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Microsoft ebnet Weg für Linux-Gaming: Wegfall von Anti-Cheat auf Kernel-Ebene

Windows-Spiele könnten bald deutlich einfacher auf Linux laufen durch Änderungen von Sicherheitsmaßnahmen im Windows-Kernel (Bildquelle: Valve)
Windows-Spiele könnten bald deutlich einfacher auf Linux laufen durch Änderungen von Sicherheitsmaßnahmen im Windows-Kernel (Bildquelle: Valve)
Microsoft hat offiziell angekündigt Sicherheits-Software aus dem Kernel auszuschließen, nachdem es vor einigen Monaten zum Crowdstrike-Disaster kam. Das Entziehen des Kernel-Zugriffs für Sicherheits-Anwendungen könnte vor allem aber Windows-Spiele auf dem Steam Deck und anderen Linux-Systemen revolutionieren.

Nachdem es im Juli zum Crowdstike Super-Gau kam, der Flüge ausfallen lies und Unternehmen auf der ganzen Welt in die Knie zwang, gab es seitens Microsoft Gespräche, Sicherheits-Software aus dem Windows-Kernel auszuschließen, um ähnlichen Problemen in Zukunft vorzubeugen. Jetzt gibt es laut eines neuen Microsoft Blog-Posts bezüglich des kürzlich stattgefundenen "Windows Endpoint Security Ecosystem Summit" den ernsthaften Ansatz "mehr Sicherheitsfunktionen für Solution Providers außerhalb des Kernel-Modus" zu bieten.

Sicherheitssoftware aus dem Kernel auszuschließen birgt vor allem fürs Gaming auf Linux-Systemen interessante Möglichkeiten. Denn Anti-Cheat-Software müsste dann mit Nutzer-Zugriffsrecht implementiert werden, wodurch die Emulation durch WINE oder Valve's Proton viel einfacher funktionieren würde.

Zumindest theoretisch würde es dadurch viel einfacher werden, Spiele wie etwa Paladins und Fortnite auf Gaming-Handhelds wie dem Steam Deck zum laufen zu bringen. Viele Spiele, die Anti-Cheat-Software auf Kernel-Ebene verwenden wie EAC (Easy Anti-Cheat), sind mit Linux inkompatibel, obwohl die Kompatibilität angeblich durch ein einfaches Umschalten erreicht werden könne — Spiele-Entwickler und Publisher üben sich jedoch in Zurückhaltung, wenn es darum geht diese Linux-Kompatibilität zu ermöglichen.

Microsoft hatte bereits mit Windows Vista versucht, dieses Vorhaben durchzusetzen, stieß damals aber auf zu großen Widerstand bei den Anbietern von Antivirensoftware. Inzwischen scheinen die Anbieter von Antivirensoftware dem Vorhaben von Microsoft jedoch aufgeschlossener gegenüber zu stehen.

Microsoft hat jedoch auch angekündigt in der neuen Sicherheits-Plattform den Fokus vor allem auch auf Manipulations-Sicherheit zu legen:

Both our customers and ecosystem partners have called on Microsoft to provide additional security capabilities outside of kernel mode which, along with SDP, can be used to create highly available security solutions. At the summit, Microsoft and partners discussed the requirements and key challenges in creating a new platform which can meet the needs of security vendors.

Einige der diskutierten Punkte waren:

  • Performance needs and challenges outside of kernel mode
  • Anti-tampering protection for security products
  • Security sensor requirements
  • Development and collaboration principles between Microsoft and the ecosystem
  • Secure-by-design goals for future platform

Aufgrund des Schwerpunkts auf die Verhinderung von Manipulationen wird es für Anbieter von Anti-Cheat-Software eventuell weiterhin Möglichkeiten geben Linux-Gamer auszuschließen, sofern sie es wollen. Leider können wir diesbezüglich nur abwarten und das Thema weiter beobachten. Wer bereits jetzt loslegen will, überlegt sich ein aktuelles Windows Gaming-Handheld wie das Asus ROG Ally X auszuprobieren (aktuell für 899 Euro bei Amazon).

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-09 > Microsoft ebnet Weg für Linux-Gaming: Wegfall von Anti-Cheat auf Kernel-Ebene
Autor: Julian van der Merwe, 15.09.2024 (Update: 16.09.2024)