Mercedes-Benz Van.EA: Modulare Elektroplattform für Elektro-Luxus-Vans
Mercedes-Benz hat seine Strategie für das Van-Segment vorgestellt. Demnach setzt Mercedes künftig voll auf das Elektrosegment für seine Mercedes-Vans. Wie der Autokonzern bekannt gab, fokussiere sich Mercedes bei den Elektro-Vans auf das Top-Premium-Segment und profitable Modelle in verschiedenen Segmenten der leichten Nutzfahrzeuge, angefangen vom kleinen Elektro-Transporter, bis hin zum Luxus-Elektro-Camper.
Mercedes-Benz Van.EA: Modulare Elektro-Van-Plattform
Als Erfolgsgarant dafür stellte Mercedes seine neue modulare und skalierbare Van Electric Architecture (Van.EA) vor, mit der sich die Automarke die Führungsposition bei Elektromobilität und digitalen Erlebnissen in der Van-Klasse sichern will. Konkret strebt Mercedes-Benz Vans bis 2030 einen Anteil seiner Elektro-Vans auf Basis der Van.EA-Plattform von mehr als 50 Prozent am Gesamtfahrzeugabsatz an. Die E-Van-Modulplattform Van.EA dient Mercedes als Basis für vollelektrische Kurier-, Express- und Paketfahrzeugen (KEP) mit Basis-Ausstattung bis hin zum hochprofitablen Segment der Elektro-Camper.
Mit der modularen und elektrischen Van.EA.Plattform will Mercedes Skaleneffekte und Synergien bei Prozessen, Mitteleinsatz und Profitabilität sicherstellen. Dafür gliedert Mercedes seine Elektro-Van-Plattform Van.EA in drei Module:
- Frontmodul aus elektrischem Antrieb und Vorderachse: Identische E-Komponenten für alle E-Vans von Mercedes. Die Differenzierung findet in den beiden weiteren Modulen Van.EA-P und Van.EA-C statt. Das Mittelmodul mit vereinheitlichtem Batteriegehäuse für die Hochvoltbatterien mit unterschiedlichen Kapazitäten skaliert die Fahrzeuglänge. Das Heckmodul gibt es in zwei Versionen: mit elektrischem Motor für die Allrad-Vans und ohne bei den frontgetriebenen Elektro-Vans.
- Van.EA-P für Luxus-E-Vans im Privasegment: Van.EA-P nutzt Mercedes für die privaten mittelgroßen E-Vans und nennt hierfür Lifestyle-Modelle, VIP-Shuttles, mobile Büro-Vans und E-Camper. Van.EA-P soll eine elektrische Reichweite von mehr als 500 Kilometer ermöglichen und zum Marktstart automatisiertes Fahren nach SAE Level 2 unterstützen. SAE Level 3 ist bis Ende 2030 avisiert.
- Van.EA-C für gewerbliche Premium-Vans: Van.EA-C kommt für die mittelgroßen und großen E-Transporter im gewerblichen Bereich für unterschiedliche Aus- und Aufbauten zum Einsatz. Auf der Van.EA-Plattform rollen künftig die E-Vans mit dem Stern auf der Straße: Kurier-, Express- und Paketdienst bis zum Krankenwagen, vom Frischedienst, Kommunalfahrzeug oder Pritschenwagen bis zum Hubsteiger oder Camper-Van. Gewerblichen Kunden bietet Mercedes zusätzliche Konfigurationen für Konnektivität und Telematik auf MB.OS an, um Drittanbieter-Apps zu nutzen. SAE Level 2 soll hier ebenfalls zum Start verfügbar sein, SAE Level 4 für fahrerlose Transporte bis Ende der Dekade.
Elektro-Vans fürs Luxussegment
Auf einen Preiskampf mit den Chinesen und Amerikanern will sich Mercedes bei seinen E-Vans erst gar nicht einlassen: "Mercedes-Benz Vans wird sich verstärkt auf Premium-Segmente und profitables Wachstum fokussieren. Dabei konzentriert sich der Geschäftsbereich auf Regionen, Vertriebskanäle, Produkte und Branchen mit hohen Margen." Auch die Zusammenarbeit mit Rivian wird nicht weiter verfolgt. Mercedes positioniert sich mit seinen Elektro-Vans im Privatsegment verstärkt auf Luxusmodelle und will damit vor allem China und die USA erobern. Die elektrischen Luxus-Vans sollen dort vor allem anspruchsvolle und zahlungskräftige Kunden anlocken. In den USA will Mercedes-Benz unter anderem erstmals einen mittelgroßen Elektro-Van mit Luxus-Positionierung für Privatkunden anbieten.