ADAC stellt Tagesschau-Meldung richtig: E-Autos können der Hitze standhalten
Am Montag, 22. August 2022, berichtete die ARD-Sendung Tagesschau auf ihrer Webseite über E-Autos im Sommer, dass "die Leistung der Batterien in Elekroautos sinken" könnte, "wenn die Temperaturen über die 35-Grad-Marke steigen" würden und zitiert dabei den ADAC Südbaden. Die Tagesschau-Meldung wurde bei den E-Auto-Fans sofort heftig diskutiert.
Der ADAC sieht sich von der Tagesschau falsch zitiert und stellte in einer Pressemitteilung fest: "E-Autos können der Hitze standhalten." Allerdings seien die Kühlsysteme von Verbrennern und E-Autos gefordert. In der Mitteilung des ADAC lässt der Automobilclub keine Zweifel aufkommen, dass moderne Elektroautos der Hitze auch tatsächlich standhalten.
Dazu der ADAC wörtlich:
Grundsätzlich leiden alle Autos - egal ob mit Elektroantrieb oder Verbrenner - unter extremer Hitze und die Kühlsysteme müssen entsprechend stärker arbeiten. Darauf sind moderne Fahrzeuge jedoch ausgelegt und es sind keine Einschränkungen im Betrieb zu erwarten, sofern Komponenten keine Vorschädigungen haben.
Der größte Verkehrsclub Europas konkretisiert diese Aussagen weiter. Moderne Elektroautos würden über leistungsfähige Kühlsysteme verfügen, die Hochvoltbatterie und weitere Komponenten, wie Elektromotor oder Leistungselektronik, in einem, für das jeweilige E-Auto, vom Hersteller als zulässig erachteten Temperaturbereich halten können und Überhitzung verhindern. Der ADAC zieht hier Parallelen zur Motorkühlung bei Verbrennern.
Die Wohlfühltemperatur von Hochvoltbatterien liege etwa zwischen 20 und 40 Grad Celsius, je nach Zellchemie auch etwas höher. Ältere Fahrzeuge hatten laut dem ADAC vereinzelt noch Batterien, die nicht gekühlt wurden und bei extremer Hitze und häufigem Schnellladen zum Schutz der Batterie die Ladeleistung spürbar reduzierten. In Fachkreisen wird dieser Effekt als "Rapidgate" bezeichnet.
Wie der ADAC weiter feststellt, wird für die Kühlung von Batterie, Elektrokomponenten und der Klimaanlage für die Insassen elektrische Energie benötigt und somit die Reichweite verringert. Wie viel, das hänge von mehreren Einflussgrößen wie Außentemperatur, Batterietemperatur und Klimaanlageneinstellung, aber auch ganz maßgeblich vom Fahrszenario ab. Ebenso spiele die Heiz- und Kühltechnologie des Fahrzeuges eine Rolle, so der ADAC.
Als üblichen Wert für die erforderliche Klimaleistung von Elektroautos bei sommerlichen Temperaturen nennt der ADAC zwischen 0,5 und 1 Kilowatt. Beim Herunterkühlen eines heißen Innenraumes zu Fahrtbeginn oder extremen Außentemperaturen würden die Werte etwas höher liegen. Im Sommer sei die Reduzierung der Reichweite wegen der Kühlung, anders als für die Heizung im Winter, vergleichsweise gering und im Alltag kaum zu bemerken.
Die größten Reichweiten erzielen Elektroautos gemäß dem Statement des ADAC bei Außentemperaturen um die 20 Grad, da dann kaum Energie zum Heizen oder Kühlen benötigt werde. Ein klarer Vorteil für E-Autos bei Hitze: die Standklimatisierung den Innenraum lasse sich bereits vor Fahrtbeginn auf angenehme Temperaturen herunterkühlen, so der Automobilclub.