Apple's Quartalszahlen: Es geht etwas bergab
Man erinnert sich kaum an das letzte Mal als Apple Umsatzeinbussen vermelden musste. "Es waren 13 unglaubliche Jahre", meinte das Wall Street Journal zu Apple's langjähriger Wachstumsphase. Aber jetzt brechen erstmals seit 2003 Verkaufs- und Umsatzzahlen bei Apple ein. Der Umsatz ist auf 50,56 Milliarden US-Dollar gefallen, das ist ein Rückgang um 13 Prozent im Vergleich zu den etwas über 58 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Wenn man sich die Daten nach Region ansieht, überrascht, dass der Rückgang in Europa mit -5 Prozent am Geringsten war, in China und dem Rest von Asien mit durchschnittlich -25 Prozent am Höchsten. Gestiegen ist der Umsatz ausschließlich in Japan, dort allerdings gleich um 24 Prozentpunkte.
Der Gewinn ist um 22 Prozent auf 10,5 Milliarden US-Dollar gesunken. Nach Bekanntgabe der Zahlen fiel die Apple Aktie nach Börsenschluss auf knapp 96 US-Dollar. Tim Cook, der CEO von Apple, meinte bei der Vorstellung der Quartalszahlen, dass sich Apple "angesichts des starken makroökonomischen Gegenwinds" gut behauptet habe.
iPhone
Apple hat erstmals auch bei seinem beliebtesten Produkt, dem iPhone geschwächelt: Statt etwas über 61 Millionen verkaufter Geräte im 2. Quartal 2015, wurden im letzten Quartal nur mehr knapp 51,2 Millionen iPhones verkauft, das ist ein Rückgang um 16 Prozent und ein Umsatz von 32,86 Milliarden US-Dollar. Die zurückgefahrene Produktion hat diesen Trend schon angedeutet. Die Nachfrage nach den aktuellen iPhone 6s und iPhone 6s Plus Modellen ist geringer als bei den Vorjahresmodellen. Glaubt man Analysten von Barclay, wird sich dieser Trend auch beim kommenden iPhone 7 fortsetzen, da Apple gerüchteweise plant erst 2017 ein komplettes Redesign seiner iPhone-Serie zu veröffentlichen.
iPad und Mac
Der iPad Absatz sank, laut Meinung der Analysten, etwas weniger stark als erwartet: 10,3 Millionen iPad Modelle sind 19 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2015. Den Trend konnte auch das im Herbst 2015 vorgestellte iPad Pro nicht aufhalten. Der negative Trend im PC-Markt allgemein machte auch vor Apple nicht halt: 4,03 Millionen verkaufter Mac Modelle im 2. Quartal 2016 sind 12 Prozent weniger als im 2. Quartal des Vorjahres.
Erfolg bei Services und dem Rest
Gute Nachrichten gab es in der Sparte Services und "Others": Zu den Ersteren zählen beispielsweise Apple Pay, Apple Care, iCloud und Apple Music, das im Juni 2015 gestartet ist. In diesem Bereich hat Apple ein Plus von 20 Prozent erwirtschaftet und einen Umsatz von knapp 6 Milliarden US-Dollar generiert. Noch stärker stieg das Geschäft mit den Produkten, die Apple in der Kategorie "Others" zusammenfasst: Apple Watch, Apple TV und die übernommenen Beats Produkte haben dem Konzern einen Gewinn von 2,2 Milliarden US-Dollar beschert, das ist 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.