Samsung Galaxy S9: Gesichtserkennung deutlich unsicherer als Face ID
Man kann zu Apple stehen wie man will, eines muss man aber neidlos anerkennen: Auch 6 Monate nach der Ankündigung des iPhone X mit seiner Gesichtserkennung Face ID hat Apple im Android-Umfeld noch keine echte Konkurrenz zu befürchten was die Sicherheit der Technologie betrifft, auch wenn Face ID selbst nicht unfehlbar ist. Zwar gibt es jede Menge alternative Implementierungen unter Android-Geräten, diese basieren allerdings allesamt auf deutlich einfacherer 2D-Technologie, an einer 3D-Variante wird zwar von einigen Herstellern ebenfalls gearbeitet, Apple hat hier aber einen zeitlichen Vorsprung von vermutlich mindestens einem Jahr.
Auch die Vorstellung des Galaxy S9 und S9+ vergangene Woche am Mobile World Congress konnte daran leider wenig ändern, wie Cnet kürzlich berichtete. Die neue Galaxy-Generation bietet neben dem klassischen aber langsamen Iris-Scan und der einfachen Gesichtserkennung nun zwar einen zusätzlichen Modus namens "Intelligent Scan", der einige Verbesserungen bei Sicherheit, Usability und Geschwindigkeit der biometrischen Authentifizierung mittels Frontkamera und Iris-Scanner bietet, sicher genug ist das Verfahren aber nach Ansicht einiger Experten bei Weitem nicht, was wohl auch der Grund ist, weshalb Samsung selbst beim mobilen Bezahlen mittels Samsung Pay oder beim Zugang zum Datensafe am Galaxy S9 weiterhin einen Scan von Iris oder Fingerabdruck oder alternativ einen Pin-Code verlangt.
Intelligent Scan scheint mehr darauf angelegt zu sein, das Entsperren des Smartphones zu vereinfachen und die Erkennung selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen zu verbessern, als die Sicherheit zu erhöhen, meint etwa Andrew Blaich, Experte beim Sicherheits-Unternehmen Lookout. Seiner Einschätzung nach wollte Samsung hier vor allem die einfache Bedienung von Apples Face ID erreichen, ohne allerdings einen aufwändigen 3D-Scan des Gesichts anzufertigen, der bei Face ID für die höhere Sicherheit verantwortlich ist. Das dürfte dazu führen dass sich das System auch 2018 wieder durch Fotos austricksen lässt, auch wenn das bislang noch nicht bewiesen wurde.