Test Apple MacBook Pro 15" 4.1 (Penryn)
Nach Einführung der neuen Penryn Prozessoren von Intel hat nun auch Apple seine MacBook und MacBook Pro Notebooks erneuert und mit den neuen in 45nm gefertigten Core 2 Duo Prozessoren ausgerüstet. Wie das neue MacBook Pro Topmodell mit 2.5 GHz Prozessor sich von den Vorgängern unterscheidet, erfahren Sie in folgendem Testbericht.
Hinweis: Besuchen Sie auch den Testbericht des Nachfolgenotebooks
MacBook Pro 15" V5.1 mit Unibody Aluminium Gehäuse
Am Gehäuse des MacBook Pro hat sich mit diesem kleinen Update von Apple nichts geändert. Die Verarbeitung und Stabilität sind nach wie vor als erstklassig zu bezeichnen und können nur noch vom MacBook Air übertroffen werden. Man kann hier also guten Gewissens auf unseren Testbericht des älteren 2.2 GHz Modells verweisen. Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen mit dem Vorgängermodell, können wir auch nach einem halben Jahr intensiver Benutzung nichts an dem Gehäuse aussetzen.
Auch die etwas mäßige Schnittstellenausstattung bleibt beim neuen Penryn Modell unverändert (Schnittstellen beim MacBook Pro 2.2 / 2.4). Besonders einen dritten USB Anschluss vermisst man in der Praxis Anwendung am meisten.
Wie schon beim MacBook Air verzichtet Apple nun auch beim MacBook Pro auf das Beilegen der MacRemote Fernbedienung (kostet im Apple Store derzeit 19 Euro).
Bei der Tastatur findet man die nach Außen hin auffälligste Änderung. Die Beschriftung und das Layout wurden an die aktuelle Generation (wie bei dem aktuellen iMac oder MacBook Air) angepasst.
Die Funktionstasten wurden umbelegt. Zum Beispiel sind F3 und F4 nun dedizierte Exposé und Dashboard Shortcuts. Die zweite Enter Taste (die uns nie klar war wofür sie gut ist) wurde zu einer zweiten Alt Taste und die Apple Taste wurde zu "cmd" umbenannt. Trotz der Umstellungen bleibt das Layout für Windows Umsteiger immer noch sehr gewöhnungsbedürftig.
Von den haptischen Eigenschaften blieb die Tastatur gleich. Sie kann immer noch als weich und minimal schwergängig beschrieben werden. Im Vergleich zu der neuen, an das MacBook angelehnte Tastatur des MacBook Air , gefällt sie uns subjektiv weniger gut. Dies ist jedoch sehr von den Vorlieben des Benutzers abhängig.
Beim Trackpad gab es die zweite große Neuerung. Apple verbaut nun den vom MacBook Air bekannten Broadcom Chip, welcher erweiterte Multitouch Eingaben (wie beim Air) erlaubt. Dadurch kann man nun auch mit 3 Fingern "blättern", Bilder bequem mit zwei Fingern drehen und vergrößern und wie bisher mit zwei Fingern scrollen. Die Integration in Mac OS X ist durchaus gelungen, jedoch bleibt noch viel Raum für weitere innovative Funktionen.
Weiters wurde das Tastengeräusch der einzelnen Trackpadtaste gedämpft. Dadurch macht die Benutztung deutlich mehr Spass obwohl eine zweite Toucpad Taste immer noch schmerzlich vermisst wird - auch und Mac OS X.
Eigentlich sollte sich beim Display laut Apple nichts geändert haben. In unserem direkten Vergleich ergab sich jedoch ein wesentlich besserer Kontrastwert durch einen deutlich geringeren Schwarzwert von 0,21 cd/m2 versus 0,6 cd/m2 beim alten 2,2 GHz Modell. Da jedoch die Kollegen von Notebookjournal (beim kleineren 2,4 GHz Modell) zu einem ähnlichen Messergebnis wie bei unserem älteren Modell kamen, könnte es sich hier auch um ein Ausreisser in der Serie handeln (Messfehler können wir durch Mehrfachmessungen ausschließen).
Unser Testgerät erreicht einen hervorragenden maximalen Kontrast von 1441:1 (im Vergleich zu den guten 500:1 in anderen Tests bzw. den Vorgängern).
Die restlichen Daten waren mit 269 versus 280 cd/m2 in der Bildschirmmitte und vergleichbaren Blickwinkeln sehr ähnlich. Dadurch bleibt das MacBook Pro immer noch voll einsatzfähig im Außenbereich.
|
Ausleuchtung: 85 %
Kontrast: 1281:1 (Schwarzwert: 0.21 cd/m²)
Die neuen in 45nm gefertigten Core 2 Duo Prozessoren (Codename Penryn) sind die größte Neuerung im MacBook Pro 4.1. Durch eine Vergrößerung des Level 2 Caches von 4 auf 6 MB im getesteten Topmodell und diversen weiteren kleineren Verbesserungen am Kern, steigt die Leistung bei gleicher Taktrate um etwa 5%. Dies kann man auch in unserem großen Penryn Vergleichstest nachlesen. Dadurch bleibt der Geschwindigkeitsvorsprung des neuen Modells eher bescheiden, jedoch war schon das alte Modell unter den schnellsten Notebooks seiner Klasse.
Das kleinere MacBook Pro erhielt nun einen 2.4 GHz getakteten Core 2 Duo, jedoch mit nur 3 MB L2 Cache. Dadurch bleibt die Leistung im Vergleich zum alten 2.2 GHz Modell in etwa gleich (bei geringerem Stromverbrauch).
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 5174 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 5818 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 3072 Points |
Spieleleistung
Die Speicherausstattung der Grafikkarte wurde bei den neuen Modelln nun auch verdoppelt (256 MB beim 2.4 GHz Modell, 512 MB beim 2.5 GHz Modell) und sollte nun auch für aktuelle Spiele ausreichen. Mit über 8000 3DMark05 Punkte ist das neue Modell etwa 10% schneller als das alte 2.4 GHz Topmodell. Dank GDDR3 Speicherausstattung ist dies weiterhin ein sehr guter Wert (besonders in dieser Gewichtsklasse) und machen das Notebook voll spielefähig (wenn auch moderne DirectX 10 Spiele nicht in höchster Auflösung gespielt werden können).
Lautstärke
Da Apple das selbe Kühlungssystem wie im alten MacBook Pro verbaut, ändert sich an der Geräuschentwicklung eigentlich nichts. Durch die kühleren Penryn CPUs erhöhen die zwei verbauten Lüfter jedoch erst deutlich später ihre Drehzahl und bleibt dadurch noch länger leise. Damit kann es weiterhin seine Position als eines der leisesten Notebooks (ohne starke Last) dieser Klasse (spielefähige Grafikkarte, schneller Prozessor) halten.
Bei starker Last drehen die zwei Lüfter jedoch weiterhin ordentlich auf - mit einer etwas unangenehmen Frequenz. Beim Spielen ist dies jedoch weniger störend.
Hitzeentwicklung
Da das Aluminiumgehäuse auch gleichzeitig als Kühlkörper dient, wird der Multimedia Laptop von Apple auch weiterhin wärmer als die Konkurrenz. Besonders die Unterseite kann sich bei langen Volllastphasen auf bis zu 50°C erhitzen. Im Schnitt unter normaler Belastung bleibt das Gehäuse jedoch lediglich "handwarm".
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.4 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-3.6 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher und das Soundsystem blieben bei diesem Update unberührt und bieten weiterhin eine befriedigende Performance mit Schwächen bei der Maximallautstärke und den Basstönen.
Aufgrund des stromsparenden Prozessors hält das neue MacBook Pro etwa 7-13% länger durch bevor es zur nächsten Steckdose muss. Das sind durchaus beachtliche Werte wenn man bedenkt, dass nur der Prozessor getauscht wurde. Die versprochenen 5 Stunden schafft das MacBook Pro z.B. beim Websurfen (im Test sogar etwas darüber). Zusammen mit dem für ein 15" Gerät geringem Gewicht und kompakten Ausmaßen, kann man dem Designer-Notebook eine hervorragende Mobilität in seiner Klasse zusprechen.
Der wesentlichste Aspekt des Penryn-Updates ist die verlängerte Akkulaufzeit. Über 5 Stunden beim Websurfen in MacOS X sind durchaus beachtlich für den relativ kleinen Akku. Weiters stieg die Performance allgemein um etwa 5-10%, je nach Anwendung, mitunter auch dank des verdoppelten Videospeichers.
Bei den Eingabegeräten gefällt am besonders die leisere Trackpad Taste. Das laute Klicken hat nun endlich ein Ende. Auch die neuen Multitouch-Funktionen können überzeugen, sind jedoch nicht so intuitiv wie beim iPhone ausgefallen.
Dadurch bleibt das MacBook Pro nach wie vor ein teures Multimedianotebook, das durch geringes Gewicht, erstklassige Verarbeitung, gelungenes Design, geringe Lautstärke, gute Performance und gute Bildqualität unserer Meinung nach seinen Preis dennoch Wert ist. Der teure Aufpreis für die Garantieverlängerung auf 3 Jahre, der gerade bei einem so teuren Notebook empfehlenswert ist, stößt jedoch weiterhin sauer auf. Besitzer des alten MacBook Pro müssen jedoch nicht umbedingt umsteigen.
In der Verwendung als reines Windows Notebook muss man weiterhin wegen der nicht ganz perfekten Abstimmung (geringere Akkulaufzeit, schlechtere Touchpadtreiber, Tastaturbeschriftung) einige Punkte abziehen.