Test Lenovo IdeaPad Miix 310-10ICR Convertible
Kleine 2-in-1-Geräte sind bei Kunden vor allem aufgrund ihrer Netbook-Qualitäten beliebt: kleines Gehäuse, geringes Gewicht und ein geringer Preis. Natürlich gibt es noch den Vorteil der abnehmbaren Tastatur, womit sich das Tablet bequem als eBook-Reader oder zum Spielen von simplen Titeln aus dem Windows Store nutzen lässt. Nachteile sind der kleine Bildschirm und – aufgrund der passiven Kühlung – die recht begrenzte Leistung. In vielen Fällen eignen sich solche Convertibles daher nicht als Hauptsystem, vielmehr sind sie aufgrund der Mobilität optimale Begleiter, falls ein vollwertiger Laptop mal nicht in die Tasche passt oder man einfach nicht so viel Leistung benötigt. Das Lenovo IdeaPad Miix 310 ist solch ein erschwinglicher 2-in-1-PC. Bei Lenovo selbst ist das Tablet ab 299 US-Dollar erhältlich und bietet einen Atom-x5-Prozessor, 64-GB-eMMC-Speicher und 2 GB Arbeitsspeicher (entsprechendes Modell in Deutschland: 269 Euro). Aktuell ist das auch die einzig erhältliche Konfiguration. Der Vorgänger Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY mit einem Bay-Trail-Atom ist bei einigen Händlern für etwa 200 Euro ebenfalls noch erhältlich.
In dieser Geräteklasse gibt es viele Konkurrenten – beispielsweise das Acer Aspire Switch 10E, das HP Pavilion x2 10t, das Asus Transformer Book T100HA und das Toshiba Satellite Click 10. Microsofts 10,8 Zoll großes Surface 3 samt Type Cover ist eine weitere mögliche Alternative, doch mit einem Preis von mehr als 500 Euro (ohne Type Cover) ist es auch deutlich teurer.
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Details
Gehäuse
Mit dem angesteckten Tastaturdock lässt sich das IdeaPad Miix 310 kaum von einem Netbook unterscheiden – lediglich die Tasten auf der rechten Seite (im Querformat) des Tablets und die rückwärtige Kamera verraten das Konzept. Sowohl das Tablet als auch das Tastaturdock verwenden ein sich verjüngendes Design, sodass sowohl der Bildschirmdeckel als auch die Unterseite des Docks leicht abstehen, wenn das Convertible geschlossen ist. Damit werden die Anschlüsse und Tasten beim Transport vermutlich geschützt – und gleichzeitig werden keine Tasten versehentlich gedrückt – aber für unseren Geschmack betont es den billig wirkenden Kunststoff zu sehr. Auch die silberne Farbgebung hilft hier nicht wirklich und zeigt deutlich die Wurzeln im Einsteigersegment anstatt sie zu verdecken, wie es bei Schwarz der Fall wäre.
Auch die Kanten sind relativ scharf, die Handhabung des Tablets ist auf Dauer also nicht so komfortabel wie erhofft. Zusätzlich zu sehr starken Magneten bietet das Tastaturdock noch zwei weitere Laschen zur Ausrichtung. Dadurch kann man das Convertible auch umdrehen oder schütteln, ohne Angst zu haben, dass die Verbindung getrennt wird. Das Dock ist mit 518 Gramm ziemlich schwer – das Tablet selbst bringt es auf 582 Gramm – selbst bei dem maximalen Öffnungswinkel von rund 130 Grad oder der Verwendung des Touchscreens kippt das Gerät nicht nach hinten (auch wenn sich die vordere Kante des Tastaturdocks um einige mm anhebt). Das Tablet kann übrigens nur in eine Richtung angesteckt werden, das Miix 310 kann daher nur als Laptop und nicht in anderen Modi (Zelt, Stand), wie beim HP X2 10t oder Lenovos eigener Yoga-Baureihe, genutzt werden.
Die Stabilität ist ordentlich: Während das Tastaturdock etwas eingedrückt und auch verwunden werden kann – dabei lösen sogar die Touchpad-Tasten aus – gibt es keine großen Einschränkungen beim Tippen. Das Tablet ist allerdings sehr stabil und selbst Druck auf die Rückseite hat keine Auswirkungen auf die Bildqualität.
Insgesamt geht die Verarbeitung angesichts des Preises aber in Ordnung. Zusammen wiegen die beiden Teile genau 1.100 Gramm, was auf dem Niveau der Konkurrenten Asus Transformer Book T100HA (1,07 kg) sowie Toshiba Satellite Click 10 (1,094 kg) liegt. Acers Aspire Switch 10E und HPs Pavilion x2 10t sind beide ein wenig schwerer (1,189 bzw. 1,16 kg), während Microsofts Surface 3 samt Type Cover rund 20 Prozent leichter (0,917 kg) ausfällt.
Mit 246 x 173 mm handelt es sich bei dem Miix um das kleinste Gerät in dieser Vergleichsgruppe, was auch in dem nachfolgenden Größenvergleich deutlich wird. Auf jeden Fall ist das Miix 310 klein genug, um auch in viele Tablet-Hüllen der meisten Laptop-Taschen oder Handtaschen zu passen.
Ausstattung
Das IdeaPad Miix 310 bietet nur die nötigsten physikalischen Steckplätze. Am Tablet selbst finden wir Micro-HDMI und einen einzelnen Micro-USB-2.0-Anschluss – auf USB Type-C müssen wir aber verzichten. Der Anschluss zum Laden befindet sich direkt neben dem Micro-USB-Anschluss, hier kann es also nötig sein, das Ladekabel zu entfernen, falls man nicht nur ein Micro-USB-Kabel anschließen möchte. An dem Tastaturdock gibt es im hinteren Bereich der beiden Seiten jeweils einen ausklappbaren USB-2.0-Anschluss. Im Vergleich steht das Testgerät damit ganz gut da: Toshibas Satellite Click 10 bietet genau die gleichen Anschlüsse, während das Acer Aspire Switch 10E mit nur einem vollständigen USB-Anschluss auskommen muss. An dem HP Pavilion x2 10t gibt es zumindest einen USB-Type-C-Anschluss, der jedoch auch zum Laden genutzt wird.
Während des Tests konnten wir ein Problem mit einem USB-SATA-Adapter feststellen (wir haben zwei verschiedene ausprobiert). Fast jedes Mal, wenn wir die Samsung 840 SSD an das Dock angeschlossen haben, hat sich das Miix aufgehängt. Das Problem trat jedoch nur bei dem Testgerät auf, bei allen anderen getesteten Windows-10-Geräten gab es keine Probleme. Eine SP S60 SSD wurde hingegen sofort erkannt und es gab keine Probleme beim Betrieb. Den Micro-USB-Anschluss direkt am Tablet konnten wir mangels passendem Adapter nicht mit der Samsung SSD testen. Andere USB-Sticks und OTG-Geräte funktionierten aber sowohl am Dock als auch dem Tablet selbst ohne Probleme.
SD-Kartenleser
Die Leistung des SD-Kartenlesers ist für diese Geräteklasse sehr ordentlich, denn in Verbindung mit unserer Referenzkarte von Toshiba (Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) konnten wir eine durchschnittliche Transferrate von 85,6 MB/s ermitteln. Die Übertragung von 1 GB an Fotos (von der SD-Karte zum internen Speicher) dauerte rund 24,9 Sekunden.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR |
Kommunikation
Das WLAN-Modul im Miix 310 stammt von Realtek (RTL8723BS). Zusätzlich zu den Standards 802.11 b/g/n (leider kein ac) unterstützt das Modul auch Bluetooth 4.0. Zu Problemen kam es während des Tests nicht. In Verbindung mit dem Router Linksys EA8500 konnten wir über einen Zeitraum von 30 Sekunden eine durchschnittliche Transferrate von rund 37 Mbit/s messen, was deutlich unter dem theoretischen Maximum von 150 Mbit/s liegt.
Networking | |
iperf Server (receive) TCP 1 m | |
Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-70EQ | |
HP Spectre x2 12-a001ng | |
HP x2 210 G1 | |
VOYO VBook V3 | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR | |
iperf Client (transmit) TCP 1 m | |
Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-70EQ | |
HP Spectre x2 12-a001ng | |
HP x2 210 G1 | |
VOYO VBook V3 | |
Chuwi Hi12 | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR |
Zubehör
In der Verpackung finden wir nur das Netzteil und eine Schnellstartanleitung. Spezielle Zubehörartikel bietet Lenovo nicht an, dafür aber jede Menge universelle Produkte wie Taschen, Schutzhüllen oder Kopfhörer.
Wartung
Es handelt sich bei dem Testgerät quasi um ein Tablet, weshalb es keine Wartungsklappen gibt und vermutlich sind die meisten – wenn nicht alle – Komponenten auf dem Mainboard aufgelötet. Die Rückseite lässt sich wahrscheinlich abnehmen. Um mögliche Beschädigungen am Testgerät zu vermeiden, haben wir es jedoch nicht versucht.
Garantie
Der standardmäßige Garantiezeitraum in Deutschland liegt bei 12 Monaten.
Kameras
Auf der Vorderseite verbaut Lenovo eine 2-MP-Kamera; hinten einen 5-MP-Sensor. Wirklich überzeugen kann keines der Module. Die "Selfie-Kamera" produziert ausgewaschene Bilder mit ungenauen Farben und kommt weder mit viel noch mit wenig Licht gut zurecht. Die 5-MP-Kamera schlägt sich besser, aber immer noch nicht gut genug, um ausreichend scharfe und ausgewogene Bilder zu schießen.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur hat flache und leicht angeraute Tasten, denen jedoch eine Hintergrundbeleuchtung fehlt. Trotz des recht kurzen Tastenhubes ist die Rückmeldung erstaunlich gut und insgesamt ist das Tippgefühl durchaus angenehm – unserer Meinung nach ist es dem Type Cover des Microsoft Surface 3 überlegen. Abgesehen von der geringen Größe der Tastatur gibt es nur fünf Tastenreihen (bei den Konkurrenten sind es sechs). Dadurch sind die Zahlentasten zusätzlich mit Funktionen wie Esc, Entf, Backspace usw. belegt. Zudem fallen sie mit einer Höhe von 12 mm kleiner aus als die anderen Tasten (15 mm), weshalb die Nutzung ein wenig erschwert ist. ThinkPad-Fans werden zudem bemerken, dass die Position der Strg- und Fn-Taste vertauscht wurde.
Touchpad
Das Clikckpad unterstützt Multitouch-Eingaben und misst 8,5 x 5 cm. Die Finger gleiten leicht über die Oberfläche und Klicks sind kein Problem, doch Drag-&-Drop-Gesten sind etwas komplizierter. Der Druckpunkt ist gut gewählt, doch die Klicks selbst sind etwas laut.
Touchscreen
Der Touchscreen funktionierte während unseres Tests sehr gut und setzte Eingaben schnell und sauber um. Ein Stylus ist nicht erhältlich und wird auch nicht unterstützt.
Display
Das 10,1 Zoll große IPS-Display hat 1.280 x 800 Pixel. Viele der Konkurrenten haben ähnliche Auflösungen bzw. Pixeldichten, lediglich das Toshiba Click 10 sticht mit seinen 1.920 x 1.200 Pixeln in diesem Vergleich etwas heraus und liegt damit fast auf dem Niveau des Surface 3 (1.920 x 1.280). Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von rund 223 cd/m² ist das Miix aber leider das mit Abstand dunkelste Gerät hier und das Toshiba Click 10 ist mit 288 cd/m² schon spürbar heller. Wie hell es sein kann, zeigt das Asus Transformer Book T100HA mit beinahe 455 cd/m². Lichthöfe sind nur in der oberen linken Ecke erkennbar.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 251.9 cd/m²
Kontrast: 724:1 (Schwarzwert: 0.348 cd/m²)
ΔE Color 6.35 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 7.09 | 0.5-98 Ø5.2
75.23% sRGB (Calman 2D)
52.69% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
52.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
75.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.02
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR IPS, 10.1", 1280x800 | Asus Transformer Book T100HA-C4-GR AUO20D4, IPS, 10.1", 1280x800 | Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 MS_9001, IPS, 10.1", 1920x1200 | Acer Aspire Switch 10E SW3-013 AU Optronics AUO15D4, IPS, 10.1", 1280x800 | HP Pavilion x2 10-n013dx HP Display MS_9001, IPS, 10.1", 1280x800 | Microsoft Surface 3 Panasonic MEI9001, IPS, 10.8", 1920x1280 | |
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Display | 0% | -17% | -11% | -16% | 33% | |
Display P3 Coverage | 51.1 | 52.8 3% | 42.25 -17% | 45.18 -12% | 42.71 -16% | 68.8 35% |
sRGB Coverage | 75.2 | 73 -3% | 63.5 -16% | 67.2 -11% | 64.1 -15% | 98.7 31% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 52.7 | 53.3 1% | 43.67 -17% | 46.73 -11% | 44.13 -16% | 70.4 34% |
Response Times | 204% | |||||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 31.6 ? | 92 ? -191% | ||||
Response Time Black / White * | 24.8 ? | 114 ? -360% | ||||
PWM Frequency | 69.4 | 877 ? 1164% | ||||
Bildschirm | 50% | 10% | 14% | 12% | 36% | |
Helligkeit Bildmitte | 251.9 | 480.2 91% | 308 22% | 337 34% | 316.1 25% | 399 58% |
Brightness | 233 | 455 95% | 288 24% | 327 40% | 294 26% | 380 63% |
Brightness Distribution | 83 | 85 2% | 87 5% | 86 4% | 85 2% | 90 8% |
Schwarzwert * | 0.348 | 0.324 7% | 0.43 -24% | 0.35 -1% | 0.327 6% | 0.49 -41% |
Kontrast | 724 | 1482 105% | 716 -1% | 963 33% | 967 34% | 814 12% |
Delta E Colorchecker * | 6.35 | 3.45 46% | 4.68 26% | 6.24 2% | 6.18 3% | 1.66 74% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 11.15 | 3.24 71% | ||||
Delta E Graustufen * | 7.09 | 2.67 62% | 3.4 52% | 5.74 19% | 5.51 22% | 2.75 61% |
Gamma | 2.02 109% | 2.34 94% | 2.72 81% | 2.26 97% | 2.01 109% | 2.22 99% |
CCT | 8590 76% | 6164 105% | 6803 96% | 7214 90% | 6510 100% | 6358 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 52.69 | 47.28 -10% | 40 -24% | 43 -18% | 40 -24% | 64.4 22% |
Color Space (Percent of sRGB) | 84.38 | 64 | 67 | 64 | 98.8 | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 25% /
36% | 66% /
46% | 2% /
7% | -2% /
4% | 35% /
36% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Farbraumabdeckung ist mit 75 % sRGB und 53 % AdobeRGB gar nicht mal schlecht, und für den Preis kann man kaum mehr erwarten. Aufgrund der fehlenden Rechenleistung ist das Miix aber dennoch kaum für die Verwendung von Photoshop oder der Videobearbeitung geeignet.
Für eine genauere Beurteilung des Bildschirms nutzen wir unser X-Rite Fotospektrometer und die Software CalMAN. Im Auslieferungszustand ist die Farbtemperatur sehr kühl und es gibt deutliche Abweichungen bei den Farben sowie den Graustufen. Eine Kalibrierung verbessert die Situation deutlich, denn die durchschnittlichen DeltaE-Abweichungen fallen auf sehr gute 2,1 (Farben) bzw. 1,71 (Graustufen).
Aus dem Schwarzwert von 0,348 cd/m² ergibt sich ein Kontrastverhältnis von 724:1. Das ist nicht berauschend, aber vergleichbar mit anderen Convertibles wie dem Toshiba Click 10 (716:1) und dem HP Pavilion x2 10 (967:1). Das Asus T100HA kann sich mit einem Kontrast von 1.462:1 erneut an die Spitze setzen.
Hinweis: Obwohl das nachfolgende Bild den Einsatz von PWM zur Steuerung der Hintergrundbeleuchtung suggeriert, handelt es sich hierbei NICHT um traditionelles PWM-Flimmern, sondern ein "Rauschen" des Bildschirms selbst. Es kommt also kein PWM zum Einsatz!
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
24.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 6 ms steigend | |
↘ 28.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 54 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
31.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13.6 ms steigend | |
↘ 18 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 38 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 69.4 Hz | ||
Das Display flackert mit 69.4 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 69.4 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Auch wenn die Hintergrundbeleuchtung in normal hellen Umgebungen ausreichend sein mag, verhindert der spiegelnde Touchscreen eine komfortable Nutzung im Freien – vor allem bei Sonnenschein. Selbst im Schatten kann es problematisch werden, da das Panel die Umgebung extrem reflektiert. Zumindest lässt sich der Öffnungswinkel anpassen, um Reflexionen zu vermindern. Die Bildschirmhelligkeit wird im Akkubetrieb auch nicht reduziert – andernfalls wäre die Nutzung im Freien gar nicht möglich.
Erwartungsgemäß ist die Blickwinkelstabilität des IPS-Bildschirms sehr gut und der Inhalt bleibt stets lesbar. Bei extremen Winkeln nimmt die Helligkeit natürlich etwas ab und auch die Farben werden etwas blasser, aber es kommt nicht zu Farbinvertierungen. Da das Gerät auch als Tablet verwendet werden kann, sind TN-Panels – die man bei günstigen Notebooks noch oft vorfindet – für diese Geräteklasse natürlich kaum geeignet.
Leistung
Im Inneren des Lenovo IdeaPad Miix 310 befindet sich ein Intel Atom x5-Z8350 Quad-Core-SoC sowie 64-GB-eMMC-Speicher, aber nur 2 GB RAM. Für ein Chromebook würde der Arbeitsspeicher ausreichen, unserer Meinung nach hätte Lenovo in diesem Fall aber 4 GB verbauen sollen, wie es auch beim Asus T100HA oder dem Microsoft Surface 3 der Fall ist. Zum Zeitpunkt des Tests bietet Lenovo lediglich diese Konfiguration an, es gibt aber alternativ auch noch das ältere IdeaPad Miix 300 mit dem Bay-Trail-Prozessor. Das größere 12-Zoll Miix 700 (ab 750 US-Dollar, ab 1.100 Euro) verwendet Core-m-Chips und spricht eine andere Käufergruppe an, die sich auch für Geräte wie das Microsoft Surface Pro 4 interessiert.
In der Praxis passt die Beschreibung "gerade schnell genug" ganz gut: Einfache Textverarbeitung oder Webseiten funktionieren gut, auf anspruchsvolles Multitasking sollte man jedoch verzichten. Zweimal hing das IdeaPad sogar komplett und musste mittels Hard-Reset neu gestartet werden. Aufgrund von zahlreichen Nutzerberichten im Internet scheinen wir auch nicht die einzigen mit Problemen zu sein. Einige Programme ließen sich zudem nicht installieren, beispielsweise SuperPi oder unser bewährtes Akku-Tool Battery Eater.
Prozessor
Der Intel Atom x5-Z8350 ist ein Quad-Core-SoC mit einem Takt zwischen 1,44 - 1,92 GHz. Der SoC ist Teil der Cherry-Trail-Plattform und verspricht verbesserte Effizienz sowie höhere Turboraten, allerdings hat sich bei der Leistung-pro-Watt nichts getan. Mit einer TDP von lediglich 4 Watt eignet sich der Prozessor vor allem für passiv gekühlte Geräte, wo normalerweise ARM-basierte SoCs zum Einsatz kommen.
Die Leistung liegt auf dem erwarteten Niveau. Das Toshiba Click 10 mit dem langsameren x5-Z8300 erreicht sowohl in den Single- als auch Multi-Tests beinahe identische Ergebnisse. Der Cinebench-Benchmark wird mit 1.680 MHz durchgeführt, der Turbo wird also ordentlich ausgenutzt.
wPrime 2.10 - 1024m (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR | |
HP Pavilion x2 10-n013dx |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR | |
Asus Transformer Book T100HA-C4-GR | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
HP Pavilion x2 10-n013dx |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
HP Pavilion x2 10-n013dx |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Für die Bewertung der Systemleistung verwenden wir PCMark 8. Im Home-Test erzielt das Testgerät 1.419 Punkte, womit das Miix etwa 20 Prozent hinter die beiden Geräte Transformer Book T100HA (x5-Z8500) und Surface 3 (x7-Z8700) zurückfällt. Der Vorgänger Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY mit dem Bay-Trail-Atom Z3735F fällt um 23 Prozent zurück (1.094 Punkte). Insgesamt ist die Leistung für "normale" Aufgaben wie Textverarbeitung oder das Surfen im Internet sicherlich angemessen.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1419 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1224 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Kapazität des internen eMMC-Speichers liegt bei 64 GB – ganz schön wenig wie wir finden. Andere Speichergrößen gibt es nicht. Die Leistung des eMMC-Moduls ist ordentlich und etwas besser als beim Vorgänger (152/87 MB/s vs. 119/56 MB/s seq. Lesen/Schreiben laut CrystalDiskMark). Die Werte bei 4K-Operationen sind jedoch etwas geringer. Die meisten eMMC-Speicher in dieser Klasse schneiden ähnlich ab – selbst das Surface 3 ist hier keine Ausnahme.
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR 64 GB eMMC Flash | Asus Transformer Book T100HA-C4-GR Samsung CGND3R eMMC | Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 32 GB eMMC Flash | Acer Aspire Switch 10E SW3-013 32 GB eMMC Flash | HP Pavilion x2 10-n013dx | Microsoft Surface 3 128 GB eMMC Flash | |
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CrystalDiskMark 3.0 | 30% | -16% | 2% | 1% | -11% | |
Read Seq | 151.9 | 139.2 -8% | 128.6 -15% | 167.6 10% 90.7 -40% | 120.5 -21% | 149.3 -2% |
Write Seq | 87.3 | 87.6 0% | 43.99 -50% | 88.4 1% 54.7 -37% | 64.1 -27% | 47.99 -45% |
Read 512 | 144.5 | 127.8 -12% | 97.3 -33% | 150.6 4% 83.9 -42% | 107.5 -26% | 133.7 -7% |
Write 512 | 58 | 71.6 23% | 30.47 -47% | 66.4 14% 46.4 -20% | 67.2 16% | 39.9 -31% |
Read 4k | 9.35 | 14.98 60% | 13.25 42% | 16.49 76% 15.56 66% | 15.2 63% | 12.64 35% |
Write 4k | 12.26 | 17.59 43% | 11.54 -6% | 9.46 -23% 8.37 -32% | 10.69 -13% | 9.52 -22% |
Read 4k QD32 | 29 | 33.16 14% | 20.93 -28% | 42.66 47% 39.38 36% | 34.34 18% | 27.94 -4% |
Write 4k QD32 | 13.18 | 29.03 120% | 14.46 10% | 11.16 -15% 10.38 -21% | 12.85 -3% | 11.2 -15% |
Grafikkarte
Die prozessoreigene HD Graphics (Cherry Trail) unterstützt DirectX 11 und besitzt 12 EUs (Execution Units). Obwohl die GPU theoretisch bis zu 500 MHz erreichen kann, konnten wir während der Tests maximal 400 MHz beobachten. Das 3DMark-11-Ergebnis von 344 Punkten ist ziemlich eindeutig: Schneller als die Bay-Trail-GPU im HP Pavilion x2 10 und im Acer Aspire Switch 10E (210 bzw. 211 Punkte), aber immer noch viel zu langsam für anspruchsvolle 3D-Titel.
3DMark 11 Performance | 344 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wie wir gerade bereits erwähnt haben, reicht die GPU-Leistung des Testgerätes nicht aus, um normale PC-Spiele vernünftig darzustellen. Daher empfehlen wir nur die "Casual Games" aus dem Windows Store, die vor allem im Tablet-Betrieb Spaß machen. Aber selbst diese Titel laufen nicht immer flüssig – Asphalt 8: Airborne beispielsweise ruckelte sichtbar. Ein einfacheres Spiel wie Angry Birds Star Wars läuft aber vernünftig.
Stresstest
Wir nutzen die Tools Prime95 (CPU) und FurMark (GPU), um zu testen, wie das Gerät extreme Belastung verkraftet. Bei hundertprozentiger Prozessorauslastung beginnt der SoC bei 48 °C und 1.680 MHz. Im weiteren Verlauf steigen die Temperaturen – nach etwa 5 Minuten auf 81-83 °C – aber der Takt blieb trotzdem konstant. Erst nach etwa 20 Minuten fiel einer der Kerne schon mal kurz auf 800 MHz. Dieses Verhalten änderte sich auch nach über einer Stunde nicht und die Temperaturen bewegten sich im Bereich von 70-80 °C.
Bei der Belastung durch FurMark startet die Grafikkarte mit den maximalen 400 MHz und einer Temperatur von 47 °C. Nach drei Minuten sind es 380 MHz, nach 10 Minuten 340 MHz – bei der gleichen Temperatur von 79 °C. Rund eine Stunde später sind es noch 320 MHz bei gleicher Temperatur. Kombinierte Last (Prime95 und FurMark gleichzeitig für mindestens eine Stunde) verringert den Prozessortakt nach etwa 5 Minuten auf 480 MHz, während die GPU mit 320-340 MHz arbeitet. Die Temperatur des Chips liegt bei 79 °C. Nach 30 Minuten hat sich der CPU-Takt nicht verändert, doch der GPU-Takt ist auf 220 MHz gefallen und die Temperatur liegt bei 67 °C. Während des Stresstests blieb die GPU-Auslastung nicht konstant bei 100 %, sondern fiel oftmals ab – manchmal auf bis zu 20 Prozent – doch der Takt blieb unverändert (siehe dritter Screenshot). Wir haben keine vernünftige Erklärung für dieses Verhalten.
Emissionen
Geräuschemissionen
Dank dem passiv gekühlten SoC ist das Miix komplett lautlos. Wir konnten auch zu keiner Zeit irgendwelche elektronischen Geräusche hören.
Temperatur
Trotz der passiven Kühlung bleiben die Oberflächentemperaturen des Miix unbedenklich. Lediglich an zwei Stellen auf der Rückseite des Tablets (oben links im Querformat) konnten wir mehr als 42 °C messen. Das passiert aber auch nur in Extremfällen, im normalen Betrieb bleibt das Tablet deutlich kühler.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.8 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-11.7 °C).
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher befinden sich an der rechten und linken Kante des Tablets (wenn man es im Querformat verwendet) und sie produzieren einen sehr schwachen Klang. Bass, tiefe und mittlere Töne sind extrem unterrepräsentiert und insgesamt ist der Klang extrem blechern. Selbst für kurze Sessions empfehlen wir daher externe Lautsprecher oder Kopfhörer.
Energieverwaltung
Stromverbrauch
Im Leerlauf verbraucht das Miix bis zu 8,2 Watt – ziemlich viel und vergleichbar mit dem Toshiba Click 10 (8,5 Watt). Der Vorgänger benötigte in diesem Fall maximal 5,5 Watt. Das ist angesichts des neuen SoCs, der auf keinen Fall mehr Strom benötigen sollte, schon recht überraschend. Acers Aspire ist mit nur 5,1 Watt sogar noch etwas sparsamer. Unter Last zeigte unser Messgerät maximal 15,4 Watt – erneut deutlich mehr als beim Acer Aspire Switch 10E (11,3 Watt). Das Toshiba Click 10 mit der höheren Bildschirmauflösung (1.920 x 1.200) verbraucht sogar weniger Energie als das Convertible von Lenovo. Das Netzteil liefert 20 Watt und ist damit ausreichend dimensioniert.
Aus / Standby | 3 / 3.1 Watt |
Idle | 5.14 / 7.6 / 8.28 Watt |
Last |
11.33 / 15.36 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR Z8350, HD Graphics (Cherry Trail), 64 GB eMMC Flash, IPS, 1280x800, 10.1" | Asus Transformer Book T100HA-C4-GR Z8500, HD Graphics (Cherry Trail), Samsung CGND3R eMMC, IPS, 1280x800, 10.1" | Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 Z8300, HD Graphics (Cherry Trail), 32 GB eMMC Flash, IPS, 1920x1200, 10.1" | Acer Aspire Switch 10E SW3-013 Z3735F, HD Graphics (Bay Trail), 32 GB eMMC Flash, IPS, 1280x800, 10.1" | HP Pavilion x2 10-n013dx Z3736F, HD Graphics (Bay Trail), , IPS, 1280x800, 10.1" | Microsoft Surface 3 Z8700, HD Graphics (Cherry Trail), 128 GB eMMC Flash, IPS, 1920x1280, 10.8" | |
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Stromverbrauch | -0% | 34% | 16% | |||
Idle min * | 5.14 | 4.3 16% | 2.1 59% | 2.5 51% | ||
Idle avg * | 7.6 | 7.8 -3% | 4.2 45% | 7 8% | ||
Idle max * | 8.28 | 8.5 -3% | 5.1 38% | 8.4 -1% | ||
Last avg * | 11.33 | 13.4 -18% | 11 3% | 11.2 1% | ||
Last max * | 15.36 | 14.3 7% | 11.3 26% | 12.4 19% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Wir haben zuvor bereits kurz erwähnt, dass wir Probleme mit dem Programm Battery Eater hatten, weshalb auch die üblichen Diagramme fehlen. Wir haben aber unseren WLAN-Test durchgeführt, der verschiedene Webseiten aufruft und damit das Surfen im Internet praxisnah simuliert. Die Bildschirmhelligkeit ist dabei auf 150 cd/m² eingestellt und das Testgerät lief für 10 Stunden und 45 Minuten. Dieses Ergebnis ist sehr gut und übertrifft den Vorgänger um etwa 4 Stunden. Zumindest ein Teil dieser Verbesserung liegt auch an dem größeren 33-Wh-Akku (+ 26 Prozent, Vorgänger: 26 Wh).
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR Z8350, HD Graphics (Cherry Trail), 33 Wh | Asus Transformer Book T100HA-C4-GR Z8500, HD Graphics (Cherry Trail), 30 Wh | Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 Z8300, HD Graphics (Cherry Trail), 46 Wh | Acer Aspire Switch 10E SW3-013 Z3735F, HD Graphics (Bay Trail), 30 Wh | HP Pavilion x2 10-n013dx Z3736F, HD Graphics (Bay Trail), 33 Wh | Microsoft Surface 3 Z8700, HD Graphics (Cherry Trail), 28 Wh | |
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Akkulaufzeit | -16% | 3% | -39% | -28% | -32% | |
WLAN | 643 | 541 -16% | 662 3% | 390 -39% | 460 -28% | 437 -32% |
Idle | 1460 | 943 | 509 | 828 | ||
Last | 246 | 219 | 173 | |||
WLAN (alt) | 425 |
Pro
Contra
Fazit
Das Lenovo IdeaPad Miix 310 ist ein 10,1 Zoll großes Convertible. Es ist sehr klein, leicht, arbeitet lautlos, wird dabei nicht zu warm, und bietet ausreichend Leistung für alltägliche Aufgaben. Die Akkulaufzeit ist sehr gut und man sollte locker einen Arbeitstag überstehen. Das IPS-Display bietet überraschend genaue Farben und einen ordentlichen Kontrast. Leider ist der Touchscreen sehr spiegelnd, weshalb das Gerät auch angesichts der geringen Helligkeit nur sehr eingeschränkt im Freien verwendet werden kann. Die Eingabegeräte funktionieren ganz gut, doch an das Tastaturlayout muss man sich zunächst gewöhnen.
Das Miix 310 ist eine gute Wahl, wenn man auf der Suche nach einem günstigen Convertible ist – solange man nicht oft im Freien arbeiten möchte.
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR
- 22.07.2016 v5.1 (old)
Bernhard Pechlaner