Apple hat mit 3D-Gesichtserkennung Face ID 2 Jahre Vorsprung
Reuters berichtete kürzlich über die schwierige Suche der Android-OEMs nach einer Alternative zu Apples Face ID. Samsungs Galaxy S9 muss bei der Gesichtserkennung klein beigeben, die reine Software-Lösung auf Basis von Iris-Scanner und herkömmlicher Selfie-Cam kann es in Bezug auf die Sicherheit des biometrischen Verfahrens nicht mit der aufwändigen 3D-Kamera im iPhone X aufnehmen. So dürfte es auch den anderen Herstellern in diesem Jahr ergehen, wie Recherchen in der Zulieferindustrie zeigen.
Apple hat den Markt leergefegt
Apple hat insbesondere bei den VCSELs (Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser), einer essentiellen Komponente der True Depth-Kamera, den Markt leergefegt, meinen Analysten beim Marktforschungsinstitut Gartner. Nach ersten Lieferproblemen beim iPhone X im vergangenen Jahr sicherte sich Apple geschickt auch die Bestände eines zweiten Zulieferers mit einem Deal über 390 Millionen US-Dollar. Zwar gibt es mittlerweile weitere Produzenten der gefragten Komponente, darunter auch die österreichische AMS AG, mit entsprechend hohen Stückzahlen wird aber nicht vor 2019 gerechnet.
Ein OEM noch heuer, der Rest erst 2019
Laut Reuters-Bericht dürfte es einen einzelnen OEM-Hersteller geben, der noch Ende 2018 mit einer kommerziellen Lösung vorpreschen will, Experten glauben allerdings nicht an hohe Absatzzahlen bis 2019, wo dann weitere Hersteller, beispielsweise Samsung beim Galaxy S10, entsprechende Lösungen vorstellen werden. Der Name dieses OEMs wurde von Reuters nicht verraten, es könnte sich hier um Xiaomi handeln, die ja gerüchteweise beim Mi 7 an einer Face ID-Alternative arbeiten. Auch Huawei, die schon 2017 eine erste Preview auf ihre 3D-Tiefenkamera gegeben haben, dürften 2019 ihre Smartphones mit 3D-Sensoren aufrüsten.
Bis 2021 in 40 Prozent aller Smartphones
Neben der deutlich sichereren Gesichtserkennung sollen die dreidimensionalen Sensoren künftig auch für Augmented Reality im Smartphone zuständig sein. Gartner erwartet, dass bis 2021 40 Prozent aller Smartphones mit entsprechenden Komponenten für AR-Anwendungen und -Spiele ausgestattet sind, insgesamt ein Milliardenmarkt, den Smartphone-Produzenten bislang gezwungenermaßen Apple überlassen müssen.