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realme Watch S Pro im Test: Tolles Display, überzeugende Laufzeit

Ich lass´ für Dich das Licht an.

Mittlerweile messen mehr Wearables die Sauerstoffsättigung im Blut, als dass sie das Display dauerhaft anlassen. Auch bei der Oppo-Tochter ist die realme Watch S Pro bislang die einzige Smartwatch mit Always-on-Display. Was sie sonst noch kann und ihrer Vorgängerin voraus hat, klärt unser Test.
Realme Watch S Pro
Bildschirm
1.39 Zoll, 454 x 454 Pixel 326 PPI
Anschlüsse
Helligkeitssensor, Sensoren: Accelerometer, Geomagnetic Sensor, Gyroscope, Optical heart rate sensor
Netzwerk
Bluetooth 5.0 BLE
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 13 x 46 x 46
Akku
420 mAh Lithium-Polymer
Sonstiges
realme Watch S Pro, Charging Cable, User Manual, realme Link, 12 Monate Garantie, Compatibility: Android 5.0+, iOS 11.0+; 450 nits; 5 ATM
Gewicht
44 g, Netzteil: 0 g
Preis
129 Euro
Hinweis: Der Hersteller kann abweichende Bauteile wie Bildschirme, Laufwerke und Speicherriegel mit ähnlichen Spezifikationen unter dem gleichen Modellnamen einsetzen.

 

Gehäuse und Ausstattung – Pro-Modell mit Always-on-Display

Die realme Watch S Pro gleicht ihrer Vorgängerin wie ein Ei dem anderen. Doch das Gehäuse der Watch S Pro ist aus Edelstahl und dadurch 14 g schwerer als das Aluminiumgehäuse der realme Watch S. Den Schutz gegen eindringendes Wasser hat realme von IP68 auf 5 ATM erhöht.

Bei minimal kleinerem Gehäusedurchmesser ist das Display von 1,3 auf 1,39 Zoll gewachsen und gewinnt mit 454 x 454 px (326 ppi) gegenüber zuvor 360 x 360 px (278 ppi) an Schärfe. Das TFT-Display ersetzt realme durch einen AMOLED-Screen und spendiert der Watch S Pro den Always-on-Modus. Die Helligkeit bestimmt dagegen auch schon die Watch S automatisch, alternativ lässt sich der Bildschirm bei beiden in 5 Stufen manuell regulieren. Das Silikonband mit Schnellverschluss kann man gegen ein Standardband in 22 mm Länge austauschen. Auf seiner Homepage bewerbt realme eigene Ersatzbänder aus veganem Leder (Lederimitat) und Edelstahl. 

Das Display ist nach wie vor durch Corning Gorilla Glass geschützt. Die zum Rand hin abgeschrägte Fläche bezieht nun bereits die Lünette mit ein, wie auf dem vorletzten Bild unten erkennbar. Auf der Rückseite der Watch S Pro halten 4 Schrauben den Gehäusedeckel. Die magnetischen Lade-Pins sitzen weiter außen, weshalb das Ladegerät der realme Watch S nicht auch für die Watch S Pro passt. Bei beiden erfasst der PPG-Sensor neben der Herzfrequenz auch die Blutsauerstoffsättigung (SpO2). Kompass und GPS besitzt dagegen nur die Watch S Pro. 

links: realme Watch S, rechts: realme Watch S Pro
links: realme Watch S, rechts: realme Watch S Pro
links: realme Watch S, rechts: realme Watch S Pro

Einrichtung und Bedienung – Tasten nicht personalisierbar

Die App realme Link ist mittlerweile nicht mehr nur für Android sondern auch für iOS erhältlich. Sie verwaltet IoT-Geräte wie Lampen, Waagen, Ear Buds und auch die Smartwatches von realme. Nach dem Koppeln stellt man unter anderem das Intervall für die Überwachung der Herzfrequenz ein sowie eine obere und untere Grenze, bei deren Überschreiten die Fitness-Uhr Alarm schlagen soll. 

Über den Watch-Face-Store lädt man weitere Zifferblätter – laut realme sind es insgesamt um die 100 – oder kreiert aus einem Foto ein eigenes. 8 Zifferblätter sind vorinstalliert. Mehr als ein weiteres speichert die Watch S Pro nicht, sondern ersetzt dieses, wenn man sich in der App für ein anderes entscheidet. 

Bedient wird die Watch S Pro wie zuvor über den Touchscreen und zwei Tasten. Die untere startet die Trainingsapp, die obere schaltet das Display aus oder versetzt es in den Always-on-Modus, sofern aktiv. In Menüs und Apps übernimmt sie die Zurückfunktion. Zu den installierten Tools zählt unter anderem ein Wecker mit bis zu 10 Alarmen, Timer und Stoppuhr, eine Taschenlampe, Wetterinformationen, ein Kompass und die Suche nach dem Smartphone, sowie Steuerelemente für die Kamera und die Musik auf dem Smartphone, die beide auch das iPhone steuern

Telefonie und Benachrichtigungen

Eingehende Telefonate und Benachrichtigung meldet die Watch S Pro per Vibration. Auf Nachrichten aus den sozialen Netzwerken kann man nicht reagieren. Emojis zeigt sie nicht an, das Icon der Herkunfts-App nur bei einigen Anwendungen wie beispielsweise WhatsApp.

Gesundheit und Fitness – realme Link verbindet sich mit Google Fit und Apple Health

Über die App realme Link stellt man unter Android eine Verbindung zu Google fit her, auf dem iPhone zu Apple Health. Auf Wunsch erinnert die Fitness-Uhr den Nutzer regelmäßig daran, etwas zu trinken und sich zu bewegen. Die Stunden, die man nicht nur im Sitzen verbracht hat, sondern sich zumindest ein wenig bewegt hat, summiert sie, zählt die Schritte und schätzt den Kalorienverbrauch.

Die Herzfrequenz überwacht sie je nach Einstellung alle 5, 10, 20 oder 30 Minuten, die Sauerstoffsättigung dagegen nur manuell. Die App stellt beide im Tages-, Wochen- und Monatsverlauf dar und zusätzlich die Schritte, verbrauchten Kalorien und die aktiven Trainingsminuten. 

Messen der Blutsauerstoffsättigung

Die Sauerstoffsättigung, die wir mit der Watch S Pro gemessen haben, haben wir mit den zeitgleich erhobenen Messergebnissen eines medizinisch zertifizierten Pulsoximeters verglichen. In den meisten fällen kam die Watch S Pro auf eine geringfügig höhere Sättigung als das Pulsoximeter. Die Abweichung gegenüber dem Pulsoximeter blieb mit durchschnittlich 2 Prozentpunkten und maximal 3 Prozentpunkten innerhalb der üblichen Toleranz.

Schlaf-Tracking

Trägt man die realme Watch S Pro nachts, weist sie anderntags die Dauer der Schlafphasen aus, und wann man eingeschlafen und aufgewacht ist. Die App visualisiert zusätzlich den Verlauf der Herzfrequenz. 

Trainingsaufzeichnung

Die Trainings-App hat 15 Sportarten einschließlich Schwimmen im Angebot. Der Sport-Tracker ist bis 5 ATM gegen eindringendes Wasser geschützt und sperrt mit dem Start des Schwimm-Trainings den Bildschirm. Beim Schwimmen ermittelt realme unter anderem die Schwimmzugeffizienz (SWOLF-Wert).

Bei anderen Sportarten kann man während des Trainings die Musik auf dem Smartphone steuern. Das Trainingsprotokoll speichert realme sowohl auf der Watch als auch in der App. Während die Uhr selbst für Sportarten wie Laufen und Radfahren zahlreiche Trainingsergebnisse darstellt, fällt das Protokoll in der App rudimentär aus. Mit Ausnahme eines Kreisdiagramms zu den betroffenen Herzfrequenzzonen liefert es keine grafischen Auswertungen. 

Die nachfolgenden Screens zeigen die Trainingsbildschirme beim Laufen, Radfahren und Schwimmen, und im Anschluss exemplarisch ein Trainingsprotokoll nach dem Laufen. 

Trainingsanzeige beim Laufen
Trainingsanzeige beim Laufen
Trainingsanzeige beim Radfahren
Trainingsanzeige beim Radfahren
Trainingsanzeige beim Schwimmen
Trainingsanzeige beim Schwimmen

Aufzeichnung der Herzfrequenz während des Trainings

Um einen Anhaltspunkt zur Präzision des optischen Pulsmessers zu erhalten, fiel beim Laufen regelmäßig der Blick im Wechsel auf die Watch S Pro und die übertragene Herzfrequenz eines Brustgurts von Polar. Die Abweichungen lagen nur selten bei mehr als 3 Schläge pro Minute, was ausgesprochen präzise wäre.

Zwar deckt sich die Beobachtung mit dem ermittelten Durchschnitt in den beiden Protokollen, den realme mit 155 Schlägen ausweist, Polar mit 154. Durch die hohe Differenz bei der maximalen Herzfrequenz verliert die Beobachtung jedoch ihre Aussagekraft: realme bestimmte sie mit 178 Schlägen pro Minute gegenüber nur 163 beim Polar H10. Das wenig detaillierte Verlaufsdiagramm der Smartwatch lässt vermuten, dass der realme-Tracker kurz nach dem Start mit Schankungen zu kämpfen hatte; ohne ein hinreichend detailliertes Diagramm ist ein valider Vergleich allerdings nicht möglich. 

GPS und Navigation

Die realme Watch S Pro hat eine Kompass-App und unterstützt Dualband-GPS. Eine Navigationslösung ist nicht installiert.

Die beim Laufen aufgezeichnete Route liegt oft neben der tatsächlichen Spur, wie im Wohngebiet und bei der Überquerung einer Eisenbahntrasse erkennbar. Im Bereich einer Flusskurve, wo andere Wearables gelegentlich ausbrechen, hält die Fitness-Uhr allerdings die Spur. Am Ende des Testlaufs fehlen auf 5000 m rund 100 Meter zur tatsächlich zurück gelegten Distanz.

Akkulaufzeit

realme gibt die Laufzeit des 420 mAh-Akkus mit bis zu 14 Tagen an. Das zweifeln wir nicht an, zumal die Watch S (ohne Always-on-Display) im Test sogar länger lief als von realme angekündigt. Zusätzlich wollten wir wissen, wie lange der Akku hält, wenn man mit den Ressourcen großzügig umgeht. Daher haben wir das hellste Zifferblatt mit der größstmöglichen Beleuchtungsdauer von 20 s kombiniert, die Helligkeit auf 100 % hoch gesetzt und den Always-on-Modus aktiviert. In diesem Szenario hängt die Ausdauer umso mehr davon ab, wie häufig sich das Display durch eingehende Benachrichtigungen oder die Nutzung der Apps erhellt. Im Test überstand der Akku zusätzlich zwei GPS-gestütze Workouts von je einer halben Stunde Länge und brachte es am Ende trotzdem auf gut 5 Tage. Darüber kann man nicht meckern. Zudem entlastet realme den Akku, wenn man die Watch S Pro nicht trägt. Der Bildschirm verdunkelt sich dann vollends, unabhängig von den sonstigen Einstellungen.

Zum Laden brauchte die realme Watch S Pro bei eine Restkapazität von 7 % 1 Stunde und 38 Minuten.

Pro

+ helles Display
+ automatische Beleuchtung
+ SpO2-Messung
+ Dualband-GPS
+ gute Ausdauer
+ Edelstahlgehäuse

Contra

- gering personalisierbar
- wenige Sportprofile
- Sportanalyse schwach
- kein Höhenmesser

Fazit

Testgerät zur Verfügung gestellt von realme
Testgerät zur Verfügung gestellt von realme

Die Watch S Pro hinterließ im Test einen guten Eindruck, doch die App realme Link benötigt dringend ein Facelift. 

Die Smartwatch selbst ist gut ausgestattet, wobei ein zusätzlicher Höhenmesser das Aufzeichnen von Routen mit Höhenprofil ermöglichen würde. realme hat sich stattdessen für einen Kompass entschieden.

Der AMOLED-Bildschirm ist hell und war im Test jederzeit problemlos ablesbar.

Dank der Display-Größe von 3,9 Zoll eignet sich der Bildschirm nach dem Sport durchaus auch für das Betrachten der Workout-Analyse. Wer sich für seinen Trainingserfolg interessiert, hat bei realme aktuell auch keine andere Möglichkeit; denn das Protokoll in der App fällt dünn aus, und das Verbinden mit anderen Diensten als Google Fit respektive Apple Health bot die App im Testzeitraum nicht an.  

Mehr Sportarten und zusätzlich einen VO2max-Test bietet realme auf der Watch 2 Pro. Die günstigere realme-Smartwatch hatten wir nahezu zeitgleich im Test, die Ergebnisse folgen in wenigen Tagen. Wer eine vergleichbare Smartwatch sucht, dem empfehlen wir außerdem einen Blick auf die Mi Watch von Xiaomi von .

Preis und Verfügbarkeit

Der reguläre Preis für die realme Watch S Pro beträgt 129 Euro. Bei Amazon war sie gegen Testende mit etwa 117 Euro günstiger zu haben. 

Preisvergleich

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Autor: Inge Schwabe, 11.08.2021 (Update: 31.12.2022)