Qualcomm: Rekord-Kartellstrafe von 773 Mio. Dollar in Taiwan
Einmal mehr kassiert Chiphersteller Qualcomm eine empfindliche Strafe in einem Kartellverfahren. Diesmal verhängte die taiwanische Handelsbehörde Fair Trade Commission (FTC) gegen Qualcomm eine Rekordstrafe von 773 Millionen US-Dollar. Das berichten übereinstimmend die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters.
Qualcomm soll in den vergangenen sieben Jahren seine marktbeherrschende Stellung missbraucht und systematisch gegen die Wettbewerbsgesetze in Taiwan verstoßen haben. Die FTC argumentiert, Qualcomm habe sich durch die zu Unrecht eingetriebenen Lizenzzahlungen mehr als 13,2 Milliarden US-Dollar unter den Nagel gerissen.
Gemäß den Kartellwächtern habe Qualcomm seine Kunden massiv unter Druck gesetzt und gezwungen, nicht nur Knebelverträge bei den Lizenzbedienungen zu akzeptieren, sondern zudem auch noch vertrauliche Firmeninformationen, wie Kunden und Liefermengen, preiszugeben. Wer nicht mitmachte, wurde nicht beliefert, so die FTC. Damit habe Qualcomm gegen taiwanische Wettbewerbsgesetze verstoßen.
Qualcomm will gegen die laut Bloomberg höchste jemals von der taiwanischen Behörde verhängte Kartellstrafe in Berufung gehen. Die Argumentation von Qualcomm: Die von der FTC verhängte Geldbuße stehe in keinem vernünftigen Zusammenhang mit der Höhe der Einnahmen oder Aktivitäten von Qualcomm in Taiwan.
Mit der Rekord-Kartellstrafe reiht sich Taiwan in die inzwischen schon beachtliche Zahl von Kartellbehörde rund um den Globus ein, die das Lizenzgeschäft von Qualcomm als illegal ansehen. Qualcomm kassierte unter anderem bereits hohe Kartelstrafen in China, der Europäischen Union, in Südkorea und den USA.
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