Microsofts Surface Pro 9 ist jetzt schneller, bietet aber keinen Klinkenstecker mehr
Das Surface Pro ist seit Jahren eines der besten - und teuersten - Convertibles auf dem Markt, neben den erwarteten Updates beim Prozessor und dem WLAN-Modul hat Microsoft beim aktuellen Surface Pro 9 aber auch Dinge verschlechtert. Wir mussten tatsächlich mehrfach schauen, ob das neue Modell wirklich keinen Klinkenstecker mehr bietet. Natürlich stand davon kein Wort in der Pressemitteilung, denn der Hersteller weiß eigentlich ganz genau, dass es kaum von den Kunden gefeiert wird. Wirklich verstehen können wir diese Veränderung auch nicht, da nicht jeder Kunde Bluetooth-Kopfhörer nutzen möchte.
Das zweite gestrichene Feature betrifft das optionale LTE-Modul, welches bisher zumindest für Geschäftskunden zur Verfügung stand. Microsoft umgeht dieses Problem nun mit der ARM-Version des Surface Pro 9, welches zuvor unter der Bezeichnung Surface Pro X verkauft wurde. Dieses bietet ab Werk ein 5G-Modem, allerdings sind wir uns nicht sicher, ob Windows on ARM mittlerweile wirklich eine richtige Alternative zu der Intel-Version darstellt. Ein Test des ARM Surface Pro 9 wird diese Frage aber in Kürze klären. Der Kartenleser, der wegen dem optionalen SIM-Steckplatz vor einiger Zeit rausgeflogen war, hat es auch beim Intel-Modell nicht wieder zurückgeschafft.
Beim Prozessor gibt es ein Upgrade auf einen aktuellen Alder-Lake-U-Prozessor von Intel. Dass es noch kein Raptor-Lake-Prozessor ist sollte kein Problem, denn wir erwarten uns im Mobilbereich nicht viel von den neuen Raptor-Lake-Chips (leichte Taktsteigerungen, aber keine großen Veränderungen und auch keine neue iGPU). Der neue Alder-Lake-U-Chip (Core i7-1255U) bietet deutlich mehr Leistung als der alte Core i7-1185G, vor allem im Multi-Core-Bereich. Microsoft lässt dem Prozessor auf ziemlich freien Lauf und die die Kühlung schafft es einige Minuten, rund 35 Watt zu kühlen und dauerhaft noch 22 Watt. Selbst bei diesem geringen Wert wäre ein Alder-Lake-P-Prozessor wie der Core i7-1260P mit seinen beiden zusätzlichen Performance-Kernen aber schneller.
Bleibt noch das Problem mit dem Preis. Das Basismodell mit dem Core i5-1235U, 8 GB RAM und einer 256-GB-SSD hat im Jahr 2023 nicht mehr wirklich viel mit "Pro" zu tun, Microsoft verlangt aber trotzdem stolze 1.299 Euro, und die Tastatur sowie den Eingabestift muss man noch extra dazu kaufen. Unser Testgerät mit dem Core i7, 16 GB RAM und einer 512 GB großen SSD hat sogar eine UVP von mehr als 2.100 Euro, wird im Handel aber bereits ab 1.900 Euro angeboten (erneut ohne Eingabegeräte). Die ARM-Version mit 8 GB RAM und einer 256-GB-SSD kostet sogar rund 1.600 Euro und damit fast so viel wie ein aktuelles iPad Pro 12.9 mit dem M2-Prozessor, bei dem es aber ein deutlich besseres Mini-LED-Display gibt. Alle weiteren Informationen zum neuen Surface Pro 9 sind in unserem ausführlichen Testbericht verfügbar: