Wie schon erwähnt, verwendet Medion für die Slim-Gamer die gleiche matte Aluminium-Chassis wie MSI im GS70. Bis auf die Schriftzüge ist das Gehäuse mit dem des MSI-Notebooks identisch und wurde dort im Test ausführlich beschrieben. Schon damals hat es im Test überzeugt: Zum einen wirkt es schlicht, edel und schlank, ohne an Verarbeitungsqualität einzubüßen. Trotz des geringen Platzangebots beinhaltet es eine für Gaming-Notebooks übliche dedizierte Grafikkarte. Lediglich das optische Laufwerk musste für die 23 Millimeter Höhe weichen. Während das reguläre Erazer-Gehäuse mit 60 Millimeter deutlich dicker ist, sind die Ausmaße in Breite und Tiefe unverändert.
Test Medion Erazer X7611 (MD98543) Notebook
Hat Medion wohl das Gaming-Ultrabook erfunden? Denn so wirkt der Medion Erazer Slim Gamer, wenn man ihn das erste Mal vor sich hat. Aber eins vorneweg: Auch wenn das Gehäuse das einen zunächst glauben lassen mag, erfüllt das schlanke Notebook keine der aktuellen Ultrabook-Spezifikationen. Dennoch macht Medion mit der neuen Erazer-Reihe einen Schritt in diese Richtung: Anstatt der von Intel geforderten 21 Millimeter ist der Slim Gamer immerhin nur 23 Millimeter dick. Aber auch die maximale Akkulaufzeit mit über 7 Stunden kann sich bei der leistungshungrigen Hardware sehen lassen. Doch selbst wenn damit ein Gaming-Ultrabook-Genre begründet wäre, hätte es nicht Medion getan. Denn das gleiche Gehäuse verwendet der Konkurrent MSI GS70-65M21621.
Medions Gaming-Notebooks der Erazer-Reihe eigneten sich - wie die meisten Gamer - aufgrund des Gewichts und der wuchtigen Ausmaße eher als stationären Desktop-Ersatz anstatt als mobilen Begleiter. Die Slim-Modelle sparen im Gewicht gut ein Kilogramm und sind nur ein Drittel so dünn. Nicht gespart wurde jedoch an der Hardware-Ausstattung, sieht man zunächst vom DVD-Laufwerk ab, das keinen Platz mehr im Gehäuse fand und daher extern angesteckt werden muss.
Die Modellvariationen unterscheiden sich lediglich im Arbeitsspeicher, Display sowie im Massenspeicher. Dass im Direktvertrieb bei Medion die etwas geringer ausgestattete PCGH-Edition teurer ist als eine besser bestückte Variante (1 TB statt 500 GB und 16 GB RAM statt 8 GB), dürfte am höherauflösendem Display liegen.
Modell | X7611 Slim Gamer (MD98543) | X7611 (MD 98542) PCGH Edition | X7611 Slim Gamer (MD98541) | X7611 Slim Gamer (MD98541) |
Prozessor | Core i7-4700HQ | Core i7-4700HQ | Core i7-4700HQ | Core i7-4700MQ |
Grafikkarte | GeForce GTX 765M | GeForce GTX 765M | GeForce GTX 765M | GeForce GTX 765M |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR3 | 8 GB DDR3 | 16 GB DDR3 | 16 GB DDR3 |
Massenspeicher | 1.000 GB HDD + 128 SSD | 500 GB HDD + 128 GB SSD | 1.000 GB HDD + 64 GB SSD | 1.000 GB HDD + 64 GB SSD |
Display | 1.920 x 1.080 px | 1.920 x 1.080 px | 1.600 x 900 px | 1.600 x 900 px |
externes DVD-Laufwerk | ja | ja | ja | nein |
Preis in EUR | 1.349,95 | 1.299,- | 1.219,95 | 1.199,95 |
Gehäuse
Ausstattung
Gleiches Gehäuse - gleiche Anschlüsse: Vier USB-3.0-Buchsen, je zwei links und rechts, lassen wie auch beim MSI GS70 keine Wünsche offen. Gleiches gilt für zwei Mini-DisplayPorts sowie einen HDMI-Ausgang. Da auch ein Gigabit-Lan-Port, ein Kartenleser sowie mit drei Klinkenbuchsen 5.1-Audio zur Verfügung steht, kann die Anschlussausstattung durchaus als hochwertig bezeichnet werden und steht den dickeren, “normalen” Erazer-Modellen in nichts nach. Das Medion Erazer X7825 etwa verfügt zwar über einige Anschlüsse mehr, die im Gegensatz zum Slim Gamer auch auf der Rückseite sitzen. Die fehlenden Anschlüsse, wie etwa der analoge VGA-Ausgang, die vierte Audio-Buchse oder die Kensington-Buchse, sind jedoch verschmerzbar.
Kommunikation
In der Netzwerk-Hardware gleicht der Slim Gamer wieder dem großen Bruder, dem Erazer X7825: Denn auch hier kommen ein Qualcomm Killer e2200 Gigabit-Ethernet-Controller sowie ein Intel Centrino Wireless-N7260 zum Einsatz. Sie bieten zeitgemäßes Gigabit-LAN bzw. WLAN in den Standards 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 4.0.
In der Praxis bietet das WLAN-Modul eine übliche und zufriedenstellende Reichweite, wie sie schon in anderen Geräten getestet wurde. Ist der Access Point in einem anderen Zimmer hinter zwei Betonwänden (individuelles Testsetup), steht noch immer eine stabile Verbindung.
Zubehör
Neben dem obligatorischen Netzteil, diversem Gedruckten sowie einer Treiber- und Support-CD bietet Medion optional ein externes DVD-Laufwerk, das zur Optik des Slim-Gamers passt. Wie in der obigen Tabelle der Modellvarianten erkennbar ist, möchte Medion für das optische Laufwerk 20 Euro haben. Ist einem die passende Optik egal, bietet der Einzelhandel einen externen DVD-Brenner schon ab ca. 10 Euro.
Wartung
Nachdem das dünne Gehäuse bisher noch keine erkennbaren Nachteile zeigte, macht sich hier einer aufgrund der kompakten Bauweise bemerkbar: Der Zugang zu den internen Komponenten ist bei Weitem nicht so komfortabel wie etwa beim größeren Erazer. Bei Gaming-Notebooks muss in der Regel nicht erst die Abdeckung der Unterseite aufgeschraubt werden, um etwa den Akku zu entfernen – hier jedoch schon. Ohne anschließend weitere Teile zu entfernen, hat man lediglich Zugriff auf die Festplatte. Um etwa die SSD, die Nvidia-Grafikkarte oder Arbeitsspeicher zu wechseln, sind mehrere Klebestreifen und weitere Abdeckungen behutsam zu entfernen.
Software
Medion hat auf allen Erazer-Modellen das aktuelle Windows 8.1 64 bit vorinstalliert. Neben einigem an Bloatware, was Medion auf der Herstellerseite als “umfangreiches Windows 8.1 App-Paket” bezeichnet, ist allenfalls die Video-DVD-Suite Cyberlink PowerDVD oder Cyberlink YouCam, das Webcam-Spielereien erlaubt, erwähnenswert.
Garantie
Wie alle Medion-Notebooks hat auch das Erazer X7611 zwei Jahre Garantie. Das Notebook muss im Schadensfall eingeschickt werden. Andere Serviceleistungen sind etwa eine Support-Hotline über eine 0185-Mehrwertnummer.
Eingabegeräte
Tastatur
Wie auch das Gehäuse ist das Layout der Chiclet-Tastatur identisch mit der des MSI-Zwillings. Als Besonderheiten wären hier etwa die “kastrierte” Enter-Taste sowie die Windows-Taste zu nennen, die sich im Gegensatz zu vielen Desktop-Keyboards rechts anstatt links der Leertaste befindet. Diese Eigenheiten erfordern etwas Umgewöhnung.
Darüber hinaus hat die Tastatur eine angenehme Haptik sowie einen deutlichen Druckpunkt, was sowohl viel Schreiben als auch uneingeschränktes Spielen ermöglicht. Wie auch das MSI-Gerät verfügt die Medion-Tastatur nicht über gummierte Tasten. Dennoch verhindern die matten Kunststofftasten ein Abrutschen der Finger.
Üblich für viele Gamer-Notebooks und somit auch für alle Erazer-Modelle ist die beleuchtete Tastatur, die über eine entsprechende Funktionstaste zwischen zwei Blautönen sowie zwei Türkistönen umgeschaltet werden kann. Natürlich lässt sie sich ebenso ganz ausschalten.
Touchpad
Die Haptik der Touchpads ist angenehm und erlaubt eine bequeme Steuerung des Cursors. Sie unterscheidet sich jedoch nur gering von den ebenfalls matten Handballenauflagen. Und da außerdem das Touchpad nur minimal in das Gehäuse eingelassen ist, steuert man mit dem Finger hin und wieder wortwörtlich über das Ziel hinaus.
Wird eine USB-Maus angesteckt, ist das Touchpad standardmäßig deaktiviert. Dies kann jedoch - wie vieles andere - über das entsprechende Tray-Icon geändert werden. Über eine dedizierte Maustaste verfügt das Touchpad am unteren Rand, die lediglich den Linksklick.
Display
Der Slim Gamer verfügt über ein mattes Full-HD-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel und einer Bildschirmdiagonale von 17,3 Zoll bzw. 44 Zentimetern. Diese Daten sind zumindest schon mal eines Gaming-Notebooks würdig. Die Qualität der Hintergrundbeleuchtung ist jedoch durchwachsen: Während die maximale Helligkeit von 326 cd/m² keine schlechte Leuchtkraft ist, fallen jedoch in den gemessenen Werten deutliche Differenzen zwischen den Lichthöfen auf. Das zeigt auch die unten stehende Grafik deutlich. Während das linke und mittlere Drittel des Bildschirms gute Werte um bzw. über 300 cd/m² aufweist, kommt das rechte Drittel ledig auf maximal 275 cd/m² – teilweise sogar nur bis 250 cd/m². Subjektiv lassen sich jedoch keine Unterschiede feststellen, für das Auge sind diese Differenzen wohl dennoch zu gering. Positiv hingegen fällt der ordentliche Kontrast von 785:1 auf, was auch der Grund für ein sattes Schwarz von nur 0,39 cd/m² ist.
|
Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 310 cd/m²
Kontrast: 785:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
ΔE Color 11.31 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 11.4 | 0.5-98 Ø5.2
61.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 3.57
Das Farbspektrum entspricht dem eines üblichen Displays dieser Preisklasse. Sowohl sRGB- als auch AdobeRGB werden nicht annähernd ganz abgedeckt. Dieser Umstand dürfte aber den Alltagsnutzer und auch den Gamer wenig stören, vielmehr ist dies für professionelle Video- und Bildbearbeitung relevant.
Die Farbtreue weist einige Defizite auf: Die Messungen mit CalMan bestätigen auch hier wieder einen Blaustich, der nahezu typische für durchschnittliche Notebook-Displays ist. Auch die Grauwerte weisen mit einem Delta-E-Wert über 11,4 deutliche Abweichungen vom Idealwert auf.
Das matte Display und die nicht gerade schlechte Maximalhelligkeit erlauben durchaus einen Betrieb des Notebooks im Freien. Sofern der Bildschirm nicht gerade gegen direkte Sonneneinstrahlung ankämpfen muss, bietet er ein klares Bild ohne Spiegelungen. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, hat er an bewölkten Tagen absolut keine Probleme.
Die Blickwinkelstabilität hinterlässt einen für ein TN-Display guten Eindruck: In der Horizontalen bleibt das Bild in einem recht großen Winkel stabil. Daher eignet sich das Gerät auch gut für Filmabende, bei dem mehrere Personen auf den Bildschirm schauen. In der Vertikalen weist er jedoch die typische Aufblendung bzw. Invertierung auf.
Leistung
Für die nötige Gaming-Leistung ist das Medion Erazer X7611 mit dem häufig verwendeten Gespann aus dem Prozessor Intel Core i7 4700HQ sowie der dedizierten Grafik Nvidia GeForce GTX 765M. Diese Kombination hat sich schon in vielen anderen getesteten Geräten für ein Gaming-Notebook als würdig erwiesen. Mit üppigen 16 GB DDR3-RAM sowie einer SSD mit 128 GB dürften bezüglich der Hardwareausstattung für Gamer kaum Wünsche offenbleiben. Somit ist zumindest laut Datenblatt kein Nadelöhr erkennbar.
Prozessor
Der Prozessor Intel Core i7 4700HQ ist eines Gaming-Notebooks durchaus würdig. Es handelt sich um einen Quad-Core der aktuellen Haswell-Architektur, der mit einem Basistakt von 2,4 GHz, Turbo-Boost auf bis zu 3,4 GHz und Hyperthreading in der oberen Mittelklasse rangiert. Er ist daher auch für anspruchsvollere Anwendungen gerüstet und eignet sich grundsätzlich für Spiele-Notebooks wie das hier getestete Erazer X7611.
Das Medion-Notebook hat mit dem MSI GS70 nicht nur das Gehäuse gemein, sondern auch CPU- und GPU-Modell. Wenig überraschend ähneln sich daher auch die Benchmark-Ergebnisse. Ähnliche Geräte, etwa das Medion Erazer X7825 oder das Asus G750JW, weisen lediglich eine geringfügig andere CPU-GPU-Kombination auf. Ebenso gering sind daher auch die Unterschiede der CPU-Benchmark-Ergebnisse.
System Performance
Die Benchmarks der PCMark-Versionen ermitteln Werte für die Gesamtleistung, in denen alle Komponenten der Hardware berücksichtigt werden. Auch hier verwundert es kaum, dass die Benchmarks wieder im Vergleich mit den oben genannten Geräten kaum Unterschiede aufweisen. Lediglich das Asus G750JW sticht hier heraus und erreicht lediglich einen Score in PCMark 7 mit einem Minus von 43 Prozent gegenüber unserem Slim Gamer. Und das, obwohl dort gleiche CPU und gleiche GPU zum Einsatz kommen. Der Asus-Gamer verfügt aber “nur” über 12 GB RAM und lediglich einer Festplatte mit 5400 U/Min. Vor allem die fehlende SSD dürfte die recht große Differenz erklären.
PCMark Vantage Result | 19361 Punkte | |
PCMark 7 Score | 5923 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3086 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die SSD Samsung X110 (SD6SF1M128G) sorgt für flottes Booten und kurze Ladezeiten. Mit 128 GB war sie ab Werk etwa zu einem Drittel belegt, sodass nicht mehr viel Platz für Anwendungen oder Spiele bleibt. Es handelt sich um eine kompakte Speicherplatine mit dem Mirco Serial ATA Standard, die laut Hersteller lediglich 1,2 Watt beim Lesen oder Schreiben verbrauchen soll. Laut Datenblatt soll sie über Lese- und Schreibgeschwindigkeit über 505 MB/s bzw. 445 MB/s verfügen – wir haben mit dem Tool AS SSD maximal 413 MB/s bzw. 206 MB/s gemessen. Dennoch handelt es sich noch immer um durchschnittliche Ergebnisse für einen Flash-Speicher. Der MSI-Zwilling kann hier aufgrund eines RAID-Verbunds aus zwei SSDs weitaus bessere Ergebnisse vorweisen.
Trotz des dünnen Gehäuses bietet Medion im Slim Gamer mit der Seagate Momentus ST1000LM024 zusätzlich eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 1 Terabyte Massenspeicher. Sie läuft mit absolut ausreichenden 5400 Umdrehungen pro Minute und ihre Datenübertragungswerte sind ebenso okay, wenn auch nicht überdurchschnittlich. Das dürfte jedoch hier ohnehin nicht großen Einfluss auf die Leistung haben, denn im Gegensatz zur schnelleren SSD hat die Festplatte hier lediglich die Funktion des Datengrabs zu erfüllen. Und dafür reicht sie vollkommen aus.
Grafikkarte
Für einen Gamer ist die wichtigste Komponente zweifellos die dedizierte Grafikkarte. Mit einer Nvidia GeForce GTX 765M verfügt Medions Slim Gamer über die gleiche Grafiklösung wie der MSI-Bruder. Natürlich sind beide Notebooks damit absolut spieletauglich, obwohl in Nvidias Top-Serie GTX 700M weitere Modelle ein Mehr an Grafikleistung bieten. Die GeForce GTX 765M rangiert daher im oberen Mittelfeld. Standardmäßig sind die Grafikkerne mit 850 MHz getaktet. Darüber hinaus bietet sie auch im Slim Gamer den GPU Boost 2.0 bis zu 15 Prozent mehr Leistung, was sie von ihrer Vorgängerin, der GeForce GTX 660M unterscheidet.
Sofern nicht mit aufwendigen Anwendungen gearbeitet wird, kommt lediglich die sparsamere Grafikeinheit des Intel-Prozessors, die HD Graphics 4600, zum Einsatz. Mit Nvidias Optimus-Technologie wird die Umschaltung stets automatisch vorgenommen, was der Akkulaufzeit zugutekommt.
Die Grafik-Benchmarks mit 3DMark zeigen, dass das unwesentlich teurere Schwestermodell Medion Erazer X7825 mit der etwas besseren GeForce GTX 770M deutlich bessere Ergebnisse einfährt. Der Stichprobenvergleich mit 3DMark 11 weist ein Plus von 24 Prozent auf. Vergleiche mit Geräten der gleichen CPU-GPU-Kombination zeigen, dass die sonstigen Hardware-Unterschiede, etwa im Massenspeicher oder Arbeitsspeicher, für die Grafikleistung kaum entscheident ist.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X7611-MD98543 | |
MSI GS70-65M21621 | |
Medion Erazer X7825-MD98416 | |
Asus G750JW |
3DMark 06 Standard Score | 20779 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 16145 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 4045 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 60746 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 12432 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2362 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Neben all den Hardware-Benchmarks zählen für Gamer letztlich die erreichten Bilder pro Sekunde (frames per second, bzw. fps) in den Spielen selbst. Diese Werte wurden in verschiedenen Grafikeinstellungen in nicht wenig grafikintensiven Spielen erhoben. Anspruchsvolle Spiele, wie etwa Metro: Last Light, können getrost mit hohen bis maximalen Grafikdetails ohne Einbußen gespielt werden. Gleiches gilt für den Strategie-Titel Total War: Rome II und Company of Heroes 2 - wenngleich auch bei Letzterem nicht allzu deutlich. Dennoch bieten hier 30 fps gerade noch ein flüssiges Spielen ohne Ruckler.
Während es sich damit lediglich um Titel aus dem letzten Jahr handelt, kann aber genauso gut behauptet werden, dass Medions Slim Gamer mit brandaktuellen Titeln zurechtkommt: Die Benchmarkliste der GeForce GTX 765M zeigt, dass auch das kürzlich erschienene Titanfall mit vollem Grafikgenuss gespielt werden kann. Ebenso andere Titel aus dem Jahr 2014, wie etwa Thief.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro: Last Light (2013) | 69 | 57 | 35 | 19 |
Company of Heroes 2 (2013) | 37 | 31 | 23 | 11 |
Total War: Rome II (2013) | 159 | 120 | 92 | 16 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Wie auch der Zwilling MSI GS70 kühlen zwei Lüfter die leistungsstarke Hardware, die auch nicht wenig Abwärme erzeugt. Für ein kompaktes Gehäuse ist die Kühlung stets eine besondere Herausforderung, die aber mit den beiden Lüftern und dem Metallgehäuse ganz gut gemeistert wird. Daher ist der Slim Gamer kein geräuschloses Notebook. Selbst bei wenig Beanspruchung, etwa beim Surfen im Internet oder Arbeiten am Desktop, ist das Gerät hörbar - wenn auch nicht gerade laut. Spätestens beim Spielen hört man die Lüfter deutlich hochdrehen und man darf gegebenenfalls hier mit der Spielelautstärke etwas entgegenwirken. Wenig überraschend ist die Tatsache, dass die Geräuschemissionen beim MSI-Zwilling nahezu identisch sind.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 33.3 / 33.3 dB(A) |
HDD |
| 31.7 dB(A) |
Last |
| 44.3 / 45.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während der Medion Slim Gamer ähnlich laut ist wie das MSI-Pendant, weist er jedoch deutlich geringere Maximaltemperaturen unter Last auf. Die Maximaltemperatur des hier getesteten Geräts unterscheidet sich mit 54 °C zwar nur um 4 Grad, im Durchschnitt jedoch messen wir Differenzen von bis zu 10 Grad. Während beide schlanken Notebooks für einen Gamer recht hohe Temperaturen vorweisen, punktet hier Medion gegenüber MSI. Immerhin: Gleiche Temperaturwerte haben sie wieder im Idle-Betrieb - und zwar um die 25 °C.
Im Stresstest schaltet der Prozessor den Turbo Boost ein, der die Kerne auf über 3 GHz taktet. Das tut er solange, bis eine Temperatur bis zu 95 °C erreicht wird, was an sich recht grenzwertig ist. Nach diesen wenigen Sekunden ist der Takt auf den Basiswert von 2,4 GHz begrenzt, bis die Temperatur auf 84 °C gefallen ist. Dann geht das Ganze wieder von vorne los. Damit können wir aufatmen und stellen kein Throttling fest.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 54.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-3.4 °C).
Lautsprecher
Der Slim Gamer verfügt über ein 2.1-Soundsystem, also zwei Lautsprechern und einen Subwoofer. Diese Ausstattung ist für Gaming-Notebooks mittlerweile Pflicht geworden, um eine hinnehmbare Klangqualität zu liefern. Sowohl in dieser als auch im Volumen an sich schneidet der dünne Medion Gamer subjektiv recht passabel ab. Die beiden Lautsprecheröffnungen befinden sich direkt über der Tastatur an der Oberseite und nicht etwa unten, wie bei vielen anderen Notebooks. Natürlich kommt der Klang aber auch hier nicht an ein Paar Aktivboxen ran.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Mit circa 9 bis 16 Watt im Idle-Betrieb entspricht der Slim Gamer in etwa dem Energiehunger seiner aktuellen Konkurrenten - dem MSI GS70 und dem Medion Erazer X7825. Bis auf dass diese beiden hier auf maximal 24 Watt kommen, ist nichts Ungewöhnliches festzustellen.
Unter Last wird der Unterschied jedoch deutlicher: Der Slim Gamer kommt nicht über 100 Watt. Damit ist das Netzteil mit dem maximalen Output von circa 120 Watt ausreichend dimensioniert. Der MSI-Zwilling aber hat Spitzen bis zu 124 Watt und der große Bruder X7825 kommt sogar auf fast 170 Watt - wenngleich auch dieser eine etwas leistungsfähigere Hardware hat.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 9.4 / 16.2 / 16.2 Watt |
Last |
103 / 100.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Mit einer Akkukapazität über 66 Wh ist der Slim Gamer nicht gerade mit einem üppigen Akku bestückt: In Gaming-Notebooks mit “normalen” Gehäusen ist mehr Platz für einen größeren Akku, der gerne 88 Wh umfasst. Das ist etwa im Medion Erazer X7825 oder auch im Asus G750JW der Fall. Die Praxistests der Akkulaufzeit mit Battery Eater aber zeigen, dass daraus nicht unbedingt deutlich kürzere Laufzeiten resultieren:
Die minimale Laufzeit mit 1 Stunde und 28 Minuten ist sogar leicht höher als beim MSI GS70 und beim X7825. Lediglich das oben genannte Asus-Notebook kommt bei gleicher Hardware aber größerem Akku auf über 2 Stunden.
Auch im WLAN-Test schneidet der Slim-Gamer ebenso nicht schlecht ab: 4 Stunden und 23 Minuten kann mit mittlerer Bildschirmhelligkeit ohne Netzanschluss gesurft werden. Der direkte Konkurrent von MSI mit gleichem Gehäuse und gleicher Hardware hat hier ein Minus von fast einer Stunde. Der Slim Gamer wird lediglich vom Erazer X7825 mit seinen 5 Stunden Surfzeit überholt.
Die maximale Laufzeit im Readers-Test beträgt 7 Stunden und 15 Minuten. Mit niedrigster Bildschirmhelligkeit und deaktivierten Kommunikationsmodulen kann man fast einen ganzen Arbeitstag lang am Notebook lesen.
Fazit
Ein Gaming-Ultrabook ist der Medion Erazer X7611 zwar nicht, leiht sich aber dennoch einige Eigenschaften. So ist es mit dem Gewicht von ca. 2,7 Kilogramm ein Leichtgewicht unter den schweren Gamern. Daher ist der Slim Gamer der Lückenfüller für alle, die unterwegs auf Spiele nicht verzichten möchten.
Die ansprechende Ästhetik ist ebenso nicht zu unterschätzen: Damit hebt sich der Medion-Gamer von der Masse mit futuristischem Schnörkel ab ist durchaus auch bürotauglich. Das recht dünne Gehäuse selbst ist gut verarbeitet und bietet weniger Nachteile als erwartet: Zum einen ist die Anschlussausstattung ordentlich, wenn auch nicht so üppig wie bei den großen, schweren Konkurrenten, zum anderen funktioniert das Kühlkonzept mit zwei Lüftern anstandslos. Obwohl vermutet werden könnte, dass die leistungsfähige Hardware auf diesem engen Raum etwas mehr Hitze staut, wird das Gerät nicht signifikant wärmer als andere Gamer. Das MSI G70 mit gleichem Gehäuse weist sogar höhere Temperaturen auf.
Nicht zuletzt ist die Hardwareausstattung nicht minder leistungsstark als in vergleichbaren, dickeren Geräten und eines Gamers würdig. Die CPU-GPU-Kombination aus Intel Core i7 4700HQ und Nvidia GeForce GTX 765M ist ein guter Preis-Leistungs-Kompromiss, der aktuellen Spielen absolut gewachsen ist. Eine SSD und 16 GB Arbeitsspeicher sind ebenso der guten Ausstattung angemessen.
Geringfügige Schwächen des Notebooks konnten wir höchstens in der Geräuschlautstärke des Geräts, den Farbabweichungen des Displays sowie in den allenfalls mittelmäßigen Datenraten der SSD feststellen. Das ist aber fast schon Meckern auf hohem Niveau, denn andere Gamer sind auch nicht wirklich viel leiser. Auch verfügt das Display durchaus über gute Helligkeit und Kontrast. Und letztlich ist flottes Arbeiten auf dem Desktop möglich, wie man es von einem Noteboook mit SSD gewohnt ist.
Der Slim Gamer ist eine interessante Alternative für all jene, die bislang von den 3 bis 4 Kilo sowie den klobigen Ausmaßen zurückschreckten. Er bietet eine Reihe an Vorteilen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Diese machen das Medion Erazer X7611 zusammen mit dem MSI G70 zu den mobilsten aller Gaming-Notebooks.