Plug-In-Hybride: Lohnt sich ein PHEV, oder zahlt man drauf?
Nach dem Wegfall der stattlichen Förderung für Plug-in-Hybride fragen sich viele Bundesbürger: Lohnt sich die Anschaffung eines Plug-in-Hybriden noch? Neben Steuervorteilen und Zuschüssen bei der Erstzulassung, kann es auch gesonderte Tarife für die jährliche Kfz-Steuer und für die private Nutzung eines Firmenwagens geben, wenn man sich für einen elektrifizierten Antrieb entscheidet. Dataforce hat eine Übersicht zu geltenden Steuern rund um das Auto in 11 Ländern zusammengestellt.
Darin enthalten sind außerdem genaue Berechnungen der Kostenvor- und Nachteile zwischen Benzinern, Plug-In-Hybriden und reinen Elektroautos. Der Dataforce-Guide beantwortet viele Fragen, wo sich der Umstieg auf Elektro lohnt.
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PHEVs: 2022 vor allem als Firmenauto beliebt
Die Betrachtung der Marktanteile von PHEVs zeigt große Unterschiede zwischen den Ländern und, dass die Anteile von PHEVs im Flottenmarkt meist deutlich höher sind, als im Privatmarkt. Gründe: Autohersteller statten "typischen Firmenwagen" im D und E Segment häufig mit Hybrid-Systemen aus, um die Emissionen der großen Fahrzeuge zu verringern.
- Firmenwagenbesteuerung: In Deutschland gilt noch immer die Regelung, dass Plug-Ins nur mit einem um 50 Prozent reduzierten Satz als geldwerter Vorteil zu versteuern sind.
- Analyse für 2023: Plug-In-Hybride sind in den meisten Ländern "Draufzahler"
2023 wurden viele steuerlichen Regelungen für PHEVs überarbeitet. Dataforce hat durchgerechnet, ob sich die Teilzeitstromer überhaupt noch lohnen. Dafür wurde ein kompaktes SUV als Vergleichsmodell herangezogen, welches als Verbrenner und als Plug-In miteinander verglichen wurde. Es wurde eine Laufleistung von 50.000 Kilometern über 3 Jahre angenommen.
Das Ergebnis der Analyse verblüfft: In fast allen Ländern zahlen die Firmen bei Plug-In-Hybriden deutlich drauf. Das liegt hauptsächlich an den wesentlich höheren Anschaffungskosten, aber auch an den gesenkten Steuervorteilen 2023, die den Mehrpreis nicht länger kompensieren können, erläutert Dataforce seine Ergebnisse. Das gilt auch dann, wenn durch einen hohen Elektroanteil Kraftstoffkosten gespart werden.
Wo lohnt sich ein PHEV noch? Nur in den Niederlanden, UK und Belgien liegen knapp über der Grenze. In den Niederlanden sind reine Elektroautos steuerlich besonders attraktiv. Doch auch PHEVs sind dort noch rentabel. So sind die Niederlande das einzige Land in dem Vergleich, in dem ein PHEV auf 3 Jahre gerechnet noch den Geldbeutel schont.
Das liegt vor allem an der extrem kostspieligen Zulassungssteuer, die für das Beispielfahrzeug als reinen Verbrenner rund 10.000 Euro Mehrkosten ausmacht. Diese Summe spart man sich mit dem Plug-In und gleicht somit den höheren Anschaffungspreis aus. In Folge macht sich der günstigere Unterhalt auf die Laufzeit bemerkbar. In UK und in Belgien ist der PHEV über die angenommene Nutzungsdauer zwar teurer, doch dies nur knapp.
Beim Rechenbeispiel von Dataforce, mit längerer Nutzungsdauer von 5 bis 7 Jahren respektive einer höheren Laufleistung, sind Plug-Ins in Bezug zu den Kosten attraktiver, vorausgesetzt das Auto wird hauptsächlich im E-Modus bewegt. In Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz würde sich dadurch allerdings nichts ändern.