Test AsusPro P56CB-XO193G Ultrabook
Das AsusPro P56CB-XO193G ist im Einsteiger-Segment für Business-Notebooks zu positionieren. Unser Testgerät verfügt über einen Intel Core-i3-Prozessor auf Ivy-Bridge-Basis, vier Gigabyte Arbeitsspeicher, eine Nvidia GeForce GT 740M, eine herkömmliche Festplatte mit 500 GB Speicherkapazität sowie eine SSD mit 24 GB. Außerdem kommt das AsusuPro mit zwei Betriebssystemen. Windows 7 Professional ist vorinstalliert und Windows 8 Pro liegt auf zwei optischen Datenträgern bei. Wem der Core i3 nicht genügend Leistung bietet, kann für 50 Euro mehr das AsusPro P56CB-XO194G erstehen. Das Schwestermodell ist bis auf den schnelleren Core i5 ausstattungsgleich.
Im Bereich der Einsteiger-Business-Notebooks ist die Konkurrenz groß. Neben dem Dell Vostro 3560 gibt es auch Lösungen aus dem Hause Hewlett Packard, wie das ProBook 4540s. Bei beiden Kontrahenten handelt es sich um klassische Notebooks. Das Asus P56CB hingegen erinnert von der Bauform eher an ein Ultrabook und wird vom Hersteller auch als ein solches beworben. Ob der gerade mal 21 mm hohe Business-Flachmann sich gegen seine Wettbewerber behaupten kann, erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Optisch macht das AsusPro eine gute Figur. Das liegt nicht nur an der flachen Bauweise des Notebooks, sondern vor allem an den verwendeten Materialien. Der schwarze Displayrücken besteht fast vollständig aus gebürstetem Aluminium, ebenso wie die Oberseite der Base-Unit. Fingerabdrücke sind auf dieser Oberfläche gut sichtbar, im Gegenzug zeigt sich das Gerät als relativ unempfindlich gegenüber Kratzern. Haptisch ist das Material sehr angenehm, besonders im Bereich der Handballenauflage gibt es nichts zu bemängeln. Ansonsten kommt ein angerauter Kunststoff zum Einsatz.
Die Verarbeitung bewegt sich auf einem hohen Niveau. Das Chassis zeigt sich sehr verwindungssteif, lediglich oberhalb der Tastatur lässt sich das Gehäuse mit sanfter Gewalt leicht durchbiegen. Das schlanke TN-Panel lässt sich sehr leicht verwinden und wird mittels zwei stabiler Scharniere mit der Base verbunden. Es lässt sich einfach mit einer Hand öffnen beziehungsweise schließen und bleibt zuverlässig an Ort und Stelle. Jedoch neigt das Display dazu, einen Moment nachzuwippen, wenn es positioniert wurde. Der stabile Aluminiumrücken sorgt dafür, dass sich der Screen kaum eindrücken lässt.
Mit Abmessungen von 380 x 266 x 21 Millimetern erfüllt das AsusPro die verlangten Höhenmaße für Ultrabooks haargenau. Jedoch auch nur, weil bei der Ermittlung der Höhe die gummierten Standfüße nicht mitgemessen wurden. Mit diesen kommt das P56CB auf 24 mm.
Die Anzahl der Anschlüsse bewegt sich auf gehobenem Ultrabook-Niveau, für ein Business-Gerät bleiben aber einige Wünsche offen. Von den drei integrierten USB-Schnittstellen entsprechen noch zwei dem 2.0-Standard. Sie befinden sich recht weit vorne auf der rechten Seite, direkt neben dem kombinierten Audioport. Sind alle drei Anschlüsse belegt, kann es schwierig werden, an den DVD-Brenner zu gelangen, insbesondere dann, wenn ein Linkshänder das Kabel seiner Maus einmal um das Gerät herum führen muss. Der Gigabit-LAN-Anschluss befindet sich ebenfalls zu weit vorne. Wenn er schon an der Seite installiert ist, sollte dies möglichst weit hinten sein, besser wäre er auf der Rückseite aufgehoben gewesen, doch diese wird fast vollständig von den Scharnieren und dem Akkumulator eingenommen.
Der SD-Kartenleser ist zu weit unter der Vorderkante verbaut worden. Eine Speicherkarte dort einzustecken, stellte sich als mühsam heraus. Am einfachsten ist es, wenn das Gerät angehoben wird. Außerdem rutschen die Speicherkarten schnell wieder aus dem Lesegerät heraus. Wer das Notebook für den Transport verstaut, sollte den Steckplatz zuvor leeren.
Einen Expresskarten-Slot oder einen Docking-Port sucht man vergebens. Ebenso können Smartcards nur über externe Lesegeräte betrieben werden, was den Kabelsalat weiter vergrößert. Auch wenn es sich um ein Einsteiger-Modell handelt, hätten wir hier mehr erwartet.
Kommunikation
Mit Kommunikationsschnittstellen ist das AsusPro P56CB gut ausgestattet. Kabelgebundene Zugänge zum Netzwerk lassen sich über den Gigabit-LAN-Controller aus dem Hause RealTek herstellen. Das WLAN-Modul von Intel bedient die IEEE-802.11-Standards b/g/n in den Frequenzbereichen mit 2,4 GHz. Windows 7 bescheinigte dem Centrino-Chipsatz maximale 130 Mbit/s in der Nähe des Routers. Die Datenrate blieb auch über 50 Mbit/s, wenn zwei Wände zwischen Router und Notebook lagen, beim Surfen im Web ist dabei keine Einschränkung zu spüren. Bluetooth ist in der Version 4.0 mit Highspeed (HS) verfügbar, nur über ein integriertes WWAN-Modem verfügt das Notebook nicht.
Sicherheit
Das AsusPro P56CB hat weder einen Fingerabdruckscanner noch einen Trusted-Platform-Module-Chip (TPM). Es verfügt lediglich über ein Kensington-Schloss und unterstützt Intels Anti-Theft-Technology, welche bereits im Auslieferungszustand aktiviert ist. Über das BIOS lassen sich zudem Administrator- und User-Passwörter sowie ein Festplatten-Kennwort setzen. Des Weiteren können die verschiedenen I/O-Interfaces einzeln gesperrt und freigegeben werden.
Außerdem kann unter Windows die Gesichtserkennung mittels der Webcam aktiviert werden. Die Software (Asus Face Logon) ist im Lieferumfang bereits enthalten und funktionierte bei unserem Testgerät unter Windows 7 leider nicht zuverlässig. Die Gesichtserkennung ist stark davon abhängig, unter welchen Lichtverhältnissen die 29 Referenzaufnahmen gemacht wurden. Wurden sie abends gemacht, konnte das System den Benutzer am Tag nicht erkennen und anders herum.
Wer seine Laufwerke mit dem Microsoft BitLocker verschlüsseln möchte, muss sich des beiliegenden Windows 8 Pro bedienen, da es in der Professional-Variante von Windows 7 nicht enthalten ist. Bei einem Einsatz der älteren Betriebssystem-Version muss sonst auf eine Lösung eines Drittanbieters zurückgegriffen werden, wie zum Beispiel TrueCrypt.
Zubehör und Betriebssystem
Im Lieferumfang befindet sich außer dem 65-Watt-Netzteil kein Zubehör. Es liegt lediglich ein Garantieheft, ein Handbuch für Windows-8-Einsteiger und ein Heft bei, das die Hardware des Gerätes beschreibt. Alle Schriftstücke sind auch in deutscher Sprache verfasst. Noch spartanischer ist das Bild für optionales Zubehör zum AsusPro P56CB. Das Gerät war zum Testzeitpunkt noch nicht mal auf der Webseite des Herstellers gelistet. Für Peripherie-Erweiterungen muss ein Käufer somit auf produktübergreifende Lösungen zurückgreifen.
Bemerkenswert ist, dass Asus sowohl Windows 7 Professional als auch Windows 8 Pro (beide 64 Bit) seinem Ultrabook beilegt. Ersteres ist vorinstalliert und diente uns als Testplattform. Windows 8 liegt auf zwei DVDs bei und kann anstatt des vorinstallierten Systems optional installiert werden. Für Windows 7 liegen keine Datenträger bei. Sollte dieses Betriebssystem einmal neu installiert werden müssen, steht es auf einer Recovery-Partition zur Verfügung. Das entsprechende Installationsmenü lässt sich durch das Gedrückthalten der F9-Taste während des Startvorgangs aufrufen. Asus weist im Hardware-Handbuch darauf hin, dass ein paralleler Betrieb beider System-Varianten aus lizenzrechtlichen Gründen nicht gestattet ist.
Wartung
Auf der Unterseite des Notebooks befindet sich eine Wartungsklappe, die lediglich von zwei Schrauben gehalten wird. Nachdem diese gelöst wurden, muss die Abdeckung mit wenig Druck zur Außenkante geschoben werden, um sie abheben zu können. Darunter befinden sich die 2,5-Zoll-SATA-Festplatte sowie die beiden Steckplätze für den Arbeitsspeicher, von denen einer frei ist. Der RAM des P56CB lässt sich also auf maximale 16 GB erweitern.
Auf mehr Komponenten gewährt die Wartungskappe keinen Zugriff. Ein möglicher Austausch der SSD oder des WLAN-Moduls bleibt somit verwehrt. Dies verhindert ebenso eine effiziente Reinigung der Lüfter und Kühlkörper. Der Akku ist problemlos binnen weniger Sekunden austauschbar.
Garantie
Der Hersteller bietet in Deutschland und Österreich einen Pickup and Return Service an, für alle Schäden innerhalb der 24-monatigen Garantiezeit. Dieser Service kann im Asus Shop innerhalb des ersten Jahres nach dem Kauf erweitert werden. Der Aufpreis für ein weiteres Jahr liegt zwischen 69,00 (national) und 79,00 Euro (weltweit).
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur fügt sich harmonisch in die massive Aluminiumoberseite des AsusPro ein. Die 103 Tasten sind aus schwarzem Kunststoff und schlicht bedruckt. Eine Hintergrundbeleuchtung gibt es nicht. Die QWERTZ-Tasten haben eine Kantenlänge von 15 x 15 mm und liegen angenehme drei Millimeter weit auseinander.
Der Anschlag der Tasten ist etwas weich, was den Eindruck vermittelt, der Tastatur würde es an Präzision fehlen. Ein etwas längerer Hubweg wäre an dieser Stelle besser gewesen. Dies stellt jedoch kein großes Manko dar, da man sich schnell daran gewöhnt. Durch die wertige Verarbeitung und die geringe Geräuschentwicklung beim Schreiben hinterlässt das Eingabegerät einen guten Eindruck, einzig eine konische Wölbung der Tasten wäre wünschenswert gewesen. Die üppig dimensionierte Tastatur bietet damit dennoch einen guten Komfort für Vielschreiber.
Touchpad
Das großzügige Touchpad misst 10,5 x 7,4 Zentimeter. Damit bietet es reichlich Fläche, um Gesten zu vollführen und mit den Mauscursor zu navigieren. Die Oberflächenstruktur ist angenehm glatt und bietet gute Gleiteigenschaften. Leider wirkt die Umsetzung auf dem Display etwas träge. Am unteren Ende des Touchpads sind die beiden Maustasten integriert, die über ein gut vernehmbares Klickgeräusch verfügen. Es wird jedoch verhältnismäßig viel Druck benötigt, diese zu betätigen. Zum Ausgleich verfügen sie über einen direkten Druckpunkt. Stellt der Mauscursor das persönliche Haupteingabewerkzeug dar, sollte besser auf eine externe Maus zurückgegriffen werden, vor allem dann, wenn Präzision nötig ist.
Für das Einsteiger-Segment üblich gibt es kein Full-HD-Panel. Das TN-Display kommt aus dem Hause AU Optronics, eine Tochter von BenQ, und löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf. Es entspricht damit den Mindestanforderungen von Windows 8, um zwei Apps nebeneinander anzeigen zu können. Die daraus resultierende Pixeldichte in Höhe von 100 PPI stellt bei dem 15,6 Zoll messenden Screen keinen Glanzwert dar.
Die von uns gemessene Helligkeit des Panels ist ernüchternd. Zwar liegt die Ausleuchtung mit 85 % in einem guten Bereich, jedoch beträgt die durchschnittliche Helligkeit nur 170 cd/m². Wird das Notebook vom Netzteil getrennt, fällt er sogar auf 144 cd/m². Zwar strahlt die Konkurrenz von HP mit 211 cd/m² nicht viel heller, dafür bleibt die Leuchtkraft aber auch im Akkubetrieb erhalten. Ein ähnliches Bild liefert das Dell Vostro (256 cd/m²), welches das hellste TN-Panel im Vergleichsfeld hat.
Die Bildung von Lichthöfen, dem sogenannten Screen Bleeding, welche vor allem bei dunklen Bildinhalten gut sichtbar sind, konnten wir bei unserem Testgerät nicht feststellen.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 144 cd/m²
Kontrast: 544:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
ΔE Color 5.65 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.09 | 0.5-98 Ø5.2
59% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
38.34% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.89% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.59
Der Schwarzwert ist mit 0,34 cd/m² gut und besser als beim ProBook (0,60 cd/m²) oder Vostro (0,44 cd/m²). In Verbindung mit einem ordentlichen Kontrast von 544:1 präsentiert sich das Bild des P56CB vergleichsweise gut, wenn es auch nicht mit dem Full-HD-Panels des Vostro mithalten kann.
Der Farbraum des AsusPro ist recht klein. Es deckt gerade mal 35 % des AdobeRGB- und 51 % des sRGB-Farbraumes ab. Damit ist es für professionelle Fotografen und Grafiker nicht geeignet, aber das haben wir in dieser Preisklasse nicht anders erwartet. Für die meisten anderen Anwender ist dies jedoch nicht bedeutsam.
Die Darstellung der Graustufen gelingt dem Notebook recht gut. Wir haben einen durchschnittlichen DeltaE von 4,06 ermittelt. Bei der Farbgenauigkeit weicht nur Blau (DeltaE 12) sichtbar von der Norm ab und sorgt, in Zusammenspiel mit einem DeltaE von über 20 bei der Sättigung, für einen leichten Blaustich, der jedoch den wenigsten Nutzern auffallen wird und keinesfalls störend ist.
Im Außeneinsatz schlägt sich das AsusPro P56CB besser als wir es aufgrund der geringen Helligkeit des Displays erwartet hätten. Zwar hatten wir bei direkter Sonneneinstrahlung auf das matte Panel keine Chance etwas zu erkennen, doch bei indirektem Sonnenlicht blieb das Bild leserlich, trotz einer sehr hellen Umgebung. Die ist vor allem den guten Kontrastwerten und dem entspiegelten Display zu verdanken. Im sonnengeschütztem Bereich steht dem Einsatz des Gerätes nichts im Wege.
Die Blickwinkelstabilität des TN-Displays entspricht den Erwartungen. Vor allem horizontal bricht das Bild schnell ein und Farben werden verfälscht. Mit der Blickwinkelstabilität eines IPS-Panels kann sich diese Technologie nicht messen. Dies ist jedoch verschmerzbar, da der Benutzer sich in der Regel vor dem Panel positioniert. Auf Reisen hat es den Vorteil, dass Fremde nicht mitlesen können.
In unserem Modell arbeitet ein Intel Core i3-3217U mit zwei Kernen, die jeweils mit bis zu 1,8 GHz takten. Unterstützt wird das Business-Notebook von 4 GB Single-Channel-Arbeitsspeicher, der sich jedoch dank des freien Slots problemlos erweitern lässt. Zur Intel HD 4000 gesellt sich eine NVIDIA GeForce GT 740M, die mittels Optimus-Technologie automatisch bei aufwendigeren Grafikberechnungen eingreift. Als Massenspeicher kommt eine 500 GB fassende Festplatte aus dem Hause Western Digital sowie eine 24 GB SSD von SanDisk zum Einsatz.
Prozessor
Der Zwei-Kern-Prozessor Core i3-3217U gehört zur Ivy-Bridge-Generation und wurde in 22 nm gefertigt. Zwar verfügt er nicht über Intels Turbo Boost 2.0, dafür aber über vier Threads. Ein weiteres Manko, das dem i3 im Gegensatz zu seinen größeren Brüdern fehlt, ist die Befehlssatzerweiterung AES-NI, die vor allem von Verschlüsselungsprogrammen verwendet wird. Das ist schade, da es für ein Business-Notebook wichtig gewesen wäre.
Bedingt durch die Auslegung als Ultralow-Voltage-Prozessor (ULV) hat die Recheneinheit, welche auch die HD 4000 beinhaltet, eine maximale thermische Verlustleistung (TDP) von 17 Watt. Im Vergleich mittels des Multi-Core-Tests von Cinebench R11.5 bewegt sich der i3-3217U (1.70 Punkte) leistungstechnisch auf Niveau des Sandy-Bridge-Prozessors Pentium B970 (1.70 Punkte). Dies ist eine Einsteiger-CPU, die mit 2,3 GHz taktet, dadurch aber auch eine höhere Verlustleistung hat (23 Watt).
Im Vergleich zu den direkten Konkurrenten macht unser Testgerät eine schlappe Figur. Das HP ProBook, welches über einen i3-3110M-Prozessor verfügt, ist erwartungsgemäß schneller (2.41 Punkte). Das Dell Vostro verfügt sogar über einen i5-3210M (2.83 Punkte) und lässt seine Rivalen hinter sich. Den Vorteil, den das AsusPro P56CB hat, ist der verringerte Stromverbrauch, wie sich das auf den Laufzeittest niederschlägt, zeigt unser Laufzeittest im weiteren Verlauf. Der verbaute Prozessor hält dennoch ausreichend Leistungsreserven für Office-Anwendungen parat.
Im Stresstest für die CPU ergaben sich keine Auffälligkeiten. Der Prozessor wurde maximal 59° C warm, pendelte sich im Verlauf durch die Dauerbelastung mittels Prime95 bei 56° C ein. Auch im Akkubetrieb gab es nichts zu beanstanden. Die volle Leistung blieb selbst bei maximaler Last von CPU und GPU erhalten.
System Performance
Die Systemgeschwindigkeit unter Windows 7 ist angesichts der vorhandenen Hardwareausstattung überraschend langsam. Wir hätten uns von der vorhandenen Caching-SSD mehr versprochen. Im PCMark Vantage erzielt das AsusPro 4.287 Punkte und damit weniger als die Konkurrenten von Hewlett Packard (5.705 Punkte) und Dell (6.391 Punkte). Angesichts der stärkeren Prozessoren der Rivalen mag das Ergebnis nicht sonderlich verwundern. Doch alle PCMark-Benchmarks vergeben sehr großzügig Punkte an Systeme mit SSDs. Das Solid-State-Drive macht sich jedoch weder bei der Systemperformance spürbar bemerkbar, noch bei den Benchmarks. Das schnelle Laufwerk scheint nicht der Beschleunigung des Systems zu dienen, sondern lediglich dazu, Windows schnell aus dem Ruhestand heraus zu holen.
PCMark Vantage - 1024x768 Result (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Pro P56CB-XO193G Ultrabook | |
HP ProBook 4540s-C4Z27EA | |
Dell Vostro 3560 | |
Asus VivoBook S500CA-CJ005H | |
Dell XPS 18 |
PCMark Vantage Result | 4287 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2522 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im AsusPro P56CB-XO193G steckt eine Festplatte von Western Digital aus der Blue-Serie, die ein Fassungsvermögen von 500 GB hat. Sie rotiert mit 5.400 U/min und wäre dabei angenehm leise, wenn von ihr nicht ein uhrgleiches Ticken ausginge. Auch die Leistungswerte sind für eine HDD dieser Klasse in Ordnung und müssen sich nicht hinter denen der Konkurrenz verstecken.
Die 24 GB Caching-SSD von SanDisk dient dazu, das System zu beschleunigen, wenn es aus dem Ruhezustand herauskommen soll. Dies gelingt aber unter Windows 7 nicht sehr gut. Das Betriebssystem benötigt trotz des schnellen Flash-Speichers etwa neun Sekunden. Angepriesen werden von Asus zwei Sekunden.
Grafikkarte
Die Intel HD 4000 im AsusPro P56CB übernimmt lediglich die Basisarbeiten im System und taktet deshalb im Betrieb nur über dem Basistakt von 350 MHz, wenn dies in den Einstellungen der NVIDIA-Karte erzwungen wird. Auch dann kommt sie über 650 MHz nicht hinaus. Wird mehr GPU-Power benötigt, schaltet NVIDIAs Optimus-Technologie auf die GeForce GT 740M um. Diese verfügt über die Kepler-GPU GK107, welche von 2 GB DDR3-Speicher unterstützt wird.
Die Grafikkarte gehört in das Mittelklasse-Segment. Sie verfügt über 384 Shader und einen Takt von 810 MHz. Mit GPU-Boost 2.0 kann dieser Takt auf 895 MHz angehoben werden. Leider ist die Karte nur über PCI-Express 2.0 angebunden, die Grafiklösung unterstützt aber auch den neueren Standard 3.0. Es wäre also noch Luft nach oben, sowohl beim Takt als auch bei der Speicherbandbreite. So ist es nicht verwunderlich, dass die GPU im AsusPro hinter denen von anderen Systemen mit der GT 740M zurückbleibt. Dafür mitverantwortlich ist aber der Hauptprozessor.
Beruflich lässt sich die GPU prima für Videobearbeitung verwenden, da der verbaute PureVideo HD Videoprozessor das Decodieren von Videos bis zu einer Auflösung von 4k leisten kann und die damit ohnehin recht schwache CPU entlasten könnte. Erfreulich ist, dass die GPU auch im Akku-Betrieb nichts von ihrer Leistungsfähigkeit einbüßt.
3DMark 06 Standard Score | 10220 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6971 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2039 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 43165 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4831 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1216 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 598 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Sicherlich handelt es sich bei der GT 740M nicht um eine Grafikkarte für Casual Gamer. Aktuelle Spiele laufen dennoch auch in der nativen Displayauflösung mit hohen Details meistens gut. Bei älteren Spielen kann auch auf Features wie Multisample anti-aliasing (MSAA) zurückgegriffen werden.
Da das AsusPro nicht über ein Full-HD-Panel verfügt, konnten wir die Tests mit den maximalen Einstellungen nicht durchführen. Deswegen haben wir bei Grid 2 einen zusätzlichen Benchmark mit der nativen Auflösung des Displays (1.366 x 768 Pixel) sowie maximalen Details und achtfachem MSAA durchgeführt. Auch hier kam das Gerät auf eine durchschnittliche Framezahl von 18,29 fps. Gaming-Enthusiasten wird die Leistung nicht genügen, aber Gelegenheitsspieler werden an der GT 740M ihre Freude haben.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Diablo III (2012) | 91.3 | 72 | 67.4 | |
GRID 2 (2013) | 86.7 | 60 | 52.9 | |
Company of Heroes 2 (2013) | 23.41 | 18.04 | 10.3 |
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb ist das AsusPro P56CB wirklich leise, selbst der Lüfter ist dann nicht zu hören. Es eignet sich also durchaus dazu, in ruhigen Umgebungen konzentriert damit zu arbeiten. Lediglich ein leises Klacken der HDD ist hin und wieder zu vernehmen. Ein solch ruhiger Betrieb ist nicht selbstverständlich, wie ein Blick auf das HP ProBook zeigt. Der Konkurrent schafft nicht weniger als 34,8 db(A) und ist damit zu jeder Zeit hörbar. Ähnlich verhält es sich beim Vostro 3560 (min 33,5 db(A)).
Unter Last ist das Feld recht ausgeglichen. Beim Betrieb von 3DMark 2006 erreicht unser Testgerät 38,8 db(A). Das ProBook ist dieses Mal sogar ein wenig leiser (37,1 db(A)). Nur das Vostro (42,2 db(A)) setzt sich etwas ab und ist deutlich hörbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.5 / 30.5 / 32.2 dB(A) |
HDD |
| 30.9 dB(A) |
DVD |
| 37.5 / dB(A) |
Last |
| 38.8 / 44.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die geringe Lautstärke des AsusPro P56CB hat offenbar seinen Preis. Die Oberflächentemperatur ist bereits im Idle-Betrieb mit bis zu 38,2° C auf der Unterseite des Notebooks recht hoch. Das HP ProBook ist im gleichen Szenario elf Grad kühler.
Unter Volllast (Prime 95 und Furmark arbeiten gleichzeitig) wird das Gerät erwartungsgemäß noch heißer. Die Temperaturen klettern an mehreren Stellen auf 49° C. Das kann schon mal für einen kleinen Schockmoment sorgen, wenn man das Gerät auf seinen Schoß nimmt und ist auf Dauer unangenehm. Es sei dazu aber angemerkt, dass es sich dabei um einen zugespitzten Maximalwert handelt, da eine dauerhafte Belastung der CPU und GPU in einem solchen Ausmaß unter normalen Arbeitsbedingungen höchst unwahrscheinlich ist.
Während des Stresstests haben wir das Volllast-Szenario für sechs Stunden aufrechterhalten. Das System blieb dabei stabil und die Komponenten waren jeder Zeit gut gekühlt, ohne dass es zu einem Throttling gekommen wäre. Es kam noch nicht mal zu einer Leistungsreduzierung.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-10.1 °C).
Lautsprecher
Auf der Unterseite des Notebooks befinden sich zwei Stereolautsprecher, die den Schall gegen die Tischplatte werfen. Der Klang ist recht ordentlich, aber kann vor allem auch sehr laut sein. Bei maximaler Lautstärke gibt es ein leichtes Knarzen und die Bässe sind generell sehr dünn. Für ein Video zwischendurch oder ein Telefonat via Skype ist es aber mehr als ausreichend.
Auch der kombinierte Kopfhörer- und Mikrofonanschluss funktioniert ohne Beanstandungen.
Energieaufnahme
Im Vergleichsfeld stellt sich das P56CB als echter Energiespar-Meister im Idle-Betrieb heraus. Zwischen 7,4 und 10,9 Watt liegt die Leistungsaufnahme. Der maximale Stromverbrauch im Normalbetrieb ist die Marke an der das Dell Vostro (10,9-17,7 Watt) überhaupt erst beginnt. Das HP ProBook (8,8-13,6 Watt) benötigt dagegen nur etwas mehr. An dieser Stelle macht sich deutlich der ULV-Prozessor bemerkbar, der hier mit seiner geringen TDP glänzen kann.
Unter Last werden die Karten jedoch neu gemischt. Hier macht sich der Mehrverbrauch der GT 740M deutlich bemerkbar. Die Verbrauchswerte unseres Testgerätes schnellen dabei auf bis zu 54 Watt. In einem reinen GPU-Lasttest (FurMark) sind es immer noch satte 42,8 Watt. Die 740M benötigt somit fast genauso viel Leistung wie das HP ProBook unter Volllast (43,3 Watt).
Entsprechend kurz müssten die minimalen Akkulaufzeiten ausfallen und andersherum müsste die maximale Ausdauer des Notebooks recht hoch sein. Gut sind die Verbrauchswerte im ausgeschalteten Zustand (0,1 Watt) und im Standby (0,2 Watt). Das 65-Watt-Netzteil ist etwas knapp bemessen, reicht aber aus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 7.4 / 10 / 10.9 Watt |
Last |
47.5 / 54 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im Idle-Betrieb hält der 44-Wh-starke Akkumulator des AsusPro P56CB über neuneinhalb Stunden durch. Das ist ein guter Wert, der eines Ultrabooks würdig ist. Bei diesem Test wird die minimale Displayhelligkeit eingestellt, der Energiesparmodus aktiviert sowie alle Kommunikationsverbindungen deaktiviert. Der Reader’s Test von Battery Eater Pro ermittelte so auch die maximale Laufzeit der Kontrahenten. Erwartungsgemäß ist die Akkuausdauer von Hewlett Packard (7:18 h, 47 Wh) und Dell (4:53 h, 48 Wh) deutlich geringer und das trotz der größeren Energiespeicher.
Auch bei der der minimalen Laufzeit schlägt unser Testgerät mit zwei Stunden und 13 Minuten die Konkurrenten (HP: 1:24 h, Dell: 1:23 h) deutlich. Hauptverantwortlich dafür dürfte das leuchtschwache Display sein. Praxisnäher ist unser WLAN-Test, in dem bei einer festen Helligkeit von 150 cd/m² alle 40 Sekunden per Skript eine neue Webseite aufgerufen wird. Da das Testgerät im Akkubetrieb lediglich über eine höchst mögliche Leuchtkraft von 144 cd/m² verfügt, griffen wir darauf zurück. In dieser Disziplin rückt das Vergleichsfeld dichter zusammen. Das Asus (4:27 h) liegt hier fast gleichauf mit dem HP (4:10 h), nur das Dell (3:10 h) fällt etwas zurück. Das sind eher mittelmäßige Werte. Auf längeren Zugfahrten sollte man sein Netzteil also griffbereit halten.
Das AsusPro P56CB-XO193G ist keine Business-Allzweckwaffe. Vor allem in puncto Sicherheit lässt es viele Features vermissen beziehungsweise funktionieren nicht richtig, wie die Gesichtserkennung. Auch das leuchtschwache Display schmälert den Gesamteindruck. Innerhalb von geschlossenen Räumen wird dies aber nicht auffallen. Die verhältnismäßig kurzen Akku-Laufzeiten werden es für Geschäftsleute, die viel unterwegs sind, ebenfalls wenig attraktiv machen.
Die leistungsstarke GeForce GT 740M hingegen bietet einen interessanten Kaufreiz in dieser Preisklasse, da die Karte doch leistungsstark genug ist, um mit Videobearbeitung fertig zu werden. In einem solchen Fall sollte aber auch an der CPU-Power nicht gespart werden und eventuell auf das Schwestermodell XO194G mit Core i5 zurückgegriffen werden. Für Gelegenheitsspieler, die nicht viel Geld ausgeben wollen, könnte das Notebook ebenfalls eine interessante Alternative darstellen.
Die gute Verarbeitung, ein ansprechendes Design und die gute Tastatur könnten das Gerät ebenfalls für einen Heimarbeitsplatz interessant machen, wenn es sich dabei um keine grafische Tätigkeit handelt. Unterm Strich ist das P56CB kein schlechtes Arbeitsgerät, es fehlen aber wichtige Schlüsselfeatures, um es als wirklich vollwertiges Business-Notebook anerkennen zu können.