Test Xiaomi Redmi Note 9S Smartphone – Großer Bildschirm, kleiner Preis
Wieder und wieder bringt Xiaomi Smartphones heraus, die die aktuellen Marktpreise für die entsprechende Ausstattung unterbieten oder im Umkehrschluss sehr viel Leistungs für's Geld bereithalten. Die Redmi-Smartphones sind dabei nochmal größere Preiskracher als die Handys der Hauptmarke. Das Redmi Note 9S soll nun die günstige Mittelklasse um die 200 - 250 Euro aufmischen, sprich sich mit Geräten wie dem Huawei P40 Lite oder dem Motorola Moto G8 anlegen.
Für um die 230 Euro bietet Xiaomi das Smartphone mit dem großen Display an, unser Testgerät bietet 128 GB Massenspeicher und 6 GB RAM. Interessanterweise gibt es auf der Website von Xiaomi auch eine Variante mit 64 GB Massenspeicher und 4 GB RAM, die zum selben Preis verkauft wird. Vielleicht gibt es ja Kunden, die freiwillig weniger Speicher wollen.
Mit den Erfahrungen der letzten Jahre und einem Blick auf die Ausstattung des Smartphones kann man schon erahnen, dass es interessant wird: Das Redmi Note 9S sieht nicht nur schick aus, es bietet auch eine hochauflösende Hauptkamera sowie Weitwinkel- und Markoobjektiv für zusätzliche Flexibilität. Dazu kommen flotter Massenspeicher und eine schnelles SoC. Das wird ein spannender Test, soviel scheint sicher.
Vergleichsgeräte
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Laufwerk | Größe | Auflösung | Preis ab |
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80.7 % v7 (old) | 05 / 2020 | Xiaomi Redmi Note 9S SD 720G, Adreno 618 | 209 g | 128 GB UFS 2.0 Flash | 6.67" | 2400x1080 | |
76.6 % v7 (old) | 05 / 2020 | Motorola Moto G8 SD 665, Adreno 610 | 188 g | 64 GB eMMC Flash | 6.40" | 1560x720 | |
81.3 % v7 (old) | 04 / 2020 | Huawei P40 Lite Kirin 810, Mali-G52 MP6 | 183 g | 128 GB UFS 2.1 Flash | 6.40" | 2310x1080 | |
75.5 % v7 (old) | 12 / 2019 | Gigaset GS290 Helio P23 MT6763V, Mali-G71 MP2 | 190 g | 64 GB eMMC Flash | 6.30" | 2340x1080 | |
80.7 % v7 (old) | 11 / 2019 | Xiaomi Redmi Note 8 Pro Helio G90T, Mali-G76 MP4 | 200 g | 128 GB UFS 2.0 Flash | 6.53" | 2340x1080 |
Gehäuse – Glänzendes Schwergewicht
Wie immer schauen wir zunächst mal auf die Äußerlichkeiten und da sieht unser Testgerät schon mal recht schick aus: Die Rückseite glänzt und schillert in einem tiefen Blau, der Rahmen ist farblich passend, aber etwas matter gestaltet und an der Vorderseite gibt es einen sichtbaren, aber nicht allzu dicken Rahmen um das Display. Als weitere Gehäusefarben gibt es Cremeweiß oder Dunkelgrau.
Das Redmi Note 9S ist ein recht großes Smartphone und mit 209 Gramm auch eines der schwersten im Vergleichsfeld. Es liegt aber gut in der Hand, alle Kanten sind angenehm abgerundet und Materialübergänge sich nicht zu spüren. Das Gehäuse ist stabil gebaut, sodass Druck auf Front oder Rückseite nicht zum Bildschirm durchkommt.
Ausstattung – Viel Speicher, kein NFC
128 GB Massenspeicher bekommt man auch bei anderen Smartphones dieser Preisklasse, aber nur selten mit UFS-2.1-Geschwindigkeit. 6 GB RAM sind ebenfalls ein guter Wert. Der USB-C-Port bietet wiederum nur USB-2.0-Geschwindigkeit, was schade ist, dafür gibt es einen 3,5mm-Audioport. Ein kleines Goodie ist der Infrarotport an der Oberseite des Smartphones, der die Fernbedienung von Fernsehgeräten erlaubt.
Es gibt einen dedizierten microSD-Slot, so lassen sich die beiden SIM-Steckplätze in jedem Fall für Nano-SIMs nutzen. Schade ist, dass NFC fehlt, so kann man beispielsweise den Bezahldienst Google Pay nicht nutzen.
Software – Aktuelles Android im Xiaomi-Handy
Android 10 ist vorinstalliert, darüber liegt Xiaomis eigene Oberfläche MIUI Global in der Version 11. Die Sicherheitspatches sind auf sehr aktuellem Niveau zum Testzeitpunkt.
Für einige tiefergehende Systemeinstellungen muss man einen Mi-Account erstellen und sich mit seiner Telefonnummer registrieren. Im normalen Nutzeralltag kommt man aber auch ohne ein Konto bei Xiaomi aus. Einige Werbeapps von Drittherstellern und Free2Play-Games installiert Xiaomi vor, man kann sie aber alle restlos deinstallieren.
Da es eine Widevine-DRM-Zertifizierung nach L1 gibt, können Streaming-Inhalte in HD auf dem Smartphone angesehen werden.
Kommunikation und GPS – WiFi 5 an Bord
Das Redmi-Handy bietet eine ordentliche Vielfalt an 4G-Netzwerken, sodass man auch bei Reisen ins nähere Ausland oft das mobile Internet nutzen kann. Dennoch handelt es sich um kein World Phone und so sollte man sich vor weiteren Reisen genau informieren, ob das Smartphone vor Ort funktioniert.
Der Empfang ist ordentlich, in einem kurzen Test haben wir zumindest halben Empfang in Gebäuden in der Innenstadt, im Freien ist es ein Balken mehr. Ein iPhone 11 Pro Max bietet mit der gleichen SIM-Karte noch etwas besseren Empfang als unser Testgerät.
WiFi 5 bietet Xiaomi als schnellste Option an, um sich mit einem WLAN-Netz zu verbinden. Die Geschwindigkeit ist dabei auf normalem Niveau für die Preisklasse, so richtig stabil erscheinen uns die Übertragungsraten aber bei Schwankungen von um die 100 MBit/s nicht. Die Tests machen wir übrigens mit unserem Referenzrouter Linksys Nighthawk AX12.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Huawei P40 Lite | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro | |
Xiaomi Redmi Note 9S | |
Gigaset GS290 | |
Motorola Moto G8 | |
iperf3 receive AX12 | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro | |
Huawei P40 Lite | |
Xiaomi Redmi Note 9S | |
Gigaset GS290 | |
Motorola Moto G8 |
Das Ortungsmodul arbeitet mit diversen Satellitennetzwerken zusammen, kann uns aber in Innenräumen erst mal nicht orten. Im Freien steigt die Genauigkeit schnell auf 4 Meter, was ein sehr guter Wert ist.
Im Praxistest, einer Runde mit dem Fahrrad, zu der wir auch das Profi-Navi Garmin-Edge 520 mitnehmen, zeigt sich das Xiaomi Redmi Note 9S als grundsätzlich zuverlässiges Navigationstool. Nur in den engen Gassen der Altstadt wird es ungenau, leistet sich Sprünge und liegt ab und an neben dem gefahrenen Weg. Auf freiem Feld hingegen ist die Ortung recht exakt. Wenn man auf absolute Exaktheit auch in Städten wert legt, dann sollte man sich das Redmi 9S zumindest einmal ausprobieren, ob einem die Genauigkeit ausreicht, ansonsten reicht die Exaktheit für den Alltag aus.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Durchschnittlicher Klang
Xiaomi setzt auf die Standard-Google-App zum Telefonieren. Das ist keine schlechte Wahl, denn sie ist übersichtlich und recht gut zu bedienen. Moderne Features wie VoLTE und VoWiFi werden vom Smartphone unterstützt.
Die Sprachqualität ist über den Ohrhörer durchschnittlich, das Gegenüber klingt zwar einigermaßen laut und verständlich, aber nicht sonderlich präsent, es gibt ein leichtes Dröhnen auf hohen Lautstärken und deutliche Hintergrundgeräusche. Über den eingebauten Lautsprecher und das Freisprechmikrofon klingt das Gegenüber ebenfalls nicht sonderlich präsent, hier sollten man als Besitzer des Redmi Note 9S zudem nicht zu leise sprechen, sonst kommt die Stimme nicht beim Gegenüber an.
Kameras – Hochauflösend und flexibel
48-Megapixel-Kameras sind gerade schwer angesagt in der Smartphone-Welt. Die Idee dahinter: Einerseits kann man hochauflösende Bilder machen, wenn man möchte, oder man kombiniert je vier Pixel zu einem sehr großen Pixel, das sehr lichtempfindlich ist und bekommt ein 12-Megapixel-Bild, was für die allermeisten Anwendungen immer noch locker ausreicht. Beim Redmi Note 9S gibt es zudem eine Makrokamera für extreme Nahaufnahmen und eine Weitwinkelkamera, zwischen dieser und der Hauptkamera lässt sich in 0,1er-Schritten zoomen.
Die Aufnahmen der Hauptkamera mit Werkseinstellungen wirken auf den ersten Blick zwar nicht unterbelichtet, aber doch ein wenig düsterer als die Vergleichsfotos. Die Dynamik ist einfach ein wenig geringer, sodass in sehr dunklen und sehr hellen Flächen schnell Details verloren gehen. Details wirken zudem etwas verwaschener als bei hochwertigeren Smartphonekameras. Die Hauptkamera macht aber immer noch gute Bilder, vor allem, wenn man den Preis des Redmi Note 9S in Betracht zieht.
Die Weitwinkelkamera löst mit 8 Megapixel auf, die Verzerrung des Objektives am Rand wird von der Software gut korrigiert. Die 119° Blickwinkel, die Xiaomi angibt werden aber durch die Verzerrungskorrektur auf circa 108° verringert. Schaltet man die Korrektur aus, sieht man also noch mehr, muss aber mit den Krümmungen am Rand leben. Mit dem Makroobjektiv geht es ganz nah ran an feine Details und Strukturen, mit 5 Megapixel ist die Auflösung hier recht gering, dennoch eine nette Spielerei, die noch mehr Flexibilität ins Kamerasystem bringt.
Die Kamera bietet die Möglichkeit, Tilt-Shift-Effekte hinzuzufügen, also Unschärfen am Bildrand, die beispielsweise bei Umgebungsaufnahmen von oben den Modellbahneffekt verstärken können. Auch gibt einen Dokumenten-Modus, mit dem sich ein Scanner ersetzen lässt, in unserem Test funktionierte es mit einem einfachen Schwarz-Weiß-Dokument recht zuverlässig.
Videos lassen sich mit der Hauptkamera in 4K und 30 fps aufzeichnen, man muss sich vor der Aufnahme für ein Objektiv entscheiden und kann dann während des Filmens nur optischen Zoom nutzen.
Die Frontkamera macht ordentliche Fotos, sie könnte etwas lichtempfindlcher sein, bietet aber eine angemessene Detailvielfalt in den Bildern.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Bei sehr wenig Licht sieht die Kamera nur noch minimale Details, bei Kerzenschein wird die Situation aber einigermaßen gut gelöst, dennoch werden Details verwaschen. Die Aufnahme unseres Testcharts ist teilweise etwas blass, hier fehlt es an Kontrast.
Zubehör und Garantie – Hülle dabei
Xiaomi liefert als kleines Goodie einen Silikon-Bumper für sein Smartphone mit, daneben liegen nur das Ladegerät, ein USB-Kabel und das SIM-Tool in der Packung. Ein Headset wird nicht mitgeliefert.
Xiaomi bietet dank eigener Niederlassung in Mitteleuropa mittlerweile 24 Monate Garantie auf seine Smartphones. Teilweise gibt es auch verlängerte Garantien, wenn man direkt beim Hersteller kauft.
Eingabegeräte & Bedienung – Guter Touchscreen
Der große Touchscreen des Redmi-Phones ist natürlich für kleine Hände eher ungeeignet. Dennoch lässt er sich präzise bedienen und ist angenehm gleitfähig. Xiaomi bringt ab Werk eine Displayschutzfolie auf, die aber ebenfalls die Bedienung nicht stört.
Der Fingerabdrucksensor ist im vertieften Standbybutton an der rechten Seite eingelassen. Das ist eine gute Positionierung, da der Daumen der rechten Hand automatisch auf dem Sensor zu liegen kommt. Linkshänder können den Zeigefinger nutzen. Der Sensor erkennt unsere Abdrücke schnell und entsperrt das Gerät zuverlässig.
Auch per Gesichtserkennung lässt sich das System entsperren, das System macht nur ein Bild von uns, um unser Gesicht zu registrieren, das erscheint uns recht wenig und Xiaomi gibt auch selbst an, dass die Methode nicht so sicher ist, wie andere Entsperrmethoden. In der Praxis funktioniert sie zuverlässig und lässt sich zumindest nicht durch ein Selfie auf einem Handydisplay täuschen.
Display – Mehr Kontrast wäre schön
Der Bildschirm bietet mit 2.400 x 1.080 Pixel eine klassenübliche Auflösung. Es handelt sich um ein IPS-Display, das recht hell werden kann, wenn man die automatische Helligkeitssteuerung anschaltet und den Helligkeitssensor voll belichtet. Auch die Verteilung der Helligkeit auf dem Bildschirm ist recht gleichmäßig.
Der Schwarzwert wiederum ist mit 0,56 cd/m² recht hoch, sodass sich nur ein mittelmäßiges Kontrastverhältnis ergibt. Dadurch sind Farben auf dem Bildschirm nun nicht wahnsinnig kräftig und dunkle Flächen wirken eher dunkelgrau als schwarz.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 622 cd/m²
Kontrast: 1111:1 (Schwarzwert: 0.56 cd/m²)
ΔE Color 3.98 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.5 | 0.5-98 Ø5.2
114.9% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.206
Xiaomi Redmi Note 9S IPS, 2400x1080, 6.7" | Motorola Moto G8 IPS, 1560x720, 6.4" | Huawei P40 Lite IPS, 2310x1080, 6.4" | Gigaset GS290 IPS, 2340x1080, 6.3" | Xiaomi Redmi Note 8 Pro IPS, 2340x1080, 6.5" | |
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Bildschirm | 15% | 0% | 11% | -1% | |
Helligkeit Bildmitte | 622 | 504 -19% | 478 -23% | 465 -25% | 669 8% |
Brightness | 612 | 452 -26% | 448 -27% | 460 -25% | 630 3% |
Brightness Distribution | 94 | 83 -12% | 87 -7% | 88 -6% | 87 -7% |
Schwarzwert * | 0.56 | 0.28 50% | 0.49 12% | 0.2 64% | 0.42 25% |
Kontrast | 1111 | 1800 62% | 976 -12% | 2325 109% | 1593 43% |
Delta E Colorchecker * | 3.98 | 3.84 4% | 3 25% | 5.3 -33% | 4.8 -21% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.33 | 6.1 17% | 5.6 24% | 7.3 -0% | 9 -23% |
Delta E Graustufen * | 4.5 | 2.7 40% | 4.1 9% | 4.2 7% | 6.2 -38% |
Gamma | 2.206 100% | 2.235 98% | 2.26 97% | 2.09 105% | 2.24 98% |
CCT | 7361 88% | 7125 91% | 7282 89% | 6558 99% | 7846 83% |
Color Space (Percent of sRGB) | 114.9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Ein PWM-Flackern stellen wir nicht fest, die Reaktionszeiten sind aber auch nur mittelmäßig, sodass anspruchsvolle Gamer am Bildschirm keinen Spaß haben werden. In unseren Tests mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN zeigen sich Farbabweichungen, besonders bei roten und orangen Tönen. Bei den Graustufen sind die Abweichungen mit bloßem Auge kaum zu erkennen, einen sichtbaren Blaustich gibt es nicht.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9 ms steigend | |
↘ 15 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
44 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 21 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 71 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Blickt man aus recht flachen Winkeln auf das Display, so bekommt man dennoch einen unverfälschten Bildeindruck.
Im Freien lässt sich das Smartphone auch an helleren Tagen nutzen, bei direkter Sonneneinstrahlung kann es allerdings durch die Spiegelungen anstrengend für die Augen werden.
Leistung – Snapdragon 720G macht Dampf
Der Qualcomm Snapdragon 720G ist ein SoC, das speziell für Gaming ausgelegt ist, wie das "G" am Ende des Namens zeigt. Insgesamt passt es gut zum Xiaomi Redmi Note 9S, denn es bietet genug Leistung für den Alltag und kann auch einige der ähnlich bepreisten Konkurrenzgeräte übertreffen. Das Huawei P40 Lite wiederum bietet noch etwas mehr Leistung, im Alltag dürften die Unterschiede aber kaum auffallen.
Auch bei der Grafikleistung ist das Smartphone recht ordentlich ausgerüstet, bei sehr anspruchsvoller Mobile-Grafik reicht es in der nativen Auflösung des Displays aber nicht immer für flüssige Darstellung, bei etwas zurückgefahrenen Ansprüchen sollte eine flüssige Darstellung aber möglich sein.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro |
Im Internet surft man mit dem Redmi-Phone recht flott, vor allem, wenn man den günstigen Preis in Betracht zieht. Websites werden flott geladen, auf Bilder muss man nur ab und an warten. Auch aufwändigerer HTML-5-Content kann meist flüssig dargestellt werden.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=169, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P40 Lite (Huawei Browser 10.1.0.300) | |
Xiaomi Redmi Note 9S (Chrome 81) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 720G (37.8 - 54.4, n=4) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro (Chrome 78) | |
Motorola Moto G8 (Chrome 81) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Huawei P40 Lite (Huawei Browser 10.1.0.300) | |
Xiaomi Redmi Note 9S (Chrome 81) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 720G (59.7 - 94.7, n=5) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro (Chrome 78) | |
Motorola Moto G8 (Chrome 81) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P40 Lite (Huawei Browser 10.1.0.300) | |
Xiaomi Redmi Note 9S (Chome 81) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro (Chrome 78) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 720G (26.8 - 45.2, n=4) | |
Motorola Moto G8 (Chome 81) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P40 Lite (Huawei Browser 10.1.0.300) | |
Xiaomi Redmi Note 9S (Chrome 81) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 720G (53 - 78, n=5) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro (Chrome 78) | |
Motorola Moto G8 (Chrome 81) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P40 Lite (Huawei Browser 10.1.0.300) | |
Xiaomi Redmi Note 9S (Chrome 81) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 720G (11846 - 17734, n=5) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro (Chrome 78) | |
Motorola Moto G8 (Chrome 81) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Motorola Moto G8 (Chrome 81) | |
Xiaomi Redmi Note 8 Pro (Chrome 78) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 720G (2532 - 3577, n=5) | |
Xiaomi Redmi Note 9S (Chrome 81) | |
Huawei P40 Lite (Huawei Browser 10.1.0.300) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit unserer Referenz-microSD kommt der dedizierte Kartenleser gut zurecht, in Sachen Lese- und Schreibgeschwindigkeit sortiert sich das Xiaomi-Handy allerdings nur im Mittelfeld ein.
Der interne UFS-2.1-Speicher ist sehr flott für die Preisklasse, das Huawei P40 Lite kann hier allerdings noch mehr auftrumpfen.
Xiaomi Redmi Note 9S | Motorola Moto G8 | Huawei P40 Lite | Gigaset GS290 | Xiaomi Redmi Note 8 Pro | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.0 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -17% | 28% | -26% | 10% | -5% | 280% | |
Sequential Read 256KB | 496.6 | 301 -39% | 913 84% | 274.2 -45% | 535 8% | 530 ? 7% | 1887 ? 280% |
Sequential Write 256KB | 214.8 | 239 11% | 181.7 -15% | 196.8 -8% | 193.5 -10% | 212 ? -1% | 1471 ? 585% |
Random Read 4KB | 137 | 57.3 -58% | 157.3 15% | 54.7 -60% | 156.2 14% | 130.6 ? -5% | 278 ? 103% |
Random Write 4KB | 123.6 | 128.1 4% | 175.4 42% | 19.77 -84% | 180.4 46% | 101.2 ? -18% | 311 ? 152% |
Sequential Read 256KB SDCard | 74.5 ? | 68.7 ? -8% | 82.6 ? 11% | 81.1 ? 9% | 71.6 ? -4% | 68.3 ? -8% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 54.9 ? | 48.7 ? -11% | 70.6 ? 29% | 73.9 ? 35% | 57.3 ? 4% | 53.2 ? -3% |
Spiele – Gaming mit 30 fps
Mit den Tools von GameBench testen wir, wie gut sich das Redmi Note 9S in Spielen schlägt. Sowohl aufwändige Games wie PUBG Mobile oder Asphalt 9 sind dabei kein Problem für das Smartphone, allerdings nur in 30 fps. Kleinere Einbrüche gibt es zwar, diese sind aber sehr selten, sodass man insgesamt wohl beruhigt zocken kann.
Auch der Touchscreen und der Lagesensor funktionieren zuverlässig, sodass der Steuerung des Lieblingsspiels nichts im Wege steht.
Emissionen – Kein Drosseln beim Redmi-Phone
Temperatur
Die Wärmeentwicklung bleibt knapp unter der magischen Marke von 40 °C. Damit erwärmt sich das Gehäuse zwar spürbar, kommt aber nie in einen kritischen Bereich. Im Idle-Betrieb ist die Temperatur nicht ganz niedrig, richtig kühl wirkt das Redmi-Phone also nie.
Mit dem GFXBench-Akkutest können wir denselben anspruchsvollen Benchmark 30 Mal hintereinander laufen lassen und bekommen für jeden Durchlauf die berechneten Frames angezeigt. Bleibt diese Größe relativ stabil, so ist nicht davon auszugehen, dass das Smartphone unter längerer Last seine Leistung drosseln muss. Unser Fazit: Es gibt nur leichte Schwankungen bei den berechneten Frames, also ist beim Xiaomi Redmi Note 9S die Leistung konstant.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
An der Unterkante des Smartphones findet sich der Monolautsprecher, der für die Klangausgabe zuständig ist. Tatsächlich klingt das Smartphone nicht sonderlich kraftvoll, der Klang ist insgesamt aber recht ausgeglichen. Höhen klingen nicht unangenehm. Man kann also durchaus mal in ein Musikstück reinhören, sollte aber kein Klangwunder erwarten.
Per 3,5mm-Anschluss oder Bluetooth lassen sich externe Audiogeräte anschließen. Das klappt gut und die Geräte bekommen ein sauberes Audiosignal geliefert.
Xiaomi Redmi Note 9S Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 64.7% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 64.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 64.7% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (119.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 87% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 3% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Motorola Moto G8 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 62.9% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 62.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 62.9% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (120.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 88% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 2% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Großer Akku mit langer Laufzeit
Energieaufnahme
Das Xiaomi Redmi Note 9S besitzt einen großen Bildschirm und relativ viel Leistung und so verwundert es nicht, dass der Energieverbrauch recht hoch ist und zwar über alle Verbrauchsszenarien hinweg. Das Huawei P40 Lite beispielsweise zeigt sich deutlich sparsamer. Unser Xiaomi-Smartphone braucht unter maximaler Last bis zu 7,5 Watt an Energie.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 1.5 / 2.1 / 2.5 Watt |
Last |
5.2 / 7.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Xiaomi Redmi Note 9S 5020 mAh | Motorola Moto G8 4000 mAh | Huawei P40 Lite 4200 mAh | Gigaset GS290 4700 mAh | Xiaomi Redmi Note 8 Pro 4500 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 720G | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 7% | 24% | 19% | 10% | 20% | 10% | |
Idle min * | 1.5 | 1.3 13% | 0.79 47% | 0.88 41% | 0.79 47% | 0.982 ? 35% | 0.882 ? 41% |
Idle avg * | 2.1 | 2 5% | 2.14 -2% | 2.05 2% | 2.32 -10% | 1.94 ? 8% | 1.448 ? 31% |
Idle max * | 2.5 | 2.8 -12% | 2.23 11% | 2.1 16% | 2.38 5% | 2.06 ? 18% | 1.603 ? 36% |
Last avg * | 5.2 | 3.9 25% | 3.6 31% | 4.73 9% | 4.72 9% | 4.02 ? 23% | 6.57 ? -26% |
Last max * | 7.5 | 7.2 4% | 5.17 31% | 5.61 25% | 7.68 -2% | 6.16 ? 18% | 9.92 ? -32% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der chinesische Hersteller verbaut in seinem Redmi Note 9S einen kapazitätsstarken Akku mit 5.020 mAh an Energie. Das ist deutlich mehr als bei den anderen Smartphones im Vergleich und so schafft das Xiaomi-Handy auch sehr lange Laufzeiten: Fast 20 Stunden hält das Gerät in unserem WLAN-Test durch, immerhin 4:39 Stunden kann man durchgehend zocken oder andere sehr aufwändige Apps laufen lassen, bevor der Akku in die Knie geht.
Sollte die Batterieanzeige sich den 0 % nähern, so kann man das beiliegende Schnellladegerät nutzen, das knapp 2 Stunden braucht, um den Akku wieder vollständig zu laden. Bereits nach deutlich kürzerer Zeit hat man aber meist so viel Energie getankt, dass es für einige Stunden moderate Nutzung locker ausreicht.
Xiaomi Redmi Note 9S 5020 mAh | Motorola Moto G8 4000 mAh | Huawei P40 Lite 4200 mAh | Gigaset GS290 4700 mAh | Xiaomi Redmi Note 8 Pro 4500 mAh | |
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Akkulaufzeit | -12% | -11% | -21% | -22% | |
Idle | 2263 | 1953 -14% | 2154 -5% | 1893 -16% | |
H.264 | 1269 | 1048 -17% | 1176 -7% | 984 -22% | |
WLAN | 1187 | 988 -17% | 1007 -15% | 934 -21% | 864 -27% |
Last | 279 | 276 -1% | 228 -18% | 212 -24% |
Pro
Contra
Fazit – Viel geboten
Das Xiaomi Redmi Note 9S zeigt: Für um die 230 Euro bekommt man im Jahr 2020 schon ganz schön viel Smartphone. Das trifft sowohl auf die schiere Größe des Redmi 9S zu als auch auf die gute Ausstattung. Klar, man darf keine LTE-Geschwindigkeiten wie bei High-End-Phones erwarten, kein WiFi 6 und kein NFC.
Was das Redmi Note 9S aber mitbringt ist ein Kamerasystem, das dank mehrerer durchaus brauchbarer Zusatzobjektive Flexibilität in die Bildgestaltung bringt. Auch hier sollte man keine Bildqualität der ersten Liga erwarten, aber bei etwas verringerten Ansprüchen sind die Bilder absolut ordentlich.
Dazu kommt der riesige Akku, der das Gewicht zwar etwas nach oben treibt, aber auch Laufzeiten von fast 20 Stunden in unserem WLAN-Test ermöglicht.
Das Xiaomi Redmi Note 9S bringt für wenig Geld eine ordentliche Kamera und lange Laufzeiten mit.
Der Bildschirm ist hell, könnte allerdings etwas mehr Kontrast vertragen. Die Ortung ist für den Alltag ausreichend genau. Das Redmi Note 9S ist auch recht leistungsfähig für seine Preisklasse, drosselt nicht unter Last und bietet zum Testzeitpunkt aktuelles Android.
Insgesamt können wir das Xiaomi Redmi Note 9S empfehlenswert nennen, es bringt für wenig Geld eine tolle Ausstattung mit.
Xiaomi Redmi Note 9S
- 19.05.2020 v7 (old)
Florian Schmitt