Zotac's MEK Mini Desktop-PC mit Core i7 und GeForce RTX 2070 Super im Test
Aus einer Konzeptstudie heraus entstand der Zotac MEK Mini, welcher erstmals zur Computex 2018 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Damals, noch ohne die RTX-Super-Karten und auf Basis der 8. Generation der Intel-Core-Prozessoren, feierte der mit nur 9,2 Litern kleine Gaming-PC sein Debüt. In der Neuauflage spendiert Zotac dem kompakten Rechenknecht mit der 9. Generation und den RTX-Super-Karten von Nvidia ein kleines Leistungsupgrade.
Im Test haben wir den schnelleren der beiden verfügbaren Zotac MEK Mini Modelle. Dieser bietet als Basis einen Intel Core i7-9700 und eine GeForce RTX 2070 Super, die als Mini-Variante ebenfalls von Zotac selbst stammt. Hierbei handelt es sich um Desktop-Komponenten, welche sich auch mit etwas Geschick ausbauen lassen. Des weiteren bekommen die Käufer 16-GB-DDR4-RAM und eine Massenspeicherkombination aus SSD (240 GB) und HDD (2 TB). Somit ist das Gerät komplett betriebsbereit und muss nicht, wie bei einem Barebone-System, noch mit den nötigsten Komponenten bestückt werden. Zum Testzeitpunkt kostet unser Testsample knapp 1.500 Euro. Die günstigere Version des MEK Mini liegt derzeitig bei 1.100 Euro. Gleichwohl müssen einige Abstriche bei der Performance und dem Massenspeicher gemacht werden.
Zotac MEK Mini im Detail
Hersteller / Bezeichnung | Zotac MEK Mini RTX 2070 Super | Zotac MEK Mini RTX 2060 Super |
---|---|---|
Preis (Testzeitpunkt) | 1.500 Euro | 1.100 Euro |
Größe | 260,8 x 136 x 258,8 mm (B x T x H) 9,18 L | 260,8 x 136 x 258,8 mm (B x T x H) 9,18 L |
CPU | Intel Core i7-9700 | Intel Core i5-9400F |
GPU | Nvidia GeForce RTX 2070 Super | Nvidia GeForce RTX 2060 Super |
RAM | 16 GB (2x 8 GB DDR4-2666) | 16 GB (2x 8 GB DDR4-2666) |
SSD | 1x 240 GB M.2-SSD | 1x 240 GB M.2-SSD |
HDD | 1x 2TB 2,5-Zoll-HDD | 1x 1TB 2,5-Zoll-HDD |
Netzteil | 2x 330 W | 2x 230 W |
Die äußeren Abmessungen sind mit 136 x 259 x 261 Millimetern (B x H x T) sehr gering, wenn wir daran denken, dass es sich hierbei um einen Gaming-PC handelt. Allerdings schummelt der Hersteller hierbei etwas, denn in dem Gehäuse ist kein Netzteil verbaut. Diese befindet sich extern und wird zudem in doppelter Ausführung benötigt. Bei unserem Modell sind es 2x 330 Watt und bei dem etwas schwächeren MEK Mini 2x 230 Watt. Optisch wirkt das Gerät modern und mit den seitlichen Lüftungsgittern kann genügend Frischluft angesaugt werden, um die verbauten Komponenten zu kühlen. Von vorne betrachtet, lässt sich die rechte Seitenabdeckung problemlos und schnell ohne Werkzeug demontieren, um an den RAM oder den Massenspeicher zu gelangen. Wer jedoch schnell mal die Grafikkarte ausbauen möchte, erlebt sein blaues Wunder, denn dafür muss fast das komplette Gerät zerlegt werden.
Bei den Anschlüssen ist alles dabei, was das Herz begehrt. Dabei befinden sich die meisten externen Schnittstellen auf der Rückseite. Aber auch oben auf der Front kann man schnell mal einen USB-Stick oder eine SD-Karte hineinstecken.
Prozessor Benchmarks
Beim Intel Core i7-9700 handelt es sich um einen 8-Kern-Prozessor mit einer TDP von 65 Watt. Der Basistakt beträgt 3,0 GHz und der maximale Boost ist mit 4,7 GHz angegeben. In unserem Testsample erreicht der Core i7-9700 ein Ergebnis, welches zu erwarten war. Er ist schneller als der Intel Core i5-9600K und etwas langsamer als ein Intel Core i7-9700K. Da Zotac den MEK Mini in der günstigeren Ausstattung mit einem Intel Core i5-9400F anbietet, haben wir auch diesen mit in den Vergleich aufgenommen. Somit lässt sich hier ableiten, welche Leistung mit dem preiswerteren Modell zu erwarten ist.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir hier auf unsere CPU-Vergleichstabelle.
* ... kleinere Werte sind besser
Zotac MEK Mini in der Cinebench-R15-Multi-Schleife
Aufgrund der sehr kompakten Bauweise ist es sehr interessant, wie sich der Intel Core i7-9700 bei der Cinebench-R15-Multi-Schleife schlägt. Nach dem ersten Durchlauf, bei dem der Turbo noch voll entfaltet werden konnte, wird die Leistung etwas gedrosselt. Dennoch ist die Leistung im Durchschnitt mit 1.226 Punkten auf einem hohen Level.
Anwendungsleistung
Bei unseren Anwendungsbenchmarks erreicht der MEK Mini gute Werte, wenngleich die anderen Vergleichsgeräte bessere Ergebnisse liefern, da teilweise eine deutlich stärkere Grafikkarte zum Einsatz kam. Dennoch machte das Arbeiten mit dem MEK Mini während des Testzeitraumes Spaß. Durch den Einsatz von SSD und HDD ist das System sehr schnell einsatzbereit und bietet, dennoch ausreicht viel Speicherplatz auf der 2 TB fassenden HDD. Wem der Platz nicht ausreicht, kann die vorhandenen Massenspeicher ersetzen oder noch eine weitere M.2 SSD verbauen.
3D-Leistung und Gaming Performance
Für eine gute 3D-Performance sorgt die eingebaute Nvidia GeForce RTX 2070 Super, welche hier in Form einer vollwertigen Desktop-Variante zum Einsatz kommt. Genauer gesagt, handelt es sich bei dem verbauten Modell um eine Mini-Version, welche der Hersteller Zotac auch im Endkundenmarkt anbietet. Beim Blick auf die Ergebnisse wird deutlich, dass die Mini-Version der RTX 2070 Super etwa gleich schnell arbeitet, wie die Founders-Edition von Nvidia. Das Modell von KFA2, welches wir ebenfalls im Test hatten, ist messbar schneller. Einen spürbaren Leistungsunterschied können wir nicht bestätigen. Wer sich also einen MEK Mini kaufen möchte, kann aktuelle Spiele in QHD mit maximalen Details genießen. Wer noch höhere Auflösungen bevorzugt, muss mit geringeren Details leben, um spielbare Frameraten zu erzeugen. Bei dem etwas günstigeren MEK Mini mit RTX 2060 Super sollte eine Auflösung von 1080p bevorzugt werden.
Wer darauf spekuliert und die Grafikkarte tauschen möchte, sollte sich bewusst sein, dass erstens die Größe entscheidend ist und zweitens die maximale Verlustleistung von 250 Watt TDP für die Grafikkarte nicht überschritten wird.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir hier auf unsere GPU-Vergleichstabelle.
min. | mittel | hoch | max. | QHD | 4K | |
---|---|---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 374.6 | 334.9 | 314.5 | 184.2 | ||
The Witcher 3 (2015) | 335 | 268 | 169 | 95.6 | 65.5 | |
Dota 2 Reborn (2015) | 147.3 | 134 | 128.7 | 120.4 | 120 | |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 311 | 200 | 169 | 142 | 67 | |
Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 170 | 128 | 96.9 | 41.6 | ||
X-Plane 11.11 (2018) | 122 | 110 | 91.1 | 79.4 | ||
Far Cry 5 (2018) | 144 | 122 | 116 | 109 | 93 | 53 |
Shadow of the Tomb Raider (2018) | 140 | 127 | 122 | 114 | 82 | 44 |
Forza Horizon 4 (2018) | 202 | 174 | 172 | 153 | 125 | 84 |
Far Cry New Dawn (2019) | 120 | 93 | 90 | 80 | 83 | 55 |
Metro Exodus (2019) | 177 | 112 | 87.2 | 68.4 | 54.9 | 36 |
F1 2019 (2019) | 245 | 215 | 169 | 146 | 115 | 71 |
Control (2019) | 235 | 114 | 88 | 56.9 | 29.2 | |
Borderlands 3 (2019) | 129 | 111 | 91.1 | 74.3 | 53.7 | 29.5 |
Emissionen
Der Zotac MEK Mini beim Stresstest
Ähnlich wie bei anderen kleinen Mini-PCs behilft sich auch Zotac des Kamineffektes, wenn es um das Thema Kühlung geht. Unten und an den Seiten wird jeweils kühle Luft angesaugt und hinten bzw. oben wieder abgeführt. Dennoch erreicht der Intel Core i7-9700 beim Stresstest eine Temperatur von 89 °C. Die Kühlung kommt bei diesem Extremszenario an ihre Grenzen, was sich auch in der Gesamtlautstärke des Systems widerspiegelt. Wir haben 53,8 dB(A) beim Stresstest notiert. Damit ist das Gerät deutlich hörbar, wenngleich die Lüfter nach Beendigung schnell wieder runtergeregelt werden. Beim Spielen lag die gemessene Lautstärke nur noch bei 49,77 dB(A). Das sind Werte, die man sonst nur von Gaming-Notebooks her kennt. Aufgrund der Leistung in diesem kleinen Gehäuse muss man leider mit einer erhöhten Geräuschbelastung leben.
Beim Thema Energieverbrauch punktet der Zotac MEK Mini mit einem moderaten Verbrauch bei unseren Tests. Im Leerlauf benötigt das System gut 45 Watt. Gleichwohl steigt dieser beim Stresstest auf bis zu 327 Watt im Durchschnitt an. In Spitzen messen wir gar 374 Watt, was aber für die beiden 330-Watt-Netzteile kein Problem darstellt. Beim Spielen ist das System mit gemessenen 309 Watt nur minimal sparsamer als beim Stresstest.
Beim Blick auf die Vergleichstabelle sollte beachtet werden, dass hier jeweils andere CPUs und GPUs zum Einsatz kamen, welche teilweise mit einer deutlich höheren TDP spezifiziert sind.
Temperatures - CPU Temperature Prime95 | |
Intel Core i9-10900K | |
AMD Ryzen 9 3950X | |
Zotac MEK Mini (RTX 2070 Super) | |
Intel Core i3 9100F | |
Intel Core i5-10600K | |
Intel Core i5 9400F |
* ... kleinere Werte sind besser
Pro
Contra
Fazit - starke Leistung mit Abzügen in der B-Note
Mit dem MEK Mini von Zotac bekommen die Käufer ein rundum sorglos Paket an die Hand, welches direkt nach dem Auspacken einsatzbereit ist. Anders als bei diversen Barebone-PCs, welche noch mit RAM, Massenspeichern und einer Grafikkarte bestückt werden müssen, bringt das Modell von Zotac in Form des MEK Mini mit. Das System gibt es wie bereits erwähnt in zwei Grundkonfigurationen. Grob gesagt lässt sich festhalten, dass sich das preiswertere Modell eher an Spieler richtet die vorrangig in 1080p zocken, wenngleich das Topmodell genügend Leistung für 1440p Gaming bietet.
Im Test konnte der MEK Mini mit einer soliden Arbeits- und Spieleleistung punkten und in puncto Leistung bricht dem kleinen Kraftprotz das mangelnde Volumen im Gehäuse nicht das Genick. Vielmehr ist es die Lautstärke des Systems, welches unter Last deutlich hörbar ist. Diese Werte erreichen wir bei unseren Messungen sonst nur bei Gaming-Notebooks.
Der MEK Mini ist optisch gut gelungen und bietet trotz seiner kompakten Ausmaße eine sehr gute Spieleleistung.
Die Optik soll natürlich auch nicht zu kurz kommen, denn mit einer dezenten RGB-Beleuchtung an der Front zieht der kleine PC schnell die Blicke auf sich. Das überwiegend aus Kunststoff bestehende 9,18 Liter fassende Gehäuse ist optisch ansprechend gestaltet, wenngleich die Wartbarkeit des PCs etwas darunter leidet, denn um die Grafikkarte zu gelangen, muss fast das komplette Gerät zerlegt werden. Viel einfacher wäre es doch gewesen, wenn man beide Seitenteile einfach demontieren könne. Auf der rechten Seite klappt dies ganz gut, um an den RAM und die Massenspeicher zu gelangen.
Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass Zotac mit dem MEK Mini konsequent dabei bleibt und neben den ZBOX-Modellen auch einen spieletauglichen Fertig-PC anbietet, welcher auf vollwertige Desktop-Komponenten bei CPU- und GPU-Bestückung setzt. Zudem liefert der Hersteller mit den Tools Spectra und Firestorm zwei nützliche Programme, um die Lüftersteuerung der Grafikkarte zu verändern oder das Beleuchtungssystem in der Front zu steuern. Preislich ist das Topmodell mit knapp 1.500 Euro noch in einem vertretbaren Rahmen, wenngleich man gegenüber einem Eigenbau mit einem geringen Aufpreis leben muss.