Renault 5 Electric: Vollelektrische Neuauflage des R5 Kultautos in finaler Testphase
Der vollelektrische Nachfolger des R5 von Renault geht in die heiße Phase der Produktentwicklung. Plattform, Antriebsstrang und Batterie der Prototypen des Renault 5 E-Tech sind technisch bereits identisch mit dem zukünftigen Serien-E-Auto. Das Äußere der Elektro-R5-Prototypen entspricht noch dem Renault Clio, darunter versteckt Renault aber schon den R5 Electric. Der Elektro-R5 von Renault soll bereits 2024 auf den Markt kommen.
Die finale Erprobungsphase für den kommenden elektrischen R5 erfolgt sowohl bei Wintertests auf Eis und Schnee in Arvidsjaur (Schwedisch Lappland) als auch bei Fahrten in den Renault Technikzentren Lardy bei Paris und Aubevoye in der Normandie. Renault kann in seinem Testzentrum Aubevoye auf rund 613 Hektar insgesamt 35 Teststrecken mit einer Gesamtlänge von 60 Kilometern, 42 Prüfstände, 2 Windkanäle und 18 Korrosionskammern für die Erprobung des R5 E-Tech nutzen.
Härtetest für den Elektro-R5 am Polarkreis
Anders als BMW und Hyundai testet Renault seinen vollelektrische R5 nicht auf einem Testgelände in Arjeplog, sondern in Arvidsjaur im hohen Norden Schwedens. In nächster Nähe zum Polarkreis testet Renault dort bei bis zu minus 30 Grad Celsius nicht nur Elektromotor und Antriebsbatterie des R5 Electric, sondern auch Leistungsfähigkeit von Heizung, Scheibenenteisung, Bremsen, Stoßdämpfer und dass das ESP auf Schnee einwandfrei funktioniert.
Elektrischer R5 bekommt die neue CMF-B EV-Plattform
Der neue rein elektrische Renault 5 wird das erste Serienmodell auf Basis der CMF-B-EV-Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi sein. CMF steht für Common Module Family, B für B-Segment und EV für Elektrofahrzeug. Mit der neu entwickelten Technikbasis will der französische Autohersteller eine besonders wettbewerbs- und leistungsfähige Plattform im Kleinwagensegment nutzen. 70 Prozent der Teile stammen von der CMF-B-Plattform, auf der Clio und Captur aufbauen.
Im Vergleich zum Renault Zoe E-Tech Electric ist die CMF-B-EV-Plattform 30 Prozent günstiger in der Herstellung. Dank modularem Konzept lassen sich darauf E-Autos mit unterschiedlichen Spurbreiten, Radständen und verschiedenen Karosserietypen und -formen realisieren. Das Fahrwerk des R5 Electric verfügt über eine Mehrlenker-Hinterachse, die sonst meist erst in höheren Fahrzeugklassen üblich ist, und dank der im Fahrzeugboden integrierten Batterie, über einen niedrigen Schwerpunkt .
Kompakte Motorbauweise, geringes Gewicht
Ein weiteres Kennzeichen der CMF-B EV-Plattform von Renault-Nissan-Mitsubishi ist der kompakte Motorraum, da der Elektromotor weniger Platz benötigt als ein konventioneller Verbrennungsmotor. Das Elektroaggregat des neuen Renault 5 basiert auf dem fremderregten Synchronmotor, der auch den Zoe und Megane E-Tech Electric antreibt. Dieser E-Motor ist nicht nur leistungsfähiger als ein Permanentmagnetmotor, sondern kommt auch ohne Seltenerdmetalle für Magneten aus, was sowohl die Kosten als auch die Umweltbelastung in der Produktion senkt.
Darüber hinaus profitiert der R5-E-Motor von einer neuen internen Architektur, mit der Renault die vier Hauptkomponenten, Leistungselektronik, DC/DC-Wandler (400 V auf 12 V), Batterieladegerät und das Batteriemanagementsystem für den Renault 5 E-Tech in ein einziges, kompaktes Gehäuse zusammenpackt, was den E-Antrieb kleiner und leichter macht. Der künftige R5-Elektromotor ist rund 20 Kilogramm leichter als der des Zoe und bietet mehr Dynamik als sein Vorgänger.
Für den R5 E-Tech verwendet Renault auch ein neues Batteriepaket: Statt 12 Batteriemodulen wie beim Zoe baut Renault dem R5 jetzt nur noch vier große Akkumodule ein, die in der Summe 15 Kilogramm leichter sind. Der künftige Elektro-R5 wird demnach mehr Kapazität bei weniger Bauraum erhalten.