Benchmarkcheck: World of Tanks v8.0
Dem 1998 gegründeten und in Weißrussland ansässigen Entwickler Wargaming.net gelang im Jahr 2011 sein bisher größter Coup: World of Tanks, der kostenlos spielbare Online-Titel, entwickelte sich dank seiner packenden und durchaus taktischen PvP-Gefechte zu einem extrem beliebten und erfolgreichen Free2Play-Schlager.
Geld verdienen die Entwickler hauptsächlich durch den Verkauf von Spielgold, einer Premium-Währung, mit der sich Nutzer bestimmte Panzer und Upgrades holen können. Ein Erfahrungs- und Einkommensbonus ist ebenfalls gegen bare Münze erhältlich. Unfaire Vorteile soll es bei World of Tanks nicht geben – der Free2Play-Titel bereitet auch zahlungsunwilligen Spielern eine Menge Spaß.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Beschreibung
Wie der Name verrät, konzentriert sich World of Tanks auf Panzerduelle. Im Standard-Modus treten zwei Teams mit jeweils 15 Spielern auf mehr oder weniger offenen Maps im kompetitiven PvP an. Das Ziel ist so simpel wie spannend: Zerstöre alle Panzer oder erobere die gegnerische Flaggenzone. Ehe man richtig mit der Spielmechanik vertraut ist und sich in den knackigen Kämpfen zurechtfindet, steht allerdings eine gewisse Eingewöhnungszeit an.
Schon das Hauptmenü erschlägt Neulinge förmlich: Dutzende Icons und Menüpunkte warten darauf, angeklickt und verinnerlicht zu werden. Neben dem InGame-Store, dem Depot und den Baracken ist vor allem das Forschungsmenü interessant. Hier lassen sich neue Panzer-Modelle erstehen und bereits erworbene aufrüsten. Soll es zum Beispiel ein besseres Rohr oder doch lieber ein stärkerer Motor sein? Um die ganzen Inhalte freizuschalten, dürften Durchschnitts-Gamer Wochen, Monate oder sogar Jahre brauchen.
Die Gefechte selbst spielen sich – den entsprechenden Tank vorausgesetzt – angenehm flott, ohne dabei eine gewisse Taktik vermissen zu lassen. Wage ich mit meinem Team die direkte Konfrontation oder versuche ich den Gegner geschickt zu flankieren? Dank der relativ kurzen Rundendauer (nach 15 Minuten endet eine Map gewöhnlich) kann man den Titel auch ideal zwischendurch genießen.
Benchmark
Wenn im Optionsmenü das »battle recording«, also die »Gefechtsaufzeichnung«, aktiviert ist, speichert W.o.T. alle absolvierten Partien. Die Replays befinden sich im gleichnamigen Untermenü des Spielordners und können per einfachem Klick gestartet werden. Um eine möglichst hohe Vergleichbarkeit zu gewährleisten, greifen wir für unsere Benchmarks auf ein selbsterstelltes Replay zurück (siehe Video).
Da jede Runde mit einem 30-sekündigen Countdown beginnt, überspringen wir die Anfangsphase mithilfe der Tastenkombination Ctrl + rechter Pfeil. Die rund 1,5-minütige Sequenz wird vom Tool Fraps begleitet, das die mittlere Bildwiederholrate aufzeichnet. Die zugrunde liegende Karte »Mines« (zu Deutsch »Minen«) ist nach unseren Erfahrungen etwas anspruchsvoller als andere Maps wie beispielsweise »Himmelsdorf«, das kompakter ausfällt und deutlich weniger Grünfläche enthält. Je nachdem in welcher Umgebung man sich gerade aufhält und wie viele Panzer dargestellt werden, schwankt die Framerate teils ziemlich kräftig. 30 fps sollten bei unserem Benchmark als Richtwert für ein akzeptables Gameplay dienen.
Settings
Kommen wir zu den Neuerungen des langersehnten Updates. Wargaming.net hat nach eigenen Angaben nicht nur weitere Panzer, Gestaltungs- und Personalisierungsoptionen eingefügt, sondern auch die Optik verbessert. Speziell das Rendering- und Beleuchtungssystem soll erheblich überarbeitet worden sein. Ähnliches gilt für die Physik und einige Effekte (z.B. Wasserwellen).
Vorbildlich: Die mit Version 8 hinzugekommenen Verbesserungen lassen sich im Optionsmenü unter „Graphics“ komfortabel an- bzw. abschalten (»Standard« vs. »Improved«). Generell müssen wir dem Entwickler für das üppige Grafikmenü viel Lob aussprechen. Über die fünf unterschiedlichen Presets (»Graphics Quality«) kann die Technik schnell an die Fähigkeiten der eigenen Hardware angepasst werden. Im Gegensatz zu »Medium«, »High« und »Maximum“ bietet die niedrigste Einstellung noch das alte Grafikniveau.
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Stufen sind deutlich erkennbar. Besonders das Minimum-Preset hat es im direkten Vergleich schwer: Die schwachen Texturen, die mageren Schatten und die triste, kaum vorhandene Beleuchtung kosten ordentlich Atmosphäre. Ab der normalen Stufe gewinnt die Optik sichtbar an Qualität, wobei die Texturschärfe nicht an das hohe oder maximale Preset heranreichen kann. Umso höher das Gesamtlevel ist, umso mehr Gras wird übrigens auf den Monitor gezaubert.
Neben der globalen Stufe und den 17 Detaileinstellungen offenbart das Grafikmenü noch diverse weitere Optionen. Da hätten wir unter anderem die Auflösung, den Gamma-Wert, den Bildmodus, die vertikale Synchronisation und die Kantenglättung.
Resultate
Wer keine hohen Ansprüche an die Grafik stellt, kann World of Tanks bereits mit einer Einsteiger-GPU problemlos zocken. Das Minimum-Preset bringt auch eine HD Graphics 3000 oder 4000 nicht ins Wanken. Für das deutlich hübschere Medium-Preset braucht es dagegen ordentlich Rechenpower. Unser Replay lief erst mit einem Vertreter aus der oberen Mittelklasse flüssig. Alle Grafikkarten unter der GeForce GT 650M schafften beim Einsatz von 1.366 x 768 Bildpunkten nicht mehr als 30 fps. Hohe Details verlangen sogar nach einer High-End-GPU wie der GeForce GTX 660M. 1.920 x 1.080 Pixel und maximale Details wurden im Test nur von den aktuellen Spitzenmodellen GeForce GTX 680M und Radeon HD 7970M anständig befeuert.
Apropos Radeon: Wie die Benchmark-Tabelle zeigt, gehört World of Tanks zu den wenigen Spielen, die mit AMD-GPUs grundsätzlich etwas besser harmonieren. So reihten sich vermeintlich schwächere bzw. ältere Karten wie die Radeon HD 7660G oder die HD 5650M oftmals vor ihren Nvidia-Konkurrenten ein (in diesem Fall die GeForce GT 630M). Zwischen der HD 7970M und der GTX 680M waren in maximalen Einstellungen ganze 20 fps Unterschied.
Update 13.10.2012: Einige GTX 680M Nutzer berichten über eine deutlich höhere Performance. Da wir mehrere GPU-Treiber probiert und W.o.T. sogar auf einer anderen Festplatte installiert haben, dürfte das Problem entweder an Optimus oder an unserem Grafikkartenexemplar liegen (wir bitten Schenker Notebooks vermutlich um einen Austausch). Falls sich noch Änderungen ergeben sollten, wird der Artikel entsprechend angepasst.
Fazit: Um in den Genuss einer guten Optik und allen technischen Verbesserungen zu kommen, benötigt man ein potentes Multimedia- oder Gaming-Notebook.
Testsysteme
Für die zur Verfügung gestellten Geräte müssen wir uns wie üblich bei Schenker Notebooks bedanken (mysn.de):
- XMG P502 (Core i7-3610QM, GeForce GTX 660M, GTX 670M, GTX 675M, GTX 680M & Radeon HD 7970M, 8 GB RAM)
- XMG A502 (Core i5-3360M, GeForce GT 650M & HD Graphics 4000, 8 GB RAM)
- Xesia M501 (Core i7-2630QM, GeForce GT 630M & HD Graphics 3000, 8 GB RAM)
GPU-Treiber der drei Plattformen: 306.23 (Nvidia), 12.9 Beta (AMD) respektive 8.15.10.2761 (Intel).