Twitter-CFO über Crypto: Krypto-Investitionen machen im Moment keinen Sinn
Viele Industrieunternehmen, Banken und Finanzdienstleister sowie Firmen aus den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen rund um den Globus setzen sich geradezu fieberhaft mit der weiteren Digitalisierung ihrer Geschäfte auseinander. Dazu gehört auch die Kyrpto-Welt und damit auch die zunehmende Digitalisierung von Währungen und Vermögenswerten. Neben Begeisterung für Blockchains, tokenisiertes Geld, Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether oder Stablecoins haben viele Akteure aber auch ein sehr flaues Gefühl im Magen, wenn es um eine konkrete Strategie für ihre Krypto-Zukunft geht.
Das bekam auch Twitter jüngst auf die harte Tour zu spüren. Nach der Ankündigung eines eigenen Teams für digitale Währungen und DApps namens "Twitter Crypto" drehten offenbar zumindest einige Anleger ziemlich heftig am Rad und machten ihren Sorgen über Twitter, Reddit und Co. gehörig Luft. Offenbar ist die Furcht bei einigen Twitter-Fans groß, dass sich der Social-Media-Kurznachrichtendienst mit Investments von Unternehmensgeldern in Cryptogeld wie Bitcoin auf recht glattes Eis begeben könnte.
In einem Interview mit dem Wall Street Journal stellte Twitters Finanzchef Ned Segal gestern einige Dinge klar. Das WSJ zitiert den Twitter-CFO Ned Segal wie folgt: Einen Teil der Firmengelder von Twitter Inc. in Kryptowährungen wie Bitcoin zu investieren, "macht im Moment keinen Sinn". Segal weiter: "Wir [müssten] unsere Anlagepolitik ändern und uns für volatilere Vermögenswerte entscheiden". Segal fügte hinzu, dass das Unternehmen es vorziehe, weniger volatile Vermögenswerte wie Wertpapiere in seiner Bilanz zu halten. Der Finanzchef von Twitter führte weitere Gründe als Hindernisse an, wie beispielsweise das Fehlen spezifischer Rechnungslegungsvorschriften für Krypto-Vermögenswerte.
Das WSJ nennt in seinem Bericht zum Interview mit dem Twitter-CFO als Gegenbeispiele Tesla sowie Square, dem Zahlungsunternehmen von Twitter-Chef Jack Dorsey. Beide Unternehmen hätten offengelegt, dass sie Krypto-Vermögenswerte halten. Hier zitiert das WSJ dann Amrita Ahuja, CFO von Square, der letzten Monat in einem Interview sagte: "Wir haben Bitcoin für unsere eigene Bilanz gekauft, was unserer Meinung nach nicht nur zeigt, dass wir mit von der Partie sind, sondern auch langfristig attraktive finanzielle Vorteile bieten könnte."
Für Verunsicherung und Angst sorgen auch schärfere staatliche Regulierungen der Crypto-Welt. Die wichtigsten Digitalwährungen machten gestern und heute Nacht eine rasante Talfahrt, die weltweite Marktkapitalisierung von Kryptowährungen ist in den letzten 24 Stunden auf rund 2,8 Billionen US-Dollar gefallen. Gründe dafür mag es viele geben. Einige Marktexpteren wie Hayden Hughes, CEO von Alpha Impact, den Bloomberg zitiert, sehen das gestern von US-Präsident Joe Biden unterzeichnete Infrastrukturgesetz als einen Grund für die Talfahrt vieler Assets an.
Das US-Gesetz sehe unter anderem neue Meldepflichten für Kryptowährungs-Broker wie Coinbase vor, die regelmäßig Dienstleistungen für den Transfer von digitalen Vermögenswerten anbieten. Gemäß den neuen Anforderungen müssen diese Unternehmen laut Hughes nun Informationen über ihre Kunden an die IRS übermitteln, einschließlich Name, Adresse und Telefonnummer, Bruttoerlöse aus den Verkäufen und alle Kapitalgewinne oder -verluste.
Hughes äußerte sich zudem besorgt darüber, dass China sein regulatorisches Durchgreifen fortsetze. China werde Möglichkeit prüfen, Strafstrompreise für Unternehmen zu erheben, die am Kryptowährungs-Mining beteiligt sind, so die Sprecherin der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Meng Wei, auf einer Pressekonferenz.
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