E-Autos: EV-Marktanteil sinkt in wichtigen Märkten, Plug-in-Hybride schwach
Der Neuwagenmarkt in der EU erholt sich nur langsam und bleibt weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in der EU stieg laut Branchenverband ACEA gegenüber Januar 2022 um 11 Prozent. Im Vergleich zu Januar 2020, also bevor die Pandemie zu massiven Absatzrückgängen führte, ergibt sich aber ein Rückgang um 21 Prozent.
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Nach dem extrem schwachen Jahr 2022, das geprägt war von Chipmangel, Inflation, Energiekrise und Rezessionssorgen spreche vieles dafür, dass sich der Automarkt 2023 weiter erholen könne, so Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Die Versorgung mit Vorprodukten und Halbleitern verbessert sich laut Fuß weiter, zu einer Rezession scheint es nicht zu kommen, eine Energiekrise ist offenbar vorläufig abgewendet und die Spritpreise sinken wieder.
Andererseits gebe es weiterhin große Risiken und Probleme, vor allem den Krieg in der Ukraine und die Spannungen zwischen den USA und China. Zudem werden wir die Auswirkungen der inzwischen sehr hohen Neuwagenpreise sehen. Denn zumindest in den preissensiblen Kleinwagen- und Kompaktsegmenten dürften hohe Preise die Nachfrage dämpfen. Insgesamt spreche viel dafür, dass auch 2023 die Nachfrage nach Neuwagen deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau liegen werde. Fuß: "Der Pkw-Absatz wird zwar wachsen, aber die Fabriken werden weiterhin nicht voll ausgelastet sein."
Wachstum bei Elektroautos lässt nach
Im Januar legten die Neuzulassungen reiner Elektroautos in den größten fünf Märkten Westeuropas insgesamt nur um 12 Prozent zu. Der Marktanteil reiner Elektroautos in den Top-5-Märkten sank im Vergleich zu Januar 2022 von 9,2 auf 9,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Dezember vergangenen Jahres war der Marktanteil von Elektroautos auf den Rekordwert von 23,0 Prozent geklettert. Dieser Anstieg war allerdings angetrieben vom Last-Minute-Neuzulassungsboom in Deutschland, wo die sinkende Förderung zu zahlreichen vorgezogenen Käufen führte.
Entsprechend deutlich ging die Nachfrage in Deutschland im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zurück. Außerhalb Deutschlands war die Entwicklung positiver: In Spanien stiegen die Elektro-Neuzulassungen (von einem niedrigen Ausgangsniveau) um 72 Prozent, in Frankreich um 43 Prozent, in Großbritannien immerhin noch um 20 Prozent.
Besonders deutlich zeigt sich dies bei den Plug-in-Hybriden, für die die staatliche Förderung in Deutschland seit Januar ausgelaufen ist, was zu einem Absatzeinbruch gegenüber dem Vorjahr von 53 Prozent führte. In anderen europäischen Ländern entwickelte sich der Absatz zwar besser, das Wachstum blieb aber hinter den Wachstumsraten des Vorjahres zurück.
Die Neuzulassungen dieser Antriebsart sanken in den Top-5-Märkten im Januar insgesamt aufgrund des starken Rückgangs in Deutschland um 14 Prozent. Der Marktanteil sank im Vergleich zum Vorjahresmonat in den Top-5-Märkten von 8,1 auf 6,2 Prozent. Neben Deutschland verzeichneten Großbritannien, Italien, Spanien, Österreich und die Schweiz sinkende Marktanteile von Plug-in-Hybriden.