Samsung will 600 Megapixel-Sensoren produzieren. Aber wofür?
Der jüngste Tweet eines bekannten Leakers mit dem Namen Ice Universe lässt aufhorchen, denn das verantwortliche Management der Samsung Halbleiter-Sparte hat offenbar Pläne, künftig sogar 600 Megapixel-Sensoren zu produziere. In jedem Fall will Samsung nicht von seiner High-Megapixel-Strategie abrücken. Ganz offensichtlich sind die Südkoreaner durchaus angetan von den bisherigen Erfolgen ihrer ISCOELL Bright HMX und Bright HM1-Sensoren, die mit 108 Megapixeln und 4-in-1- beziehungsweise 9-in-1-Binning (Samsung nennt das Tetracell- und Nonacell-Technologie) 27 Megapixel- oder 12 Megapixel-Fotos schießen - vorerst im Samsung Galaxy S20 Ultra oder in diversen Xiaomi-Phones wie dem Mi 10 Pro. (Xiaomi Mi 10 bei Amazon ab 900 Euro)
In den letzten Tagen tauchten immer wieder Hinweise auf noch höher auflösende Kamera-Sensoren für Smartphones auf - da war etwa die Rede von 144 Megapixeln, 150 Megapixeln oder sogar 192 Megapixeln - alle angeblich schon in Entwicklung, teils durch Samsung selbst und wohl wieder in Zusammenarbeit mit Xiaomi. Der Leaker lässt uns nun in eine Zukunft blicken, in der Kameras mit gigantischen 600 Megapixeln auflösen und damit mehr sehen als jedes menschliche Auge, was allerdings bei der Nachtsichtfähigkeit so mancher Sensoren bereits jetzt Realität ist - in diesem Zusammenhang seien etwa die RYYB-Sensoren in aktuellen Huawei-Phones wie dem P40 Pro zu erwähnen.
Wie sinnvoll das Ganze letztlich ist, bleibt abzuwarten. Trotz Pixel-Binning werden die Sensoren insgesamt in der Größe wachsen müssen, damit die einzelnen Pixel nicht allzu klein werden. Möglicherweise werden diese Megapixel-Monster dann aber gar nicht mehr in einem klassischen Smartphone und deren Kameras zu finden sein sondern etwa in zukünftig immer wichtiger werdenden Bereichen wie etwa Augmented Reality-Brillen oder in der Robotik - und da könnte eine derart hohe Auflösung eventuell doch wieder Sinn machen. Denkbar wäre zudem natürlich auch das Thema Überwachung und Gesichtserkennung, das leider in manchen Teilen der Welt mittlerweile fast schon zum Standard wird.
Update 12:00 Samsung nennt selbst Anwendungsbereiche
Mittlerweile liegt sogar eine Pressemitteilung vor, in der Samsung selbst die Pläne skizziert. Wie wir schon vermutet haben, liegen die Anwendungsbereiche deutlich jenseits unserer aktuellen mobilen Begleiter. Samsung erwähnt allerdings politisch unverfänglichere Bereiche wie autonome Fahrzeuge, IoT-Geräte und Dronen. Samsung erwähnt auch medizinische Einsatzgebiete, etwa in der Erkennung von Hautkrebs.
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