Tesla-Shuttle ins Brandenburger Werk fällt mehrere Wochen aus und wird elektrifiziert
Das Zug-Shuttle ins Tesla-Werk Giga Berlin wird für einige Wochen eingestellt, das hat die Berliner Zeitung erfahren. Demnach wird von Mitte Juni an für die Beschäftigten der Zug komplett ausfallen. Der Verkehrsvertrag mit den Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) wird zum fristgemäß beendet und die Diesel-Zuggarnituren vom Typ Bombardier Talent abgezogen.
Diese bleiben weiter im Einsatz, werden aber von der NEB dringend auf der Ostbahn gebraucht. Dort ist der Verkehr dermaßen desaströs, dass dort Menschen bereits ihren Job verloren haben. Die Kombination aus ausfallenden Zügen und fehlendem Mobilfunknetz in Brandenburg ist gefährlich, da Beschäftigte im Unternehmen nicht Bescheid geben können, dass sie nicht pünktlich zur Arbeit kommen können. Auch Telefonzellen sind in der Regel keine Alternative und Satelliten-Telefone hat aufgrund der Preise kaum jemand.
Das Arbeitsrecht basiert noch auf Zeiten eines zuverlässigen Bahnverkehrs. Demnach ist das Personal für die pünktliche Ankunft auf der Arbeitsstätte verantwortlich. Gleichzeitig gibt es immer wieder Berichte, die die schlechte Bahninfrastruktur als negativen Standortfaktor für Unternehmen behandeln.
Doch auch wenn die Züge und der Vertrag mit den NEB nicht verlängert wird, wird es wieder einen Tesla-Shuttle geben. Verbunden ist dieser laut Berliner Zeitung aber mit einem längeren Ausfall. Der dauert vom 15. Juni bis voraussichtlich Anfang Juli. Ein genaueres Datum kennt die Berliner Zeitung noch nicht. Die Beteiligten schweigen offenbar, was im Tesla-Umfeld nicht ungewöhnlich ist.
Interessant: Nach Angaben der Berliner Zeitung wird Tesla mit dem Zug-Shuttle dann elektrisch bis ins Werk fahren. Genutzt werden dann erstmals Akkuzüge (BEMU). Es dürften die ersten im regulären Betrieb im Raum Berlin-Brandenburg sein. Ob die Züge auch von der NEB betrieben werden, ist derweil unklar.
Das letzte Teilstück auf dem Tesla-Gelände ist nicht elektrifiziert, daher mussten bisher Dieselzüge eingesetzt werden.
Die neuen Garnituren stammen von Siemens Mobility und müssten demzufolge Mireo Plus B sein, sprich die Baureihe 563. Diese Züge sind im Rahmen des Mireo-Smart-Programms bei Siemens Mobility "von der Stange" verfügbar und müssten damit vergleichsweise kurzfristig zum Festpreis bestellt werden können. Die Anpassbarkeit ist aber eingeschränkt.
Weitere Informationen zum Mireo Plus B und auch der Wasserstoffversion Mireo Plus H finden sich in unserem Hintergrundbericht zu diesen beiden Triebzügen. Die Züge werden bei den Niederbarnimer Eisenbahn demnächst eingesetzt und damit eine der größten wasserstoff- und batterieelektrischen Flotten in Deutschland werden.
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