Siemens bestätigt: Akkuzug Mireo Plus B wird das dieselbetriebene Tesla-Shuttle ersetzen
Das Werksshuttle zum Brandenburger Tesla-Werk (Gigafactory Berlin-Brandenburg) wird in Zukunft elektrisch mit einem Mireo Plus B betrieben. Dies hat Siemens Mobility über ein Pressestatement bestätigt, dass der Zughersteller per E-Mail versandt hat. Damit bestätigen sich frühe naheliegende Vermutungen, die auf die Recherche der Berliner Zeitung zurückgingen, dass Siemens' BEMU zum Einsatz kommt.
Interessant ist nun die bekannt gewordene Konstellation. Wie Siemens angibt, wird die Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB) weiterhin den Tesla-Shuttle betreiben. Es bleibt also beim Betrieb durch die alte Bekannte. Die zuvor eingesetzten Talent-Garnituren wurden ebenfalls von der NEB gefahren. Interessanterweise machte man um die Nachfolge ein Geheimnis, was im Umfeld von Tesla aber nicht ungewöhnlich ist.
Bezüglich der Umstellung bleibt es bei einem Aussetzen des Tesla-Shuttles für "eine kurze Übergangspause", so Siemens Mobility. Genaueres sagt der Eisenbahnkonzern nicht.
Bereitgestellt wird der Zug über die Smart Train Lease GmbH, einem Tochterunternehmen von Siemens Mobility, dass das Leasing von Mireo Smart genannten Zügen übernimmt. Mireo Smart sind ein spezielles Angebot der Mireo-Zugfamilie. Diese sind vergleichsweise fest konfiguriert, dafür aber "von der Stange" verfügbar. Normalerweise vergehen zwischen Zugbestellung und -auslieferung mehrere Jahre.
Prinzipiell kann der Mireo Smart bei der Smart Train Lease als kuppelbarer Zwei- oder Dreiteiler mit ETCS-Ausstattung parallel zu einer PZB-Zugsicherung als Elektro-, Akku- oder Wasserstoffzug gemietet werden. Die genaue Konfiguration des Zuges für den Tesla-Shuttle ist noch nicht bekannt.
Der Tesla-Shuttle hat bisher laut Siemens mehr als 3.500 Personen pro Tag befördert und kann kostenlos auch von Fahrgästen genutzt werden, die nicht zum Tesla-Werk gehören.
Die NEB wird mit dem neuen elektrischen Tesla-Shuttle dann auch vorzeitig Erfahrung mit der Mireo-Plus-Familie sammeln können. Eigentlich sollte das Eisenbahnverkehrsunternehmen erst später sowohl batterieelektrische (BEMU) wie auch wasserstoffelektrische (FCEMU) Triebzüge im planmäßigen Betrieb nehmen. Nach der Alstom-Flotte in Frankfurt am Main, die unter erheblichen Anlaufschwierigkeiten durch Alstom litt, ist es die zweite große Wasserstoffflotte, die in Deutschland in Einsatz gehen wird. Auch die batterieelektrische Flotte wird sehr groß sein. Weitere Details zum Mireo Plus B und Mireo Plus H finden sich in unterem Hintergrundartikel.
Quelle(n)
Pressestatement