Test Toshiba Satellite P855-107 Notebook
Die Notebooks der Satellite-Serie von Toshiba zählen seit vielen Jahren zu den absoluten Bestsellern. Kein Wunder – sind die Geräte ja laut Hersteller "Notebooks für jeden Tag" mit "allem, was man von einem Notebook erwartet" und das Ganze auch noch zu "einem besonders günstigen Preis". Klingt nach der berühmten eierlegenden Wollmichsau zum Superschnäppchenpreis. Aber da wollen wir Toshiba keinen Vorwurf machen. Blumiges Marketing gehört einfach zum guten Ton. Und unsere Aufgabe ist es, die Fakten von den markigen Sprüchen zu trennen. Also dann.
Unter der Bezeichnung Satellite bietet Toshiba eine Vielzahl an Geräten an. Unser Testmodell, das Satellite P855-107, zählt da schon zu den höherwertigeren und besser ausgestatteten Varianten. Das schlägt sich auch im Preis von 1299 Euro nieder, der allerdings bereits gesenkt wurde. Die ursprüngliche Preisempfehlung lautete 1449 Euro. Zum Vergleich: Das günstigste Satellite-Modell kostet fast 1000 Euro weniger. Dafür bekommt man im Satellite P855-107 eine mehr als ordentliche Ausstattung. Das Herzstück bildet der Vierkern-Prozessor Intel Core i7-3610QM, der – wie sollte es auch anders sein – aus Intels jüngster Ivy-Bridge-Generation stammt. Der CPU-Takt liegt zwischen 2.3 und 3.3 GHz, Power sollte das Multimedia-Notebook also schon mal mehr als genug haben. Ebenfalls passend ist die Größe des Displays, das in der Diagonale 15.6 Zoll misst und die volle HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten darstellt. Eine Besonderheit des Displays: Es unterstützt Nvidias 3D-Vision-Technologie, ohne dass eine Shutterbrille erforderlich ist.
Auf dem Papier klingt das Toshiba Satellite P855-107 also schon sehr vielversprechend. Im Test muss es zeigen, ob es die vollmundigen Versprechungen auch halten kann.
Das Gehäuse und dessen Verarbeitung sind bei Multimedia-Notebooks, die mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis beworben werden, oftmals nicht zufrieden stellend. Das können wir vom Toshiba Satellite P855-107 allerdings nicht behaupten. Ganz im Gegenteil: Das vollständig an seinen Oberflächen (korr. 1.2.2017) aus Aluminium gefertigte Casing glänzt mit gleichmäßigen Spaltmaßen und hoher Anfassqualität. Die leicht geriffelte Oberflächenstruktur verleiht dem Gerät zudem eine recht professionelle Optik, und es neigt nicht ganz so stark dazu, Fingerabrdrücke und Staub anzuziehen. Auch die Farbgebung profitiert von der Strukturierung. Die Oberflächen erscheinen titanfarben, obwohl es laut Hersteller silbern sein sollte.
Die Abmessungen sind für einen 15.6 Zoll großen Multimedia-Boliden ebenfalls völlig in Ordnung. An der dicksten Stelle, ganz hinten am Gehäuse, misst das Satellite P855-107 gerade einmal 3.35 Zentimeter, vorne sind es nur knapp drei Zentimeter. Und auch das Gewicht von knapp drei Kilo macht das Gerät noch nicht zum "Schlepptop". Dafür ist eher das große und schwere Netzteil verantwortlich: Es wiegt 640 Gramm, also mehr als so manches 10-Zoll-Tablet.
Kritik müssen wir auch am recht dünnen Display-Deckel üben. Bei Druck von oben wird er deutlich sichtbar eingedellt. In geöffnetem Zustand reagiert er sehr empfindlich auf Verwindung. Zudem dürften die beiden Scharniere etwas größer und stärker sein. Das Display bleibt zwar sicher in Position, beim Verstellen wippt es aber deutlich nach.
Insgesamt ist die Verarbeitung des Toshiba Satellite P855-107 aber gut gelungen, zumal auch die Unterseite mit Wartungsklappe und abnehmbaren Akku keinen Anlass zur Kritik gibt.
Ein Multimedia-Notebook für den "Everyday"-Einsatz muss bei der Anschlussaussstattung vor allem eins sein: komplett. Soll das Gerät den stationären PC ersetzen und mit zahlreichen Peripherie-Geräten zusammenarbeiten, müssen alle wichtigen Schnittstellen vorhanden sein – idealerweise sind die dann auch noch ergonomisch platziert. Doch zunächst zu Art und Anzahl der Schnittstellen.
Hier gibt es nichts zu meckern. Vier USB-3.0-Schnittstellen sollten für die meisten Szenarien ausreichen, zumal der Standard auch ausreichend Geschwindigkeit für die regelmäßige Datensicherung als auch die Anbindung großvolumiger externer Festplatten bereitstellt. Je zwei Schnittstellen befinden sich auf der rechten und linken Seite – sehr gut. Die rechts angebrachten Buchsen sind jedoch im vorderen Gehäusebereich untergebracht. Gerade, wenn eine schnurgebundene Maus angesteckt wird, ist das Kabel dann gerne mal im Weg. Auch bei USB-Sticks besteht vorne eher die Gefahr, durch eine unachtsame Bewegung abgebrochen zu werden als am hinteren Rand der Base-Unit. Monitore und Beamer lassen sich analog per VGA und digital per HDMI anschließen. Letztere Schnittstelle gibt auch die Tonspur, etwa von Blu-ray-Filmen, digital aus. Fast schon obligatorisch für ein Notebook dieser Größe sind der Gigabit-LAN-Anschluss und die beiden 3.5-mm-Klinkenbuchsen. An der Frontseite befindet sich zudem ein Kartenleser für SD- und MMC-Cards. Die aktuellen SDHC und SDCX-Standards werden unterstützt, sodass Kartengrößen von bis zu 64 GB möglich sind. Die Rückseite ist frei von jeglichen Anschlüssen.
Kommunikation
Beim Thema Kommunikation bietet das Toshiba Sattelite P855-107 gehobenen Standard. Dazu zählt der Gigabit-Ethernet-Controller aus dem Hause Realtek ebenso wie das Centrino-Wireless-N2230-Modul von Intel. Es vereint eine schnelle WLAN-Schnittstelle nach 802.11b/g/n und den Kurzstreckenfunk Bluetooth in der aktuellen Version 4.0, die verbesserte Stromsparmechanismen und die Möglichkeit der WLAN-Datenübertragung mit sich bringt. Viele Wünsche bleiben da nicht offen. Vielleicht, dass der WLAN-Adapter auch im weniger frequentierten 5-GHz-Band funken dürfte. Ein 3G-Modul haben wir bei dieser Geräteklasse von vornherein nicht erwartet.
Zubehör
In der sehr kompakten Retail-Box des Toshiba Satellite P855-107 ist kaum Platz für des Notebook selbst und das voluminöse Netzteil. Folgerichtig gibt es auch kein mitgeliefertes Zubehör. Auf der Toshiba-Webseite sind hingegen einige aufpreispflichtige Optionen gelistet. Dazu zählen unter anderem USB-Dockingstations, Port-Replikatoren, Laptop-Taschen und Netzteile. Ein ganz witziges Zubehör ist das USB-Display mit 14 Zoll Größe. Er empfängt die Videosignale über USB und wird so auch mit Strom versorgt. Als Präsentationsdisplay für unterwegs ist das eine pfiffige Lösung.
Gar nicht geizig ist Toshiba bei der Dreingabe kostenfreier Software – nicht, dass wir das gut heißen. Vorinstallierte Anwendungen wie Skype kann sich jeder bei Bedarf auch selbst laden. Zeitlich oder im Umfang limitierte Programme wie McAfee Internet Security und Microsoft Office 2010 braucht eigentlich auch niemand. Nützlich für Backups oder zum Erstellen eigener Medien ist indes die Brenn-Suite Nero.
Wartung
Den Zugang zu Arbeitsspeicher und Co. macht Toshiba den Nutzern beim Satellite P855-107 sehr leicht. Auf der Unterseite muss lediglich eine Kreuzschlitzschraube gelöst und schon kann die Wartungsklappe abgenommen werden. Eine gewisse Vorsicht ist dabei angebracht, da die filigrane Kunststoffklappe beim Abnehmen an mehreren Stellen etwas hakt. Dafür sind Arbeitsspeicher und Festplatte gut zugänglich und einfach zu tauschen bzw. aufzurüsten. Der Lüfter ist hingegen nicht zu erreichen, weitere Eingriffe ins Innenleben hat Toshiba nicht vorgesehen.
Garantie
Toshiba gewährt 24 Monate Garantie. Optional gibt es auf der Webseite "kompatible Services". So kostet etwa die "1 Jahr Egal was passiert Garantie für Privatanwender" 59 Euro, die "4 Jahre Internationale Garantie für Notebooks" liegt bei 109 Euro, ein fairer Kurs. Ganz interessant ist auch der Data Recovery Service ab 12 Euro. Weitere Infos gibt es auf der Produktseite von Toshiba.
Tastatur
Zunächst fällt auf, dass die schwarzen Tasten eine sehr glatte und damit spiegelnde Oberfläche besitzen, was bei ungünstigem Lichteinfall durchaus störend sein kann. An der Größe der Tasten und dem Hub von 1.5 Millimetern haben wir hingegen kaum etwas auszusetzen. Lediglich die Space-Taste fällt mit sieben Zentimetern Breite extrem schmal aus. Schnelltipper werden da sicher hin und wieder versehentlich eine der beiden daneben angeordneten ALT-Tasten erwischen. Grund für die kleine Space-Taste sind die in das normale Tastenfeld gerückten Pfeil-Tasten, die ebenfalls sehr klein ausgefallen sind. Das gilt auch für die zwölf F-Tasten. Der Ziffernblock verfügt wiederum über normal große Tasten – angenehm. Beim Anschlag geben die Tasten ein recht hohes Tippgeräusch wieder. Billig klingt es indes nicht. Unterm Strich schneidet die Tastatur recht gut ab, hat aber so ihre Eigenheiten.
Touchpad
Die hat auch das Touchpad, aber dazu gleich mehr. Mit 10 x 6.4 Zentimeter ist das Synaptics ClickPad V1.4 nicht sehr groß, aber ausreichend. Die dunkelgraue, leicht angeraute Oberfläche gibt eine präzise Rückmeldung. Die beiden Maustasten sind nicht physikalisch vorhanden, vielmehr nehmen sie einfach den unteren linken und rechten Bereich des Touchpads ein. Sie sind entsprechend "angezeichnet". In der linken oberen Ecke befindet sich ein Symbol, das die Deaktivierung des Touchpads anzeigt. Zweimaliges Tippen darauf und das Touchpad ist vorübergehend ohne Funktion. Grundsätzlich funktioniert das Touchpad gut, es reagiert zuverlässig auf Eingaben und ermöglicht eine präzise Steuerung – zumindest meistens. Teilweise erfolgen die Befehle erst mit einer leichten Verzögerung. Und unter voller Auslastung des Systems in unserem Stresstest war die Steuerung mittels Touchpad nicht mehr möglich. Der Mauszeiger führte nur noch im Abstand mehrerer Sekunden Aktionen aus. Eine per USB angeschlossene Maus macht hingegen keine Probleme.
Das Satellite P855 bietet Toshiba in zwei Ausstattungsvarianten an. Das mit 800 Euro erheblich günstigere Satellite P855-30H hat ebenfalls ein 15.6-Zoll-Display, die Auflösung liegt jedoch bei nur 1366 x 768 Pixel. Auch die übrige Ausstattung ist günstiger gewählt. Unser Testgerät, das Satellite P855-107 ist hingegen mit einem FullHD-Display ausgerüstet. Es stellt also die volle HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten dar. Wie nicht anders zu erwarten, handelt es sich um ein spiegelndes Display, das von einem ebenso spiegelnden schwarzen Rahmen umgeben ist.
Größte Besonderheit des verbauten TN-Panels ist dessen 3D-Funktion, für deren Nutzung keine Shutter-Brille erforderlich ist. Voraussetzung sind eine Grafikkarte von Nvidia, die Nvidias 3D-Vision-Technologie unterstützt, eine Bildwiederholrate von 120 Hz sowie eine Face-Tracking-Kamera, die die Augenposition des Nutzers fortwährend analysiert. Wir haben die 3D-Funktion beispielhaft an einem 3D-Film ausprobiert. Verhält man sich relativ ruhig vor dem Notebook und richtet den Blick ein wenig "ins Nichts", funktioniert der 3D-Effekt erstaunlich gut. Wendet man den Blick allerdings kurz ab, braucht es wieder ein paar Sekunden bis die Plastizität zurückkehrt. Eine leichte Unschärfe begleitet die 3D-Wiedergabe.
Im Testlabor macht das Display des Toshiba Satellite P855-107 seine Sache ganz gut, leistet sich aber dennoch ein paar Schwächen. So dürfte etwa die Leuchtkraft höher sein. Mit 282 cd/m2 maximaler und unter 260 cd/m2 mittlerer Helligkeit ist die Nutzung in sehr hellen Räumen zwar noch ok, bei Sonnenlicht mutiert die Anzeige aber schnell zum schwarzen Loch. Hinzu kommt, dass die Ausleuchtung mit 80 Prozent nicht sehr homogen ausfällt. Vor allem der rechte obere Bereich ist im Vergleich zur übrigen Bildschirmfläche zu dunkel. Eine Abweichung von 40 cd/m2 zur Mitte ist schon mit bloßem Auge zu erkennen. Im Praxisalltag wirkt sich dieser Eindruck jedoch nicht negativ aus – höchstens vielleicht bei sehr dunklen Filmsequenzen.
Auf der Habenseite kann das Display seinen guten Schwarzwert von 0.48 cd/m2 und dem daraus resultierenden Kontrastverhältnis von 550:1, was im Notebook-Bereich schon zu den besseren Werten zählt.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 264 cd/m²
Kontrast: 550:1 (Schwarzwert: 0.48 cd/m²)55.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
74.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Bildqualität des 15.6-Zoll-Displays ist ordentlich. Das fängt bei einem recht satten Schwarzwert an, der schwarze Bereiche auch wirklich schwarz und nicht etwa dunkelgrau erscheinen lässt. Der hohe Kontrast sorgt ebenfalls für ein sichtbar gutes Bild. Die Farben wirken zudem recht naturgetreu, etwas kräftiger dürften sie dennoch sein. Gerade Rot- und Blautöne wirken leicht blass. An der Bildschärfe gibt es nichts zu bemängeln.
Zur professionellen Bildbearbeitung eignet sich das Display hingegen nicht, was nicht anders zu erwarten war. Dennoch ist eine 82-prozentige Abdeckung des sRGB-Farbraums nicht gerade rekordverdächtig. Das können andere Multimedia-Geräte besser, etwa das Acer TravelMate 5760G-2454G50Mnsk, das eine sRGB-Deckung von 88 Prozent erreicht.
Mit knapp drei Kilo Gewicht lässt sich das Toshiba Satellite P855-107 noch recht gut transportieren – etwa auf die Terrasse. Dort sollte aber zumindest ein Sonnenschirm stehen. Denn die Leuchtkraft des Displays in Verbindung mit der stark spiegelnden Oberfläche haben gegen das Sonnenlicht keine Chance. An einem schattigen Plätzchen kann man indes gut mit dem Satellite P855-107 arbeiten.
Immer ein etwas prekäres Thema bei TN-Displays: die Blickwinkelstabilität. Und da kann auch Toshiba nicht zaubern. Die TN-Technologie hat im Bereich der Blickwinkel einfach ihre Achillesferse. Dennoch schlägt sich das Satellite P855-107 tapfer. Bei horizontalen Blickwinkeln bleiben die Farben lange stabil, lediglich der Kontrast lässt nach. Aber hier hat das Display genug Reserven. In der Vertikalen ist das Display anfälliger für flache Blickwinkel. Von oben gesehen hellt das Bild stark auf, in der anderen Richtung setzt bald die für TN-Panels typische Invertierung ein. Dank des angenehm großen Öffnungswinkels des Display-Deckels lässt es sich damit dennoch problemlos auf den Oberschenkeln arbeiten.
Zur Satellite-P855-Serie von Toshiba zählen nur zwei Modelle. Den Einstieg macht das P855-30H für 799 Euro. Dafür gibt es einen Intel Core i5-2450M Zweikernprozessor mit einem Kerntakt von 2.5 bis 3.1 GHz und acht GB Arbeitsspeicher. Unser Testgerät, das P855-107, ist die stärker und besser ausgestattete Variante, die mit 1299 Euro aber auch einen satten Preisaufschlag mit sich bringt. Das höher auflösende Display im Vergleich zum Schwestermodell haben wir ja bereits erwähnt. Doch auch und besonders an der "Basis" zeigen sich deutliche Unterschiede. Dem "Top-Modell" der P855-Serie spendiert Toshiba eine leistungsfähige Vierkern-CPU, den Intel Core i7-3610QM. Der Standardtakt beträgt 2.3 GHz. Mittels Turbo Boost können die einzelnen Kerne jedoch vorübergehend deutlich höhre Taktraten erreichen, solange die äußeren Umstände wie etwa die Kerntemperatur passen. Wird nur ein Kern belastet liegt das Maximum bei 3.3 GHz, für zwei Kerne sind es 3.2 GHz, und laufen alle vier Kerne mit voller Leistung geht deren Takt auf maximal 3.1 GHz hoch. An Level-3-Cache stehen dem Prozessor sechs MB zu Verfügung, die typische TDP von 45 Watt macht ihn nicht gerade zu einer Energiespar-CPU. In einem Multimedia-Notebook wie dem Toshiba-Testgerät macht sein Einsatz aber durchaus Sinn.
Recht großzügig ist Toshiba beim Speicherausbau und intergriert ab Werk acht GB DDR3 SDRAM PC3-12800, verteilt auf zwei Module. Eine Aufrüstung bis maximal 16 GB ist möglich. Bemerkenswert: Bei der RAM-Bestückung unterscheidet sich das P855-107 nicht von seinem "kleinen" Bruder, dem P855-30H.
Prozessor
Die im Toshiba Satellite P855-107 verbaute Vierkern-CPU zählt zwar zur leistungsstärksten Core i7-Reihe, dort markiert er aber aktuell das untere Ende der Fahnenstange. Damit sollte dennoch für alle Szenarien mehr als genug Leistung zur Verfügung stehen. Von kompromisslos hoher Rechenleistung kann jedoch nicht die Rede sein und wird von einem "Everday-Notebook" auch sicher nicht erwartet.
Dennoch erwarten wir natürlich vom Intel Core i7-3610QM, dass er auch im Toshiba Satellite P855-107 seine volle Leistung entfalten kann. Und um es vorwegzunehmen: Er kann. Zur Bestätigung ziehen wir die Benchmarks Cinebench R10 und R11.5 zu Rate. Beide messen die reine Prozessorleistung sowohl im Single- als auch im Multi-Core-Betrieb. Dabei fällt zunächst auf, dass die Turbo-Boost-Technik einwandfrei funktioniert. Die Kerne erreichen den Maximaltakt im Test und halten ihn über die gesamte Dauer des Benchmark-Durchlaufs. Zudem unterschiedet sich das Ergebnis im Akkubetrieb nicht von dem im Netzbetrieb.
Beim Cinebench R10 Einzelkern-Test unter 32-bit kommt das Toshiba Satellite P855-107 auf 4438 Punkte, beim Einsatz aller vier Kerne sind es 17354 Punkte. Der Skalierungsfaktor liegt damit bei 3.91. Das Testgerät reiht sich zwischen Geräten mit der identischen CPU und Notebooks mit dem Intel Core i7-2920XM ein, dem ehemals schnellsten Mobilprozessor von Intel. Auch die übrigen Werte passen exakt ins Bild. Der 64-bit-Test Cinebench R11.5 ermittelt für einen Rechenkern einen Punktwert von 1.36, für alle Kerne sind es 6.2 Punkte. Hier skaliert die CPU gar mit einem Verhältnis von 4.6:1.
System Performance
Bei der Beurteilung der Leistung des Gesamtsystems geht es auch darum, mögliche Flaschenhälse zu entlarven. Denn eine genaue Einordnung der Ergebnisse ist nicht so einfach, da sehr viele Faktoren Einfluss auf die Resultate nehmen. Dennoch lässt sich anhand der Ergebnisse und dem Vergleich mit ähnlichen Geräten feststellen, ob es irgendwelche ersten Probleme, etwa beim Treibermodell, gibt.
Als Benchmarks kommen die bewährten Tools PCMark 7 und PCMark Vantage zum Einsatz. Letzterer attestiert dem Toshiba Satellite P855-107 einen Punktwert von 8408. Im Vergleich mit Notebooks, die ebenfalls den Intel Core i7-3610QM verbaut haben, schneidet das Toshiba-Gerät eher schwach ab. Dennoch liegt der Wert im erwarteten Korridor. Verantwortlich dürfte die mit nur 5400 Umdrehungen arbeitende klassische Festplatte sein. Das Asus A95VM-YZ030V (K95V) beispielsweise zeigt mit 9829 Punkten, dass allein schon mit einer HDD, die mit 7200 Umdrehungen läuft, ein deutlich besseres Ergebnis zu erzielen ist. Und was mit einer SSD möglich ist, sieht man am Acer Aspire V3-771G: 14757 Punkte.
Alles in allem lässt die Gesamt-Performance nicht auf Probleme im System schließen. Aufgrund der langsamen Festplatte aber kann der Prozessor nicht die volle Leistungsfähigkeit aus dem System holen. Hier hat das Toshiba Satellite P855-107 noch reichlich Luft nach oben. Im täglichen Arbeitseinsatz gibt sich das Gerät jedoch sehr flott, lediglich das Hantieren mit großen Dateien erfordert mitunter etwas Geduld.
PCMark Vantage Result | 8408 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2484 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das Festplatten-Subsystem ist sicher nicht die Schokoladenseite des Toshiba Satellite P855-107, darauf lässt schon das Datenblatt schließen. Verbaut ist eine traditionelle Festplatte mit 750 GB Speicherkapaziät, die mit 5400 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Die Modellbezeichung lautet Toshiba MK7575GSX.
Wie wir beriets bei der Beurteilung der Gesamtperformance vermutet haben, ist die Festplatte nicht sehr leistungsfähig. Das bestätigen die Benchmark-Tools HDTune und CrystalDiskMark. Während letzterer Test noch eine sequentielle Datenübertragungsrate von über 90 MB/s beim Lesen und Schreiben attestiert, kommt HDTune nur auf mäßige 75 MB/s mittlere Transferrrate. Die Zugriffszeit ist mit 17.2 Millisekunden in Ordnung. Um dem Toshiba-Gerät ordentlich Dampf zu machen, wäre der Einsatz einer Caching-SSD sicher sinnvoll.
Grafikkarte
Grundsätzlich verfügt das Toshiba Satellite P855-107 über zwei Grafikkarten. Zum einen die im Prozessor integrierte Intel Graphics HD 4000, zum anderen das diskrete Modell Nvidia GeForce GT 640M. Dabei handelt es sich um eine Mittelklasse-Karte, die auf der in 28 Nanometer Strukturbreite produzierte Kepler-Architektur basiert. In unserem Testgerät greift die GPU auf zwei GB DDR3-Speicher zu. Es gibt auch Versionen, auf denen der schnellere GDDR5 verbaut ist. Das Speicherinterface ist in beiden Fällen 128 Bit breit. In Sachen Leistung ordnet sich die Nvidia GeForce GT 640M zwischen der GT 555M und der GTX 460M ein.
Die GT 640M unterstützt auch die Optimus-Technologie, die es im Zusammenspiel mit einer Prozessorgrafik erlaubt, die diskrete Karte bei Nichtnutzung abzuschalten, um Strom zu sparen. Im Toshiba Satellite P855-107 kommt Optimus jedoch nicht zum Einsatz. Hinderungsgrund ist die Unterstützung der Nvidia 3D-Vision-Technik, die bis dato nicht mit Optimus zusammenarbeitet. Daher ist im P855-107 die diskrete Grafik stets aktiv, was sich negativ auf die Akkulaufzeiten auswirken dürfte.
Bei den Leistungstests hält das Toshiba-Testgerät keine Überraschungen bereit. Dass die Ergebnisse nicht am oberen Limit der Notebooks mit identischer Grafikkarte liegen, dürfte sich mit der Wahl des langsameren DDR3-Speichers erklären lassen. Mit 7064 Punkten im 3DMark Vantage reiht sich das Satellite P855-107 zwischen dem Dell Inspiron 15R Special Edition (CPU: Intel Core i7-3612QM; GPU: AMD Radeon HD 7730M) und dem HP Envy 17 3D (CPU: Intel Core i7-2670QM; GPU: AMD Radeon HD 7690M XT) ein und befindet sich damit in guter Gesellschaft. Die Ergebnisse bei 3DMark 06 und 3DMark 11 stoßen in dasselbe Horn und zeigen keine Auffälligkeiten. Die Ergebnisse im Akkubetrieb unterscheiden sich nicht von denen im Netzbetrieb.
3DMark 06 Standard Score | 10563 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 7064 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1709 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Als Gamer ist das Toshiba Satellite P855-107 sicher nicht konzipiert worden. CPU- und GPU-Ausstattung lassen dennoch auf eine brauchbare Spieleleistung hoffen. Zur Beurteilung der Gaming-Performance haben wir vier aktuelle Spiele herangezogen und unsere standardisierten Benchmark-Sequenzen ablaufen lassen bzw. gespielt.
Den Anfang macht die Rennsimulation F1 2011, genauer gesagt der im Spiel integrierte Benchmark. Mit niedrigen Detaileinstellungen und einer 800 x 600er Auflösung lautet das Ergebnis 60 fps und liegt damit deutlich unter dem zu erwartenden Ergebnis. Andere Geräte mit derselben Grafikkarte kommen hier auf über 80 fps. Auch bei höheren Auflösungen und Details setzt sich dieser Trend fort. Flüssig spielbar bleibt F1 2011 dennoch auch mit hohen Presets. Keine Auffälligkeiten zeigt das Toshiba-Gerät beim Spiel The Elder Scrolls V: Skyrim. Hier erzielt es die zu erwartenden Frame-Raten. Niedrige und mittlere Einstellungen sind kein Problem. Bei hohen Detailstufen läuft das Spiel nah an der Ruckelgrenze. Die Frameraten bei Anno 2070 und Risen 2 sind ebenfalls unauffällig. Während Anno 2070 auch mit hohen Einstellungen noch recht flüssig spielbar ist, stellt bei Risen 2 bereits das mittlere Preset die Grenze für vernünftiges Spielen dar.
Da wir uns die Ausrutscher nach unten bei F1 2011 nicht erklären können, haben wir diese Werte auch nicht in unsere Spiele-Datenbank aufgenommen. Sie würden die bisherigen Ergebnisse nur verfälschen.
Wie sich die Nvidia GeForce GT640M mit anderen Spielen schlägt können Sie in unserer ausführlichen Spiel-Benchmarkliste nachlesen.
Glasses free 3D
Um die 3D-Funktion zu überprüfen, haben wir exemplarisch das Spiel Call of Duty: Modern Warfare 3 herangezogen. 3D lässt sich nur bei FullHD-Auflösung aktivieren. Um dennoch brauchbare Frameraten zu bekommen, haben wir die niedrigsten Presets gewählt. Mithilfe von Fraps sieht man sehr deutlich wie sich die Framerate verhält: Im 3D-Modus liegt sie stets nahezu exakt bei der Hälfte im Vergleich zum 2D-Modus. Die Erklärung ist recht einfach: Die GPU muss parallel zwei Bilder berechnen.
Ganz nett damit der 3D-Effekt, aufgrund der auf ein Minimum zu reduzierenden Grafikdetails leidet die Atmosphäre dennoch.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 54 | 40 | 29 | 16 |
Anno 2070 (2011) | 103 | 44 | 28 | 13 |
Risen 2: Dark Waters (2012) | 50 | 29 | 24 | 11 |
Geräuschemissionen
Beim Thema Lautstärke verhält sich das Toshiba Satellite P855-107 weitgehend unauffällig – zumindest solange es nicht voll gefordert wird. Im Idle-Zustand bewegt sich der Schallpegel meist bei 31.6 dB, was zwar noch hörbar, aber nicht wirklich störend ist. Lauter als 33.6 dB wird das Gerät im Idle-Modus nicht, und dieser Wert wird auch nur kurzzeitig erreicht. Bei Kopieren größerer Datenmengen tritt hingegen die Festplatte etwas in den Vordergrund mit einem Betriebsgeräusch von 33.7 dB. Als zu laut empfinden wir das optische Laufwerk. Beim Abspielen einer DVD ist es 39.5 dB laut, das kann den Filmgenuss schon stören – erst recht in ruhigen Umgebungen.
Unter Last schwillt das Lüftergeräusch dann deutlich an. Bei halber Fahrt schlagen schon 39.1 dB zu Buche. Unter Volllast, etwa bei anspruchsvollen 3D-Spielen, geht der Schalldruck bis auf 42 dB hoch. Zugute kommt dem Satellite P855-107 dabei sein angenehmes, sehr gleichmäßiges Lüftergeräusch.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.3 / 31.3 / 33.6 dB(A) |
HDD |
| 33.7 dB(A) |
DVD |
| 39.5 / dB(A) |
Last |
| 39.1 / 42 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wenn leistungsfähige Prozessoren und Grafik-Chips in Notebooks eingesetzt werden, ist das immer eine große Herausforderung für das Kühlsystem. Einerseits soll das Notebook stets seine volle Leistung entfalten können. Auf der anderen Seite stellen die User hohe Ansprüche an das Lautstärkeverhalten ihres mobilen Begleiters. Diese beiden gegensätzlichen Anforderungen können die Notebook-Hersteller nicht immer zufrieden stellend erfüllen.
Doch zunächst zur eher einfachen Aufgabe, dem Kühlen des Notebook-Innenlebens im Idle-Zustand. Hier hat das Kühlsystem des Satellite P855-107 keinerlei Schwierigkeiten. Die Oberseite der Base-Unit wird maximal gut 33 Grad warm, und zwar am mittleren Messpunkt der rechten Seite. Tastatur und Handballenauflage erreichen nicht einmal den Bereich "handwarm", sodass es sich stets angenehm mit dem Gerät arbeiten lässt. Das gilt auch für die Nutzung auf den Oberschenkeln. Gut 34 Grad führen ganz sicher nicht zu Verbrennungen.
Deutlich heißer geht es da schon bei unserem Stresstest mit Furmark und Prime95 zu, ein zugegebenermaßen nicht praxisnaher Test. Doch um das Kühlsystem an seine Grenzen zu bringen, ist diese Belastung hervorragend geeignet. Und für das Toshiba Satellite P855-107 offenbar zu heftig. Schon nach wenigen Minuten erreichen die Kerntemperaturen ein Maximum von 104 Grad und die CPU beginnt den Takt unter den Basistakt herunterzusetzen, um dem Prozessor Kühlung zu verschaffen. Bis auf 1200 MHz geht der Takt herunter. Das wäre an sich nicht tragisch, würde sich das Throtteln nicht auch auf die 3D-Performance des Gerätes auswirken. Ein in heißem Zustand, also direkt im Anschluss an den zweistündigen Stresstest, durchgeführter 3DMark 06 brachte ein um 3.5 Prozent schlechteres Gesamtergebnis als bei kaltem Gerät. Während wir das noch unter dem Deckmantel der Messtoleranz abhandeln können, greift dieses Argument bei der CPU-Dispziplin nicht. Das heiße Gerät schneidet gar um 25 Prozent schlechter ab als in kaltem Zustand. Das ist durchaus bedenklich. Ein ebenfalls bei "heißem Motor" durchgeführter Benchmark von F1 2011 brachte indes keine negative Veränderung. Dennoch lautet unser Fazit in Sachen Temperatur: verbesserungsbedürftig. Auch weil sich die Oberseite im Stresstest auf bis zu 54.5 Grad aufheizt.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 54.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-14.7 °C).
Lautsprecher
Schon beim Aufklappen des Satellite P855-107 wird deutlich: Beim Thema Lautsprecher hat sich Toshiba Gedanken gemacht. So prangt das Logo Harman-Kardon auf der rechten der beiden Boxen, was auf eine hohe Klangqualität hoffen lässt – erst recht im Zusammenspiel mit der Realtek-Soundkarte (ALC280Q-GR) mit SRS Premium 3D Sound. Und tatsächlich: Wenn man nicht wüsste, dass es sich um ein Notebook handelt, der Sound könnte auch aus einer kleinen Stereoanlage kommen. Lediglich die verhaltenen Bässe enttarnen den Notebook-Lautsprecher. Ansonsten gibt es allerdings nichts zu meckern. Der Klang ist klar, druckvoll und mehr als ausreichend laut. Für Spiele und Filme taugen die Boxen allemal, selbst Musik macht damit Spaß, wenn es nicht gerade ein Klassik-Konzert oder eine Oper sein soll.
Energieaufnahme
48 Wh Energie stellt der Lithium-Ionen-Akku des Toshiba Satellite P855-107 bereit. Das klingt nicht gerade nach den Energiereserven eines Dauerläufers – erst recht nicht angesichts der verhältnismäßig großen Displays, der starken CPU und der diskreten Grafikkarte ohne Optimus-Unterstützung. Dennoch sind die Ergebnisse im Idle-Modus ganz in Ordnung. Wir messen die Leistungsaufnahme dabei im Öko-Modus, einer Stromsparoption mit von Toshiba empfohlenen Einstellungen. Der niedrigste gemessene Wert liegt bei 12.4 Watt, höchstens sind es 17.9 Watt. Im Alltagsbetrieb wird der Stromverbrauch also meist um die 16 Watt betragen – immer noch recht moderat.
Unter Last und besonders, wenn die Grafikkarte voll gefordert wird, sieht die Sache schon ganz anders aus. Im mittleren Lastbereich saugt das Satellite P855-107 gut 66 Watt aus dem Akku, unter Vollast von CPU und Grafikkarte sind es knapp 90 Watt. Für das 120-Watt-Netzteil aber keine Herausforderung. Das Fujitsu Lifebook E781 ist hier beispielsweise deutlich sparsamer, verzichtet aber auf die diskrete Grafik. Unterm Strich geht die Leistungsaufnahme des Toshiba-Notebooks völlig in Ordnung. Der kleine Akku dürfte die Laufzeit aber deutlich beschneiden.
Aus / Standby | 0.2 / 0.6 Watt |
Idle | 12.4 / 16.9 / 17.9 Watt |
Last |
66.1 / 88.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Unsere Befürchtung bewahrheitet sich bei der Ermittlung der Akkulaufzeiten. Selbst Toshiba gibt nur eine maximale Laufzeit von fünfeinhalb Stunden an – ermittelt mit Mobile Mark 2007. Wir nutzen für die längste und kürzeste Laufzeit das Tool Battery Eater Pro. Bei geringster Helligkeit und deaktivierten Kommunikationsschnittstellen hält das Toshiba Satellite P855-107 im Reader's Test 04:27 Stunden durch – ein schwacher Wert. Beim stromhungrigen Classic-Test ist sogar schon nach weniger als einer Stunde Schluss. Beide Tests haben jedoch recht geringe Aussagekraft für den Alltagseinsatz. Nicht so unser WLAN-Surftest bei 150 cd/m2, der eine praxisnahe Nutzung des Notebooks abbildet. Mit fast genau drei Stunden macht der 15.6-Zöller hier schon früh schlapp. Lange Surf-Ausflüge sind zumindest nicht drin. Genauso wenig wie ausgiebige Videoabende fernab der Steckdose. Während im DVD-Betrieb zumindest noch gute zwei Stunden Laufzeit drin sind, schafft das Toshiba-Gerät bei der Wiedergabe von Blu-ray-Medien nicht einmal die Standard-Spielfilmlänge von 90 Minuten. Für ein Multimedia-Gerät nicht gerade vorbildlich. Insgesamt liegen die Akkulaufzeiten auf mäßigem Niveau.
Unser Fazit zum Toshiba Satellite P855-107 fällt überwiegend positiv aus, ein paar Kritikpunkte muss sich das Gerät dennoch gefallen lassen. Aber der Reihe nach: Gut gefallen hat uns die Verarbeitung des 15.6 Zoll großen Multimedia-Notebooks. Vor allem die strukturierte Oberfläche und die Materialauswahl hinterlassen einen sehr wertigen Eindruck. Der Display-Deckel dürfte aber etwas verwindungssteifer sein.
Der Preisklasse und dem Einsatzbereich angemessen ist die technische Ausstattung. Ein moderner Vierker-Prozessor, acht GB RAM und eine diskrete Mittelklasse-Grafik sollten für alle Anforderungen mehr als ausreichen. Ein ausgewiesener Gamer ist das Satellite P855-107 ja nicht. Entsprechend der Ausstattung verhält es sich auch mit der Leistung: insgesamt recht hoch, die langsame Festplatte drosselt die Leistung des Gesamtsystems allerdings spürbar. Eine kleine Caching-SSD würde hier sicher Abhilfe schaffen.
Tastatur und Touchpad hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck. Zwar lässt es sich schnell tippen, und die Tasten geben eine gute Rückmeldung. Die spiegelnde Oberfläche und die zum Teil sehr kleinen Tasten empfanden wir jedoch als störend. Ebenso wie das bisweilen ruckelnde Touchpad, das bei voller Rechenlast seinen Dienst völlig quittiert.
Licht und Schatten gibt es auch beim Display. Die Helligkeit ist nicht überragend, Schwarzwert und Kontrast passen hingegen, was zu einer recht guten Bildqualität führt. Das spiegelnde Glas erschwert den Außeneinsatz, die Blickwinkelstabilität ist TN-typisch nur mäßig, aber noch nicht störend. Die größten Pluspunkte heißen FullHD-Auflösung und 3D-Darstellung ohne Brille. Wenn auch nicht perfekt, hat uns der 3D-Modus durchaus Spaß gemacht.
Das Betriebsgeräusch des Toshiba Satellite P855-107 ist meist recht angenehm. Nervend präsent ist leider das Blu-ray-Laufwerk. Die stärkste Kritik müssen wir am thermischen Design des Multimedia-Gerätes üben: Starkes Throtteln im Stresstest. Im Alltagsbetrieb wird man das zwar kaum bis nie merken. Ein gutes Licht auf das Kühlsystem wirft das dennoch nicht. Unter anhaltend hoher Last, etwa bei extremen Spielsituationen und hohen Umgebungstemperaturen, kann das Throttling jedoch auch auftreten.
Spielernaturen dürften auch ihre Freude mit dem P855-107 haben. Zwar ist es keine Hardcore-3D-Maschine, die meisten aktuellen Spiele laufen aber mit mittleren bis hohen Detaileinstellungen flüssig.
Kommen wir last but not least zur Akkulaufzeit. Die ist – um es auf den Punkt zu bringen – bescheiden.
Unterm Strich können wir das Toshiba Satellite P855-107 dennoch empfehlen. Für Nutzer, die ein leistungsstarkes Multimedia-Gerät suchen, das vielleicht sogar den heimischen Desktop ersetzen soll, ist der 15.6-Zöller eine gute Wahl. Selbst das ein oder andere moderne Spiel läuft einwandfrei. Manch kleine Macke hat das Gerät – aber wer hat die nicht? Mit knapp 1300 Euro ist es aber nicht gerade günstig.