Qualcomm: Unternehmen soll 854 Millionen Dollar zahlen
Die Korea Fair Trade Commission (KFTC) verhängt mit 854 Millionen Dollar die in Südkorea bisher höchste Strafe gegen ein Unternehmen. Für den US-Chiphersteller bedeutet dies außerdem einen Rückschlag im äußerst lukrativen Geschäft der Lizenzvergabe an die Mobilindustrie. Die KFTC wirft dem Unternehmen vor seine Marktposition unfair auszunutzen, um viel Geld für unnötig überladene Lizenzpakete als Teil des Verkaufs von Modem-Chips zu verlangen. Zusätzlich würde Qualcomm Konkurrenz unterbinden, indem sie den Verkauf von Standard-Lizenzen an rivalisierende Chiphersteller wie Intel, Samsung oder MediaTek limitieren oder gleich komplett verweigerten.
Auf Anfrage gab das Kartellamt an, bereits seit 2014 Ermittlungen durchzuführen, und zwar in Reaktion auf Beschwerden von nicht genannten Firmen. Die Entscheidung könnte im besten Fall Preissenkungen für Mobiltelefonhersteller und Zulieferer von Qualcomm-Chip-Technik bedeuten.
Qualcomm selbst kündigte an gegen die Strafe gerichtlich in Seoul vorgehen zu wollen. Für das Unternehmen steht fest, dass niemand sie zwingen dürfe Lizenzen an Konkurrenten zu vergeben. Die Entscheidung basiere auf falschen Fakten und fehlenden Beweisen, so eine Pressemitteilung des Unternehmens.
Qualcomm hatte bereits im Februar 2015 eine 975-Millionen-Dollar-Strafe in China zahlen müssen. Auch in Südkorea selbst wurde die Firma bereits zuvor, im Jahr 2009, zu Strafen verurteilt. Das Unternehmen gerät so zunehmend unter Druck im Lizenzvergabe-Geschäft, auch die EU sowie die USA und Taiwan erwägen Untersuchungen.
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