Aiways: E-Autohersteller setzt auf nachhaltige Wiederverwertung und umweltfreundlichen Recycling-Kreislauf
Aiways, das E-Auto-Startup aus Shanghai, legt mit seinen Elektroautos, wie dem Elektro-SUV Aiways U5 und Elektro-SUV-Coupé Aiways U6, den Fokus vor allem auf Nachhaltigkeit. Die Anstrengungen für nachhaltiges Recycling und umweltfreundliche Wiederverwertung bilden bei dem E-Autohersteller einen Kreislauf von Entwicklung, Produktion, Lebenszyklus und Wiederverwertung der Elektroautos.
Wie Aiways betont, werden beim Elektroautobauer sämtliche Prozessschritte in der Herstellung seiner E-Autos mit Blick auf Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung stetig weiter optimiert. Das gehe vom Chemikalien-Handling im Lackierprozess über die Schmutzwasser-Aufbereitung bis hin zur Frequenzoptimierung im werksinternen Stromnetz, so der Autobauer. Alle Prozessschritte werden an der Unternehmensphilosophie "Blue and Green" ausgerichtet. Hierbei steht "Blue" für modernste Technologien und "Green" für niedrige CO2-Emissionen.
Laut Aiways biete der chinesische Markt aktuell das beste Umfeld für die Produktion von rein batteriebetriebenen Autos (BEV). Für China als Produktionsstandort spreche eine sehr konzentrierte, lokale Fertigung mit extrem kurzen Lieferketten. Dazu nutze Aiways für die Herstellung seiner E-Autos eine innovative Produktionsanlage, die gemeinsam mit Siemens komplett im Industrie-4.0-Standard aufgebaut wurde und zu den modernsten Fahrzeug-Fertigungsanlagen der Welt gehöre.
Bei der Nutzung erneuerbarer Energien verfügt die Solarthermie-Anlage der Aiways Intelligent Factory über eine durchschnittliche Tagesleistung von 130.000 Litern Warmwasser, die auf 48 Grad Celsius erwärmt und nicht nur im Produktionsprozess, sondern auch in den Verwaltungsgebäuden genutzt werden. Dazu kommt eine Photovoltaikanlage mit einem Jahresertrag von 16 Megawattstunden, was dem Äquivalent der Erstaufladung von über 250.000 Aiways U5 Elektro-SUVs und Aiways U6 Elektro-SUV-Coupé entspricht.
Bei den Themen Vertrieb und Kundenkontakt setzt Aiways auf neue Vertriebsmodelle und direkten Kontakt zu den Kunden. Da in Europa Batterie-betriebene Produkte einer strengen Kontrolle und Nachverfolgung unterliegen, arbeite Aiways mit Partnern wie dem Fahrzeug-Recycler Priorec zusammen, mit dem Aiways für den deutschen Markt eine Kooperation abgeschlossen hat. Eine weitere Kooperation gibt es mit Green Vision in Frankreich, die sich auf die Second-Life-Nutzung von Hochvolt-Komponenten und E-Motoren aus der Fahrzeugindustrie spezialisiert hat.
Aus den ausrangierten Antriebsbatterien von Aiways sollen beispielsweise elektrische Energiespeicher (ESS) entstehen, die zum Puffern von Erneuerbaren Energien, Energie aus Photovoltaikanlagen oder zur Netzstabilisierung genutzt werden können. Die zweite Weiternutzung betrifft den 150 Kilowatt starken Elektromotor, der künftig in elektrisch betriebenen Sportbooten zum Einsatz kommen soll.
Hier liege auch der Vorteil der Aiways eigenen MAS-Plattform für Second Life-Anwendungen: Die Modularität der Bauteile und Sandwich-Struktur der Batterie erlaube eine einfache Wiederverwertung. Das gilt auch für die Antriebseinheit von Aiways, die E-Motor, Wechselrichter, Reduktionsgetriebe und Steuergerät in einem Gehäuse kombiniert. Das kompakte und gleichzeitig leistungsstarke Bauteil könne direkt in anderen Anwendungen genutzt werden, wie etwa dem von Green Vision getesteten Sportboot.