Test Toshiba NB-100 Netbook
Netbook aus dem Hause Toshiba.
Der Kampf um Netbook Marktanteile geht weiter. Zwar hat mittlerweile fast jeder namhafte Notebookhersteller ein oder mehrere Netbook Modelle auf den Markt gebracht, doch die Nachfrage nach den Mininotebooks scheint kein Ende zu nehmen. Ein Modell folgt dem Anderen. Ob Toshibas NB-100 sich von der breiten Masse an Netbooks abhebt und eine Bereicherung für das ohnehin schon sehr große Netbookangebot darstellt, oder eher mit der Masse mitschwimmt, klärt dieser Testbericht.
Bis auf wenige Ausnahmen sind sich die derzeitigen Netbooks von der hardwaretechnischen Ausstattung her sehr ähnlich. So auch das Toshiba NB-100. Die treibende Kraft hinter dem NB-100 ist ein Intel Atom N270 Prozessor mit 1,6 Ghz Taktung und ein Gigabyte DDR-2 Arbeitsspeicher. Zu dem Gespann gesellt sich noch eine onboard Grafiklösung von Intel, die GMA 950, die für die grafische Darstellung auf dem 8,9 Zoll großen und spiegelndem WSVGA Display verantwortlich ist. Die Maximalauflösung des TFT Bildschirms liegt bei 1024x600 Bildpunkten. Soweit zu den Eckdaten des Mini-Notebooks.
Kommen wir nun zum Gehäuse des Toshiba NB-100, welches gänzlich aus Kunststoff besteht. Die Rückseite des Displaydeckels wurde dabei einer Hochglanzlack-Behandlung in Schwarz unterzogen, die dem NB-100 ein edles und elegantes Flair verleiht. Dadurch wird der Deckel des handlichen Mini-Notebooks allerdings anfälliger gegenüber Verschmutzungen und Fingerabdrücken.
Die Oberfläche im Bereich der Handballenauflage und auch oberhalb der Tastatur wurde aufgeraut, wobei allerdings das Touchpad und auch die zwei unterschiedlich großen Maustasten eine glatte Oberfläche besitzen.
Optisch macht das Toshiba NB-100, wohl auch aufgrund des herausragenden Akkus, einen etwas klobigen Eindruck, auch wenn dies zufolge den Abmessungen nicht der Fall ist. Mit einem Gewicht von knapp über einem Kilo (1,05 kg), ist unser Testkandidat leicht genug um ihn, eine passende Transporttasche vorausgesetzt, überall hin mitnehmen zu können. Laut der Hersteller Homepage gibt es das NB-100 in zwei farbigen Ausführungen, die klassischen Designs in Schwarz und Grau bzw. Silber, die der Hersteller Toshiba mit Kosmos-Schwarz und Brighter Silver bezeichnet.
Hinsichtlich der Stabilität des Gehäuses gibt es kaum etwas zu bemängeln. Der verwendete Kunststoff ist robust genug, um punktuelle Druckausübung im Bereich der Handballenauflage mit einer minimalen vernachlässigbaren Verformung wegzustecken. Die schwächste Stelle ist hierbei, wie bei den meisten Geräten mit Kunststoffgehäusen, wieder die Displayrückseite, die bei Druckausübung doch deutlich nachgibt. Ansonsten zeigt das Case aber wenige Schwächen.
Ebenso machen die zwei Scharniere einen guten Eindruck, die dem 8,9 Zoll großen WSVGA Display bei leichtem Nachwippen einen guten Halt geben. Beim Öffnen und Schließen lassen sich dem NB-100 keine Knarr- oder Quietschgeräusche entlocken. Zudem schließt der Displaydeckel recht gut ab und kommt auch ohne Verschlussmechanismus gut aus.
Wie die meisten Netbooks bietet auch das Toshiba NB-100 hinsichtlich der möglichen Anschlussmöglichkeiten nur eine bescheidene Anzahl an Ports. Die gängigsten Anschlusstypen wie USB Ports, Audioein- und –ausgänge, einen Kartenleser sowie einen analogen Videoausgang zum Anschließen an einen größeren, externen Bildschirm - für mehr Übersicht beim Arbeiten - befinden sich gut verteilt, am Mini-Notebook.
An der Front sind lediglich die zwei Klinkensteckplätze für das Mikrofon und die Kopfhörer zu finden.
Die rechte Seite beinhaltet den 4-in-1 Kartenleser (unterstützt SD Karten bis zu 16 GB, Memory Stick bis zu 256 MB, Memory Stick Pro bis zu 2 GB und MultiMedia Card bis zu 2 GB), den Schacht zum Abtransport der Abwärme, gefolgt von zwei USB 2.0 Interfaces.
Auf der Rückseite sind der analoge VGA Ausgang (maximale externe Auflösung: 2048x1536), der Akku, die LAN-Buchse sowie der Anschluss für das Netzteil wiederzufinden.
Die linke Seite beherbergt lediglich den Anschluss für ein Kensington Schloss sowie einen weiteren USB 2.0 Port, womit das Toshiba NB-100 Netbook insgesamt über drei USB Ports mit Sleep-and-Charge Funktion verfügt. D.h. dass sich damit Geräte wie MP3 Player, Handys oder ähnliches aufladen lassen, ohne dass das Netbook selbst in Betrieb ist - sofern sich diese Geräte überhaupt per USB aufladen lassen natürlich.
Weiters besitzt das NB-100, wie eine Vielzahl anderer Net- oder Notebooks von heute, eine integrierte Webcam mit dazugehörigem Mikrofon für die Kommunikation in Bild und Ton.
Was die Kommunikationsmöglichkeiten angeht mit dem das NB-100 aufwartet, so ist das unser Testnetbook bestens für den Alltag gerüstet. Neben WLAN (unterstützter Standard : 802.11b/g) und Bluetooth 2.1 + EDR (nur in Modellen mit Windows XP), verfügt Toshibas Mini-Notebook auch noch über mobiles Breitband WWAN/3G (nur Modell NB100-12N, HSDPA 7.2Mbps / HSUPA 2Mbps), welches unserem Testgerät ermöglicht von nahezu jedem Ort der Welt aus im Internet zu surfen, ausreichenden Empfang und einen entsprechenden Vertrag natürlich vorausgesetzt.
Als Massenspeichermedium kommt beim NB-100 eine 120 GB große Festplatte mit 5400 Umdrehungen pro Minute der Marke „Eigenbau“ (Toshiba MK1252GSX, 120 GB, 5400 RPM, SATA-II) zum Einsatz.
Die Keyboardtasten des NB-100 sind, wie es bei Netbooks leider meist üblich ist, recht klein gefertigt, sodass User die nicht unbedingt mit besonders zeirlichen Fingern bedacht wurden, sich wohl eher schwer tun werden beim Tippen nicht auch gleich die Taste daneben mit zu bedienen. Dieses Manko trifft aber auf fast alle Netbooks in dieser Größenklasse zu und soll somit nicht weiter ins Gewicht fallen. Darüber hinaus können wir nichts Negatives über die verbaute Tastatur berichten. Das NB-100 besitzt eine vollständige Tastatur, ohne Nummernblock natürlich. Alle Tasten sind am richtigen Platz und auch das Gefühl beim Tippen kann uns überzeugen. Der Druckpunkt bei der verbauten Tastatur ist deutlich spürbar.
Auch zum Mausersatz gibt es nichts Negatives zu vermerken. Sowohl das Touchpad als auch die zwei Maustasten erfüllen ihre Aufgaben gut und reagieren, so wie es sein sollte ordnungsgemäß auf unsere Inputs - ohne Verzögerungen, wobei die linke Maustaste von der Fertigung her etwas länger als die rechte ist.
Das NB-100 besitzt ein 8,9 Zoll großes WSVGA Display mit einer spiegelnden Oberfläche. Dieses ist in der Lage ein Bild mit maximal 1024x600 Bildpunkten sauber und scharf darzustellen. Auch die Farben sind subjektiv als satt und kräftig zu beschreiben und können somit überzeugen, was wir auf den spiegelnden Toshiba TruBrite WSVGA TFT Bildschirm mit LED Hintergrundbeleuchtung zurückführen.
Leider macht die Kombination aus dem Glare-Display und der nur mittelmäßigen Displayhelligkeit, das NB-100 für Außeneinsätze eher ungeeignet. Auch wenn man auf dem Balkon im Schatten sitzend den Inhalt des Bildschirms noch erkennen kann, übernehmen die Spiegelungen doch deutlich die Oberhand. Spätestens in der prallen Sonne ist das Arbeiten mit dem NB-100 im Freien nur noch mühsam möglich und vor allem sehr anstrengend für die Augen.
Die von uns gemessenen Helligkeitswerte liegen zwischen minimalen 153,8 cd/m² in der oberen rechten Ecke, bis zu maximalen, aber nach wie vor eher durchschnittlichen 180,3 cd/m² im Zentrum des Bildschirmes.
Die Ausleuchtung ist nicht ganz so homogen ausgefallen wie wir es uns gewünscht hätten. Vor allem die Werte des oberen Bildschirmstreifens fallen doch deutlich ab.
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Ausleuchtung: 85 %
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Hinsichtlich der Blickwinkelstabilität zeigt sich das verbaute Display nicht gerade von seiner kulanten Seite. Schon bei geringer Veränderung der Sitzposition und somit auch der Sitzhöhe, treten Farbverfälschungen und Verdunkelungen am Display auf. Ebenso, aber nicht so stark, sieht es mit Veränderungen in der horizontalen Ebene aus.
Warum der Hersteller Toshiba in seinem NB-100 Netbook, dessen naheliegendste Stärke aufgrund seines leichten Gewichts und der handlichen Größe sicherlich in der Mobilität liegt, und somit auch höchstwahrscheinlich im Freien zum Einsatz kommt, ein spiegelndes Display verbaut, ist uns schleierhaft.
Kommen wir jetzt zur Leistung des NB-100 von Toshiba. Auch wenn diese bei einem Netbook nicht im Vordergrund steht, so sollte das Gerät doch zumindest ein Mindestmaß an Rechenleistung gewährleisten, um damit halbwegs vernünftig arbeiten zu können. In Anbetracht der verbauten Hardware gehen wir stark davon aus, dass die Leistung unseres Testkandidaten sich nur minimal von den anderen Netbooks mit fast identischer Hardware anderer Hersteller unterscheiden wird. Wie die breite Masse der Netbooks die derzeit auf dem Markt sind, besitzt auch das Toshiba NB-100 einen Atom N270 Prozessor (1,60GHz, 512KB L2 Cache, 533MHz FSB) aus dem Hause Intel mit dem dazu passenden Chipsatz samt onboard Grafiklösung des Types Mobile Intel GMA 950, der sich bei Bedarf den benötigten Speicher vom Arbeitsspeicher abzweigt.
Bei den Benchmarkdurchläufen mit dem angestaubten 3DMark2001 und 3DMark03, fallen die Ergebnisse, mehr oder weniger, so aus wie wir es erwartet haben. Mit 2791 und 692 Punkten reiht sich das NB-100 in die selbe Leistungsklasse ein wie Netbooks anderer Hersteller, zum Beispiel das erst kürzlich getestete HP Mini 2140 Netbook, das Acer Aspire One AOA110 / A110 Netbook, oder auch den Platzhirschen unter den Netbooks, dem Samsung NC10 und dem Asus Eee PC 1002HA.
Auch der PcMark05 Wert von 1485 Punkten unterstreicht dies noch zusätzlich.
Hinweis: Toshiba liefert das NB-100, abgesehen von der Farbe, in zwei verschiedenen Versionen aus. Einmal mit dem altbewährten Betriebssystem Windows XP von Microsoft, und einmal mit einem Ubuntu Remix als OS. Dabei werden diese Netbooks, anstatt den 1024 MB Arbeitsspeicher, wie es die Windows Netbooks besitzen, nur mit 512 MB und einer 80 GB HDD ausgestattet. Ebenso muss man dabei auch auf den Bluetooth 2.1 + EDR Adapter und dem UMTS Modul verzichten. Dafür ist die Ubuntu Version um gute 100,- Euro günstiger als das NB100-12H mit Windows XP Home Edition, ein GB Arbeitsspecher, 120 GB HDD, Bluetooth und UMTS.
Die SATA II 120 GB Festplatte unseres Testgerätes arbeitet mit 5400 Umdrehungen pro Minute. Die Datentransfergeschwindigkeiten sehen laut HDTune in Ordnung aus. Lediglich die Zugriffsgeräusche sind anfänglich etwas störend, wurden von uns aber mit der Zeit gar nicht mehr wahrgenommen.
3DMark 2001SE Standard | 2791 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 692 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 1485 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Das NB-100 ist hinsichtlich der Lautstärke als durchaus leises Gerät zu bezeichnen. Nicht nur im Idle Modus, sondern auch unter Last behält das Mini-Notebook einen recht kühlen Kopf. Mit durchschnittlichen 31,4 dB(A) ist das Netbook von Toshiba im Idle Betrieb kaum zu hören. Zwar schlägt unser Messgerät ab und zu auf bis zu 35 dB(A) aus, doch dies ist auf die Zugriffe der verbauten Festplatte zurückzuführen. Auch unter Last bleibt der Lüfter kaum zu hören. Mit einem Anstieg auf maximal 33,4 dB(A) bleibt das Toshiba NB-100 auch in hitzigen Situationen ein leiser Begleiter und ist somit durchaus im grünen Bereich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.1 / 31.4 / 31.4 dB(A) |
Last |
| 32.7 / 33.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch die gemessenen Oberflächen-Temperaturen sprechen für das NB-100. Die von uns ermittelte Höchsttemperatur von 32,6 Grad Celsius im Bereich der rechten Handballenauflage ist beim Arbeiten auf Toshibas Netbook kaum wahrnehmbar. Auf der Unterseite des NB-100 sind die Temperaturen allerdings etwas höher. Vor allem auf der rechten Seite im mittigen Bereich konnten wir eine Höchsttemperatur von rund 35,4 Grad Celsius messen, was aber bestenfalls als lauwarm bezeichnet werden kann. Das Arbeiten auf dem Schoss ist somit ohne Bedenken noch möglich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-3.3 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher des NB-100 sind direkt unter dem Display verbaut. Leider wurden für das Mini-Notebook keine hochwertigen Lautsprecher von Harman Kardon verbaut, wie es bei einer Vielzahl der Toshiba Notebooks der Fall ist. Der gebotene Klang hebt sich beim NB-100 weder positiv noch negativ von der breiten Masse der Netbooks anderer Hersteller ab.
Die Klänge sind sauber und klar, außerdem fangen die Lautsprecher auch bei maximalem Output, auf Grund von Übersteuerung, nicht zum Dröhnen an. Allerdings ist die maximale Lautstärke, unserer Meinung nach, etwas zu schwach ausgefallen, ebenso der gebotene Bass.
Das NB-100 ist mit einem Akku mit einer Kapazität von nur 38 Wh (5200 mAh, 7,2V) ausgestattet. Die mobile Laufzeit mit dem mitgelieferten Akkupack liegt bei maximalen 218 Minuten (3 Stunden 38 Minuten) im Battery Eater Reader’s Test bei minimaler Displayhelligkeit, maximalen Stromsparmechanismen und ausgeschaltetem WLAN im Idle Modus. Auch wenn dies kein schlechter Wert ist, so haben wir uns doch etwas mehr erwartet.
Unter Last bei Battery Eater Classic (Volllast, alles an, maximale Helligkeit) sind 138 Minuten, umgerechnet 2 Stunden 18 Minuten, möglich, womit sich das Toshiba NB-100 auch nicht besonders auszeichnet.
Im praxisnahen WLAN Betrieb, bei maximaler Displayhelligkeit, kommt das Mini-Notebook 176 Minuten ohne eine Steckdose aus.
Angesichts des ohnehin schon überstehenden Akkus hätten wir uns hinsichtlich der Akkulaufzeiten doch etwas mehr erwartet.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 15.7 / 15.7 / 16.5 Watt |
Last |
17.9 / 18.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Fassen wir mal zusammen. Das NB-100 ist leicht, handlich und zudem auch noch stabil und gut verarbeitet. Zwar gehört es optisch nicht zu unseren Favoriten, doch über Geschmack lässt sich bekannter Weise streiten.
Das Display ist uns allerdings nach wie vor ein Dorn im Auge. Wie man in einem Netbook dessen Stärke in seiner Mobilität liegt - damit man es logischer Weise überall mitnehmen und benutzen kann - ein spiegelndes Display verbauen kann, ist uns nach wie vor ein Rätsel.
Vorbildlich hingegen ist die saubere Verarbeitung und die großzügige Ausstattung an Kommunikationsmöglichkeiten des NB-100, mit dem das Mini-Notebook bei uns punkten kann. Neben LAN und WLAN bietet das NB-100 zudem noch Bluetooth 2.1 und ein 3G taugliches UMTS Modul. Hierbei kann man sich wirklich nicht beschweren, auch wenn die UMTS Variante des NB100, laut Herstellerhomepage, stolze 499,- Euro kostet.
Das NB-100 von Toshiba ist im Grunde ein recht solides Netbook, unterscheidet sich aber kaum von der mittlerweile recht breiten Masse an Mini-Notebooks. Etwas mehr Mut für Innovationen oder auch hinsichtlich des Designs und Optik hätten dem NB-100 sicherlich nicht geschadet, um letztlich wieder etwas frischen Wind in den Netbookmarkt zu bringen.