Apple: Änderung der Arbeitsgesetze in Indien gefordert, Abzug der iPhone-Produktion aus China
Apple strebt eine Änderung der Arbeitsgesetze in Indien an, um dort seine Produktion von iPhone und Co. auszuweiten. Einzelne Regionalregierungen sollen schon grünes Licht für einige Reformen signalisiert haben, andere würden die Apple-Forderungen für Änderungen bei den gesetzlichen Arbeitsbedingungen derzeit noch prüfen, heißt es in Medienberichten aus Indien. Apple will die iPhone-Montage Stück für Stück weiter aus China abziehen.
Mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, dass der südliche indische Bundesstaat Tamil Nadu, in dem Apples Hauptzulieferer Foxconn (Hon Hai Precision Industry) das größte iPhone-Werk in Indien betreibt, die Verabschiedung neuer Vorschriften in Erwägung zieht, welche die Arbeitszeiten in den iPhone-Fabriken flexibler gestalten würden.
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Den Berichten zufolgen haben sich Führungskräfte von Apple und der indischen Lobbygruppe Cellular and Electronics Association (CEA), die Apple und seine Zulieferer wie Foxconn, Pegatron und Wistron in Indien vertritt, über sechs Monate hinweg mit indischen Regierungsvertretern getroffen, um die Arbeitsreformen voranzutreiben. Die geplanten Änderungen von Apple würden die lokalen Arbeitszeiten in Indien den Verhältnissen der iPhone-Fabriken in China angleichen.
Die Änderungen bei den Arbeitsbedingungen in Indien sind Teil der Bemühungen von Apple, die Produktion von China in Länder wie Indien zu verlagern. Der Vorstoß von Premierminister Narendra Modi für eine lokale Produktion, finanzielle Anreize und die relativ billigen Arbeitskräfte in Indien haben Foxconn, Pegatron und Wistron dazu veranlasst, die Produktion in Indien zu erhöhen.
Arbeitsrechtsreformen sind in Indien bislang selten. Die Bereitschaft der Regierung Apple entgegenzukommen zeige, wie sehr sich Indien zu einem Großzentrum der Elektronikfertigung entwickeln möchte. Die vorgeschlagenen Änderungen am Arbeitsrecht für Apple sehen unter anderem vor, mehr Überstunden zuzulassen und den Zulieferfabriken von Apple zu erlauben, in zwei Schichten zu je 12 Stunden zu arbeiten, statt wie bisher in drei Schichten zu je acht Stunden.
Alleine Foxconn beschäftigt mehr als 60.000 Arbeiter in Indien. Ein großer Teil davon sind Frauen im Alter zwischen 19 und 24 Jahren. Der indische Bundesstaat Karnataka, in dem sich das iPhone-Werk von Wistron befindet und in dem Foxconn ein neues 700-Millionen-Dollar-Werk bauen will, hat in den letzten Wochen ein Gesetz verabschiedet, das eine Änderung der Arbeitsbestimmungen ermöglicht.