Aiways: Künftig auch E-Limousinen, Elektro-Vans und E-Kombis auf MAS-Plattform
Der E-Auto-Hersteller Aiways aus Shanghai konzentriert sich seit 2017 auf rein batteriebetriebene Elektroautos. Das sorgt für eine vergleichsweise schlanke Produktion und große Kapazität an Entwicklungsressourcen für eine Plattform. Wie Aiways nun verrät, eignet sich die spezielle MAS E-Auto-Plattform des E-Autoherstellers aus China für bis zu 15 verschiedene Modelle in diversen Antriebskonfigurationen als Unterbau.
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Firmengründer Samuel Fu will auch künftig innovative und 100 Prozent elektrisch angetriebene E-Autos für eine bessere Zukunft der nachhaltigen Mobilität entwickeln und bauen. Dazu gehöre auch eine besonders hohe Produktionseffizienz, so Fu. Am Standort Shangrao von Aiways, der von Siemens entwickelt wurde, können dank schlanker Fertigungsverfahren mit 1.200 Mitarbeitern bis zu 300.000 E-Autos jährlich produziert werden.
MAS-Plattform als flexible Basis für bis zu 15 E-Auto-Modelle
Als Grundlage für seine Elektroautos nutzt Aiways die eigene "More Adaptable Structure" (MAS)-Plattform. Der Name ist Programm. Die MAS-Plattform zeichne sich durch eine besonders breite Vielseitigkeit aus und erlaube die Entwicklung von bis zu 15 auf ihr aufbauenden E-Auto-Modellen. Das beschränke sich bei der MAS-Plattform nicht nur auf verschiedenen Karosserieformen, sondern erlaube den Einsatz für verschiedene E-Auto-Segmente und Antriebsvarianten.
Neben den bereits bekannten kompakten E-SUV und E-SUV-Coupé Modellen Aiways U5 und Aiways U6 sind sowohl kleinere, als auch größere Varianten im mittlerweile sehr beliebten SUV-Segment denkbar. Die MAS-Plattform trägt aber auch elektrische Familienvans (MPV) oder klassischen Elektro-Limousinen sowie die gerade für Europa sehr wichtigen Elektro-Kombis.
Künftig will Aiways die große Variabilität der eigenen E-Auto-Plattform MAS nutzen, um jedes Jahr ein neues Elektroauto auf den Markt zu bringen. Gerade für das Segment der kleinen und kostensensiblen Elektrofahrzeuge verspricht sich Aiways damit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Konkret geplante E-Auto-Modelle nennt Aiways allerdings nicht.
Automationsrate von über 90 Prozent
Das Aiways E-Auto-Produktionswerk in Shangrao produziert die Aiways-Autos mit einer Automationsrate von über 90 Prozent. Die innovativen Fertigungsverfahren wurde zusammen mit Siemens als "Aiways Smart Factory" entwickelt. Bei Aiways nutzt die AI Research-Entwicklung einen digitalen Zwilling der Autoproduktion, der in Echtzeit die realen Produktionsprozesse nachbildet und einen konstanten Soll-/Ist-Wert-Abgleich durchführt.
Der Karosseriebau des Aiways E-Auto-Werks in Shangrao wurde vom Branchenriesen für intelligente Robotik, Anlagen- und Systemtechnik Kuka ausgerüstet. Die 410 Roboter sind in der Lage 30 Rohbau-Karosserien pro Minute zu fertigen. Die von Eisenmann ausgerüstete, fast 60.000 Quadratmeter große Lackiererei benötigt bis zu 50 % weniger Energie als vergleichbare Lösungen und erzeugt auch dank der von BASF zugelieferten Lacke nahezu 90 % weniger zu recycelnde Chemikalien im Vergleich zu konventionellen Anlagen. Das Herzstück der Aiways-Anlage, die Montage, wurde komplett vom deutschen Spezialisten Dürr ausgerüstet und wird ebenfalls in Echtzeit von der Cloud-basierten virtuellen Zwillings-Fabrik überwacht.
Aktuell können am Aiways-Standort Shangrao 150.000 Elektroautos jährlich produziert werden. Bis zu sechs verschiedene Modelle können parallel ohne Umrüstarbeiten vom Band laufen und für eine Erweiterung sind nur geringe Maßnahmen erforderlich.