Test Lenovo Ideapad 720S-15IKB (i7-7700HQ, GTX 1050 Ti Max-Q, SSD 512 GB) Laptop
Beim neuen Lenovo Ideapad 720S-15IKB handelt es sich um ein flaches und leichtes Multimedia-Notebook im in dieser Klasse beliebten 15,6-Zoll-Format. Subnotebooks der 700er Serie waren in der Vergangenheit bereits häufiger Gast in unserer Redaktion, da es sich beim Testgerät aber um den ersten 15-Zöller der Reihe handelt, gibt es keinen direkten Vorgänger. Bei einem großen Berliner Preisvergleich konnten wir zum Testzeitpunkt neben der getesteten Varianten mit Intel Core i7-7700HQ, 16 GB RAM, Nvidia GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, 512-Gigabyte-SSD und Full-HD-IPS Display (81AC001A) für Preise ab etwa 1.350 € nur noch ein weiteres Modell ausfindig machen. Dieses trägt die Bezeichnung 81AC001N und ist schon für weniger als 1.100 € zu haben, bringt mit dem Intel Core i5-7300HQ (kein Hyper-Threading), 8 GB Hauptspeicher und 256-Gigabyte-SSD bei ansonsten identischer Ausstattung aber auch etwas weniger Leistung mit.
Eine Nvidia GeForce GTX 1050 Ti ist in einem Multimedia-Notebook für sich gesehen noch keine Besonderheit. Lenovo hat sich hier aber für die effizienzoptimierte Max-Q-Variante entschieden. Die Vor-und Nachteile der Max-Q-Grafikkarten haben wir im letzten Jahr in einem Spezialartikel näher beleuchtet.
Bei der Auswahl der Vergleichsnotebooks für diesen Test haben wir uns aus unserer Liste der besten getesteten Multimedia-Notebooks bedient und dabei vor allem auf eine identische Bildschirmdiagonale und eine ähnliche Preislage geachtet. Mit ins Rennen gehen diesmal:
- Dell XPS 15 2018 (i5-8300H, GTX 1050)
- HP Spectre x360 15t-bl101 (i7-8550U, MX150, Convertible)
- Asus Zenbook Pro UX550VE (i7-7700HQ, GTX 1050 Ti)
Das Gehäuse des Lenovo 720S: Schlicht, funktional, solide
Das flache, nach vorne hin keilförmig zulaufende Gehäuse macht bereits auf den ersten Blick einen hochwertigen und repräsentativen Eindruck. Laut Lenovo bestehe das Gehäuse aus Aluminium. Fingerabdrücke fallen auf den mattgrau schimmernden, griffigen Oberflächen nicht sehr auf. In Schwarz ist nur der schmale Displayrahmen gehalten. Vom Design her ist Schlichtheit angesagt, optische Akzente wie das typische Lenovo-Scharnier, das silberne Lenovo-Logo auf der Rückseite sowie der die Base umlaufenden, glänzenden Zierrahmen sind rar gesät.
Auch mit etwas mehr Krafteinsatz lässt sich die Base nur sehr geringfügig aus der Form bringen und bleibt dabei bis auf ein minimales Knistern stumm. Leichter lässt sich naturgemäß der Deckel verwinden, aber auch hier sorgt die Metallrückseite für eine relativ gute Steifigkeit sowie weitestgehende Druckresistenz. Eigenhändiges Öffnen ist problemlos möglich. Abgesehen von den etwas scharfen umlaufenden Kanten der Base gibt es an Ergonomie und Verarbeitung kaum etwas auszusetzen. Zwar fallen nicht alle Spaltmaße völlig gleichmäßig aus und Kanten stehen teilweise minimal über, alles in allem macht das Testgerät aber einen soliden und sauber verarbeiteten Eindruck.
Wie der Größenvergleich zeigt, verfügt das Lenovo Ideapad 720S-15IKB über für ein 15,6-Zoll-Notebook dieser Klasse typische Abmessungen. Da das auch für die anderen Laptops im Test geht, bleiben die Unterschiede in der Breite, Höhe und Tiefe im Rahmen weniger Millimeter, und auch das Gewicht bewegt sich immer zwischen rund 1,9 und 2 kg. Am meisten Stellfläche nimmt das Asus ZenBook Pro in Beschlag, dicht gefolgt vom ebenfalls relativ tiefen HP Spectre. Insgesamt am kompaktesten kommt das Dell XPS 15 2018 daher, das mit einer Bauhöhe von nur 17 mm gleichzeitig das dünnste Notebook im Test darstellt.
Ausstattung: Wenige Ports und Adapterzwang
Eine offensichtliche Schwäche des Lenovo-Laptops ist die Armut an Anschlüssen bzw. Steckplätzen, was die Abhängigkeit vom Funk erhöht. Besonders sauer ist uns aufgestoßen, dass ein externes Display nur mithilfe eines nicht mitgelieferten USB-Typ-C-DisplayPort-Adapters Anschluss findet (DisplayPort 1.2). Wird mehr als ein USB-Typ-A-Port gleichzeitig benötigt, ist man ebenfalls auf den Einsatz von natürlich ebenfalls nicht mitgelieferten Adaptern gezwungen. Ein Kartenleser ist zwar vorhanden, nimmt aber nur microSD-Karten auf. Auch Thunderbolt ist als USB Typ C ausgeführt.
Das alles ist etwas ärgerlich, weil vergleichbar flache und leichte Konkurrenten wie zum Beispiel die anderen Notebooks in diesem Test eine deutlich größere Anschlussvielfalt mitbringen, zumindest ein separater DisplayPort-oder HDMI-Ausgang gehört bei einem Gerät dieser Klasse und Preislage eigentlich zur Grundausstattung. Immerhin liegen die Ports bis auf den Audioanschluss ergonomisch günstig ganz hinten, sodass bei der Benutzung einer externen Maus keine Kabel und Sticks im Wege sind.
SDCardreader
Die Speicherkarten-Kopiertests absolvieren wir wie immer mit unserer Referenz-Speicherkarte Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II. Über eine rasante PCI Express-Anbindung verfügen im Testfeld nur die Laptops von HP und Dell, während das Testgerät ebenso wie das Asus ZenBook Pro noch auf USB 3.0 setzt. Das sich ergebende Kopiertempo unseres Lenovo-Notebooks reicht aber aus, um etwa auch größere Mengen an Fotos ohne ausufernde Wartezeiten zu übertragen.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
HP Spectre x360 15t-bl100 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh | |
Durchschnitt der Klasse Multimedia (18.4 - 201, n=60, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Asus Zenbook Pro UX550VE-DB71T (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
HP Spectre x360 15t-bl100 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh | |
Durchschnitt der Klasse Multimedia (25.8 - 266, n=59, der letzten 2 Jahre) | |
Asus Zenbook Pro UX550VE-DB71T (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE (Toshiba Exceria Pro M501) |
Kommunikation
in Sachen Funk hat Lenovo sich für das nicht mehr ganz neue, dafür aber bewährte Modul Intel Wireless-AC 8265 entschieden, das Bluetooth 4.2 integriert und dank MIMO-2x2-Antennentechnik eine theoretische Bruttodatenrate von 867 MBit/s erreicht. Berücksichtigt man den üblichen Overhead von etwa 200 MBit/s, bleibt das Ideapad 720 S ausgerechnet beim wichtigen Empfangen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wie es besser geht, zeigt zumindest beim Empfangen das Asus ZenBook Pro, welches aber wiederum beim Senden den letzten Platz im Testfeld belegt. Der Datendurchsatz des HP Spectre X360 beim Empfangen dürfte sich nicht wie angegeben auf 62,3 MBit/s, sondern auf 623 MBit/s belaufen. Unsere WLAN-Tests führen wir wie immer mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 durch.
Sicherheit
Das Lenovo 720 S bringt ein aktuelles Trusted Plattform Modjul (TPM) der Version 2.0 sowie einen unter der rechten Enter-Taste platzierten Fingerabdruck-Sensor mit, der sich mithilfe von Windows Hello zügig einrichten ließ und den Laptop schnell und zuverlässig entsperrt. Mangels Windows 10 pro müssen Käufer auf die Bitlocker-Festplattenverschlüsselung verzichten. Auf einen Kensington-Steckplatz hat der Hersteller verzichtet.
Zubehör
Im Karton finden sich neben dem obligatorischen Netzteil nur noch die üblichen Einrichtungs-und Bedienungshinweise sowie Garantieunterlagen. Speziell für das Testgerät entworfenes Zubehör hat Lenovo nicht im Angebot.
Wartung
Obwohl eine Wartungsklappe fehlt und auch der Akku nicht von außen entnommen werden kann, stehen eigenen Wartungsarbeiten lediglich zehn Torx-Schrauben im Wege, die die augenscheinlich einfach zu entfernende Bodenplatte sichern. Dabei ist zu beachten, dass derartige Eingriffe den Verlust von Garantie und Gewährleistung nach sich ziehen können. Da es sich bei unserem Testsample um ein Shopgerät handelt, haben wir auf das Öffnen verzichtet. Die beiden Speicherbänke sind mit jeweils 8 GB voll belegt, wobei eine Erweiterung auch kaum Sinn machen würde.
Garantie
Im Kaufpreis enthalten ist eine zweijährige Bring-in-Garantie („Depot“). Lenovo bietet kostenpflichtige Garantieerweiterungen an. Welche das konkret für dieses Gerät sind, konnten wir nicht ermitteln, da wir die Seriennummer nicht ausfindig machen konnten. Zumeist lässt sich die Basis-Herstellergarantie auf drei Jahre verlängern (34,51 €) oder in eine zwei- oder dreijährige Vor-Ort-Garantie umwandeln (35,70 / 59,50 €).
Ideapad-720S-Eingabegeräte: Guter Standard ohne Überraschungen
Tastatur
Von der Breite her fehlt der in die Base versenkten Tastatur im Vergleich zu einem Standard-Desktop-Keyboard rund ein halber Zentimeter, spürbarer ist die im Verhältnis deutlich reduzierte Breite des Nummernblocks, die vor allem Menschen mit großen Händen Probleme bereiten könnte. Da die Cursortasten mit in die unterste Reihe gewandert sind, weisen Tasten wie STRG und ALT nur die Größe normaler Buchstabentasten auf. Ansonsten ist im Wesentlichen alles da, wo man es erwartet.
Die Tasten sind flach, gut ablesbar und verfügen über einen kurzem Hub sowie einen gut wahrnehmbaren, wenn auch nicht eben knackigen Druckpunkt. Tastengrößen und -abstände sollten 10-Finger-Akrobaten nicht im Wege stehen. Vielschreiber, die einen eher harten, nur dezent abgefederten Anschlag bevorzugen, kommen hier sicher auf ihre Kosten. Gut gefällt uns auch die in zwei Stufen dimmbare, gleichmäßige und ausreichend helle Tastaturbeleuchtung. Eindrücken lässt sich das Keyboard auch in der Mitte mit realistischem Kraftaufwand nicht. Da speziell die Leertaste bei Betätigung deutlich auf sich aufmerksam macht, ist die Verwendung in lärmsensiblen Umgebungen eingeschränkt. Wenn man sich beim Schreiben aber etwas zurückhält und nicht mit Kraft in die Tasten haut, lässt sich durchaus ein akzeptables Geräuschniveau erreichen.
Touchpad
Lenovo hat den zur Verfügung stehenden Platz gut ausgenutzt und dem Clickpad ohne abgesetzte Tasten eine angenehm große, völlig glatte Oberfläche spendiert, die leicht versenkt und von einem schmalen silbernen Rahmen umrandet ist. Mit trockenen und leicht feuchten Fingern weist es gute Gleiteigenschaften auf, während stärker verschwitzte Finger unangenehm auf der Oberfläche kleben und bei Streichbewegungen gerne ins Stottern geraten. Gesten mit bis zu vier Fingern lassen sich detailliert und komfortabel über die Windows-10-Bordmittel konfigurieren.
Ansprechverhalten und Präzision bieten keinen Anlass zur Klage. Der Mauszeiger lässt sich mit etwas Mühe pixelgenau bewegen, und auch schnelle Streichbewegungen werden nachvollzogen. Fährt man wild mit dem Finger auf dem Touchpad herum, hat der Zeiger aber teilweise (!) Schwierigkeiten, die Bewegungen korrekt nachzuvollziehen. In der täglichen Praxis dürfte sich das kaum bemerkbar machen, tritt in dieser Form jedoch bei den meisten anderen Touchpads nicht auf. Drag & Drop per Doppeltipp funktionierte in den meisten Fällen problemlos. Gut haben uns die kurzhubigen, dafür aber mit dezentem akustischem Feedback und einem knackigen Druckpunkt glänzenden Ersatz-Maustasten gefallen.
Display: Hell, kontrastreich, blickwinkelstabil
Mit seiner immer noch sehr guten Maximalhelligkeit von 332 cd/m2 sticht das matte Full-HD-IPS-Panel im 15,6-Zoll-Format (141 ppi) des Ideapad 720S mittlerweile nicht mehr aus der Masse der höherpreisigen Multimedia-Notebooks heraus; das kann im Testfeld nur das mit 413 cd/m2 immer noch ungewöhnlich helle Dell XPS 15 2018 für sich in Anspruch nehmen, während die 288 cd/m2 des Asus ZenBook Pro inzwischen nur noch als durchschnittlich gelten können. Alternative Bildschirme bietet der Hersteller in der Reihe nicht an. Auf den Lenovo-Seiten ist zwar von Varianten mit Touchscreen die Rede, für den deutschen Markt scheinen diese aber nicht vorgesehen zu sein.
Mit 83 % fällt die gemessene Ausleuchtung leicht unterdurchschnittlich aus, deutlich besser macht es unter den Konkurrenten in diesem Test aber auch nur das HP Spectre. In einem abgedunkelten Raum sieht ein völlig schwarzes Bild recht scheckig aus. Besonders am oberen und unteren Rand zeigen sich deutliche Ansätze von Screen Bleeding, die etwa bei der Wiedergabe von Filmen mit schwarzen Balken schon auffallen können, bei normalen Bildschirminhalten aber nicht zu sehen sind.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 332 cd/m²
Kontrast: 1145:1 (Schwarzwert: 0.29 cd/m²)
ΔE Color 3.73 | 0.5-29.43 Ø4.91, calibrated: 2
ΔE Greyscale 3.96 | 0.5-98 Ø5.2
89% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
58% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
64.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
89.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.4
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE Chi Mei CMN15E8 / N156HCE-EN1 CMN, , 1920x1080, 15.6" | Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh Sharp SHP149A LQ156M1, , 1920x1080, 15.6" | HP Spectre x360 15t-bl100 BOE06C3, , 3840x2160, 15.6" | Asus Zenbook Pro UX550VE-DB71T N156HCE-EN1 (CMN15E8), , 1920x1080, 15.6" | |
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Display | 5% | 0% | 1% | |
Display P3 Coverage | 63.6 | 66 4% | 66.6 5% | 64.3 1% |
sRGB Coverage | 89.4 | 96.5 8% | 86.9 -3% | 90.4 1% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 64.3 | 66.7 4% | 63.5 -1% | 65.3 2% |
Response Times | -53% | -45% | -19% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 34 ? | 49 ? -44% | 41.2 ? -21% | 43.2 ? -27% |
Response Time Black / White * | 25 ? | 30 ? -20% | 29.6 ? -18% | 32.8 ? -31% |
PWM Frequency | 25000 ? | 961 ? -96% | 1000 -96% | 25510 ? 2% |
Bildschirm | 16% | -7% | -27% | |
Helligkeit Bildmitte | 332 | 413 24% | 338.7 2% | 288.2 -13% |
Brightness | 301 | 378 26% | 325 8% | 266 -12% |
Brightness Distribution | 83 | 86 4% | 91 10% | 75 -10% |
Schwarzwert * | 0.29 | 0.29 -0% | 0.28 3% | 0.3 -3% |
Kontrast | 1145 | 1424 24% | 1210 6% | 961 -16% |
Delta E Colorchecker * | 3.73 | 2.44 35% | 4.9 -31% | 5.5 -47% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 6.6 | 4.46 32% | 8.7 -32% | 11.3 -71% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 2 | 2.48 -24% | ||
Delta E Graustufen * | 3.96 | 2.48 37% | 5.5 -39% | 7.9 -99% |
Gamma | 2.4 92% | 2.43 91% | 2.08 106% | 2.09 105% |
CCT | 6921 94% | 7006 93% | 7498 87% | 6559 99% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58 | 62 7% | 63.5 9% | 58.5 1% |
Color Space (Percent of sRGB) | 89 | 96 8% | 86.92 -2% | 90 1% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -11% /
2% | -17% /
-13% | -15% /
-20% |
* ... kleinere Werte sind besser
In früheren Zeiten haben wir uns über Schwarzwerte im Bereich von 0,3 cd/m2 noch gefreut, aber auch dieser schon angenehm niedrige Wert ist inzwischen zur Normalität geworden, wie man auch den in dieser Disziplin nahezu identischen Ergebnissen der am Test beteiligten Laptops ansehen kann. Da sich der Kontrast aus dem Verhältnis des Schwarzwertes zur maximalen Helligkeit berechnet, kann hier das hellste Notebook im Test in Gestalt des Dell XPS 15 den Sieg davon tragen, während das relativ dunkle ZenBook Pro folgerichtig den letzten Platz belegt. Das oben angesprochene Schwarzbild wirkt bei normalem Umgebungslicht durchaus satt.
Wenn man im Hinterkopf behält, dass Farbabweichungen von Delta-E 3 oder weniger vom menschlichen Auge nicht mehr wahrgenommen werden können, schlägt sich unser Lenovo-Notebook mit Ergebnissen von Delta-E 3,73 (ColorChecker) und Delta-E 3,96 (Graustufen) schon mal ziemlich gut und wird im Testfeld nur vom in dieser Hinsicht bereits im Auslieferungszustand nahezu perfekten Dell XPS 15 2018 getoppt.
Nach erfolgter Kalibrierung und Profilierung (Farbprofil ist im Kasten verlinkten) mithilfe eines Farbspektrometers gelingt die Farbdarstellung sogar noch etwas genauer. Das Einzige, was ambitionierter Bildbearbeitung im Hobbybereich im Wege steht, ist die zu geringe Farbraumabdeckung, die nur 58 % des Profi-Farbraums AdobeRGB und 89 % des erheblich kleineren Standard-Farbraums sRGB beträgt. Deutlich näher kommt diesem Ziel wieder einmal das Dell, das immerhin 96 % sRGB schafft.
Dank mattem Screen und sehr guter Leuchtkraft sind für den Außeneinsatz schon einmal die besten Voraussetzungen gegeben. Unseren Test haben wir am frühen Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein und damit unter verschärften Bedingungen durchgeführt. Richtet man das Dispay direkt auf die Sonne (linkes Foto), ist kaum noch etwas vom Bildschirminhalt zu erkennen. Das rechte Bild stellt ein Best-Case-Szenario mit einem Hauseingang im Rücken dar. Bei bedecktem Himmel sollte ergonomisches Arbeiten an jedem Standort möglich sein, solange der Bildschirm nicht direkt auf helle Flächen wie den Himmel gerichtet ist.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
25 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 11 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 55 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
34 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 42 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 25000 Hz | ≤ 40 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 25000 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 40 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 25000 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8710 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
IPS-Panels bieten stets eine den in der Regel nur noch in sehr günstigen Notebooks vertretenen TN-Panels deutlich überlegene Blickwinkelstabilität. Unterschiede innerhalb der IPS-Klasse definieren sich im Wesentlichen daraus, ob und in welchem Maße Helligkeit und Kontrast bei kleiner werdenden Einblickwinkeln in Mitleidenschaft gezogen werden. Da diese Phänomene beim Chi-Mei Panel des Testgerätes erst bei relativ flachen Blickwinkeln auftreten und nur schwach ausgeprägt sind, liegt hier eine für IPS-Verhältnisse leicht überdurchschnittliche Blickwinkelstabilität vor.
Leistung des Lenovo Ideapad 720S: Trotz Drosselung schnell genug
Prozessor
Beim Intel Core i7-7700HQ handelt es sich um einen schnellen, der verflossenen Kaby-Lake-Architektur entstammenden Quadcore-Prozessor mit Hyper-Threading und einem Basistakt von 2,8 GHz, der per Turbo auf 3,8 GHz gesteigert werden kann. Diese CPU ist vor allem in unzähligen Gaming-Notebooks der verflossenen Generation zu finden, dort ist aber die Standard-TDP von 45 Watt konfiguriert, während das Exemplar im Testgerät auf 35 Watt limitiert und dadurch in der Performance beschnitten ist. Wenn wir die erweiterten Einstellungsmöglichkeiten in den Energieoptionen korrekt interpretieren, liegt der Basistakt bei 35 W TDP bei 1,7 GHz, während er bei einer weiteren möglichen Reduzierung auf 25 W wieder auf 2,8 GHz ansteigen soll, was sicher nicht nur uns etwas widersinnig erscheint.
Integriert ist die CPU-Grafik Intel HD Graphics 630 sowie ein mit DDR4-RAM kompatibler Speichercontroller. Trotz der Limitierung sollte die Performance der CPU auch für fordernde Programme und exzessives Multitasking ausreichen und auch beim Zocken nur selten den Flaschenhals bilden. Diese Rolle bleibt der GeForce GTX 1050 Ti Max-Q vorbehalten.
Da wir in unserer Datenbank nicht nach verschiedenen TDP-Konfigurationen unterscheiden, machte zur Einschätzung der Performance auch ein Vergleich mit anderen CPU-Modellen Sinn. Der 7700HQ im Testgerät gehört erwartungsgemäß zu den langsamsten von uns bisher getesteten Prozessoren dieses Typs, wird aber von den schnellsten im Multicore-Benchmark des Cinebench R15 nur um 9 % übertroffen. Diese Aussage gilt freilich nur für den jeweils ersten Durchlauf des Benchmarks. Hier entspricht die Performance in etwa der des etwas niedriger taktenden Skylake-Vorgängers i7-6700HQ (4x 2,6 - 3,5 GHz, Hyper-Threading, TDP 45 W).
Mithilfe unserer Cinebench-R15-Schleife ermitteln wir, wie sich die Performance unter noch realistischer Dauerlast entwickelt. Bereits nach dem ersten Durchlauf sinkt der Score von 682 auf 628 Punkte ab und stabilisiert sich für einige weitere Durchläufe in etwa auf diesem Niveau. Nach der siebten Runde geht es dann weiter bergab, bevor nach einer kurzen Erholungsphase und einigen weiteren Durchgängen mit 561 Punkten der Tiefpunkt unseres Testzyklus erreicht wird, was gegenüber dem Ursprungswert eine Einbuße von rund 18 % ausmacht. Taktreduzierungen in diesem Ausmaß sind bei einem Intel Core i7-7700HQ mit 45 Watt TDP eher die Ausnahme. Abseits vom Stromnetz verringert sich der Cinebench-Score nicht bzw. nur im Bereich der Fehlertoleranz.
System Performance
Die gemessene System-Performance des Lenovo Ideapad 720S-15 IKB liegt Laut PCMark 8 deutlich über dem Klassendurchschnitt und bewegt sich trotz unterschiedlicher Kernkomponenten mit allen Notebooks im Test mit Ausnahme des HP auf einem Niveau. Das doch recht deutlich schlechtere Abschneiden des Spectre dürfte darauf zurückzuführen sein, dass sich der Benchmark bei diesem Gerät nur auf der integrierten Prozessorgrafik statt auf der dedizierten Grafikkarte durchführen ließ.
Ein etwas differenzierteres Bild zeigt der PCMark 10, wo unser Lenovo 720 S wahrscheinlich wegen der TDP-Limitierung der CPU leicht hinter die Laptops von Asus und Dell zurückfällt. In der Praxis ließ sich das Lenovo jederzeit völlig flüssig und mit nur sehr geringen Warte- und Ladezeiten bedienen. Dank der acht Threads stellt auch ausuferndes Multitasking kein Problem dar.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4118 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5058 Punkte | |
PCMark 10 Score | 4276 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die CrystalDiskMark-3-Messwerte der über PCIe angebundenen NVMe-SSD in Gestalt der Samsung SSD PM981 fallen in nahezu jeder Einzeldisziplin sehr gut und beim sequenziellen Lesen und Schreiben sogar spitzenmäßig aus. Stets abgeschlagen bleibt das gleichwohl überhaupt nicht langsame Lite-On-Laufwerk im Dell XPS 15.
Geht es um das Lesen und Schreiben kleiner, verteilter Blöcke (Read 4K / Read 4K QD32), hat die Samsung-PM961-SSD im HP-Convertible die Nase vorn. Auffällig sind noch die teilweise deutlichen Performance-Abweichungen im Vergleich mit einer (fiktiven) durchschnittlichen Samsung-PM981-SSD.
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh Lite-On CA3-8D256-Q11 | HP Spectre x360 15t-bl100 Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP | Asus Zenbook Pro UX550VE-DB71T Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP | Durchschnittliche Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | |
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CrystalDiskMark 3.0 | -35% | 12% | 4% | ||
Read Seq | 2381 | 1706 -28% | 1248 -48% | 2002 ? -16% | |
Write Seq | 2100 | 613 -71% | 1476 -30% | 1656 ? -21% | |
Read 512 | 1840 | 1171 -36% | 849 -54% | 1213 ? -34% | |
Write 512 | 1932 | 483.4 -75% | 1118 -42% | 1641 ? -15% | |
Read 4k | 55.3 | 40.64 -27% | 58.8 6% | 61.4 ? 11% | |
Write 4k | 101 | 89.4 -11% | 155.2 54% | 131.3 ? 30% | |
Read 4k QD32 | 310.7 | 233.8 -25% | 645 108% | 407 ? 31% | |
Write 4k QD32 | 275.9 | 249.1 -10% | 547 98% | 402 ? 46% | |
CrystalDiskMark 5.2 / 6 | -32% | -15% | -28% | -17% | |
Read 4K | 46.78 | 44.64 -5% | 48.07 3% | 46.45 -1% | 44 ? -6% |
Write 4K | 139.3 | 89.4 -36% | 174.1 25% | 145.6 5% | 126.7 ? -9% |
Read Seq | 2354 | 1774 -25% | 1008 -57% | 785 -67% | 1716 ? -27% |
Write Seq | 2125 | 830 -61% | 1444 -32% | 1114 -48% | 1617 ? -24% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -34% /
-34% | -2% /
3% | -28% /
-28% | -7% /
-3% |
Grafikkarte
Wie eingangs erwähnt, hat Lenovo sich für die statt auf reine Performance für die auf Effizienz ausgelegte Max-Q-Variante der Nvidia GeForce GTX 1050 Ti entschieden. Was es mit Max-Q auf sich hat, haben wir in einem Spezialartikel ausführlich beleuchtet. Bei der GTX 1050 Ti (Max-Q) handelt es sich um eine Grafikkarte der oberen Mittelklasse, die auf der im Januar 2018 vorgestellten Pascal-Architektur basiert. Der verwendete GP107-Chip bietet unter anderem Unterstützung für DirectX 12_1, Displayport 1.4 (ready), HDMI 2.0b und HDR. Der mit effektiv 7.000 MHz taktende GDDR5-Grafikspeicher ist über einen 128 Bit breiten Bus angebunden und hat eine Kapazität von 4 GB.
Orientieren wir uns an der Einfachheit halber an der GTX 1050 Ti im Asus ZenBook Pro, ergibt sich laut 3DMark 11 eine für Max-Q-Grafikkarten durchaus typische Leistungseinbuße von 10 %. Gleichwohl kann sich die Karte im Testgerät noch einen Vorsprung von 7 % auf die GeForce GTX 1050 (ohne Ti) herausarbeiten und rechnet 82 % schneller als das HP Spectre mit Nvidia GeForce MX150. Damit liegt die Performance nahezu auf Augenhöhe mit der einer durchschnittlichen GPU dieses Typs. Im Akkubetrieb reduziert sich der Gesamtscore des Fire-Strike-Benchmarks (3DMark 13) um rund 1.000 Punkte.
3DMark 06 Standard Score | 26796 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 24827 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 8250 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 78235 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 20755 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 6175 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wie schnell die GTX 1050 Ti in der Praxis tatsächlich rechnet, hängt stark von der Kühlung des jeweiligen Laptops ab. In der Regel reicht die Leistung auch bei aktuellen Spielen mindestens für Full-HD und hohe Details, die topaktuellen Titel The Crew 2 und Far Cry 5 erreichen auch im maximalen Preset noch gerade so spielbare Frameraten von um die 40, während die Max-Q-GPU in Star Wars Battlefront 2 schon im hohen Preset nur noch 34 FPS schafft. Die konkret am Testgerät gemessenen FPS einiger Spiele in unterschiedlichen Voreinstellungen können der kleinen Tabelle unter diesem Absatz entnommen werden.
Rise of the Tomb Raider | |
1366x768 Medium Preset AF:2x | |
Durchschnittliche NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Max-Q (67.6 - 85.7, n=4) | |
Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh | |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE | |
HP Spectre x360 15t-bl100 | |
1920x1080 High Preset AA:FX AF:4x | |
Durchschnittliche NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Max-Q (38.8 - 47.7, n=4) | |
Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh | |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE | |
HP Spectre x360 15t-bl100 |
Farming Simulator 17 | |
1920x1080 High Preset AA:2xMS AF:2x | |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE | |
Durchschnittliche NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Max-Q () | |
1920x1080 Very High Preset AA:4xMS AF:4x | |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE | |
Durchschnittliche NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Max-Q () |
Ghost Recon Wildlands | |
1920x1080 High Preset AA:T AF:4x | |
Durchschnittliche NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Max-Q (35.3 - 41.9, n=3) | |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE | |
1920x1080 Ultra Preset AA:T AF:16x | |
Durchschnittliche NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Max-Q (19.1 - 23.4, n=3) | |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Rise of the Tomb Raider (2016) | 118.3 | 67.6 | 38.8 | 31.7 |
Farming Simulator 17 (2016) | 137.3 | 104.6 | ||
Ghost Recon Wildlands (2017) | 39.3 | 35.3 | 19.1 |
Emissionen: Leise trotz hoher Temperaturen
Geräuschemissionen
Wir gehen mal davon aus, dass Lenovo sich für die Max-Q-Variante der 1050 Ti und die reduzierte Prozessor-TDP entschieden hat, um Thermik und Geräuschkulisse im Zaum zu halten. Unsere entsprechenden Tests führt der Autor wie immer in einem ruhigen Einzelbüro mit laufendem PC durch, voreingestellt ist hierbei der Energiesparplan „Ausbalanciert“. Auch im Idle-Betrieb ohne laufende Programme und ohne jede Benutzerinteraktion springt der Lüfter ab und zu an, ist auf niedrigen Drehstufen aber nur aus unmittelbarer Nähe aus den Umgebungsgeräuschen herauszuhören. Ein Durchlauf des Browser-Benchmarks Kraken 1.1 vermochte daran nichts zu ändern.
Nach Aktivierung unseres Stresstests (Prime95 + FurMark) setzte nach wenigen Sekunden eine stufenlose Steigerung der Drehzahl ein, die nach vielleicht zehn weiteren Sekunden ihr Maximum erreichte. Hier hat man es dann mit einem aus einem Abstand von einem halben Meter deutlich vernehmbaren, im Hinblick auf seinen gutmütigen Charakter und das Fehlen von lästigen Nebengeräuschen aber kaum störenden Rauschen zu tun, das auch aus mehreren Metern Entfernung noch wahrnehmbar ist. Für ein leistungsfähiges Multimedia-Notebook mit Hyper-Threading-Quadcore ist das Lenovo 720S in der Tat angenehm leise unterwegs.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.3 / 30.3 / 30.3 dB(A) |
Last |
| 39.3 / 39.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30.3 dB(A) |
Temperatur
Unter maximaler Dauerlast kann es an der Unterseite im Bereich der CPU beim Betrieb auf dem Schoß bereits zu sehr unangenehmen Temperaturen von fast 60 °C kommen, oben in der Mitte der Tastatur sind es immer noch 46 °C. Da hätten wir uns von der Drosselung der CPU-TDP und der Max-Q-Grafikkarte ehrlich gesagt mehr erwartet. Führt man sich vor Augen, dass die Prozessor-Temperaturen bereits kurz nach Beginn unseres Stresstests bis zu 96 °C erklommen, liegt die Vermutung nahe, dass die TDP vielleicht gar nicht freiwillig reduziert wurde, aber das ist Spekulation. Im Endeffekt ist das Kühlsystem zwar angenehm leise, aber leider eben auch nicht besonders effizient. Gut: im Idle sind die Temperaturen kein Thema, und auch unter Last kommt der Bereich der Handballenauflage nicht über mollige 34 °C hinaus.
Zu Beginn unseres Stresstests mit Prime95 + FurMark arbeiten alle Kerne noch im hohen Turbo-Bereich und erreichen bis zu 3,8 GHz, hier treten dann auch die oben angesprochenen hohen Kerntemperaturen von bis zu 96 °C auf. Innerhalb von achteinhalb Minuten sinken die Takte bereits auf rund 2 GHz ab. Nach einer guten Stunde konnten zumeist nur noch 1,6 GHz gehalten werden, womit in diesem praxisfernen Szenario im Hinblick auf den Basistakt von 2,8 GHz massives Throttling vorliegt. Einfacher hatte es die Grafikkarte, die ihre Basisfrequenz von 1.151 MHz nur selten minimal unterschritt, dabei aber auch mehr als 90 °C heiß wurde.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 54.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 59.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-3 °C).
Lautsprecher
Die beiden kleinen, nach unten gerichteten Speaker ermöglichen eine ordentliche Maximallautstärke, die für die Beschallung von kleinen bis mittleren Räumen ausreicht. Durch die relativ starke Kompression klingt der Sound deutlich gequetscht und etwas unnatürlich. Auch bei höchster Lautstärke kommt es nur selten zu Verzerrungen, und von lästigen Lautstärkeschwankungen bleibt man vollständig verschont. Bei einigen Titeln kann die Wiedergabe etwas schrill klingen, echte Bässe sind mangels Volumen ohnehin Fehlanzeige, dafür punktet das Soundsystem mit einer guten Dynamik und sogar etwas Räumlichkeit.
Sobald wie etwa bei Metal mehrere Instrumente mit hohen Pegeln gleichzeitig zum Einsatz kommen, neigt der Sound zum Vermatschen. Bei reduzierter Lautstärke kommen die genannten Negativpunkte weniger zur Geltung. Alles in allem haben wir es hier mit einem für die Klasse und Preislage noch akzeptablen Sound-System zu tun.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Mit der Einschätzung des Stromverbrauchs haben wir es hier im Hinblick auf die ungewöhnliche Kombination nicht unbedingt häufig vertretener Kernkomponenten (TDP-reduzierte CPU, Max-Q-Grafikkarte) besonders schwer. Da ein Vergleich innerhalb des Testfelds kaum einen Sinn macht, haben wir in unserer Datenbank nach gleich großen Vergleichsgeräten mit einem herkömmlichen Intel Core i7-7700HQ und der Standardversion der Nvidia GeForce GTX 1050 Ti ohne Max-Q gesucht. Schließlich sollen die Limitierungen der Chips unter anderem auch den Energieverbrauch senken.
Gefunden haben wir lediglich drei Multimedia-Laptops, die sich in den Idle-Lastzuständen bis auf wenige Ausnahmen etwas oder deutlich mehr Strom genehmigen als das Lenovo Ideapad 720S-15 IKB. Bei durchschnittlicher Last (Load avg) langt unser Testgerät mit minimalem Vorsprung am meisten hin, greift unter voller Last (Load max) aber wieder zur Sparsamkeitskrone. Im häufig auftretenden Lastzustand Idle avg zählt unser Lenovo zum sparsamsten Viertel aller Multimedia-Notebooks in unserer Datenbank.
Aus / Standby | 0.26 / 0.7 Watt |
Idle | 3.7 / 8 / 9.8 Watt |
Last |
85 / 92.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE i7-7700HQ, GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 1920x1080, 15.6" | Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh i5-8300H, GeForce GTX 1050 Mobile, Lite-On CA3-8D256-Q11, LED IGZO IPS InfinityEdge, 1920x1080, 15.6" | HP Spectre x360 15t-bl100 i5-8550U, GeForce MX150, Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP, IPS, 3840x2160, 15.6" | Asus Zenbook Pro UX550VE-DB71T i7-7700HQ, GeForce GTX 1050 Ti Mobile, Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP, IPS, 1920x1080, 15.6" | Durchschnittliche NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Max-Q | Durchschnitt der Klasse Multimedia | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 13% | -59% | -13% | -34% | -33% | |
Idle min * | 3.7 | 2.9 22% | 11.6 -214% | 6.3 -70% | 5.8 ? -57% | 6.54 ? -77% |
Idle avg * | 8 | 5.8 27% | 13.8 -73% | 7.9 1% | 11.2 ? -40% | 11.3 ? -41% |
Idle max * | 9.8 | 7.5 23% | 14.2 -45% | 8.1 17% | 13.5 ? -38% | 13.3 ? -36% |
Last avg * | 85 | 77.5 9% | 67.9 20% | 84.9 -0% | 86.9 ? -2% | 70.7 ? 17% |
Last max * | 92.4 | 107 -16% | 76.9 17% | 102.4 -11% | 122.4 ? -32% | 116.1 ? -26% |
Witcher 3 ultra * | 84 | 59 | 96.3 |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Lenovo setzt auf einen starken 79-Wh-Akku, der in Kombination mit dem relativ niedrigen Energieverbrauch für viel Ausdauer sorgt. Da das HP Spectre X360 und das Asus ZenBook Pro über ähnliche Akkukapazitäten verfügen und daher zumindest in diesem sowie beim Kriterium der Bildschirmgröße Vergleichbarkeit besteht, konzentrieren wir uns auf diese beiden Mitbewerber. Unser Dell mit seinem gigantischen 97-Wh-Stromspeicher kann zumindest im WLAN-Test von seiner höheren Akkukapazität profitieren, bleibt beim Vergleich aber außen vor.
In der WLAN-Teildisziplinen setzt sich unser Ideapad mit leichtem Vorsprung an die Spitze und muss sich beim Last-Test nur dem HP geschlagen geben. Nahezu zehn Stunden im praxisnahen WLAN-Test bei auf 150 cd/m2 reduzierter Helligkeit sollten die meisten Nutzer sicher über den Tag bringen.
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE i7-7700HQ, GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, 79 Wh | Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh i5-8300H, GeForce GTX 1050 Mobile, 97 Wh | HP Spectre x360 15t-bl100 i5-8550U, GeForce MX150, 79.2 Wh | Asus Zenbook Pro UX550VE-DB71T i7-7700HQ, GeForce GTX 1050 Ti Mobile, 73 Wh | Durchschnitt der Klasse Multimedia | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 36% | -4% | -22% | 4% | |
Idle | 1356 | 934 -31% | 1023 -25% | 1168 ? -14% | |
H.264 | 665 | 847 ? 27% | |||
WLAN | 588 | 942 60% | 511 -13% | 532 -10% | 640 ? 9% |
Last | 102 | 114 12% | 136 33% | 70 -31% | 97.1 ? -5% |
Witcher 3 ultra | 62 | 76.3 ? |
Fazit
Pro
Contra
Auch nach einigen Wochen mit dem Lenovo Ideapad 720S-15IKB finden wir dessen gleichwohl durchaus sinnvolle Hardwareausstattung immer noch etwas merkwürdig. Ein auf 35 W TDP reduzierter i7-7700HQ hat Seltenheitswert, und wir fragen uns im Hinblick auf die problematische Thermik, ob die CPU nicht nur aus der Not heraus gedrosselt wurde. Die Performance des Prozessors reicht aber trotzdem locker auch für anspruchsvolle Anwendungen und intensives Multitasking aus und überlässt die Rolle des Flaschenhalses bei aufwändigen Games der ebenfalls leicht leistungsreduzierten Max-Q-Version der Nvidia GeForce 1050 Ti.
Die sowohl für diese Klasse als auch im direkten Vergleich mit den anderen Notebooks in diesem Test ungewöhnlich dürftige Ausstattung mit Anschlüssen, die viele Nutzer zum ständigen Mitführen separat zu erwerbender Adapter zwingt, stellt zweifellos für viele Interessenten ein KO-Kriterium dar. Insbesondere das Fehlen eines separaten HDMI- und/oder DisplayPort-Anschlusses stößt bei uns auf Unverständnis, zumal ausreichend Platz vorhanden ist. Da fallen die suboptimale Performance beim WLAN-Empfang und das nur bei dunklen Bildinhalten sichtbare Screen-Bleeding deutlich weniger ins Gewicht.
Eine Kaufempfehlung bleibt dem in den meisten anderen Aspekten überzeugenden Lenovo Ideapad 720S-15IKB wegen der problematischen Thermik und vor allem wegen der Armut an physischen Anschlüssen verwehrt.
Auf der Habenseite stehen das schlichte, dafür aber solide und ergonomische Gehäuse, die aktuelle Sicherheitsausstattung, das gelungene Display und nicht zuletzt der sparsame und leise Betrieb sowie die angenehm langen, Reserven gewährenden Akkulaufzeiten. Obwohl wir das Lenovo Ideapad insgesamt gelungen finden, was sich auch daran zeigt, dass es mit einer Gesamtwertung von 87 % nur knapp an einem „Sehr gut“ vorbeischrammt, können wir uns insbesondere im Hinblick auf die Anschluss-Problematik nicht zu einer allgemeinen Kaufempfehlung durchringen. Interessenten, die hauptsächlich auf Funk setzen, aus anderen Gründen mit den vorhandenen Ports auskommen oder denen es nichts ausmacht, Adapter zu verwenden und zusätzlich mit sich zu führen, können hingegen durchaus zuschlagen.
Lenovo Ideapad 720S-15IKB 81AC001AGE
- 22.08.2018 v6 (old)
Sven Kloevekorn