Viele Details zu kommenden Alder Lake und Raptor Lake-Prozessoren geleakt, Intel-Insider offenbar besorgt wegen Apple M2-SoC
Quellen, die Tom vom Moore's Law is Dead-YouTube-Channel nahe stehen, haben viele neue Details über die kommenden Intel Alder Lake Desktop- und Mobilplattformen geliefert, die diesen Herbst beziehungsweise im Frühjahr 2022 erscheinen sollen. Mit im Paket auch einige interessante Leaks zur 2022 geplanten Raptor Lake-Generation und darauf folgende Intel Chip-Generationen.
Alder Lake: Ein wichtiger Meilenstein für Intel
Bevor er auf die Produktspezifika eingeht, merkt Tom an, dass die Alder Lake Prozessoren einen großen Meilenstein für Intel darstellen werden und der Erfolg des Unternehmens davon abhängt, wie diese Chip-Generation aufgenommen wird, besonders jetzt, wo der neue CEO Pat Gelsinger versucht, die Dinge in eine neue Richtung zu lenken. Intel wird sich in absehbarer Zeit nur noch auf mehrere Hybrid-Core-Architekturen für all seine Consumer-Level-Prozessoren konzentrieren.
Intels erster Hybrid-Chip namens Lakefield wurde im Wesentlichen vor einem Jahr eingeführt, um Microsoft die Möglichkeit zu geben, mit der Optimierung von Windows für das big.LITTLE-Kerndesign zu beginnen. Diese Optimierungen werden in der neuen Version von Windows - vermutlich Windows 11 genannt - die voraussichtlich im Oktober dieses Jahres auf den Markt kommt, vollständig implementiert sein.
Alder Lake: Doppelt so schnell wie Rocket Lake
Was die Leistung angeht, soll Alder Lake doppelt so schnell sein wie die aktuellen Rocket-Lake-Modelle, und einige mobile Varianten werden dies sogar erreichen, obwohl sie weniger Strom benötigen als die aktuellen 10 nm Tiger-Lake-Chips. Diese Behauptung wurde bereits in der Vergangenheit kolportiert, die "großen" Kerne von Alder Lake, mit Golden-Cove-Architektur, sollen bis zu 20 Prozent mehr Single-Thread-Leistung gegenüber Tiger Lake bringen, während die "kleinen" Kerne, die auf der Gracemont-Architektur basieren, sich wie niedrig getaktete Skylake-Kerne mit verbesserten Befehlssätzen und deaktiviertem Hyper-Threading verhalten werden.
Vier kleine Cores benötigen den gleichen Platz am Die wie ein großer Kern, was die Leistung pro Die-Fläche und Watt verbessern sollte. Mit der Alder-Lake-Plattform wird der LGA-1700-Sockel eingeführt, der zumindest ein paar Jahre aktuell bleiben sollte. Außerdem gibt es Unterstützung für DDR5, der PCIe-5.0-Standard wird nur für die Full-PCIe-Slots gegeben sein, noch nicht für die M.2-Slots.
Folgende Alder Lake-Lineups sind geplant
- S1 (Desktop und Specialty Mobile): 8 große Kerne (mit HT) + 8 kleine Kerne (ohne HT) -> 24 Threads
- S2 (Desktop): 6 große Kerne + keine kleinen Kerne -> 12 Threads
- P1 (mobil): 6 große + 8 kleine -> 20 Threads
- P2 (mobil): 2 große + 8 kleine -> 12 Threads
- M (ULV mobile): 2 große Kerne + 8 kleine mit LPDDR5/4x-Unterstützung und nur PCIe 4.0 statt 5.0
- N (ULV): möglicherweise 2 big + 2 little
Desktop Alder Lake startet im Herbst
Das Desktop S1-Lineup soll am 25. Oktober 2021 erscheinen und wird die entsperrten Desktop-Modelle der K-Serie enthalten, die in die üblichen Core i5 / i7 / i9-Modellvarianten mit maximal 125 W TDP unterteilt sind. Die Prozessoren kommen mit integrierter UHD-Xe-Grafik mit 32 EUs, sowie DDR5- und PCIe-5.0-Unterstützung. Der Core i9-K verfügt über 8 große und 8 kleine Kerne, der Core i7-K über 8 große und 4 kleine, und der Core i5-K bekommt 6 große + 4 kleine Kerne. I
Laut Leaker wird Intel auch eine ADL-S A-Serie (nicht übertaktbar) auf den Markt bringen, welche die S1- und S2-Reihe kombiniert. Die Core i9- und Core i7-Modelle der A-Serie werden die gleichen Kernzahlen erhalten wie die K-Serie, aber der Core i5 dürfte nur 6 große Kerne haben, und es wird auch Core i3-Modelle mit nur 4 großen Kernen geben.
Mobiles Alder Lake Lineup startet erst 2022
Das mobile P-Lineup wird voraussichtlich nach der CES 2022 angekündigt. Es wird 12-45 Watt TDP-Modelle mit 96 EU integrierter Xe-Grafik sowie DDR5- und PCIe-5.0-Unterstützung umfassen. Die 45-W-SKUs werden mit 6+8 Kernen und die 15-W-SKUs mit 2+8 Kernen ausgestattet sein. Es wird auch einige ADL-HX-SKUs geben, die auf der S1-Reihe basieren und Mitte 2022 für Enthusiasten- und Gamer-Notebooks auf den Markt kommen sollen.
Diese SKUs kombinieren den PCH und die CPU-Dies der Desktop-Klasse in einem kleineren BGA-SoC und erreichen 8+8 Kerne bei 65 W maximaler TDP. Für Ultra-Low-Voltage-Mobile bereitet Intel das M-Lineup vor, das die aktuellen Core-M- und Core-Y-Segmente ersetzen soll, mit 7-12 W TDP, PCIe 4.0, LPDDR5/4x und 96 EU integrierter Xe-Grafik.
Raptor Lake als Nachfolger ab 2022
Tom erwähnt im Video unten auch einige interessante Infos zum Nachfolger, wohl Raptor Lake genannt, der aktuell für einen Launch Ende 2022 geplant ist und vielleicht sogar für die darauf folgende Generation 2023 und darüber hinaus gilt.
- Die große Core-Architektur wird nun als Raptor Cove bezeichnet, was im Wesentlichen ein verbesserter Golden Cove ist.
- Die IPC-Gewinne sollen nicht so groß sein, aber durchaus spürbar
- Behält die gleichen kleinen Gracemont-Kerne bei, erhöht aber die Anzahl auf 16 Kerne (8+16 -> 32 Threads)
- Verbesserte DDR5-Unterstützung (5600+)
- Positioniert für ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit AMDs Zen 4 Raphael
- Die Meteor Lake-Generation, die 2023 kommt, gefolgt von Lunar Lake und darüber hinaus soll exponentiell höhere IPCs und Kernzahlen als Alder Lake bringen.
Intel Insider besorgt wegen Apple M1X und Apple M2
Gegen Ende des Videos erwähnt Tom einige Überlegungen seiner Intel-Quellen. Anscheinend sind diese Insider leicht besorgt über das, was AMD mit den Zen 5 und Zen 6 Generationen erreichen könnte, aber was Intel im Moment mehr zu denken gibt, ist die Geschwindigkeit, mit der Apple mit dem kommenden Apple M2-Chipsatz aufholt, der ja 32 große Kerne und 8 kleine Cores enthalten soll, was zu massiven IPC-Gewinne führen dürfte. Außerdem wird wohl auch Nvidia versuchen, einen Teil von Intels Fertigungskapazitäten für seine zukünftigen GPUs zu nutzen.
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