Qualcomm verliert ARM-Lizenz, muss Snapdragon-Verkäufe in 8 Wochen stoppen
ARM hat bereits im Jahr 2022 einen Rechtsstreit gegen einen seiner größten Kunden, Qualcomm, begonnen. Grund dafür ist die Übernahme von Nuvia, dessen Technologie nun die Basis für die Oryon-Prozessorkerne im Snapdragon X Elite und im Snapdragon 8 Elite bildet. Einerseits hätte die Oryon-Entwicklung, die bereits vor der Übernahme begonnen hatte, trotz der Übernahme durch Qualcomm nicht ohne Genehmigung von ARM an den Chiphersteller übergehen dürfen.
Andererseits wurde die Lizenz von Nuvia bereits im Februar 2023 terminiert, nachdem Neuverhandlungen zu den Lizenzbedingungen gescheitert sind. Falls keine Einigung erzielt werden kann, muss Qualcomm den Verkauf der meisten ARM-basierten Produkte nach Ablauf einer Frist von acht Wochen stoppen, allen voran Chips mit Nuvia-Designs wie den brandneuen Snapdragon 8 Elite, aber auch Prozessoren auf ARM Cortex-Basis, falls Qualcomm auch diese Lizenz nicht neu verhandeln kann.
Laut eines Statements von Qualcomm wäre diese Eskalation nur "dieselbe alte Leier" von ARM, diese "unbegründeten Drohungen" sollen lediglich dazu dienen, Qualcomm zur Zahlung höherer Lizenzgebühren zu zwingen. Das Timing dürfte kein Zufall sein, denn die nächste Verhandlung des Rechtsstreits ist für Dezember angesetzt, nur Tage, bevor die Frist abläuft, und der Verkauf von Snapdragon-Prozessoren eingestellt werden muss.
Falls keine Einigung erzielt wird, hätte dies gravierende Auswirkungen auf den Smartphone-Markt, unter anderem, da Flaggschiffe wie das Xiaomi 15 Ultra, das Asus ROG Phone 9 oder auch das Samsung Galaxy S25 kurzfristig auf andere Chips umsteigen müssten, aber auch, weil rund ein Viertel der verfügbaren Smartphone-SoCs vom Markt verschwinden würden.