Test Asus Zenbook Pro UX501JW-FI218H Notebook
Ein attraktives und zugleich potentes Notebook für den Power User präsentierte uns Asus in unserem kürzlich getesteten Asus ZenBook Pro UX501JW. Der Nachfolger des ZenBook NX500 überzeugte uns mit seiner exzellenten Systemleistung, seinen gelungenen Eingabegeräten sowie seiner Verarbeitung. Neben der eher durchschnittlichen Akkulaufzeit unterbreiteten sich allerdings auch Unschönheiten wie der Gelbstich beim eingesetzten Display. Insbesondere hier soll das Hauptaugenmerk unseres Test-Updates liegen. Dieses Mal trifft die Wahl auf ein mattes an Stelle eines spiegelnden 4k-Displays. Für weitere Benchmarks und Informationen sei auf unser nahezu äquivalentes US-Testmodell verwiesen.
Wir wollen noch einmal die wichtigsten Eckdaten des Notebooks in der deutschen Konfiguration kurz zusammenfassen: Für die nötige Rechenleistung sorgt in unserem vorliegenden ZenBook ein Intel Core i7-4720HQ. Weiterhin wird eine dedizierte Nvidia GeForce GTX 960M verbaut. Bei dem 16 GB großen Arbeitsspeicher müssen keine Abstriche zum US-Modell gemacht werden. Anders sieht es bei dem Festspeicher aus. Statt einer 512 GB großen SSD findet nur noch eine 128 GB große SSD ihren Platz in das ZenBook. Dafür verfügt das Testgerät zusätzlich über eine 1 TB große HDD. Leider fällt aufgrund des gestiegenen Platzbedarfs für die HDD die Dimensionierung und somit die Kapazität des Akkus von 96 Wh auf rund 60 Wh ab. Das Gesamtpaket wird derzeit mit rund 1.600 Euro gehandelt.
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Details
Display
Das Konzept des ZenBook UX501JW als hochwertiges Multimedia-Notebook basiert vor allem auf dem hochauflösenden 4K-Display. Das mit 3.840 x 2.160 Pixel auflösende Display erzeugt dabei gestochen scharfe Bilder, was bei einer Pixeldichte von 282 dpi nicht anders zu erwarten ist. In unserem aktuellen Modell befindet sich ein mattes Panel, weshalb das Multimediagerät sogar direkten Lichtquellen trotzen kann. Problematischer sah es bei unserem US-Modell aus, welches über ein spiegelndes Display verfügte. Die Helligkeiten beider Displays unterscheiden sich nur minimal. Das vorliegende Display liegt mit durchschnittlich 306 cd/m² knapp 25 cd/m² höher als das bereits getestete Modell. Besonders auffällig ist aber der deutlich erhöhte schlechtere Schwarzwert von 0,79 cd/m² und der folglich magerere Kontrast von 382:1. Die spiegelnde Displayvariante trumpft mit enorm besseren Werten von 0,29 cd/m² und 949:1 auf.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 253 cd/m²
Kontrast: 382:1 (Schwarzwert: 0.79 cd/m²)
ΔE Color 5.4 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.99 | 0.5-98 Ø5.2
71% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
45% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
49.05% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
71.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
47.47% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.32
Der Hersteller erlaubt unter verschiedene Displayprofilen auszuwählen. Wir belassen es im voreingestellten Splendid-Mode "Normal". Schon im vorangegangenen Test wurden die Versprechungen bezüglich der Farbraumabdeckung nicht eingehalten. Trotz unserer anderen Displayvariante bleibt die Farbraumabdeckung im sRGB-Raum (71 %) und AdobRGB-Raum (45 %) unseren Messungen zufolge abermals hinter den Angaben von Asus zurück. Laut der Herstellerseite soll zumindest der sRGB-Raum vollständig abgedeckt werden.
Der Blick auf die CalMAN-Analyse soll uns nun Aufschluss über die Farb- und Graustufenabweichungen liefern. Genau wie das spiegelnde Display können wir keine atemberaubenden Werte feststellen. Der durchschnittliche DeltaE-Wert der Farben liegt bei 5,4. Ähnlich sieht es bei den Graustufen aus, bei denen wir eine durchschnittliche Abweichung von 5,99 analysieren. Erst nach einer Kalibrierung minimieren sich die Werte auf 2,21 (Farben) und 1,46 (Graustufen). Besonders bedauerlich war der im alternativen Glossy-Display vorhandene Gelbstich. Dieser ist in unserem Modell zwar gänzlich verschwunden, dennoch lässt sich in den Vergleichscharts nun ein schwacher Grünstich feststellen. Dieser fällt im normalen Betrieb nicht störend auf.
Widmen wir uns nun dem Außeneinsatz, der dank dem matten Display fast ohne Einschränkungen möglich ist. Wer das Multimediatalent im Outdoor-Bereich nutzen möchte, kann dies so lange tun, als keine direkten Sonneneinstrahlungen die Sicht auf das Display stören. Die gebotene Helligkeit kann also nur bedingt helle Lichtquellen kompensieren. In Innenräumen ist eine Nutzung in annähernd allen erdenklichen Positionen gewährleistet. Falls ein geeigneter Ort gefunden wurde, ist der Betrieb ebenfalls aus fast jedem erdenklichen Sichtwinkel möglich. Das liegt an der Verwendung eines hochwertigen IPS-Displays.
Leistung
System Performance
Der einzige Unterschied bei der Hardware-Ausstattung ist beim Massenspeicher zu verzeichnen. Dieser ist jedoch oft ausschlaggebend für die erlebte Systemleistung. In unserem Fall arbeitet das Testgerät stets reaktionsschnell. Diese subjektive Betrachtung wollen wir mittels des PCMarks 7 nun mit handfesten Ergebnissen bestätigen. Aus Erfahrung können wir sagen, dass der PCMark 7 besonders schnelle SSD-Speicher bevorzugt. Das könnte auch der Grund sein, weshalb unser Asus UX501JW rund 7 % schlechter als das US-Modell mit einem größeren und schnelleren Festspeicher abschneidet. Insgesamt ist das Ergebnis dennoch positiv zu betrachten.
PCMark 7 Score | 5616 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Unser vorliegendes Modell wird mit zwei verschiedenen Typen von Massenspeichern ausgestattet. Für die Betriebsfestplatte steht eine 128-GB-SSD aus dem Hause SanDisk bereit. Der im Formfaktor M.2 verwendete Festspeicher erreicht sequentielle Leseraten von über 470 MB/s und Schreibwerte von ca. 347 MB/s. Im Vergleich kam der 512 GB große Festspeicher aus unserem vorigen Test der US-Version des UX501 auf Ergbnisse von bis zu 1.400 MB/s. Diese Messwerte konnten dank einer schnellen PCIE-x4-Verbindung erzielt werden. Ein weiterer Unterschied: In unserem Modell findet zusätzlich noch eine 2,5-Zoll-Festplatte ihren Platz. Die 1-TB-Festplatte soll genügend Speicher für anfallende Daten bereit halten und dreht mit 5.400 RPM. Weitere Speicherausstattungen sind derzeit auf der Herstellerseite nicht zu finden.
An sich ist die Kombination einer SSD als Systemspeicher mit einem großvolumigen Datengrab eine kosteneffiziente Lösung, allerdings muss man hier anmerken, dass 128 Gigabyte Speicherplatz, auch wenn sie nur für Systemprogramme benutzt werden, doch endlich sind...
Asus Zenbook Pro UX501JW-FI218H GeForce GTX 960M, 4720HQ, SanDisk SD7SN3Q128G1002 | Asus UX501JW-DS71T GeForce GTX 960M, 4720HQ, Samsung SSD SM951 512 GB MZHPV512HDGL | Acer Aspire VN7-591G-727P GeForce GTX 960M, 4720HQ, Toshiba HG6 THNSNJ256G8NU | MSI GE60-2QEWi781 GeForce GTX 960M, 4720HQ, HGST Travelstar 7K1000 HTS721010A9E630 | |
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CrystalDiskMark 3.0 | 139% | -8% | -88% | |
Read Seq | 471.9 | 1362 189% | 521 10% | 128.4 -73% |
Write Seq | 347 | 1400 303% | 460.2 33% | 124.7 -64% |
Read 512 | 283 | 975 245% | 427.8 51% | 41.73 -85% |
Write 512 | 323.1 | 1261 290% | 273.9 -15% | 53 -84% |
Read 4k | 31.19 | 43.38 39% | 18.74 -40% | 0.52 -98% |
Write 4k | 76.5 | 107 40% | 54.2 -29% | 0.993 -99% |
Read 4k QD32 | 331.8 | 317.9 -4% | 325.2 -2% | 0.975 -100% |
Write 4k QD32 | 285 | 311.4 9% | 75.3 -74% | 0.935 -100% |
3DMark 11 Performance | 5365 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 29251 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 12155 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3869 Punkte | |
Hilfe |
Akkulaufzeit
Wie gerade erwähnt, befinden sich nun zwei Datenspeicher im Asus UX501JW. Dies hat zur Folge, dass weniger Platz im Inneren verbleibt, weshalb der Akku in unserem aktuellen Modell kleiner dimensioniert wurde. Die Kapazität ist von 96 Wh auf 60 Wh gefallen, das ist immerhin ein Drittel weniger. Schon bei unserem bereits getesteten Modell erzielte das Asus UX501JW keine rühmlichen Laufzeiten. Wir wollen nun in einem praxisnahen Szenario die Laufzeit während des Surfens im Internet simulieren. Bei einer Helligkeit von ca. 150 cd/m² schaltet das Testgerät nach nur 2 Stunden und 39 Minuten ab. In unserer anderen Konfiguration waren es immerhin 4 h und 23 min. Wahre mobile Multimediatalente wie das Apple MacBook Pro Retina 15 halten über sieben Stunden durch.
Battery Runtime - WiFi Websurfing (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Zenbook Pro UX501JW-FI218H | |
Asus UX501JW-DS71T | |
Apple MacBook Pro Retina 15 inch 2015-05 | |
Dell XPS 15 (9530-0538) |
Pro
Contra
Fazit
Weiterhin überzeugt die Leistung der CPU und GPU. Auch wenn die Systemleistung leicht abgenommen hast, macht das Testgerät nach wie vor einen flotten Eindruck. Als Hauptunterschied zur US-Version gilt das matte Displaypanel, was leider nicht nur Vorteile mit sich bringt. Der Kontrast sowie der Schwarzwert fallen deutlich magerer aus. Dahingegen verschwindet der störende Gelbstich und das matte Display kann ungehindert im Freien genutzt werden. Ein weiterer Unterschied betrifft die Festplattenausstattung: Obwohl insgesamt die Speichergröße gestiegen ist, sinkt gleichzeitig die Kapazität des schnellen Festspeichers. Ebenso fehlt die schnelle PCIe-Anbindung, weshalb deutlich langsamere Lese- und Schreibwerte erzielt wurden, die letztlich auch die Systemperformance etwas nach unten ziehen. Besonders der kleine Akku, der dem zusätzlichen antiquierten Magnetspeicher weichen musste, fordert seinen Tribut. Gerade einmal rund 2,5 h Laufzeit in unserem WLAN-Test prognostizieren, dass das Gerät im Praxisbetrieb wohl sehr oft ans Netz muss, besser gleich angeschlossen bleibt.
Was Asus mit dem Zenbook Pro auf die Beine gestellt hat, ist weiterhin auf einem hohen Niveau anzusiedeln. Aber wie schon im US-Test berichtet, reicht es nicht für die Spitze der Multimediaklasse. Die Konfiguration für Deutschland muss hier sogar noch weitere Abstriche machen.
Dass es nur die hier vorliegende "Schmalspur-Version" des ZenBook Pro UX501 nach Deutschland geschafft hat, finden wir sehr enttäuschend. Ja, das matte Display ist eine Verbesserung zur Glare-Variante der US-Version, keine drei Stunden Akkulaufzeit im praxisnahen Einsatz sind angesichts eines Preises von rund 1700 Euro aber eine Zumutung.
Asus Zenbook Pro UX501JW-FI218H
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12.08.2015 v4 (old)
Nino Ricchizzi