Wearables: Nachfrage für Apple Watch, Samsung Galaxy Watch und Co bricht ein
Die globale Nachfrage für Wearables, wie Smartwatches und Fitnesstracker, hat sich im zweiten Quartal des laufenden Jahres 2022, wegen der steigenden Inflation, der Angst vor Rezession, erhöhten Ausgaben und Aufwendungen für andere Bereiche wie Energie und der vorangegangenen, sehr wachstumsstarken Phase während der letzten zwei Jahre, wieder deutlich abgeschwächt.
Wie die Marktforscher von IDC berichten, ist der weltweite Markt für Wearables in Q2/2022 heftig unter Druck geraten. Die weltweiten Auslieferungen von Smartwatches wie der Apple Watch und Samsung Galaxy Watch sowie Fitnessbändern von Xiaomi und Huawei sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 6,9 Prozent auf 107,4 Millionen Wearables zurückgingen. Lediglich die in Indien auf dem Massenmarkt extrem erfolgreiche Imagine Marketing Ltd. konnte mit ihrer Marke boAt auch im schwierigen zweiten Quartal zulegen.
Im Ranking der weltweiten Top-5-Unternehmen hat sich indes nichts geändert. Die größten Hersteller und Marken bei den Wearables bleiben auch im 2. Quartal 2022 weiter Apple, Samsung, Xiaomi, Huawei und Imagine Marketing (boAt). Kleinere Marken zielen mit ihren Wearables-Produkten weiterhin auf einen möglichst niedrigen Preis, was die durchschnittlichen Verkaufspreise (ASPs) der etablierten Unternehmen zusätzlich unter Druck setzt.
Jitesh Ubrani, Research Manager für IDC Mobility and Consumer Device Trackers, sieht vor allem die unveränderte Hochpreispolitik mit neuen und teuren Premium-Wearables von Apple, Samsung und Google in Zeiten von Rezensionsängsten und Zurückhaltung auf Verbraucherseite skeptisch für eine positive Marktentwicklung. Zusätzlich erschwere die Stärke des US-Dollars den Kauf in lokalen Währungen auf der ganzen Welt, erläutert der IDC-Analyst.
Im Zuge steigender Preise und der Abkühlung der Nachfrage bei den Kunden hat IDC seine Gesamtprognose für Wearables gesenkt. IDC prognostiziert nun, dass die Auslieferungen für das Gesamtjahr 2022 bei etwa 535,5 Millionen Einheiten stagnieren werden. Für das Jahr 2023 erwartet IDC allerdings wieder Wachstum, da die Nachfrage nach smarten Uhren und Hearables aufgrund von neuen Käufern in den Schwellenländern und Neuanschaffungen steigen dürfte. Der Markttrend für Zuwächse wird aber langsamer vorankommen, so Ramon T. Llamas, Research Director für Mobile Devices bei IDC.