibt es einen Leistungsanstieg von etwa 15 Prozent.
Ein bisschen enttäuscht sind wir von diesem Ergebnis schon, vor allem im Vergleich mit den Werten des ThinkPad E495, das auf die Consumer-Variante des Ryzen 5 3500U setzt. Das schlechtere Ergebnis des ThinkPad T495 hat dabei zwei verschiedenen Gründe. Zunächst einmal gibt es anscheinend qualitative Unterschiede zwischen den beiden Chips. Ob wir jetzt ein besonders gutes Exemplar des Ryzen 5 oder aber ein schlechtes Exemplar des Ryzen 5 Pro erwischt haben, können wir ohne weitere Vergleichsgeräte jedoch nicht mit Sicherheit sagen. Auf jeden Fall handelt es sich bei beiden Testgeräten um normale Retail-Produkte, diese Streuung kann also auch den Kunden treffen, was grundsätzlich aber auch für Intel-Geräte gilt.
Der Ryzen 5 3500U im ThinkPad E495 arbeitet bei den 25 Watt nämlich mit 4x 3,0-3,1 GHz, beim Ryzen Pro 5 3500U im T495 sind es bei 25 Watt aber "nur" 4x ~2,8 GHz. Außerdem gibt es noch einen weiteren Unterschied in der TDP-Konfiguration. Zusätzlich zu den Vorgaben für den Kurzzeit- bzw. Langzeitverbrauch verwendet AMD noch ein weiteres Limit mit der etwas kryptischen Bezeichnung STAPM (Skin Temperature Aware Power Management). Dieser Wert soll verhindern, dass die Oberflächen zu warm werden. Prinzipiell kann man sich das wie ein Gefäß vorstellen, welches sich bei Last immer weiter füllt. Im Fall des ThinkPad T495 liegt dieser Wert bei 22 Watt. Unter Last steigt der STAPM-Wert dann kontinuierlich an, bis er den Wert von 22 Watt erreicht (was nach dem vierten CB R15 Multi-Durchlauf der Fall ist). Erst in diesem Moment greift dann die Begrenzung und der tatsächliche CPU-Verbrauch wird auf 22 Watt begrenzt. Das ThinkPad E495 hat das STAPM-Limit auch, allerdings liegt es hier bei 25 Watt und deckt sich somit mit dem Wert für den dauerhaften Verbrauch. Daher gibt es hier auch keinen Abfall in der CB-Schleife.
Wir werden bei Lenovo nachfragen, warum dieser Wert beim ThinkPad T495 geringer als beim günstigeren ThinkPad E495 ist.