Test Acer Aspire ES1-331-C5KL Notebook
Acers 13,3-Zöller ist uns nicht unbekannt. Bereits vor einigen Monaten konnten wir den Rechner auf Herz und Nieren prüfen. In dem uns nun vorliegenden Modell wurde der Bay-Trail-Prozessor durch ein neues Braswell Modell ersetzt. Ob die neue CPU Vorteile bringt, verrät unser Testbericht.
Das Aspire ist ein Vertreter des Niedrigpreissegments. Mit allzu vielen Konkurrenten hat der Rechner es nicht zu tun. Hier wären beispielsweise das ebenfalls von Acer stammende Aspire V3-371 und das HP 14 zu nennen. Auch Chromebooks wie das Toshiba Chromebook 2 CB30-B-104 zählen zur Konkurrenz.
Da das Aspire ES1-331 und das ES1-311 baugleich sind, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte, das Display und die Lautsprecher ein. Entsprechende Informationen können dem Testbericht des Aspire ES1-311 entnommen werden.
Display
Das Aspire kommt mit dem gleichen matten 13,3-Zoll-Display wie das Vorgängermodell. Der Bildschirm bietet eine sehr ordentliche Helligkeit und einen für dieses Preissegment akzeptablen Kontrast. Obwohl es sich um das gleiche Displaymodell handelt, unterscheiden sich die Messwerte. Das ist ein normaler Zustand. Zwei baugleiche Bildschirme stimmen nie zu einhundert Prozent überein.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 235 cd/m²
Kontrast: 425:1 (Schwarzwert: 0.68 cd/m²)
ΔE Color 10.9 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 12.65 | 0.5-98 Ø5.2
67.9% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
42% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
47.12% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
68% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
45.56% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.11
Leistung
Das Aspire ES1-331 stellt ein einfaches 13,3-Zoll-Office-Notebook dar. Die Rechenleistung des verbauten Braswell Prozessors reicht für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet aus. Dank der langen Akkulaufzeiten bietet sich ein Einsatz als mobile Schreib- und Surfmaschine an. Unser Testgerät ist für etwa 380 Euro zu haben. Acer hat noch andere Ausstattungsvarianten im Sortiment.
Prozessor
Im Inneren des Aspire verrichtet der Celeron N3150 Vierkernprozessor seinen Dienst. Hierbei handelt es sich um einen Vertreter aus Intels aktueller Braswell-CPU-Linie. Der Prozessor arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,6 GHz. Mittels Turbo kann die CPU auf 2,08 GHz beschleunigt werden. Einen mit den gleichen Geschwindigkeitsstufen arbeitenden Bay-Trail-Vorgänger gibt es nicht. Aus der Erfahrung wissen wir aber, dass ein Braswell-Prozessor bei gleicher Geschwindigkeit nur einen sehr kleinen Vorsprung (wenige Prozent) gegenüber seinem Bay-Trail-Pendant für sich verbuchen kann. Die von uns durchgeführten Benchmarks bearbeitet die CPU im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleichen Weisen. Multi-Thread-Anwendungen werden mit voller Geschwindigkeit durchlaufen; Single-Thread-Anwendungen bearbeitet der Prozessor mit 1,6 bis 2,08 GHz.
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Der Rechner hat uns durchaus Probleme bereitet. Mehrfach ist das System eingefroren. Passiert ist dies immer dann, wenn der Rechner gefordert wurde. So konnten wir unseren Stresstest trotz mehrfacher Versuche nicht komplett durchführen. Auch bei der Nutzung des Tomb Raider Benchmarks ist dies aufgetreten. Beim Versuch das Tool GPU-Z zu starten, stürzt der Rechner ab.
Die Resultate in den PC Mark Benchmarks bewegen sich auf einem normalen Niveau für die hier verbaute Hardwareplattform. Auffällig: Das Aspire schneidet besser ab als vergleichbare Bay-Trail-Rechner. Der Grund: Das Aspire bringt einen stärkeren Grafikkern mit. Eine Steigerung der Systemleistung des Acer Rechners kann durch den Tausch der Festplatte gegen eine Solid State Disk erreicht werden.
PCMark 7 Score | 1635 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1640 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1747 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1283 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das Aspire ist mit einer herkömmlichen 2,5-Zoll-Festplatte aus dem Hause Seagate bestückt. Diese bietet eine Kapazität von 500 GB und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Die Transferraten der Platte bewegen sich auf einem normalen Niveau für 5.400er-Festplatten.
Grafikkarte
Um die Grafikausgabe kümmert sich Intels HD Graphics (Braswell) GPU. Der Grafikkern arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 640 MHz. Obwohl sich die Arbeitsgeschwindigkeit kaum von denen der Bay-Trail-Vorgänger unterscheidet, liefert die Braswell GPU in den 3D Mark Benchmarks fast doppelt so hohe Resultate. Der Grund: Die Braswell Grafikkerne basieren auf der gleichen Architektur wie die Grafikkerne der Broadwell Prozessoren von Intel. Damit hat Intel im Niedrigpreissegment Grafikkerne im Sortiment, die mit den Low-Cost-Modellen von AMD (Radeon R2 (Mullins/Beema) bzw. R3 (Mullins/Beema)) mithalten können. Intels neue GPU bringt zudem eine interessante Eigenschaft mit, über die die Bay-Trail-Vorgänger nicht verfügen: Die Fähigkeit H.265-kodierte Videos (H.265 ist der Nachfolger des bekannten H.264 Codecs) wiedergeben zu können.
3DMark 11 Performance | 462 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 21443 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1879 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 219 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Auch die im Vergleich zu den Bay-Trail-Vorgängern deutlich stärkere GPU macht aus dem Aspire kein spielefähiges Notebook. Nur eine Handvoll Spiele erreicht überhaupt spielbare Frameraten - bei geringer Auflösung und niedrigen Qualitätseinstellungen. Weitgehend problemlos laufen die im Windows Store erhältlichen Casual Games.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 19.4 | 11 | 8 | |
Far Cry 4 (2014) | 6.1 | 4.3 | ||
Dragon Age: Inquisition (2014) | 8.2 | 6.1 | ||
Evolve (2015) | 5.4 | 3.9 | ||
Battlefield Hardline (2015) | 13.2 | 8.7 | ||
Dirt Rally (2015) | 27.2 | 7.1 | ||
Metal Gear Solid V (2015) | 13.7 | 9.5 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Im Leerlauf steht der Lüfter oftmals still. Ansonsten arbeitet er mit niedriger Geschwindigkeit und wird dabei von der Festplatte übertönt. Auch unter Last muss der Lüfter nicht viel Arbeit verrichten. Während des Stresstests messen wir einen Schalldruckpegel von 36,1 dB. Beim Vorgängermodell des Aspire haben wir bemängelt, dass der Lüfter ein Pfeifen von sich gibt. Dieses ist auch beim ES1-331 der Fall.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 32.1 / 33 dB(A) |
HDD |
| 33.2 dB(A) |
Last |
| 35.5 / 36.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wie bereits an früherer Stelle gesagt, konnten wir unseren Stresstest nicht komplett durchlaufen lassen. Der Rechner ist während der Durchführung immer wieder eingefroren. Nichtsdestotrotz können wir berichten, dass er sich im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleichen Weisen verhält. Der Prozessor arbeitet mit 2,08 GHz. Die Geschwindigkeit des Grafikkerns sinkt schon in den ersten Minuten von 640 MHz auf 360 MHz und verbleibt auf diesem Niveau. Sonderlich stark erwärmt sich das Notebook nicht. Während des Stresstests wird an einigen Messpunkten die Dreißig-Grad-Celsius-Marke knapp überschritten. Die von uns gemessene Höchsttemperatur liegt bei 34,2 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+1.2 °C).
Energieaufnahme
Ein 13,3-Zoll-Notebook, das mit einem sehr schwachen Prozessor ausgestattet ist, kann schon per Definition keinen sonderlich hohen Energiebedarf besitzen. Die Praxis bestätigt dies. Im Leerlauf steigt die Leistungsaufnahme auf bis zu 7,8 Watt. Auch unter Last klettert der Bedarf nicht in ungeahnte Höhen. Während des Stresstests messen wir einen Wert von 16,9 Watt. Damit zeigt sich das Aspire über den gesamten Lastbereich hinweg etwas sparsamer als sein Vorgänger.
Aus / Standby | 0.3 / 0.7 Watt |
Idle | 5.1 / 6.8 / 7.8 Watt |
Last |
14.1 / 16.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil 'Ausbalanciert' ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Aspire erreicht eine Laufzeit von 6:35 h - ein guter Wert. Damit liegt es etwas hinter seinem Bay-Trail-Schwestermodell zurück.
Pro
Contra
Fazit
Das Acer Aspire ES1-331-C5KL stellt ein einfaches 13,3-Zoll-Notebook dar, das zur Nutzung von Office- und Internet-Anwendungen geeignet ist. Dank der Kombination aus mattem Bildschirm, ordentlicher Tastatur, langen Akkulaufzeiten und einem recht niedrigen Preis (400 Euro) ist hier eine mobile Schreib- und Surfmaschine zu bekommen, die besonders bei preissensitiven Käufern Anklang finden dürfte. Leider bringt das ES1-331 auch den pfeifenden Lüfter des Vorgängers mit. Da der Lüfter aber im Alltagsbetrieb nicht allzu oft arbeitet, ist das Ganze noch auszuhalten. Gravierender fallen da die Systemabstürze unter Last ins Gewicht. So etwas darf nicht passieren.
Im direkten Vergleich mit dem Bay-Trail-Vorgänger hat das Braswell-Aspire keine wirklichen Vorteile zu bieten.
Wer mit dem Mehr an Grafikleistung und der Fähigkeit, H.265-Videos wiedergeben zu können, nichts anfangen kann, sollte das von uns getestete Bay-Trail-Modell des Aspire als Alternative in Betracht ziehen. Letzteres ist aktuell etwa fünfzig Euro günstiger zu haben als das uns vorliegende Braswell-Modell. Das Bay-Trail-Modell ist zudem mit einem stärkeren Prozessor bestückt. Gegenüber einem Braswell-Modell, das mit einem vergleichbaren Prozessor ausgestattet ist, liegt der Preisvorteil des Bay-Trail-Modells sogar bei 70 Euro.
Acer Aspire ES1-331-C5KL
- 20.09.2015 v4 (old)
Sascha Mölck