Motorola Razr gegen JerryRigEverything im Durability-Test: Wer gewinnt?
Immer wenn ein Smartphone (oder Tablet) von Zack Nelson, Gründer des Youtube-Channels JerryRigEverything zerstört wird, stellt sich auch die Sinnfrage - insbesondere wenn es ein 1.500 US-Dollar teures Schmuckstück ist, wie im Fall des Motorola Razr oder des Galaxy Fold von Samsung im Vorjahr. Und doch: Auch wenn Samsung und Motorola explizit vor Gefahren warnen und etwa Verschmutzungen und spitze Gegenstände als Problem erkannt haben - die Durability-Tests führen uns deutlich vor Augen, wie weit faltbare Smartphones noch vom mittlerweile gewohnten Industriestandard abweichen.
Aktuelle Smartphones haben gewöhnlich, mit wenigen Ausnahmen, kein Problem mehr, Kratz- oder Bendtests zu überstehen, Foldables haben diesbezüglich noch einen weiten Weg vor sich. Das Motorola Razr, gerade frisch aus den Foldbots von Motorola und CNET entfleucht, hat in den letzten Tagen eher einen negativen ersten Eindruck hinterlassen - das Video unten, soviel kann man wohl vorweg verraten, wird das nicht ändern. Es beginnt schon damit, dass die beiden zusammenklappbaren Hälften des Klapphandys nicht ganz dicht schließen, wie Motorola das eigentlich versprochen hat - ein kleiner Spalt bleibt dennoch - wenn auch kleiner als beim Galaxy Fold.
Beim genaueren Hinsehen erkennen die geschulten Augen des Testers zudem einen Spalt zwischen Scharnier und flexiblem OLED-Display, das im Motorola Razr eine Spur beweglicher ist als beim Galaxy Fold und beim Falten so auch ein wenig unter das Kinn eintauchen kann. Probleme beginnen spätestens dann, wenn hier Verschmutzungen oder gar Kieselsteine eindringen, was Zack natürlich unbedingt testen muss. Das Result sind nicht nur potentielle Beschädigungen des Displays, das auch durch Fingernägel zerkratzt werden kann - einmal mit derlei Naturgewalten kontaminiert, ist das 1.500 US-Dollar teure Falt-Handy praktisch auf ewig gezeichnet.
Der obligatorische Bendtest
Spannend ist, dass Motorolas flexibles AMOLED-Panel durch Hitze nicht beeinträchtigt wurde - im Burn-Test zeigten sich jedenfalls keine defekten Pixel. Umso gefährlicher wäre allerdings, sich auf ein ausgeklapptes Razr mit dem Display nach unten zu setzen. Denn im Gegensatz zum Galaxy Fold, dessen Scharnier sich im Bendtest nicht substantiell in die entgegengesetzte Richtung verbiegen ließ und größtenteils stabil blieb, bricht im Motorola Razr nach einiger Zeit der unnatürlichen Krafteinwirkung ein Teil des Scharniers und durchbohrt das dünne Display.
Ab diesem Zeitpunkt geht es rapide bergab mit den Überlebenschancen des Moto-Falthandys. Einige Runden kämpft es zwar noch gegen die unfaire Behandlung, mehr und mehr fallen dann aber die Pixel aus, insbesondere wenn das Display an der nun freiliegenden Unterseite berührt wird. Es kommt, was kommen muss: Das stark gewellte Plastikdisplay wird noch ein letztes Mal mit Gewalt geschlossen - für immer: RIP Motorola Razr.