Benchmarkcheck: Titanfall
Technik
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Passionierte Gamer, die einen Grafikbomber im Stile von Battlefield 4 oder Crysis 3 erwarten, sind bei Titanfall an der falschen Adresse. Zwar wurde die zugrunde liegende Source Engine in den letzten Jahren massiv überarbeitet und mit neuen Features versehen, wirklich modern ist die Technik jedoch nicht. Da hätten wir zum einen die Texturqualität, welche den Ansprüchen, die man 2014 stellen kann, nicht mehr gerecht wird: Zu matschig sind die meisten Objekttapeten bei genauerer Betrachtung.
Auf der anderen Seite vermissen wir ein detailliertes Physik- und Zerstörungssystem. Ja, in einigen Szenen geht auf dem Bildschirm sprichwörtlich die Post ab, was Effekte und Explosionen betrifft. Herausbrechende Wände oder in sich zusammenfallende Häuser sucht man aber vergebens. Umso mehr verwundert die Tatsache, dass Titanfall knapp 50 GByte Festplattenspeicher für sich beansprucht. Selbst Battlefield 4 kommt derzeit nur auf etwa 25 GByte (Crysis 3: ~14 GByte).
Positiv möchten wir an dieser Stelle die übersichtlichen und gut designten Menüs hervorheben, wobei man einige Grafikoptionen nur im Hauptmenü und nicht im laufenden Match anpassen kann. Dazu gehören die Auflösung und die Qualität der Texturen. Apropos Texturen: Da die maximale Einstellung »Insane« nach Grafikkarten mit mindestens drei GByte VRAM schreit, haben wir für die Benchmarks auf diese Stufe verzichtet und uns mit Low, Medium, High und Very High begnügt.
Neben der Texturqualität offenbart das Videomenü noch zahlreiche andere Optionen. Seien es nun die Licht-, Schatten-, Effekt- und Modelldetails oder die Einschusslöcher bzw. die Ragdoll-Physik. Die Helligkeit, der Bildmodus, das Seitenverhältnis und das Sichtfeld lassen sich ebenfalls ändern. Dank dem integrierten Anti-Aliasing und der anisotropen Filterung werden Objekte auch in der Ferne noch halbwegs scharf und ohne krasse Kanten dargestellt. V-Sync, das störende Zeilenverschiebungen verhindert, war für die Benchmarks deaktiviert.
Leider richtet sich die maximale Bildwiederholrate nach der Frequenz des Monitors. Während bei einem 120-Hz-Display also nicht mehr als 120 Bilder pro Sekunde möglich sind, kommt ein ordinäres 60-Hz-Panel, wie man es in den meisten Geräten entdeckt, höchstens auf 60 fps. Obwohl es nicht die feine englische Art ist, testen wir eine Grafikkarte nur dann in jedem Setting durch, wenn sie diese Grenze verfehlt. Kommt Modell xy in High z. B. auf 59 fps, werden bei Medium und Low einfach 60 fps eingetragen.
Spielerisch hinterlässt Titanfall einen guten Eindruck. Die knalligen Gefechte sind – trotz einiger Atmosphäreeinbußen hinsichtlich der Technik – schick und packend inszeniert. Das hohe Spieltempo gepaart mit der unkomplizierten Steuerung und den frischen Gameplay-Ideen sorgt für jede Menge Spaß. Zumindest ein paar Stunden lang, denn nach einer Weile nutzt sich die Mechanik etwas ab – neue Upgrades und Verbesserungen hin oder her.
Ob Titanfall auch auf Dauer motiviert, hängt sehr stark von den Vorlieben des jeweiligen Spielers ab. Im Endeffekt kämpft man sich – wie bei den meisten Multiplayer-Vertretern – dann halt doch nur durch Gegnermassen. Als kompromisslose Action-Ballerei für Zwischendurch ist Titanfall aber genau richtig. Nicht zuletzt aufgrund des knackigen Sounds und der flüssigen und sehr angenehmen Bedienung.
Benchmark
Multiplayer-Titel, die über keinen Offline-Modus verfügen, sind für Benchmarks ziemlich ungeeignet. Wegen des variierenden Spielablaufs und anderer Faktoren (Server-Qualität, Ping etc.) kommt es hier zu besonders großen Fluktuationen, die sich kaum eliminieren lassen. Die Suche nach einer grafisch anspruchsvollen Szene, die möglichst komfortabel zu benchmarken ist UND konstante Ergebnisse liefert, gestaltet sich entsprechend schwierig.
Obwohl die Kamerafahrten zu Beginn der Kampagnen-Levels auch nicht perfekt sind, haben wir uns für den Start der Mission »The Refueling Raid« entschieden (auf Seiten der IMC). Solange der Charakter direkt am Helikopterausstieg mit Blick auf das Schlachtfeld sitzt/steht (was in rund 2/3 der Durchgänge der Fall ist), weichen die Ergebnisse nicht großartig voneinander ab. Nur wenn der Charakter sehr schräg positioniert wird und die Umgebung aus dem Sichtfeld gerät, kann sich die Performance unter Umständen erhöhen. Falls letzteres Szenario eintritt, bewegen wir den Kopf etwas Richtung »Action«.
Da die Framerate in effektlastigen Szenen (Explosionen, Rauch...) gerne um 1/3 oder mehr einbricht, sollte der Durchschnittswert mindestens 30-35 fps betragen. Bei einem niedrigeren Score ruckelt Titanfall in manchen Levels/Passagen zu stark. Genauere Infos zur Benchmark-Sequenz erhalten Sie in unserem Video.
Resultate
Beim Thema Hardware-Hunger gibt sich Titanfall recht genügsam. Wer den Action-Kracher mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten, sehr hohen Details und vierfacher MSAA-Kantenglättung spielen möchte, muss zwar eine High-End-GPU im Rechner haben, allerdings klettert schon eine GeForce GTX 765M über die 35-fps-Marke.
Für hohe Grafikeinstellungen, 1.366 x 768 Pixel und zweifache Kantenglättung sollte es mindestens ein Spross aus der oberen Mittelklasse sein (z. B. die GeForce GT 750M). Typische Allround-GPUs wie die GeForce GT 740M kommen bei einer Deaktivierung der AA-Option immerhin mit normalen Settings zurecht. Einsteiger-Chips auf Niveau der Intel HD Graphics 4600 packen dagegen nur niedrige Auflösungen und Details.
Das relativ schlechte Abschneiden der GeForce GTX 860M (Ultra, siehe Tabelle) erklärt sich vermutlich durch den eingesetzten Treiber. Während unsere Dauerleihstellungen mit der topaktuellen und von Nvidia empfohlenen ForceWare 335.23 liefen, musste sich das XMG P304 im Test mit der etwas älteren Version 332.35 arrangieren. Ergo: Um die maximale Performance zu erhalten, sollte man unbedingt den Treiber aktualisieren.
Treiber ist auch ein gutes Stichwort für die Intel HD Graphics 4000, die nur mit der brandneuen Beta-Version 10.18.10.3496 anständig funktionierte (mal abgesehen von der miesen Leistung). Der offizielle, aber schon etwas angestaubte Treiber 10.18.10.3412 produzierte massive Grafikfehler.
Angesichts des fps-Limits, der enormen Spielgröße und des hohen Zeitaufwandes wird Titanfall wohl kein Mitglied unseres »Standard-Parcours«. Rechnen Sie also nicht mit allzu vielen weiteren Benchmarks.
Titanfall | |
1920x1080 (Very) High AA:4xMS AF:16x 1366x768 High AA:2xMS AF:8x 1366x768 Medium/Low 1024x768 Low/Disabled | |
Radeon R9 280X, 3770K | |
GeForce GTX 660 Ti, 3770K | |
GeForce GTX 780M, 4700MQ | |
Radeon HD 8970M, 4700MQ | |
Radeon R9 M290X, 4700MQ, Samsung SSD 840 EVO 500GB | |
Radeon HD 7970M, 3610QM | |
GeForce GTX 680M, 3610QM | |
GeForce GTX 770M, 4700MQ | |
GeForce GTX 860M, 4810MQ, Crucial M500 240 GB CT240M500SSD3 mSATA | |
GeForce GTX 675MX, 3610QM | |
GeForce GTX 765M, 4700MQ | |
GeForce GTX 670MX, 3610QM | |
GeForce GTX 660M, 3610QM | |
GeForce GT 750M, 4702MQ | |
Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ, Intel SSD 525 Series SSDMCEAC180B3 | |
GeForce GT 740M, 4200M | |
HD Graphics 4600, 4700MQ | |
HD Graphics 4000, 3610QM |
Testsysteme
Drei unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W503 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 765M, GTX 770M, GTX 780M, Radeon HD 8970M & HD Graphics 4600)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M & HD Graphics 4600)
- XMG P502 (Core i7-3610QM, 8 GB DDR3, GeForce GTX 660M, GTX 670MX, GTX 675MX, GTX 680M, Radeon HD 7970M & HD Graphics 4000)
Auf diesen Notebooks ist jeweils Windows 7 in der 64-Bit-Edition installiert. Danke an Micron für die 480 GByte große Crucial M500.
Ein weiteres Testgerät wurde von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M & HD Graphics 4600)
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 335.23, AMD 14.2 Beta 1.3, Intel 10.18.10.3464 (10.18.10.3496 @ HD 4000)
Hinzu kommen Benchmarks von anderen Notebooks (mit eventuell abweichenden Treibern).