Test NZXT Cryo E40 Kühler
Viele unserer Tests haben bereits gezeigt: Notebooks können zur Hitzequelle werden. Einige Modelle erreichen dabei unter Last abhängig von den Umgebungsbedingungen schnell Temperaturen über 40 oder sogar 45 Grad Celsius, womit ihre Benutzung etwas unangenehm werden kann. Je nachdem, ob der Lüfter optimal unter dem Laptop positioniert ist, können übliche Laptopkühler helfen oder auch nicht.
Der kalifornische Hersteller NZXT, weithin bekannt für seine ATX Towergehäuse, packt dieses Problem mit dem kommenden Cryo-E40-Laptopkühler an. Aktuell wird im Mai der leichte, günstige U$-27.99-Kühler auf den Markt gebracht. Er bietet zwei 80-mm-Lüfter, die der Benutzer frei unter dem Notebook bewegen und damit unter die heißesten und problematischsten Stellen bringen kann. Wie schon längst bekannt ist, erwärmen sich die Gehäuse nicht gleichmäßig, stattdessen können besonders an der Unterseite große Temperaturunterschiede auftreten. Theoretisch sollte der E40 Kühler aufgrund seiner einstellbaren Lüfter vielseitiger und mit mehr Notebooks bei optimaler Kühlleistung einsetzbar sein.
Wir testen den Cryo E40 in dreierlei Hinsicht: Verarbeitung, Lüftergeräusch und Leistung. Ideal wäre ein langlebiger Lüfter mit ziemlich niedrigem Lüftergeräusch sowie merklichen und fühlbaren Kühlergebnissen.
Qualität
Der E40 Kühler besteht aus 3 einfachen Komponenten: zwei Lüftern, Metallgitter und Kunststoffgehäuse. Das Gitter ist oberhalb der Basis und mit Magneten gut eingepasst. Die beiden Lüfter befinden sich dazwischen und sind ebenso mit Magneten am Gitter fixiert. Erfreulicherweise stellt dies kein Problem dar, denn alle Komponenten sitzen ohne lockere Bereiche stramm. Wie zu erwarten, wiegt das Metallgitter am meisten.
An der Vorderkante ist die Kühlereinheit, wie viele Notebookständer, flacher als hinten. Dies bringt das Notebook und die Tastatur in eine ergonomischere Lage. Das USB-Kabel kann je nach verfügbarem USB-Port links oder rechts geführt werden. Werden die Kabel nicht vorsichtig umgeschichtet, können sie sich dabei unter Umständen in den drehenden Lüftern verfangen.
Die Konstruktion des Cryo Kühlers ist in Anbetracht der preisgünstigen Zielkategorie des Produkts beeindruckend und es gibt nur wenige Schwachstellen.
Geräuschemissionen
Das Lüftergeräusch maßen wir mit unserem 732A Lautstärkemesser von BK Precision, den wir in 15 cm Abstand von der Geräuschquelle positionierten. Es handelt sich dabei um dasselbe Messgerät und dieselbe Vorgehensweise wie bei unseren Notebooktests.
Bei vollständiger Stille zeichneten wir ein Hintergrundgeräusch von 31.1 dB auf. Angeschlossen an unser Samsung 900X3B Ultrabook (im Silent Mode) stieg der Geräuschpegel auf 39.4 dB. Objektiv kann der E40 Lüfter lauter sein als die meisten (wenn nicht alle) Notebooks im Idle-Betrieb oder beim Ausführen einfacher Textverarbeitungsaufgaben oder Internet-Surfen. Nur unter Last wird das Notebook selbst ähnlich laut, sogar lauter als die beiden 80-mm-Lüfter des E40. Abhängig vom geplanten Einsatzort sollten geräuschempfindliche Nutzer dies berücksichtigen.
Subjektiv gesehen wird man den E40 Kühler in leisen Umgebungen hören. Doch ist das Geräusch weit entfernt von irritierend, und in Umgebungen, in welchen Hintergrundgeräusche unvermeidlich sind (in typischen Büroräumen oder sogar wenn Musik spielt), sicherlich annehmbar. Spielenotebooks erreichen schnell >40dB und werden das Geräusch des E40 großteils überdecken.
Leistung
Wir testeten den Cryo E40 Kühler mit dem 13.3 Zoll Samsung 900X3B. Wie schon sein Vorgänger arbeitet das 900X3B zu Lasten hoher Temperaturen leise. Die Lüftergrille befinden sich zudem direkt unterhalb des Notebooks, womit die beiden Lüfter des E40 unmittelbaren Zugriff auf die dicht gepackten inneren Komponenten erhalten, statt nur Luft gegen die äußere Hülle zu blasen. Theoretisch ist das Samsung für einen Kühler wie diesen eine der besten Optionen.
Zuerst stressten wir das Samsung durch gleichzeitiges Ausführen von FurMark und Prime95, um den größten Temperaturanstieg zu erzeugen, und identifizierten die heißesten Punkte am Notebook, um die Kühler des E40 optimal zu positionieren. Danach verglichen wir die stabilen Oberflächentemperaturen mit und ohne NZXT Kühler. Unseren subjektiven Eindruck beschreiben wir unten.
Das E40 kann das 900X3B tatsächlich vortrefflich kühlen. Wir positionierten die Lüfter direkt unter den Lüfteröffnungen des Samsung, und die Temperatur um die Tastatur sank. Mit dem Fluke IR Thermometer ermittelten wir, dass der Tastaturbereich um durchschnittlich 3 bis 4 Grad kühler wurde, was an sich beeindruckend ist.
Fazit
Ob das E40 ein lohnenswerter Kauf ist, hängt vom Notebook ab. Trotz durchwegs ausgezeichneter Verarbeitung, Vielseitigkeit und ausgezeichnetem Design des NZXT Kühlers, kann er je nach Notebook unterschiedlich effektiv sein. Mit unserem Samsung Testmodell beispielsweise funktioniert er sehr gut, da die zusätzlichen Lüfter des E40 Kühlers die internen Systemlüfter und den Prozessor via direktem Luftstrom erreichen können. Notebooks mit Lüfteröffnungen entlang der Kanten könnten vom Kühler weniger profitieren, da die zusätzlichen Lüfter die Luft bloß gegen das Äußere blasen.
Für sich ist der Cryo E40 Kühler sicherlich schon allein wegen seiner Flexibilität verglichen mit Konkurrenzprodukten empfehlenswert. Die Temperaturergebnisse mögen bei verschiedenen Notebooks unterschiedlich ausfallen, doch mit unter US$ 30 handelt es sich nur um eine kleine Investition, die zu deutlichen, für Nutzer auch fühlbaren Temperaturverbesserungen beitragen kann.
Für die offizielle Produktfreigabe verweisen wir auf NZXTs Spezialseite.