Microsoft verlangt hohe Preise, aber die neuen Surface-Laptops sind nicht gut genug
Microsoft hat seine beiden Modelle Surface Laptop Studio sowie den kompakten Surface Laptop Go aktualisiert und seit letzter Woche sind beide im Handel verfügbar. Wir hatten bereits die Möglichkeit die beiden Neuauflagen zu testen, allerdings mit gemischten Ergebnissen.
Der Surface Laptop Studio richtet sich laut Microsoft vor allem an kreative Nutzer und bietet mit dem Klappdisplay zwei zusätzliche Betriebsmodi und kann beispielsweise auch als Tablet verwendet werden. Dank Touchscreen mit haptischem Feedback sind auch Stifteingaben sehr angenehm, allerdings muss man den Stift für rund 100 Euro separat erwerben. Das IPS-Display im Format 3:2 ist nach wie vor sehr gut und bietet bereits ab Werk eine sehr akkurate Farbwiedergabe, zudem sind Bewegungen dank 120 Hz sehr geschmeidig. Angesichts des Preises von 3.800 Euro ist es allerdings sehr schade, dass der Bildschirm lediglich den kleinen sRGB-Farbraum abdeckt.
Bei den Anschlüssen hat Microsoft auf das Feedback der Kunden gehört und die beiden USB-C-Anschlüsse samt Thunderbolt um einen regulären USB-A-Anschluss sowie einen schnellen microSD-Kartenleser ergänzt. Der alte Tiger-Lake-Prozessor wurde durch einen aktuellen Raptor Lake Core i7-13700H ersetzt und bei der Grafikkarte kam bei unserer Testversion die schnelle GeForce RTX 4060 zum Einsatz. Damit steht deutlich mehr Leistung als beim Vorgänger zur Verfügung, in der 14-Zoll-Kategorie gibt es aber auch schnellere Geräte. Alles in allem ist die Leistung für einen Multimedia-Laptop in Ordnung. Problematisch ist allerdings die Kühlung, denn die Lüfter befinden sich im vorderen Bereich der Baseunit. Die Handballenauflage wird unter Last daher sehr schnell warm, was bei der Verwendung stört. Zudem wir die warme Luft an den vorderen beiden Seiten aus dem Gehäuse geführt, was beim Einsatz einer Maus ebenfalls stört. Zudem gibt es keinerlei Wartungsmöglichkeiten.
Anschließend bleibt noch das Problem mit den eingeschränkten Konfigurationsmöglichkeiten. Wer beispielsweise die schnelle RTX 4060 möchte, muss zwangsläufig auch 64 GB RAM nehmen, was natürlich den Preis in die Höhe treibt. Für unsere Testkonfiguration mit einer 1-TB-SSD werden somit satte 3.799 Euro fällig, was unserer Meinung nach zu viel ist.
Während der Surface Laptop Studio 2 also einige Verbesserungen mit sich bringt, wird die Situation beim kompakten Surface Laptop Go 3 schon schwieriger, denn hier hat Microsoft lediglich den Prozessor ausgewechselt und setzt nun auf den letztjährigen Core i5-1235U aus der Alder-Lake-Generation. Die Einstiegskonfiguration bietet jetzt 256 GB SSD-Speicher sowie 8 GB RAM, für 250 Euro mehr gibt es noch das Modell mit 16 GB RAM. Die günstigeren Versionen der Vorgängergeneration wurden komplett gestrichen. Positive Aspekte des Surface Laptop Go 3 sind weiterhin das hochwertige Metallgehäuse und die ordentliche Tastatur, der aber leider immer noch eine Hintergrundbeleuchtung fehlt. Die Leistung ist bei kurzzeitiger Belastung höher, insgesamt aber immer noch auf einem geringen Niveau. Zudem stört uns weiterhin der hochfrequente Lüfter unter Last. Auch die Akkulaufzeit fällt deutlich hinter vergleichbare Geräte wie das Dell XPS 13 9315 oder das Apple MacBook Air M1 zurück.
Schon beim Vorgänger war unser größtes Problem der hohe Preis, der nun noch einmal angestiegen ist. Zudem gibt es im Bereich von mehr als 1.000 Euro deutlich stärkere Konkurrenten, die bessere Gesamtpakete bieten. Wir gehen zwar davon aus, dass die Straßenpreise (wie beim alten Modell) sehr schnell fallen werden, aber trotzdem ist der Preis für das Gebotene einfach zu hoch.
Alles in allem muss man bei beiden Produkten sagen, dass Microsoft die Preise zu hoch ansetzt. Anscheinend nimmt man sich Apple hier als Vorbild, aber leider kann die Qualität der neuen Surface-Laptop-Modelle da nicht mithalten. Alle weiteren Informationen zu den beiden Laptops stehen in unseren ausführlichen Testberichten zur Verfügung: