Test Fujitsu Siemens Esprimo Mobile U9200 Subnotebook
Auslaufmodell.
Das Business-Subnotebook Esprimo Mobile U9200 wird derzeit zum Netbook Preis von 400-500 Euro abverkauft und bietet dafür, dank Pentium Dual-Core, eine deutlich bessere Leistung als die kleinen Mini-Notebooks, einen hellen und matten 12" Bildschirm bei einem Gewicht von knapp unter 2kg. Ob der Kleine ein Schnäppchen ist oder nicht, erfahren Sie in folgendem Testbericht.
Das Esprimo Mobile U9200 wurde als Business Subnotebook konzipiert und das merkt man dem schlichten grauen Design auch an. Hochglanzoptik, Aluminium oder Chromleisten sucht man am Gehäuse vergeblich.
Die Verarbeitung jedoch profitiert von der Ausrichtung auf Geschäftskunden. Das kleine Gehäuse ist stabil gebaut und verwindet sich beim Hochheben nicht. Der Displaydeckel ist ausreichend stabil, besitzt jedoch keinen Verschluss.
Die gebotenen Schnittstellen sind für ein Subnotebook durchaus brauchbar. Drei USB Ports bietet Apple z.B. erst beim 17" Modell (wobei dies natürlich nicht der Standard ist). Dank der Businessausrichtung findet man auch einen Dockingstation-Anschluss auf der Unterseite. Damit kann man das Gerät sehr schnell am Arbeitsplatz an alle Peripheriegeräte anschließen. An der Dockingstation findet sich auch ein DVI Anschluss zum verlustfreien Verbinden mit digitalen Monitoren. In dem Notebook selbst ist leider nur ein VGA Port verbaut. Dieser zeigte jedoch an unserem 24" Dell TFT in 1920x1200 noch eine brauchbare Schärfe.
Die Anschlussanordnung ist für Rechtshänder optimiert. Alle Anschlüsse finden sich auf der linken Seite und auf der Rückseite.
An drahtlosen Schnittstellen bietet das FSC Notebook Bluetooth und WLAN nach dem Standard b und g (noch nicht Draft-n!).
Um den geringen Preis von 400 Euro zu erreichen, musste Fujitsu Siemens bei der Softwareausstattung stark sparen. Das Subnotebook wird ohne Betriebssystem ausgeliefert und nur eine Treiber-CD findet sich im Karton.
Zur Installation von Windows XP (Service Pack 2) mussten wir im Bios AHCI ausschalten (sonst fand die Windows Installation keine Festplatte). Die Treiberinstallation selbst war dann mit der mitgelieferten CD sehr einfach.
Die spritzwassergeschützte Tastatur des Fujitsu Siemens Esprimo Mobile U9200 sitzt fest im Gehäuse, bietet jedoch einen etwas klappernden Anschlag. Die meisten Tasten sind normal groß ausgeführt und dadurch ist blindes Schreiben sofort möglich. Einzig die rechte Shift Taste ist etwas zu kurz und führte im Test immer wieder zu Fehlern beim Tippen. Für Gamer dürften auch die Cursortasten etwas zu klein sein, jedoch empfiehlt sich das Notebook durch die schwache Grafik kaum für Spielefans.
Das integrierte Touchpad des Esprimo Laptops ist etwas klein geraten und sitzt nicht ganz fest im Gehäuse (-klappert dadurch!). Die Bedienung ist jedoch präzise. Nur die definierbare Scrollfläche ist nur schwer zu treffen und nervt dadurch in der Bedienung.
Das verbaute 12" Breitbild-Display (16:10) bietet die angenehme Auflösung von 1280x800 und ermöglicht daher die einwandfreie Bedienung von Windows XP und Vista (im Gegensatz zu vielen Netbooks mit 10" Display). Auch die matte Oberfläche und hohe maximale Helligkeit wissen zu überzeugen und ermöglichen den problemlosen Außeneinsatz.
Die Ausleuchtung ist jedoch schlecht gelungen und auch der Schwarzwert ist viel zu hoch. Dadurch ist der maximale Kontrast mit 111:1 sehr gering. Dies sieht man auch an der eher fahlen Farbdarstellung des Displays.
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Ausleuchtung: 63 %
Kontrast: 88:1 (Schwarzwert: 2.58 cd/m²)
Die Blickwinkel sind eher unterdurchschnittlich zu bewerten, da sich der Kontrast bei Einsicht von oben oder unten schnell deutlich verringert und das Bild ins Schwarze kippt. Horizontal bleibt die Darstellung jedoch lange stabil.
Der Farbraum des verwendeten TN Panels ist vergleichbar mit dem des MacBook Aluminium und deutlich unter dem RGB Farbraum anzusiedeln. In der Auslieferung ist die Farbdarstellung sehr kühl ausgelegt.
Das kleine Subnotebook wird mit dem 1.83 GHz schnellen Pentium Dual-Core Doppelkernprozessor, 2 GB RAM und integrierter GMA X3100 Grafikkarte von Intel ausgeliefert. Dadurch positioniert sich das Notebook eher im unteren Bereich unserer getesteten Notebooks, jedoch ist die Anwendungsleistung deutlich besser als bei den preislich konkurrierenden Netbooks. Der Dual Core Prozessor liefert für Standardanwendungen immer ausreichend Leistung. Die geringe Taktfrequenz fällt nur beim codieren von Videos oder Musik negativ auf.
HD Videos sind für die X3100 und Pentium Dual Core Kombination kein Problem. Im Test liefen YouTube Videos in HD mit 50% Auslastung genauso ruckelfrei wie Quicktime Videos in 1080p (getestet mit dem Trailer von Fast an Furious).
Die Spieleleistung ist nicht die Stärke des Esprimo Mobile U9200 Notbooks. Die verbaute shared Memory Grafikkarte von Intel quittierte z.B. den 3DMark 05 mit einer Fehlermeldung. Im 3DMark03 erreichte sie nur kümmerliche 751 Punkte. Damit ist die Grafikperformance nur auf dem Level von normalen Netbooks und absolut spieleuntauglich.
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 1084 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 5313 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2805 Points |
PCMark 05 Standard | 3108 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 03 Standard | 751 Punkte | |
Hilfe |
Die verbaute 120 GB SATA Festplatte bietet zwar im Vergleich zu heute üblichen 250 GB Platten wenig Speicherplatz, performt jedoch noch im Mittelfeld mit maximal 53.6 MB/Sekunde.
Lautstärke
Ohne Last bleibt das Fujitsu-Siemens Subnotebook mit etwa 32dB relativ leise. Der Lüfter läuft zwar praktisch ständig, jedoch bleibt die Lautstärke konstant und subjektiv ist das Geräusch nicht anstrengend.
Unter Last dreht der Lüfter sehr rasch auf die höchste Drehzahl und wird sehr laut.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29 / 32.3 / 32.3 dB(A) |
DVD |
| 32.5 / 47 dB(A) |
Last |
| 48.2 / 48.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Dank des ständig laufenden Lüfters bleibt das U9200 in jeder Lebenslage kühl. Der Benutzung auf den Oberschenkeln steht somit nichts im Weg.
Nur das Netzteil wurde im Test bis zu 50°C heiß.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+2.3 °C).
Lautsprecher
Hochwertig klingende Lautsprecher sind für ein reinrassiges Business-Notebook sicherlich weniger wichtig als beispielsweise für ein ausgewiesenes Multimedia-Notebook. Zudem wird man auf Reisen zum Ansehen seines Lieblingsfilms oder einfach zum Musikhören sowieso eher zu Ohrhörern greifen wollen, um die Mitreisenden nicht unnötig zu stören.
Die verbauten Stereolautsprecher an der Vorderseite sind jedoch eine Zumutung. Viel zu leise. Viele Handylautsprecher klingen besser. Skypegespräche und Videosehen ist praktisch unmöglich. Selbst Systemklänge werden zur Farce.
Daher sollte man unbedingt externe Lautsprecher oder gute Kopfhörer einplanen.
Die Akkulaufzeit mit dem mitgelieferten 58 Wh Akku ist je nach Anwendung zwischen einer und 3,5 Stunden anzusiedeln. Beim WLAN Surfen waren z.b. 2h ohne Steckdose möglich. Dies sind nicht wirklich gute Werte für ein mobiles Notebook. Jedoch gibt es einen optionalen Zusatzakku (zum Unterschnallen), welcher die Akkulaufzeit noch zusätzlich verlängert.
Aus / Standby | 1 / 1.1 Watt |
Idle | 20.6 / 20.9 / 26.5 Watt |
Last |
48.7 / 59.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Zusammenfassend kann man das U9200 als gutes Subnotebook zum unschlagbaren Preis (dank Ausverkauf) bezeichnen. Auch die Aufschrift Made in Germany kann durchaus als Kaufanreiz herhalten.
Im Vergleich zu einem ähnlich teuren Netbook, punktet das U9200 mit deutlich besserer Anwendungsleistung, Erweiterbarkeit dank Dockingsationanschluss und Zusatzakku.
Punkten kann das U9200 auch mit dem hellen matten Display, welches Außeneinsätze zulässt.
Auf der Negativseite sind die schwache Akkulaufzeit mit dem Standardakku, der laute Lüfter unter Volllast, und im Besonderen die furchtbaren Lautsprecher zu nennen.
Der direkte Nachfolger Fujitsu Siemens Esprimo Mobile 9210 wurde komplett umgekrempelt und wartet mit einem modernen Design auf. Jedoch kostet es (noch) deutlich mehr.