BMW: Kompetenzzentrum für E-Auto-Batterien eröffnet im Herbst in Parsdorf bei München
Erst vorletzte Woche kündigte der bayerische Automobilhersteller BMW seine zweite Fertigungslinie für E-Motoren und Produktion von Hochvoltbatterien für Plug-in-Hybride in Dingolfing an. Heute verkündet BMW, dass das Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung (Cell Manufacturing Competence Centre, CMCC) im Herbst in Parsdorf bei München eröffnen kann. Das Genehmigungsverfahren wurde positiv abgeschlossen, so BMW.
In seinem Parsdorfer CMCC wird BMW die "seriennahe Produktion für Lithium-Ionen-Batteriezellen" aufnehmen, die den Lieferanten des Autobauers als Prototypen und Vorlage für die Antriebsbatterien von künftigen Elektro-BMWs dienen sollen. Das Kompetenzzentrum für das Prototyping von E-Auto-Batterien der nächsten Generation ist in Parsdorf bei München auf rund 15.000 Quadratmetern angesiedelt.
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Unter anderem will BMW in seinem CMCC die industrielle Serienfertigung künftiger Generationen von Hochleistungsbatteriezellen auf Lithium-Ionen-Basis ausloten. Eine entsprechende Pilotlinie im Parsdorfer Kompetenzzentrum soll es BMW ermöglichen, die Wertschöpfungsprozesse der Zelle vollständig zu analysieren und zu verstehen. Auf Grundlage der dort gesammelten Ergebnisse erhofft sich BMW präzisere Produktiosvorgaben für seine Lieferanten von künftigen Hochleistungsbatterien. Das CMCC soll die Antriebsbatterien der BMW-Autos hinsichtlich Qualität, Leistung und Kosten weiter optimieren, heißt es dazu vom Automobilbauer.
Im gleichen Atemzug entkräftet BMW die Gerüchte, dass der Münchner Autohersteller dort den "großen Einstieg in eine eigene Produktion von E-Auto-Batterien" vorbereite. Dazu heißt es aus der BMW-Konzernzentrale, "eine eigene Batteriezellfertigung in Großserie schließt das Unternehmen derzeit aus".
Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei BMW, präzisiert die Aufgaben des CMCCs weiter:
Mit dem Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung in Parsdorf gehen wir den nächsten konsequenten Schritt, um den gesamten Wertschöpfungsprozess für Batteriezellen in seiner Tiefe zu durchdringen. Nach der erfolgreichen Implementierung des Kompetenzzentrum Batteriezelle, BCCC, fokussieren wir jetzt auf die Produktionsprozesse. Wir sichern die Produzierbarkeit von Lithium-Ionen-Batteriezellen unter Großseriengesichtspunkten bzgl. Qualität, Effizienz und Kosten ab.
Laut BMW belaufen sich die Investitionen der ersten Ausbaustufe des Kompetenzzentrums für Batteriezellfertigung in Parsdorf, in dem rund 80 Mitarbeiter tätig sein werden, auf rund 170 Millionen Euro. Die Batteriezellfertigung erfolge wegen der komplexen Technologie in Schritten. In der ersten Hochlaufphase werden die Anlagen für die Elektrodenproduktion installiert und eingefahren: Dosierung und Mischung der Rohstoffe wie Graphit oder Nickeloxide für die Batterieelektroden, danach Beschichtung der Metallfolien und finale Verdichtung.
In der zweiten Phase nimmt BMW dann die Produktionsanlagen für die nachfolgende Zellmontage und Formierung der Batterien in Betrieb. Dort werden die Elektroden mit den weiteren Subkomponenten zu Batteriezellen verarbeitet, formiert und auf ihre Qualität geprüft. BMW rechnet damit, dass der gesamten Hochlaufprozess der Akkufertigung rund ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Im Laufe des nächsten Jahres wird die seriennahe Batteriezellproduktion im Kompetenzzentrum in den Regelbetrieb übergehen.
Im Regelbetrieb wird in Parsdorf dann die nächste Generation von Batteriezell-Mustern für E-Auto-Akkus hergestellt, die am Ende dann in Großserie in den neuen Elektrofahrzeugen von BMW zum Einsatz kommen werden. BMW verspricht sich von seiner künftigen Lithium-Ionen Zellen-Generation eine deutlich höhere Energiedichte bei gleichzeitiger Senkung der Kosten bei Materialeinsatz und in der Produktion.