Test Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY Convertible
Das Lenovo Ideapad Miix 300-10IBY gehört zu den Convertibles im 10-Zoll-Format. Im Inneren werkelt ein Bay-Trail-Prozessor, und als Betriebssystem dient Windows 10 - im Falle unseres Testgeräts die Pro-Version. Zu den Konkurrenten des Miix 300 zählen Geräte wie das Toshiba Satellite Click 10 und das Asus Transformer Book T100HA.
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Lenovos Convertible bringt es auf ein Gesamtgewicht von 1.174 Gramm. Das Tablet-Element wiegt 621 Gramm. Letzteres besteht überwiegend aus schwarzem Kunststoff. Das Display wird von einem dünnen, silbergrauen Kunststoffring umschlossen. Die Rückseite des Tablets ist mit einer Gummierung versehen, die die Griffigkeit erhöht. Auf Seiten der Verarbeitung zeigt das Gerät keine Mängel. Gleiches gilt in Sachen Stabilität. Das Tastaturdock ist im Lieferumfang enthalten und muss nicht separat erworben werden. Es handelt sich hier nicht um ein Folio-Modell, sondern um ein Dock aus festem Kunststoff.
An dem Tablet-Element finden sich die Anschlüsse, die die meisten Tablets mitbringen. Der MicroUSB-Steckplatz steht jederzeit zur Verfügung, da er nicht zusätzlich als Netzteilanschluss dient. Eine separate Netzteilbuchse ist vorhanden. Das Tastaturdock bringt noch zwei weitere USB-2.0-Steckplätze (Type A) mit.
Auch wenn in dem Gerät ein 64-Bit-Prozessor steckt, wird das Ideapad mit der 32-Bit-Version von Windows 10 ausgeliefert. Der Grund: Diese Variante arbeitet ressourcenschonender. Eine Recovery DVD liegt nicht bei. Das mitgelieferte Netzkabel bringt es auf eine Länge (Steckerspitze zu Steckerspitze) von etwa 153 cm.
Eingabegeräte
Das Tastatur-Dock hält eine unbeleuchtete Chiclet-Tastatur bereit. Die flachen, leicht angerauten Tasten verfügen über einen kurzen Hub und einen klaren Druckpunkt. Die Tastatur hinterlässt durchaus einen ordentlichen Eindruck. Allerdings benötigt es einige Zeit, um sich an diese zu gewöhnen. Die Anordnung der Tasten entspricht nicht ganz dem gewohnten Layout. Zudem vertippt man sich leicht, da einige Tasten recht klein ausfallen und die Tasten insgesamt nah beieinander stehen. Für Menschen mit großen Händen wird die Tastatur aber auch mit Übung nicht wirklich gut zu nutzen sein. Das multitouchfähige Clickpad belegt eine Fläche von etwa 8,3 x 5 cm. Die glatte Oberfläche des Pads behindert die Finger nicht beim Gleiten. Das Pad verfügt einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt.
Display
Das Ideapad bringt ein 10-Zoll-Touchscreen-Display mit, das eine native Auflösung von 1.280 x 800 Bildpunkten besitzt. Der Kontrast (1232:1) des Bildschirms fällt sehr gut aus. Auf Seiten der Helligkeit (226,9 cd/m²) dürfte aber mehr geboten werden. Das Display zeigt bei Helligkeitsstufen von 50 Prozent und darunter PWM-Flimmern mit einer Frequenz von 50 Hertz. Das kann bei vielen Nutzern zu Augenproblemen und Kopfschmerzen führen.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 196 cd/m²
Kontrast: 1232:1 (Schwarzwert: 0.19 cd/m²)
ΔE Color 8.65 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.86 | 0.5-98 Ø5.2
77% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
49% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
53.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
77% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.87
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 50 Hz | ≤ 50 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 50 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 50 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 50 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8747 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Farbabweichung von 8,65. Anzustreben wäre ein Wert kleiner 3. Zudem verfügt das Display über einen Blaustich.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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32 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16 ms steigend | |
↘ 16 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
30 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 20 ms steigend | |
↘ 10 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 36 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Das Ideapad ist mit einem blickwinkelstabilen IPS-Panel bestückt. Somit kann der Bildschirm aus jeder Position heraus abgelesen werden. Im Freien ist das Gerät nicht wirklich nutzbar. Die Displayhelligkeit sinkt im Akkubetrieb. Hinzu kommt noch die reflektierende Displayoberfläche.
Leistung
Lenovo hat mit dem Ideapad Miix 300-10IBY ein Convertible im 10-Zoll-Format im Sortiment. Es bietet genügend Rechenleistung für einfache Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet. Unser Testgerät stellt das Topmodell der Reihe dar. Der Preis liegt bei etwa 350 Euro. Das günstigste Modell der Serie (32 GB Speicher, Windows 10 Home) ist bereits für 219 Euro zu haben.
Prozessor
Das Ideapad ist mit einem Intel Atom Z3735F (Bay Trail) Vierkernprozessor ausgestattet. Diese CPU kennzeichnet eine sehr geringe TDP (<4 Watt), was eine passive Kühlung ermöglicht. Der Prozessor arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,33 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 1,83 GHz gesteigert werden. Von diesem wird Gebrauch gemacht: Die von uns durchgeführten CPU-Tests bearbeitet der Prozessor mit 1,58 bis 1,83 GHz (Single-Thread) bzw. 1,58 GHz (Multi-Thread). Das gilt im Netz- und im Akkubetrieb.
Die CPUs der Cherry-Trail-Nachfolgergeneration sind bereits seit einiger Zeit auf dem Markt. Allerdings bieten die entsprechenden CPUs bei gleicher Arbeitsgeschwindigkeit nur unwesentlich mehr Leistung. Ein Blick in das Vergleichsdiagramm bestätigt das: Der Atom Z8300 Prozessor arbeitet mit fast der gleichen Turbogeschwindigkeit (1,84 GHz vs. 1,83 GHz) wie der Z3735F. Die Resultate in den von uns durchgeführten CPU-Tests liegen weitgehend auf einer Höhe.
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
Microsoft Surface 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
Microsoft Surface 3 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
Google Pixel C |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
Asus Transformer Book T100HA-C4-GR | |
HP Pavilion x2 10-n013dx | |
Google Pixel C |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
HP Pavilion x2 10-n013dx | |
Google Pixel C |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
Acer Aspire Switch 10E SW3-013 |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Das System arbeitet rund und flüssig. Probleme hat es uns nicht bereitet. Die Resultate in den PC Mark Benchmarks entsprechen der Leistungsfähigkeit des verbauten SoC. Cherry-Trail-Geräte schneiden deutlich besser ab als unser Testgerät. Dies haben sie primär ihren deutlich stärkeren Grafikkernen zu verdanken. Während sich in Sachen CPU-Leistung von Bay-Trail hin zu Cherry-Trail kaum etwa getan hat, ist die GPU-Leistung deutlich nach oben geklettert. Die Systemleistung des Ideapad kann nicht weiter gesteigert werden.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1094 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 942 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1133 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 8 - Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
Asus Transformer Book T100HA-C4-GR | |
Microsoft Surface 3 |
Massenspeicher
Als Systemspeicher dient ein eMMC-Speichermodul, das eine Kapazität von 64 GB bereitstellt. Damit kann das Ideapad punkten, denn viele vergleichbare Systeme sind nur mit 32 oder gar 16 GB bestückt. Im Auslieferungszustand sind etwa 49 GB nutzbar. Die Transferraten des Speichermoduls bleiben etwas hinter den Möglichkeiten zurück. Dies ist auf die aktivierte Laufwerksverschlüsselung zurückzuführen. Wird sie abgeschaltet, steigen die Transferraten. Der Speicherplatz kann mittels einer MicroSD-Karte erweitert werden.
Grafikkarte
Intels HD Graphics Grafikkern ist für die Grafikausgabe zuständig. Er unterstützt DirectX 11 und arbeitet mit Geschwindigkeiten von bis zu 646 MHz. Die Ergebnisse in den 3D Mark Benchmarks bewegen sich auf einer normalen Höhe für die hier verbaute GPU. Die Resultate sind dem unteren Ende der Leistungsskala zuzuordnen.
3DMark 11 Performance | 211 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 14870 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1177 Punkte | |
Hilfe |
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
Asus Transformer Book T100HA-C4-GR | |
Google Pixel C | |
1280x720 Cloud Gate Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 | |
Asus Transformer Book T100HA-C4-GR | |
1280x720 Sky Diver Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY | |
Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 |
Gaming Performance
Spiele, die auf dem Ideapad genutzt werden können, sind in erster Linie unter den Casual Games im Windows Store zu finden. Für aufwändige 3D-Spiele wie Rise of the Tomb Raider ist die hier verbaute Hardware viel zu leistungsschwach.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Trackmania Nations Forever (2008) | 77.1 | 19.4 |
Emissionen & Energie
Temperatur
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) bearbeitet das Ideapad im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleichen Weisen. Für etwa 10 Minuten arbeiten CPU (1,58 GHz) und GPU (600 MHz) mit hohen Geschwindigkeiten. Dann setzt eine leichte Drosselung auf 1,33 GHz (Prozessor) bzw. 580 bis 620 MHz (Grafikkern) ein. Im weiteren Verlauf sinken die Werte noch weiter. Der Grafikkern läuft mit 300 MHz, der Prozessor erreicht Geschwindigkeiten im unteren 1000er Bereich. Übermäßig stark erwärmt sich das Gerät nicht. Lediglich an einem Messpunkt wird die 40-Grad-Celsius-Marke überschritten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-8.9 °C).
Lautsprecher
Die beiden Lautsprecher haben ihren Platz am unteren Rand der Tablet-Rückseite gefunden. Überraschungen in Sachen Klang halten sie nicht bereit. Sie erzeugen eine dünne, leicht dumpfe Geräuschkulisse. Ihre maximale Lautstärke dürfte größer ausfallen. Für einen besseren Klang empfiehlt sich die Nutzung von Kopfhörern oder externen Lautsprechern.
Energieaufnahme
Im Leerlauf messen wir eine maximale Leistungsaufnahme von 5,5 Watt - der Wert geht in Ordnung. Während des Stresstests steigt der Bedarf auf bis zu 13,1 Watt. Da wird das kleine USB-Netzteil arg strapaziert. Seine Nennleistung liegt bei 12 Watt.
Aus / Standby | 0.2 / 1.3 Watt |
Idle | 2.8 / 5.2 / 5.5 Watt |
Last |
10.8 / 13.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Unser praxisnaher WLAN-Test simuliert die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil "Ausbalanciert" ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Ideapad erreicht eine Laufzeit von 6:47 h - ein ordentlicher Wert. Konkurrenten wie das Asus Transformer Book T100HA und das Toshiba Satellite Click 10 LX0W-C-104 halten aber deutlich länger durch.
Pro
Contra
Fazit
Das Lenovo Ideapad Miix 300-10IBY verfügt über genügend Rechenleistung für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet. Erfreulich ist die verhältnismäßig üppige Speicherplatz-Ausstattung von 64 GB. Viele vergleichbare Konkurrenten bieten weniger. Das Gerät arbeitet lautlos und erwärmt sich kaum. Die Tastatur hat durchaus einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Allerdings benötigt man für diese eine gewisse Eingewöhnungszeit. Die Lautsprecher dürften eine höhere Lautstärke bieten. Der IPS-Bildschirm erfreut mit einem sehr guten Kontrast, liefert jedoch leider nur eine geringe Helligkeit. Somit eignet sich das Gerät primär zum Einsatz innerhalb von Gebäuden. Auch mit der für Lenovo Verhältnisse ungewöhnlichen 2-jährigen Garantie kann das Gerät punkten.
Man bekommt hier ein solides Windows-10-Tablet samt ansteckbarem Tastaturdock. Lenovo ruft allerdings einen saftigen Preis auf: Knapp 350 Euro werden für unser Testgerät fällig.
Wer Interesse an dem Rechner hat, sollte zu dem günstigsten Vertreter der Reihe greifen. Dieses Modell kostet aktuell 219 Euro. Es verfügt über 32 GB Speicher und bringt Windows 10 Home mit. Ansonsten gleicht die Ausstattung derjenigen unseres Testgeräts.
Lenovo IdeaPad Miix 300-10IBY
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18.04.2016 v5.1 (old)
Sascha Mölck