Nvidia stattet einige Ultrabooks mit der langsameren GeForce MX150 "1D12"-Variante aus
Wir haben herausgefunden, dass es zwei verschiedene Versionen der GeForce MX150 gibt, die sich sowohl bei der Leistung als auch dem Stromverbrauch unterscheiden. Die zweite Version, ähnlich wie Max-Q-GPUs, arbeitet mit einem geringen Takt für den Kern, Boost sowie VRAM und ist daher langsamer als eine "normale" MX150. Diese "MX150 Max-Q" haben wir bisher nur in 13 Zoll großen Ultrabooks sowie dem 14-Zoll ThinkPad T480s gefunden. Wenn man sich einen Laptop mit dieser Grafikkarte anschaffen möchte, sollte man ein wenig aufpassen, denn die langsamere Version wird weder von Nvidia noch von den Herstellern beworben.
Für weitere technische Informationen zu den beiden Versionen der GPU steht unsere eigene Seite in der Techniksektion zur Verfügung.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Von der GeForce MX150 gibt es 10- und 25-Watt-Versionen
Als die GeForce MX150 letztes Jahr erschienen ist, haben die ersten Tests eine TDP von 25 Watt für die neue Pascal-GPU ausgewiesen, was sich auch mit der Vorgängerkarte GeForce 940MX deckt. Nvidia hat allerdings nie explizit erwähnt, dass es zwei unterschiedliche Versionen geben wird. Wir sprechen dabei nicht über unterschiedliche Mengen an VRAM, was wir ja bereits aus der Vergangenheit kennen.
Unser erster Laptop mit der MX150 war das MSI PL62, bei dem wir die folgenden Takte ermitteln konnten: Kerntakt: 1.469 MHz, Boost-Takt: 1.532 MHz, VRAM: 1.502 MHz. Einige Systeme werden jedoch mit langsameren Modellen der MX150 ausgeliefert, bei denen die Takte durchweg niedriger ausfallen. Unsere beiden nachfolgenden Screenshots (GPU-Z) zeigen das Asus Zenbook UX430UN und das Lenovo IdeaPad 320S. Theoretisch verwenden beide die gleiche MX150, doch die Takte unterscheiden sich deutlich.
Einen weiteren Unterschied zeigt die Implementierung bei den Laptops Mi Notebook Air sowie Mi Notebook Pro von Xiaomi. In beiden Geräten kommt die langsamere 1D12-Variante der GeForce MX150 zum Einsatz. Da Xiaomi im größeren Mi Notebook Pro jedoch ein wenig mehr Spielraum bei der Kühlung hat, wird hier der Takt angehoben und siedelt sich mittig zwischen den anderen beiden Versionen an.
Notebooks mit der langsameren "MX150 Max-Q" sind nicht gekennzeichnet
Der Basistakt alleine ist bei der "1D12"-Variante der MX150 36 % geringer als bei der normalen "1D10"-Version. Das IdeaPad 320S ist auch nicht das einzigste Beispiel, denn die MX150 1D12 haben wir schon in einigen Modellen wie dem ZenBook 13 UX331UN, Xiaomi Mi Notebook Air 13.3, HP Envy 13, ZenBook UX331UA und dem ThinkPad T480s angetroffen.
Die Grafikleistung ist bei den normalen 1D10-Versionen natürlich höher. Der nachfolgende 3DMark vergleicht 15 Laptops, die entweder mit der "1D10"- oder "1D12"-Version der MX150 ausgestattet sind, und die Notebooks mit der langsameren GeForce MX150 befinden sich wenig überraschend in der unteren Hälfte der Tabelle. Alles in allem kann man mit einem Leistungsverlust von etwa 20 - 25 % zwischen den beiden Versionen rechnen, wobei es je nach System und dessen Kühlung leichte Unterschiede geben kann.
Beim Kauf von Notebooks mit der GeForce MX150 sollte man aufpassen
Warum gibt es überhaupt zwei verschiedene Versionen der MX150? Das hängt mit dem Stromverbrauch und auch der Kühlung zusammen, da sich die langsamere "1D12"-GPU anscheinend im Bereich von etwa 10 Watt bewegt und sich in dünnen und kompakten Laptops daher besser kühlen lässt. Dieses Konzept kommt auch bei den Max-Q-Modellen der schnelleren GeForce-GTX-GPUs zum Einsatz. Bislang sind alle Notebooks mit der langsameren "1D12"-GPU kompakte 13- und 14-Zoll-Modelle. Prinzipiell haben wir auch nichts gegen verschiedene Versionen einer Grafikkarte, allerdings ist es sehr schade, dass weder der GPU- noch die Notebook-Hersteller darauf hinweisen. Die Leistungsunterschiede sind nämlich keineswegs gering.
Wenn man die volle Leistung der MX150 ausnutzen möchte oder auch gerne mal ein wenig spielt, sollte man sich vor dem Kauf auf jeden Fall umfassend informieren.
Quelle(n)
eigene