Mit überarbeiteter Architektur, welche nunmehr die Bezeichnung Zen 5 trägt, bietet AMD auf Basis des AM5 Sockel vier neue Prozessoren an. Den Anfang machen der AMD Ryzen 7 9700X sowie der AMD Ryzen 5 9600X. Die beiden Topmodelle folgen mit einer Woche Abstand und werden dann das neue Line-up komplettieren.
Schaut man sich die technischen Daten nur grob an, wird man auf den ersten Blick keine signifikanten Änderungen feststellen. Die Anzahl der Kerne und Threads bleiben im Vergleich zu Ryzen 7000 unverändert. Die größten Veränderungen zeigen sich bei der Leistungsaufnahme, die AMD bei den Ryzen-9000-CPUs teilweise drastisch senkt. Damit verbessert AMD die Effizienz der Prozessoren mit Zen 5 noch weiter. Beim AMD Ryzen 5 9600X, welche wir uns in diesem Review im Detail widmen, sinkt die TDP von 105 Watt auf nunmehr 65 Watt. Das PPT (Package Power Tracking) sinkt von 142 auf nur noch 88 Watt unter Last. Dennoch soll die Leistung im Vergleich zu einem AMD Ryzen 5 7600X gesteigert werden. Als positiven Nebeneffekt lässt sich der AMD Ryzen 5 9600X deutlich leichter kühlen als ein AMD Ryzen 5 7600X, welcher teilweise spielend die 90-°C-Marke knacken konnte. Bei der Fertigung stellt AMD auf den 4-nm-Prozess von TSMC um. Auch der AMD Ryzen 5 9600X ist mit einer integrierten Grafikeinheit ausgestattet. Diese besitzt allerdings nur 2 CUs und eignet sich daher lediglich für die einfachen 2D-Anwendungen.
Wer einen AMD Ryzen 9000 sein Eigen nennen will, kann die bestehenden Mainboards benutzen. Nach einem BIOS-Update können die aktuellen AM5 Mainboards auch mit den neuesten Prozessoren bestückt werden. Für genauere Details verweisen wir an dieser Stelle auf die jeweiligen Support-Seiten der Mainboard-Hersteller. Neue Mainboards sind bisher nicht verfügbar. Zudem soll bei den Hauptplatinen der AMD-870-Serie den Übertaktungsspielraum des DDR5-Arbeitsspeichers (DDR5-8.000 MT/s) deutlich verbessert werden. Weiterhin erwähnt AMD die Langlebigkeit des Sockels, welcher nunmehr mit 2027+ angegeben ist. Den Schritt begrüßen wir sehr, und schon bei AM4 hat AMD gezeigt, dass dieser über mehrere Generationen hinweg genutzt werden kann. Gegenüber Intel ist AMD in diesem Punkt sehr weit voraus.
Testupdate: AMD Ryzen 5 9600X darf offiziell mit 105 Watt betrieben werden
Nachdem der AMD Ryzen 5 9600X erschienen ist, kam die Frage auf, warum der Prozessor nur mit einem 65-Watt-Modus versehen ist. Schließlich hat der Prozessor noch viele Leistungsreserven, welche eine höhere Leistungsaufnahme zulassen würden. Inzwischen hat AMD mit der AGESA 1.2.0.2 den 105-W-Modus für den AMD Ryzen 5 9600X und den AMD Ryzen 7 9700X als offiziellen Betriebsmodus freigegeben. Aufgrund dessen haben wir die Benchmarks mit aktiviertem 105-Watt-Mode erneut durchgeführt und in den Vergleichsgrafiken einfließen lassen.
Für die durchgeführten Benchmarks und Tests nutzen wir folgendes System:
- Streacom BC1 V2 Open Benchtable
- AMD Ryzen 5 9600X
- Gigabyte X670E Aorus Master, BIOS: F21
- Custom-Loop-Wasserkühlung (Pumpe: Watercool WCP D5, Radiator: EK MO-RA3 420 Pro)
- Palit GeForce RTX 4090 GameRock OC
- EVGA SuperNOVA P+ 1600W
- G.Skill Trident Z5 Neo DDR5-6000 2x 16 GB, EXPO (DDR5-6000 CL30-38-38-96)
- Solidigm SSD D7-P4511 1 TB, M.2 22110 (OS + Benchmarks)
- Intel SSD DC P4618 - 6,4 TB (Games)
- Microsoft Windows 11 Professional 64-Bit (Version 23H2)
AMD Ryzen 9000 und AMD Ryzen 7000 im Überblick
Modell | Kerne/Threads | Basistakt | Turbotakt | L2-Cache | L3-Cache | TDP | PPT | Launch-Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 9 9950X | 16/32 | 4,3 GHz | 5,7 GHz | 16x 1 MB | 64 MB | 170 W | 200 W | TBD |
Ryzen 9 7950X | 16/32 | 4,5 GHz | 5,7 GHz | 16x 1 MB | 64 MB | 170 W | 230 W | 699 USD / 849 EUR |
Ryzen 9 9900X | 12/24 | 4,4 GHz | 5,6 GHz | 12x 1 MB | 64 MB | 120 W | 162 W | TBD |
Ryzen 9 7900X | 12/24 | 4,7 GHz | 5,6 GHz | 12x 1 MB | 64 MB | 170 W | 230 W | 549 USD / 669 EUR |
Ryzen 7 9700X | 8/16 | 3,8 GHz | 5,5 GHz | 8x 1 MB | 32 MB | 65 W | 88 W | 359 USD / 399 EUR |
Ryzen 7 7700X | 8/16 | 4,5 GHz | 5,4 GHz | 8x 1 MB | 32 MB | 105 W | 142 W | 399 USD / 479 EUR |
Ryzen 5 9600X | 6/12 | 3,9 GHz | 5,4 GHz | 6x 1 MB | 32 MB | 65 Watt | 88W | 279 USD / 309 EUR |
Ryzen 5 7600X | 6/12 | 4,7 GHz | 5,3 GHz | 6x 1 MB | 32 MB | 105 Watt | 142 W | 299 USD / 359 EUR |
Gigabyte X670E Aorus Master als Basis und weitere Informationen zum Testsystem
Nachdem auch aktuelle Mainboards für den Einsatz der neuen AMD-Ryzen-9000-Prozessoren kompatibel sind, ist nicht zwingend ein Umstieg auf ein neues AM5-Mainboard mit 800er-Chipsatz nötig. An dieser Stelle sei noch zu erwähnen, dass neue Mainboards auf sich warten lassen. Einen signifikanten Vorteil gegenüber den bereits erhältlichen Mainboards mit 600er-Chipsatz gibt es ohnehin nicht. Wer bereits ein Mainboard mit B650E- oder mit X670X-Chipsatz besitzt, ist bestens ausgestattet. Selbst kommende Grafikkarten mit PCIe-5.0-Interface können mit voller Bandbreite angebunden werden.
Für unseren Test des AMD Ryzen 5 9600X nutzen wir das Gigabyte X670E Aorus Master, welches schon beim Test des AMD Ryzen 9 7900X und dem AMD Ryzen 7 7600X zum Einsatz kam. Das genutzte BIOS (F21) und die Treiber wurden uns vorab von Seiten AMD zur Verfügung gestellt. Beim Arbeitsspeicher halten wir uns an die Vorgaben von AMD. Auch hier nutzen wir den gleichen Arbeitsspeicher wie schon bei den Tests zu den beiden genannten Ryzen-7000-Modellen.
Testbedingungen
Alle Leistungstests haben wir mit dem Energieprofil Höchstleistung
durchgeführt. Abweichungen hierzu gab es nur bei den Messungen zur Leistungsaufnahme. Als Kühleinheit nutzen wir eine Custom-Loop-Wasserkühlung. Aufgrund der hervorragenden Kühlleistung kann der Prozessor sein maximales Potenzial entfalten. Genaueres dazu steht in der vorherigen Auflistung zu dem Testsystem. Um die Garantiebestimmungen des Herstellers einzuhalten, hat AMD auf seiner Webseite verschiedenste Kühleinheiten aufgelistet, welche mit den Prozessoren kompatibel sind.
Prozessor-Benchmarks
Als kleiner
6-Kerner schlägt sich der AMD Ryzen 5 9600X erstaunlich gut bei unseren CPU-Leistungstests. Im Gesamt-Rating findet sich der AMD Ryzen 5 9600X zwischen einem AMD Ryzen 9 5950X und einem AMD Ryzen 7 7800X3D wieder. Das zeigt, dass es der 6-Kerner durchaus mit den größeren Modellen aufnehmen kann. Im direkten Vergleich zum AMD Ryzen 5 7600X sehen wir nur einen geringen Leistungszuwachs von vier Prozentpunkten. Allerdings muss man beachten, dass dem älteren Modell deutlich mehr Spielraum bei der Leistungsaufnahme eingeräumt wird. Mit diesem Hintergrund ist der Leistungsvorteil des neuen AMD Ryzen 5 9600X schon beachtlich.
Schauen wir uns einmal das Duell mit Intel genauer an, so ist der AMD Ryzen 5 9600X dem Intel Core i5-13600K dicht auf den Fersen. Nur drei Prozentpunkte trennen die beiden im gemittelten Leistungsvergleich. Ein Intel Core i5-14600K ist mit nur sechs Prozent ebenfalls in Reichweite. Blicken wir aber auf die Benchmark-Ergebnisse im Detail, ergibt sich für unseren 6-Kerner ein deutlicher Nachteil bei den Multi-Thread-Benchmarks. Hier ordnet sich der AMD Ryzen 5 9600X auf dem Niveau eines Intel Core i5-12600K ein. Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei der Single-Core-Performance, bei der wir mit unserem Testsample teilweise bessere Werte erreichen als ein Intel Core i9-14900K.
Weitere Benchmarks zu den von uns getesteten Prozessoren finden Sie hier.
Performance Rating - Percent | |
Intel Core i9-14900K | |
Intel Core i9-13900K | |
AMD Ryzen 9 7950X | |
AMD Ryzen 9 7950X3D | |
AMD Ryzen 9 7900X | |
Intel Core i5-14600K | |
Intel Core i9-12900K | |
AMD Ryzen 9 5950X | |
Intel Core i5-13600K | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
AMD Ryzen 7 7800X3D | |
AMD Ryzen 5 7600X | |
Intel Core i5-12600K | |
Intel Core i5-13400 | |
Intel Core i5-12400F |
* ... kleinere Werte sind besser
Cinebench-R15-Multi-Dauertest
Die geringe Leistungsaufnahme des AMD Ryzen 5 9600X stellt keine großen Ansprüche an die Kühleinheit. Im Dauertest sehen wir, dass keines unserer bereits getesteten Modelle mit signifikanten Leistungseinbußen zu kämpfen hat. Bei den mobilen Prozessoren sieht das hingegen oftmals anders aus. Mit durchschnittlich 2.623 Punkten kann das Ergebnis eines Intel Core i5-12600K leicht übertroffen werden.
Synthetische Benchmarks und Anwendungsleistung
Bei den synthetischen Benchmarks kann der AMD Ryzen 5 9600X nur in einzelnen Benchmarks überzeugen. Gerade bei den RAM-Tests hätten wir an dieser Stelle etwas mehr erwartet. Hier muss sich unser Testsample sogar hinter dem AMD Ryzen 5 7600X einreihen. Im Alltag wird man davon aber nicht viel mitbekommen. Vollständigkeitshalber sei zu erwähnen, dass hier unterschiedliche AIDA64-Versionen zum Einsatz kamen. Bei der aktuell verwendeten Version handelt es sich um AIDA64 v6.92.6600 mit dem Benchmark Module 4.6.882.8-x64.
PCMark 10 - Score | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
Intel Core i9-14900K | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
AMD Ryzen 9 7900X | |
AMD Ryzen 9 7950X | |
Intel Core i9-13900K | |
Intel Core i5-14600K | |
AMD Ryzen 7 7800X3D | |
AMD Ryzen 5 7600X | |
Intel Core i5-13600K | |
AMD Ryzen 9 5950X | |
Intel Core i5-13400 | |
Intel Core i9-12900K | |
Intel Core i5-12600K | |
Intel Core i5-12400F |
Performance Rating | |
Intel Core i9-14900K | |
Intel Core i5-14600K | |
AMD Ryzen 9 7950X3D | |
AMD Ryzen 9 7950X | |
AMD Ryzen 9 7900X | |
Intel Core i9-13900K | |
Intel Core i5-13400 | |
AMD Ryzen 7 7800X3D | |
Intel Core i5-12400F | |
Intel Core i5-13600K | |
AMD Ryzen 5 7600X | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
AMD Ryzen 9 5950X | |
Durchschnitt der Klasse |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele-Benchmarks
Der positive Aspekt der hervorragenden Single-Core-Leistung hilft dem AMD Ryzen 5 9600X bei den Spieletests ungemein: Im Duell mit Intels 14. Generation sehen wir einen klaren Vorteil gegenüber dem Intel Core i5-14600K, wenngleich der Intel Core i9-14900K nur minimal schneller ist. AMD selbst hat sich den Intel Core i5-14600K als direkten Kontrahenten für den Ryzen 5 9600X herausgesucht, wie man anhand des Screenshots sehen kann. Der Hersteller hat mit seinem Ryzen 7 7800X3D noch das aktuell schnellste Modell im Portfolio. Getestet haben wir alle Modelle mit einer Palit GeForce RTX 4090 GameRock OC. Sofern diese in 4K-Auflösung und maximalen Details betrieben wird, gibt es keinen merklichen Unterschied zwischen den verwendeten Prozessoren. Grundsätzlich kann man mit dem AMD Ryzen 5 9600X in Kombination mit einer Nvidia GeForce RTX 4090 alle Spiele problemlos genießen. Wer seinen Content über diverse Plattformen live teilen möchte, könnte allerdings Gefahr laufen, dass die CPU dann doch zum Flaschenhals wird. Immerhin handelt es sich nur um einen 6-Kerner.
Mit dem AMD Ryzen 7 7800X3D macht sich AMD aber selbst das Leben schwer. Dieser bietet deutlich mehr Gaming-Leistung, und der entscheidende Punkt wird die Preisgestaltung sein. Schlussendlich könnte auch die Leistungsaufnahme den Unterschied ausmachen, denn das X3D-Modell mit acht Kernen ist mit 120 Watt angegeben.
Performance Rating - Percent | |
AMD Ryzen 7 7800X3D | |
AMD Ryzen 9 7950X3D | |
Intel Core i9-14900K | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
AMD Ryzen 9 7950X | |
Intel Core i9-13900K | |
AMD Ryzen 5 7600X | |
Intel Core i5-14600K | |
Intel Core i7-13700K | |
Intel Core i7-13700 | |
Intel Core i7-12700 | |
Intel Core i5-13400 | |
Intel Core i5-12400F |
AMD Ryzen 5 9600X mit Nvidia GeForce RTX 4090
min. | mittel | hoch | max. | QHD | 4K DLSS | 4K | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
GTA V (2015) | 188.1 | 187.9 | 187.8 | 166.3 | 166.7 | 187.7 | |
The Witcher 3 (2015) | 762 | 685 | 590 | 286 | 250 | 277 | |
Dota 2 Reborn (2015) | 291 | 264 | 253 | 233 | 225 | ||
Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 237 | 234 | 229 | 215 | 150.9 | ||
X-Plane 11.11 (2018) | 245 | 219 | 166.1 | 136.6 | |||
Far Cry 5 (2018) | 263 | 231 | 223 | 203 | 203 | 170 | |
Strange Brigade (2018) | 735 | 598 | 593 | 586 | 527 | 286 | |
Shadow of the Tomb Raider (2018) | 319 | 296 | 287 | 283 | 267 | 188.1 | |
Far Cry New Dawn (2019) | 226 | 203 | 194 | 172 | 171 | 148 | |
Metro Exodus (2019) | 349 | 300 | 262 | 218 | 194.4 | 138 | |
Anno 1800 (2019) | 177.9 | 164.1 | 135 | 67 | 62.6 | 61.3 | |
Total War: Three Kingdoms (2019) | 638 | 370 | 285 | 246 | 195 | 102 | |
Borderlands 3 (2019) | 228 | 198.4 | 185.8 | 178.7 | 171.6 | 131.8 | |
F1 2020 (2020) | 630 | 518 | 507 | 450 | 421 | 287 | |
F1 2021 (2021) | 669 | 607 | 565 | 280 | 276 | 205 | |
Tiny Tina's Wonderlands (2022) | 411 | 350 | 309 | 279 | 223 | 130 | |
F1 22 (2022) | 439 | 425 | 411 | 202 | 162.7 | 85 | |
Returnal (2023) | 189 | 190 | 182 | 183 | 171 | 113 | |
F1 23 (2023) | 419 | 459 | 422 | 192.9 | 155.3 | 134.1 | 81.1 |
Baldur's Gate 3 (2023) | 253 | 231 | 211 | 212 | 191.9 | 177.2 | 127.5 |
Cyberpunk 2077 2.2 Phantom Liberty (2023) | 256 | 252 | 231 | 204 | 153.4 | 75.6 | |
Assassin's Creed Mirage (2023) | 186 | 208 | 168 | 127 | 120 | 133 | 101 |
Total War Pharaoh (2023) | 471 | 287 | 189 | 155 | 154 | 146 | |
Avatar Frontiers of Pandora (2023) | 244 | 229 | 203 | 169 | 125 | 113 | 69 |
Helldivers 2 (2024) | 182.8 | 175.1 | 174.3 | 173 | 174 | 137.5 | |
Skull & Bones (2024) | 156 | 154 | 152 | 146 | 138 | 133 | 99 |
F1 24 (2024) | 405 | 421 | 401 | 205 | 149.6 | 128.6 | 80.5 |
Energiebedarf - Zen 5 ist nicht nur schnell, sondern auch richtig sparsam
Beim Thema Energiebedarf hat AMD dem Konkurrenten Intel bereits mit seinen Ryzen-7000-Modellen den Rang abgelaufen und gezeigt, wie effizient diese arbeiten können. Allen voran konnte AMD die Effizienz bei seinen X3D-Modellen abermals drastisch steigern. Mit dem Schritt, die Zen-5-Prozessoren im 4-nm-Prozess zu fertigen, ist es AMD gelungen, die Leistungsaufnahme gegenüber den direkten Vorgängern zu verringern. Dem AMD Ryzen 5 9600X werden bis zu 88 Watt (PPT) eingeräumt, wenngleich beim AMD Ryzen 5 7600X noch bis zu 142 Watt möglich waren. Im Effizienzvergleich liegt der AMD Ryzen 5 9600X auf Augenhöhe mit dem AMD Ryzen 7 7800X3D und einem Intel Core i5-13400. Das Duell mit dem Intel Core i5-14600K gewinnt unser Testsample eindeutig. Hier muss Intel mit den kommenden Desktop-Prozessoren unbedingt nachbessern.
Die Kühleinheit muss glücklicherweise keine extremen Ausmaße annehmen. Ein guter Luftkühler in Verbindung mit einer guten Gehäusebelüftung ist ausreichend, um den AMD Ryzen 5 9600X zuverlässig zu kühlen. Mit unserer überdimensionierten Kühlung erwärmte sich der Prozessor nur auf knapp 63 °C.
Hinweis zum Eco-Mode:
Diese Option steht im BIOS und lässt sich auch aktivieren. Allerdings hat dies keine Auswirkungen auf die Leistungsaufnahme des Prozessors. Auf Nachfrage hat man uns mitgeteilt, dass sich der Eco-Modus in erster Linie an Prozessoren mit höherer TDP-Einstufung richtet. Somit gibt es schlichtweg keinen Eco-Mode in Kombination mit dem AMD Ryzen 5 9600X. Alternativ dazu lassen sich TDP und PPT im BIOS manuell anpassen. Da AMD an dieser Stelle keine offiziellen Vorgaben macht, haben wir von Tests mit reduzierter Leistungsaufnahme abgesehen.
Effizienzübersicht
Power Consumption / Cinebench R23 Single Power Efficiency - external Monitor | |
Ryzen 5 9600X | |
Ryzen 5 9600X | |
i5-14600K | |
R7 7800X3D |
Performance Rating - Percent | |
AMD Ryzen 5 9600X | |
Intel Core i5-13400 | |
AMD Ryzen 7 7800X3D | |
Intel Core i5-12400F | |
AMD Ryzen 5 7600X | |
AMD Ryzen 5 9600X (@105W) | |
AMD Ryzen 9 7950X3D | |
Intel Core i7-12700 | |
Intel Core i5-14600K | |
Intel Core i7-13700K | |
Intel Core i7-13700 |
* ... kleinere Werte sind besser
Energieaufnahme mit externem Monitor
Energieaufnahme mit externem Monitor
Pro
Contra
Fazit - Ryzen 5 9600X ist AMDs schnellste 6-Kern-CPU
Fast zwei Jahre nach der Einführung der AM5-Plattform und den Ryzen-7000-Prozessoren erweitert AMD sein Portfolio mit den Ryzen-9000-Prozessoren. Mit neuer Zen-5-Architektur gibt es mehr Leistung bei deutlich weniger Leistungsaufnahme, was in puncto Nachhaltigkeit sicherlich ein großer Schritt in die richtige Richtung darstellt. Anders als Intel, die bisher mit immer höheren Leistungsaufnahmen das letzte Quäntchen Leistung aus seinen Prozessoren gequetscht haben, hat AMD die Effizienz nicht aus den Augen verloren.
Mit dem AMD Ryzen 5 9600X hat AMD den schnellsten 6-Kerner in seinem Portfolio. Auf SMT (Simultaneous Multithreading) wird nicht verzichtet, und somit kümmern sich zwölf logische Recheneinheiten um die anfallenden Aufgaben. Im Großen und Ganzen meistert der AMD Ryzen 5 9600X unseren Benchmark-Parcours ausgezeichnet. Der größte Vorteil der Zen-5-Architektur ist die gesteigerte IPC. In vielen Single-Core-Tests kann oftmals die Leistung eines Intel Core i9-14900K erreicht werden. Das ist schon beachtlich und zeigt, welches Potenzial in den Prozessoren steckt. Zudem hat Intel aktuell massive Probleme mit der Stabilität der Prozessoren der 13. und 14. Generation, was AMD an dieser Stelle zusätzlich in die Karten spielt.
Der AMD Ryzen 5 9600X kann mit einer deutlich verbesserten Single-Core-Leistung punkten. Die daraus resultierende Gaming-Leistung kann sogar den Intel Core i5-14600K schlagen.
Die kleinere 4-nm-Fertigung macht diesen Leistungszuwachs bei zugleich geringerer Leistungsaufnahme möglich. Daraus ergeben sich weitere Vorteile, wie zum Beispiel kleinere und preiswertere Kühllösungen. Auch ein Einsatz in kompakten Mini-ITX-Systemen ist denkbar.
Für wen ist der AMD Ryzen 5 9600X schlussendlich die richtige CPU? Die Frage lässt sich schwer beantworten, denn die Konkurrenz kommt aus dem eigenen Hause und heißt AMD Ryzen 7 7800X3D. Zwei physikalische Kerne mehr und eine bessere Spieleleistung sprechen für den älteren X3D-Prozessor. Somit kann AMD beim Ryzen 5 9600X nur mit einer attraktiven Preisgestaltung punkten.
Preis und Verfügbarkeit
AMDs offizielle Preisangabe für den AMD Ryzen 5 9600X lautet 279 US-Dollar. Die Preise hierzulande sind mit 309 Euro inklusive Steuern angegeben. Als größten Kontrahenten kann man sich den AMD Ryzen 7 7800X3D einmal genauer anschauen. Diesen gibt es momentan bei Notebooksbilliger für 359 Euro.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.