Test Xiaomi Redmi Watch 4 Smartwatch - Schön, aber mit Software-Schwächen
Mit der Redmi Watch 4 liefert Xiaomi den Nachfolger der Redmi Watch 3. Das Design bleibt in den Grundzügen erhalten. Es wird etwas runder und statt einer Taste trägt die Watch 4 eine Krone. Anders als beim Topmodell, der Xiaomi Watch 2 Pro, kommt auf der Redmi Watch 4 nicht WearOS, sondern Xiaomis eigenes HyperOS zum Einsatz - das soll für lange Laufzeiten sorgen.
Gegenüber dem Vorgänger ist das Display gewachsen und die Smartwatch ist sogar etwas günstiger geworden. Die UVP liegt bei 100 Euro. Von der Redmi Watch 4 gibt es nur eine Version, jedoch stehen zwei Farben zur Wahl: Obsidian Black und Silver Grey. Wie bei günstigen Smartwatches üblich, gibt es keine LTE-Version.
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Redmi Watch mit Alu und Edelstahl
Der Rahmen der Redmi Watch 4 besteht aus einer Aluminiumlegierung. Unser silbernes Testgerät ist matt gehalten. Um das Display verläuft eine auf Hochglanz gebrachte Linie, die für ein optisches Highlight sorgt.
Auf der rechten Seite der Smartwatch sitzt eine dreh- und drückbare Krone aus Edelstahl, die einen guten Sitz hat. Haptisches Feedback beim Scrollen wird durch einen Vibrationsmotor erzeugt. Unterhalb des Metallrahmens, im schwarz gehaltenen Kunststoff, hat Xiaomi ebenfalls auf der rechten Seite einen Lautsprecher und ein Mikrofon verbaut.
Ohne Band hat die Redmi Watch 4 ein Gewicht von 31 Gramm, mit dem originalen Band bringt sie 48 Gramm auf die Waage. Das Band der Watch 4 besteht aus TPU, es hat eine Breite von 22 Millimetern und kann komfortabel und werkzeuglos gewechselt werden. Dafür hat der Hersteller auf der Unterseite zwei Knöpfe vorgesehen. Der Bandanschluss ist allerdings proprietär, es passen nur spezifische Bänder.
Das Band fällt sehr lang aus, geschlossen wird es mit einem festen Dorn, es gibt keine klassische Schließe. Das Anlegen erfordert etwas Gewöhnung. Am Testarm wandert zudem das Bandende regelmäßig aus der Bandschlaufe und steht etwas ab.
Die Verarbeitung der Watch 4 ist sehr gut. Im Testzeitraum haben wir keine Kratzer in das Gehäuse bekommen. Das graue Band nimmt jedoch eine Blaufärbung - wahrscheinlich von einer Jeanshose - an. Die Wasserdichtigkeit gibt Xiaomi mit 5ATM an, eine IP-Zertifizierung hat die Redmi Watch 4 nicht.
Einrichtung und Bedienung - Xiaomi setzt auf Mi-Fitness-App
Für die Einrichtung der Redmi Watch 4 wird die Mi-Fitness-App benötigt, die gibt es für iOS und Android. Wird die Watch 4 das erste Mal gestartet, fordert sie zum Download der App auf. Mit der App wird ein QR-Code auf der Smartwatch gescannt und die beiden Geräte werden schnell verbunden.
Im Anschluss liefert die App ein kurzes Tutorial für die Bedienung der Smartwatch, auf der Watch 4 wird hingegen nichts angezeigt. Insgesamt ist die Einrichtung schnell abgeschlossen, die Software kann auf eigene Faust erkundet werden. Dabei fällt auf, dass viele Messungen ab Werk deaktiviert sind, etwa die dauerhafte Messung von Puls, Blutsauerstoffsättigung, Stress und die intensive Schlafmessung.
Werden die Messungen jeweils aktiviert, erscheint ein Warnhinweis, dass diese Änderung die Akkulaufzeit beeinträchtigt. Die Mi-Fitness-App ist in vier Bereiche gegliedert: Gesundheit, Training, Gerät und Profil. Gesundheit ist ein Dashboard und zeigt in einer Kartendarstellung alle Gesundheitswerte in einer Übersicht. Unter Training werden alle absolvierten Trainings dargestellt.
Gerät zeigt eine Auflistung der verschiedenen gekoppelten Geräte an. Xiaomi bietet einen Store für Zifferblätter mit einer großen Auswahl kostenloses Watchfaces. Außerdem können Einstellungen der gekoppelten Smartwatch geändert werden, etwa welche Apps Benachrichtigungen auf die Uhr senden dürfen. Ebenso können die Parameter für die Gesundheitsmesswerte angepasst werden. Auch die Darstellung der Widgets auf der Smartwatch kann per Smartphone geändert werden.
Andere Einstellungen wie die Displayhelligkeit, die Art der Aktivierung des Displays, das App-Layout oder die automatische Trainingserkennung können ausschließlich auf der Smartwatch selbst geändert werden. Einen App-Store gibt es für die Redmi Watch 4 nicht. Auch ein lokales Speichern von Musik oder kontaktloses Bezahlen ist mit der Smartwatch nicht möglich.
Wie schon bei der Xiaomi Watch 2 Pro haben wir mit der Software der Redmi Watch 4 im Alltag ein paar Probleme. Ab und zu startet die Smartwatch ohne erkennbaren Grund neu, dafür benötigt sie zum Glück nur wenige Sekunden. Störender ist, dass die Redmi Watch 4 teilweise über Stunden die falsche Uhrzeit anzeigt, auch wenn das gekoppelte Smartphone - im Test ein Motorola Edge 30 Ultra - in Reichweite ist. Selbst mehrfaches Synchronisieren per App schafft keine Abhilfe. Das Problem löst sich nach einiger Zeit von allein.
Die Redmi Watch 4 wird sowohl über das 1,97 Zoll große Display als auch über die dreh- und drückbare Krone bedient. Ein Druck auf die Krone öffnet aus dem Watchface heraus die App-Übersicht. Mit dem Drehen der Krone kann durch Menüs gescrollt werden. Aus einem Menü heraus führt ein Druck auf die Krone immer einen Schritt zurück. Die Tastenbelegung kann nicht geändert werden, doppeltes Drücken bleibt ohne Funktion.
Ein langes Drücken öffnet das Start-Menü mit den Optionen Ausschalten, Neustarten und Zurücksetzen. Ein dreimaliges Drücken der Krone kann in der App mit dem Versenden einer Notfall-SMS an eine bestimmte Nummer verknüpft werden. Das funktioniert allerdings nur, wenn ein gekoppeltes Smartphone in der Nähe ist. Im Test erzeugte das Eingeben einer Notfallnummer stets eine Fehlermeldung.
Seitliches Wischen vom Watchface aus führt durch die verschiedenen Kacheln. Diese sind als endloses Karussell angelegt und können von beiden Seiten aus durchgeblättert werden. Auf jeder Kachel finden verschiedene Widgets Platz, eine Kachel zeigt etwa Informationen zu Wetter und Schlaf, kombiniert mit einer Schaltfläche, um ein Training zu beginnen. Andere Kacheln zeigen Infos zu Puls, Blutsauerstoffsättigung und Stress kombiniert mit einer Schaltfläche für Atemübungen. Die Reihenfolge und auch die Inhalte der Kacheln können in der Smartphone-App individualisiert werden.
Ein Wischen von oben nach unten öffnet das Benachrichtigungsmenü. Dort werden Benachrichtigungen chronologisch und nach Apps sortiert aufgelistet. Ein Wischen von unten nach oben öffnet das Kurzmenü mit Zugriff auf die Mediensteuerung und verschiedene Modi wie Nicht-Stören- oder Energiesparmodus.
Telefonie und Benachrichtigungen - Nur vorgefertigte Antworten auf der Redmi Watch 4
Über die Mi-Fitness-App kann ausgewählt werden, welche Programme Benachrichtigungen an die Smartwatch schicken dürfen. Im Test kommen die Benachrichtigungen zuverlässig auf der Redmi Watch 4 an. Lange Nachrichten wie Mails werden allerdings eingekürzt. Außerdem kann die Smartwatch keine Bilder und nur wenige Emojis darstellen. Antworten ist nur mit Hilfe von vorgefertigten Kurzantworten möglich. Die Kurzantworten können in der App individualisiert werden.
Telefonieren ist mit der Redmi Watch 4 möglich, sie verfügt über Lautsprecher und Mikrofon. Wegen der fehlenden eigenen Funkverbindung muss jedoch immer ein gekoppeltes Smartphone in Bluetoothreichweite sein. Die Smartwatch kann Ruflisten anzeigen, außerdem können Nummern über einen Ziffernblock eingegeben werden. Kontakte werden jedoch nicht mit dem Smartphone synchronisiert. Es müssen eigens favorisierte Kontakte in der Mi-Fitness-App hinterlegt werden.
Telefonieren mit der Redmi Watch 4 ist etwas für Notfälle und kurze Mitteillungen. Der Lautsprecher werden laut, ohne stark zu zerren. Nebengeräusche gibt es keine, aber die Stimme des Uhrenträgers ist teilweise stark abgehackt, zum Teil werden Silben verschluckt.
Sprach-Assistent - Xiaomi verzichtet trotz fähiger Hardware
Obwohl in der Redmi Watch 4 Mikrofon und Lautsprecher verbaut sind, verzichtet Xiaomi auf einen Sprachassistenten. Mangels eines App-Stores kann dieser auch nicht nachinstalliert werden.
Gesundheit und Fitness - Redmi Watch 4 mit Vitalitätswert
Die Gesundheitsdaten der Redmi Watch 4 werden alle in der Mi-Fitness-App gesammelt. Die Daten können mit Google Fit, Strava und Suunto synchronisiert werden. Die Smartwatch kann den Puls, Blutsauerstoffsättigung und Stress messen. Das Stressniveau wird mit einer Zahl zwischen 0 und 100 angegeben.
Zusätzlich bietet die Software eine Einordnung in vier Phasen, die farblich und mit Emojis gekennzeichnet sind. Das Stresslevel wird außerdem auf einem Zeitstrahl über den Tagesverlauf angezeigt. Die App liefert zudem eine tägliche Zusammenfassung mit Minimal-, Maximal- und Durchschnittswerten.
Eine Besonderheit der Redmi Watch 4 ist der Vitalitätswert. Dieser Wert bezieht Alter, Ruhepuls, Maximalpuls und die Trainingsdaten der vergangenen sieben Tage ein. Vitalitätspunkte werden durch Bewegung und Trainings gesammelt, intensive Trainings geben dabei mehr Punkte. Laut Xiaomi sollte der Wert im besten Fall über 100 liegen, weil dann die Bewegungsziele der WHO erreicht werden. Pro Tag können maximal 80 Punkte gesammelt werden.
Aktivitätsziele - Die Redmi Watch 4 zählt nicht immer mit
Die Redmi Watch 4 zeigt die tägliche Aktivität mit Hilfe von Halbkreisen. Diese stehen für verbrauchte Kalorien, absolvierte Schritte und Stehen pro Stunde. Der Fortschritt kann nicht nur über die Halbkreise, sondern auch anhand von Werten verfolgt werden. Die Darstellung wird sowohl auf der Smartwatch selbst als auch in der Mi-Fitness-App geliefert.
In der App gibt es zudem eine Übersicht über die Werte der Woche und einen Durchschnittswert für die jeweilige Kategorie. Zusätzlich zu den Schritten wird auch die zurückgelegte Distanz angezeigt. Angaben zu Höhenmetern oder Stockwerken fehlen allerdings.
Die Aufzeichnung der Aktivität ist im Test jedoch oftmals fehlerhaft. Teilweise zeigt die Smartwatch nach einer Wanderung nur 1000 Schritte an, über mehrere Tage kontinuierlichen Tragens zeichnet die Redmi Watch 4 keinerlei Schritte oder verbrannte Kalorien auf, Zeit im Stehen wird allerdings erfasst. Dabei hinterlässt auch die Erkennung des Stehens keinen guten Eindruck. Häufig erscheint die Erinnerung, sich zu bewegen, wenige Minuten nach dem Aufstehen vom Schreibtisch.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Um die Messwerte der Redmi Watch 4 besser einordnen zu können, vergleichen wir sie mit denen von Referenzgeräten. Für die Pulsmessung haben wir die Xiaomi-Smartwatch zusammen mit einem Polar H10-Brustgurt auf eine Radtour genommen.
Bei der Messung des Ruhepuls vor der Sporteinheit sind sich die Geräte recht einig. Der Wert der Redmi Watch 4 liegt zwei Schläge über dem des Brustgurtes, die Abweichung beträgt 2,94 Prozent. Beim Leistungspuls messen wir zu drei unterschiedlichen Zeiten. Die Abweichung zwischen den Geräten liegt im Schnitt bei 11,99 Prozent. Die Messwerte der Smartwatch sind bei allen drei Messungen niedriger als die des Brustgurtes.
Geringer fällt der Unterschied bei der Messung der Blutsauerstoffsättigung aus. Im Schnitt aus drei Messungen liegt die Abweichung bei 2,02 Prozent. Die Messwerte der Redmi Watch 4 sind jeweils niedriger als die des Referenzgeräts. Das ist in diesem Fall ein Braun Pulsoximeter 1.
Insgesamt gehen die Messwerte der Redmi Watch 4 in Ordnung. Sportler sollten für eine exakte Pulsmessung beim Training aber besser auf ein anderes Gerät setzen. Das es in der Preisklasse besser geht, zeigt etwa die Amazfit Active.
Schlaf-Tracking - Xiaomi-Smartwatch zeigt Schlaftier
Das Schlaftracking der Redmi Watch 4 überzeugt. Die Software zeigt die Gesamtzeit im Schlaf und Zeiten für die einzelnen Schlafphasen. Dabei unterscheidet die App zwischen Tief-, Leicht- und REM-Schlaf. Für die einzelnen Phasen wird eine Zeit angezeigt, die Software zeigt zusätzlich den Anteil am Gesamtschlaf an und zeigt das Verhältnis zu den empfohlenen Werten.
Der Verlauf der Phasen wird außerdem grafisch auf einem Zeitstrahl dargestellt. Auch Wachphasen werden zuverlässig erkannt. Wird die detaillierte Schlafanalyse ausgewählt, misst die Smartwatch zudem den durchschnittlichen Puls und die durchschnittliche Blutsauerstoffsättigung. Die Sättigung hat auch Auswirkungen auf Atmungspunkte, die die Software vergibt.
Auch der Gesamtschlaf wird mit einem Zahlenwert zwischen 0 und 100 bewertet. Zudem wird der Wert mit denen von anderen Nutzern der gleichen Altersgruppe verglichen. Die Werte können nicht nur für einen Tag, sondern auch für Wochen und Monate ausgegeben werden.
Wird der Schlaf über einen längeren Zeitraum gemessen, vergibt die Mi-Fitness-App ein Schlaftier. Das Schlafverhalten wird dadurch kategorisiert. Dabei werden der Schlafrhythmus, die Schlaf-Kontinuität, der Stress und die Bewegung vor dem Schlafengehen analysiert. Zudem spricht die Software eine Empfehlung für die Gestaltung des Tagesablaufs aus.
Die Redmi Watch 4 verfügt auch über einen smarten Wecker. Der nutzt die gesammelten Daten, um den Träger möglichst aus einem leichten Schlaf zu wecken. Die wählbare Zeitspanne fällt mit zehn Minuten allerdings gering aus.
Trainingsaufzeichnung - Große Auswahl bei der Redmi Watch 4
Über 150 Sportarten kann die Xiaomi Redmi Watch 4 tracken. Dabei können für verschiedenen Sportarten verschiedene Ziele gesetzt werden, für Distanzen, Zeiten und verbrannte Kalorien. Auch Trainingsalarme können gesetzt werden beim Erreichen einer bestimmten Herzfrequenz oder nach einer bestimmten Distanz. Bei bestimmten Sportarten - etwa beim Joggen - unterstützt die Smartwatch zudem ein Aufwärmprogramm und Intervall-Training.
Joggen stellt einen Schwerpunkt bei den Trainings dar. In dieser Disziplin bietet die Redmi Watch 4 auch einen KI-Pacer, der das Durchschnittstempo vergangener Trainings läuft. Außerdem sind auf der Smartwatch zehn verschiedene Trainingspläne für Läufer verschiedener Leistungsklassen vorinstalliert.
Absolvierte Trainings können sowohl auf der Smartwatch selbst, als auch in der Mi-Fitness-App eingesehen werden. Die Redmi Wacth 4 zeichnet die Strecke auf und liefert neben Puls und Entfernung weitere trainingsspezifische Werte, beim Wandern etwa die Schrittlänge und die Schrittfrequenz. Zudem schätzt die Software den Trainingseffekt und gibt Hinweise zur Regenerationszeit.
Trainings können von der Redmi Watch 4 auch automatisch erkannt und aufgezeichnet werden. Das funktioniert im Test allerdings nicht immer zuverlässig. Teilweise werden Trainings gar nicht erkannt, obwohl die Sportart an anderen Tagen erkannt wird, teilweise startet die Aufzeichnung erst mit großer zeitlicher Verzögerung.
GPS und Navigation - Exakte Ortung der Redmi Watch
Die Redmi Watch 4 ist GNSS-fähig und unterstützt alle gängigen Satellitensysteme - das ist in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Zudem erweist sich das Tracking auf einer Radrunde zusammen mit einer Garmin Venu 2 als genau.
Die Verbindung dauert im Alltag etwas länger, sie ist dafür aber wunderbar stabil. Im Test hatten wir keine Verbindungsabbrüche. Aufgezeichnete Routen können nur über einen Umweg exportiert werden, etwa über die Synchronisation mit Strava. Ein Routenimport für Trainings ist nicht möglich.
Display - Großes AMOLED Panel an der Redmi Watch 4
Das 1,97 Zoll große AMOLED-Panel der Redmi Watch 4 hinterlässt einen guten Eindruck. Wir messen mit aktiviertem Umgebungslichtsensor eine maximale Helligkeit von 555 cd/m², damit ist die Smartwatch auch in der Sonne gut ablesbar. Auch die Auflösung ist gut, Inhalte und Schriften werden scharf angezeigt. Dank der verwendeten Technologie überzeugt das Display zudem mit perfektem Schwarzwert und knackigen Kontrasten.
Bei unseren Messungen haben wir ein Bildschirmflackern festgestellt, es hat eine Frequenz von 166 Hz. Der Umgebungslichtsensor regelt zügig und passend, wir müssen im Alltag nicht nachregeln. Gut gelöst ist auch das Always-on-Display. Für die Funktion kann ein Zeitplan erstellt werden, alternativ soll eine smarte Erkennung dafür sorgen, dass es nachts dunkel bleibt.
Xiaomi Redmi Watch 4 | Amazfit Active | Amazfit GTS 4 | Huawei Watch Fit Special Edition | Xiaomi Smart Band 7 Pro | Oukitel BT20 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Response Times | ||||||
PWM Frequency | 166 | 120 -28% | 120 -28% | 119 -28% | 118.9 -28% | 85 -49% |
Bildschirm | -2% | -15% | -49% | -7% | 8% | |
Helligkeit Bildmitte | 555 | 546 -2% | 471 -15% | 283 -49% | 516 -7% | 597 8% |
Schwarzwert * | ||||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -15% /
-15% | -22% /
-22% | -39% /
-39% | -18% /
-18% | -21% /
-21% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 166 Hz | ||
Das Display flackert mit 166 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 166 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Performance und Laufzeit - Xiaomi-Smartwatch mit kleinen Rucklern
Xiaomi macht bei der Redmi Watch 4 keine Angaben zum verbauten SiP, weil kein Browser installiert werden kann, sind keine Benchmarkmessungen möglich. Im Alltag geht die gebotene Leistung in Ordnung: Programme und Menüs werden zügig geöffnet, es kommt allerdings zu kleinen Rucklern beim Wechseln zwischen Karten. Nach dem Drücken auf die Krone benötigt die Smartwatch teilweise eine Gedenksekunde, bis der Befehl ausgeführt wird.
Angaben zum verbauten Speicher fehlen ebenfalls. Allerdings kann dieser auch kaum genutzt werden. Musik und Karten können nicht lokal gespeichert werden, einen App-Store gibt es nicht.
Akkulaufzeit - Redmi Watch 4 läuft sehr lange
Xiaomi wirbt mit einer Akkulaufzeit von bis zu 20 Tagen, dafür müssen allerdings viele Funktionen deaktiviert werden. Wir haben im Test alle Messungen dauerhaft aktiviert, ebenso die automatische Trainingserkennung, alle App-Benachrichtigungen zugelassen und auch das Always-on-Display genutzt. Damit wird der Akku maximal gefordert.
Trotzdem schafft die Redmi Watch 4 im Test eine Laufzeit von neun Tagen, kleinere Trainings inklusive. Mit deaktiviertem AoD schaffen wir 12 Tage Nutzung ohne Aufladen. Geladen wird mit einem proprietären Kabel, das magnetisch an der Unterseite der Uhr hält. In einer Stunde lädt die Smartwatch von 5 auf 85 Prozent. Für eine vollständige Ladung vergehen etwa 80 Minuten.
Pro
Contra
Fazit - Die Redmi Watch 4 wird durch die Software ausgebremst
Die Xiaomi Redmi Watch 4 hat zwei Gesichter. Einerseits ist sie eine toll verarbeitete, schicke Smartwatch. Der feine Alu-Rahmen und das große, helle AMOLED-Display sind Glanzstücke in dieser Preisklasse. Mit einem Helligkeitssensor und integrierter Satellitenverbindung kann sich die Xiaomi-Smartwatch deutlich von günstigen Fitnesstrackern absetzen. Zudem glänzt die Redmi Watch 4 mit einer sehr guten Akkulaufzeit.
Auch der Funktionsumfang der Smartwatch überzeugt. Dabei kann die Redmi Watch 4 mit ihren vielfältigen Einstellungen beim Training mehr überzeugen als im Alltag. Das Anzeigen von Bildern und Emojis ist ausbaufähig, ebenso die Antwortmöglichkeiten. Unverständlich ist zudem, dass Xiaomi trotz Lautsprecher und Mikrofon auf einen Sprachassistenten verzichtet.
Die Software der Redmi Watch 4 ist unzuverlässig und stört das Gesamtbild der schicken Smartwatch gewaltig.
Der größte Störfaktor an der Redmi Watch 4 ist jedoch die Software, die zum Testzeitpunkt noch einige Bugs hat. Die Smartwatch startet immer mal wieder neu, das lässt sich noch verschmerzen. Nerviger aber ist, dass Schritte und andere Aktivitäten nicht zuverlässig erfasst werden und vor allem, dass die Smartwatch mehrfach die Uhrzeit falsch anzeigt, obwohl sie mit dem Smartphone verbunden ist. Diese grundlegende Funktion einer Armbanduhr muss einfach zuverlässig sein.
Ähnlich schick und funktional ist die Amazfit Active, deutlich genauer bei den Messungen der Körperwerte aber optisch in einer anderen Liga ist die Fitbit Charge 6.
Preis und Verfügbarkeit
Die UVP der Redmi Watch 4 liegt bei 100 Euro. Die Smartwatch wird bei vielen großen Händlern verkauft, etwa bei Amazon oder Mediamarkt. Xiaomi verkauft die Redmi Watch 4 aber auch im eigenen Onlineshop.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
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