Wird die Snapdragon-Version des Yoga Slim 7 14 von Lenovo bevorzugt behandelt?
Wir hatten gerade das neue Lenovo Yoga Slim 7x 14 G9 im Test, bei dem es sich um das erste Yoga-Modell mit einem der neuen Snapdragon-Prozessoren von Qualcomm handelt. Dabei kommt der kleinste Snapdragon-X-Elite-Chip zum Einsatz, der X1E-78-100. Dieser bietet 12 Kerne, aber keinen Dual-Core-Turbo. Die Leistung ist in den nativen Anwendungen dennoch sehr gut, allerdings kann die volle Multi-Core-Leistung nicht lange aufrechterhalten werden. Dabei muss man einfach wissen, dass der Chip für die vollen 3,4 GHz mehr als 50 Watt benötigen dürfte (genaue Werte lassen sich nicht auslesen, unsere Schätzung basiert auf dem gemessenen Stromverbrauch des Gesamtsystems). Bei hoher Belastung, vor allem des Prozessors, macht sich die Kühlung dann auch dementsprechend bemerkbar. Bei einfachen alltäglichen Aufgaben hingegen bleibt das Gerät lange sehr leise. Die Akkulaufzeiten fallen ebenfalls sehr gut aus, vor allem in Anbetracht des hochauflösenden 3K-OLED-Touchscreens mit 120 Hz.
Wenn man sich für einen neuen Laptop mit einem Snapdragon-Prozessor interessiert, muss man allerdings beachten, dass es Kompatibilitätsprobleme geben kann. Der ARM-Prozessor erfordert eine entsprechende ARM-Version von Windows und entsprechende Anwendungen. Ein Großteil von x86-Anwendungen kann vom System emuliert werden, was im besten Fall nur etwas Leistung kostet. Es kann aber auch größere Probleme geben bzw. teilweise starten Apps auch einfach nicht. Zudem wird es Probleme mit Peripherie geben, die eigene Treiber benötigt. Dabei kann es sich um Controller, externe Soundkarten oder auch ältere Drucker/Scanner handeln. Spiele sind ebenfalls problematisch. Von beliebten und aktuellen Anwendungen gibt es bereits native Versionen und Qualcomm selbst bietet eine entsprechende Übersicht. Solange man sich in diesem Ökosystem bewegt sollte es auch keine Probleme geben, ob weitere Apps als native Versionen entscheiden, hängt vor allem vom Erfolg der jetzigen Snapdragon-Modelle ab. Einen direkten Vergleich mit Apples Umstieg vor einigen Jahren kann man hier nicht ziehen, da es mit Intel und AMD weiterhin hauptsächlich x86-Varianten auf dem Markt geben wird, während Apple relativ schnell alle Produkte auf ARM-Chips umgestellt hat.
Mit einer UVP von 1.599 Euro ist das Yoga Slim 7x 14 G9 keinesfalls ein günstiges Gerät und es ist damit sogar 300 Euro teurer als das vergleichbare Intel-Modell Yoga Slim 7i 14 G9 mit einem Meteor-Lake-Prozessor (Core Ultra 7 155H), das ebenfalls mit 32 GB RAM ausgestattet ist. Der einzige Unterschied liegt beim Display, denn das Intel-Yoga ist zumindest aktuell ausschließlich mit einem 1200p-OLED (60 Hz) ausgestattet. Der Bildschirm im Slim 7x ist zweifellos besser, die große Frage ist nur, warum Lenovo diesen exklusiv für das ARM-Modell anbietet und ob das wirklich einen Aufpreis von 300 Euro wert ist. Zusammen mit der großen Marketing-Kampagne scheint es so, dass man die Snapdragon-Modelle mit aller Macht auf den Markt bringen möchte. Wir sind gespannt, ob es ein Update mit den kommenden Lunar-Lake-Chips von Intel geben wird und ob diese dann auch den besseren Bildschirm bekommen, oder ob es bei dieser Aufteilung bleibt. Ein G9-Modell mit einem der neuen Zen-5-Chips von AMD wurde bisher ebenfalls noch nicht angekündigt.
Wenn man bereit ist, den hohen Preis für den besseren Bildschirm sowie die etwas längeren Akkulaufzeiten und mit den Einschränkungen bei der App-Auswahl zurechtkommt, kann das Yoga Slim 7x 14 G9 eine gute Wahl sein, wir denken aber, dass der hohe Preis problematisch wird. Alle weiteren Details zum Yoga Slim 7x stehen in unserem ausführlichen Testbericht zur Verfügung.