Niederlage für Sony und EA: FIFA Lootboxen auch in zweiter Instanz als illegales Glücksspiel erklärt, mehrere Tausend Käufer fordern Geld zurück
Der Gerichtsstreit um die höchst umstrittenen FIFA-Lootboxen endet für Sony und Electronic Arts (EA) in Österreich mit einem Fiasko. Nachdem das österreichische Bezirksgericht Hermagor bereits im März 2023 Sony zur Rückerstattung von Zahlungen für FIFA-Lootboxen verurteilt hatte (wir berichteten), gingen Sony und EA in Berufung.
Das Landesgericht Wien hat als Berufungsgericht jetzt in einem weiteren Urteil die FIFA-Packs als illegales Glücksspiel verurteilt und Sony und EA zur Rückerstattung von mehreren Tausend Euro verpflichtet, die ein FIFA-Spieler über den Prozessfinanzierer Padronus und der Rechtsanwaltskanzlei Salburg auf zivilrechtlichem Weg zurückforderte. Sony und EA müssten nun vor den Obersten Gerichtshof ziehen, um in einem endgültigen Beschluss das Urteil gegen die FIFA-Lootboxen noch zu ihren Gunsten zu drehen. Doch das ist unwahrscheinlich.
Richard Eibl, Geschäftsführer von Padronus, kommentiert das Lootboxen-Urteil wie folgt:
Erstinstanzliche Gerichte orientieren sich an der Rechtsprechung der höherinstanzlichen Gerichte. Insofern ist die Signalwirkung der Gerichtsentscheidung für alle Lootboxen-Betreiber verheerend und im gesamten deutschsprachigen Raum einmalig. Das Gerichtsurteil ist inhaltlich brutal und geht mit den Lootbox-Betreibern hart ins Gericht. Es ist das Aus für Lootboxen in Österreich.
Rein statistisch gesehen liege die Wahrscheinlichkeit bei unter 10 Prozent, dass der Oberste Gerichtshof nicht die Ansicht des Landesgericht Wien teile. Sony und EA seien sich dessen bewusst und würden deshalb aus taktischen Gründen keine Revision einlegen, so Eibl. Das Gerichtsurteil werde rechtskräftig, ist sich der Padronus-Chef sicher.
Bereits mehrere Tausend Lootbox-Käufer haben sich laut Eibl bereits beim Prozessfinanzierer gemeldet, um ihre Ansprüche geltend zu machen. Viele von ihnen sind von der Spielsucht betroffen. Für FIFA-Spieler und all jene, die Lootboxen erworben haben, sei der Weg nun frei, ihre Zahlungen für illegale Lootboxen gerichtlich zurückzufordern, so Eibl weiter.
"Wir ermutigen alle, sich unserem Sammelverfahren ohne Risiko anzuschließen", betont Eibl. Die Teilnehmer des Sammelverfahrens würden keinerlei finanzielle Risiken tragen, da Padronus sämtliche Gerichts- und Anwaltskosten übernehme und nur im Erfolgsfall eine angemessene Provision erhalte.