Mercedes-Benz MB.OS: Auto-Betriebssystem soll Milliardenumsätze durch Abos generieren
Mercedes-Benz hat in einer Pressemeldung angekündigt, dass die neue E-Klasse noch im Laufe dieses Jahres als erstes Fahrzeug des Herstellers mit dem hauseigenen Mercedes-Benz Operating System, kurz MB.OS genannt, ausgestattet sein wird.
MB.OS soll die Software von der Hardware entkoppeln, was es ermöglichen soll, Fahrzeuge weitaus länger mit Software-Updates zu versorgen. Das System basiert auf Android, durch eine MBUX-API soll es Drittanbietern möglich sein, Apps für Mercedes-Fahrzeuge zu entwickeln. Mercedes spricht konkret von Apps für Zoom und Webex, von der sogenannten Antstream-Plattform für Arcade-Spiele, und von Video-Streaming-Apps, inklusive YouTube.
Dank MB.OS und dem zugehörigen Sensor-Paket soll teilweise autonomes Fahren auch schon im Einsteiger-Segment verfügbar sein. Dank Machine Learning sollen Fußgänger und komplexe Verkehrssituationen besser denn je erkannt werden, sodass Fahrer sogar ihre Hände vom Lenkrad nehmen dürfen, während das Fahrzeug steuert. High-End-Fahrzeuge sollen dank Nvidia Orin SoC, LiDAR-Scannern, Radar und Kameras selbst kleine Objekte und Hindernisse erkennen.
Kunden müssen für viele Features aber extra bezahlen, denn Mercedes-Benz erwartet schon bis 2025 einen Software-Umsatz im niedrigen bis mittleren einstelligen Milliarden-Bereich. Dazu will Mercedes-Benz drei Abonnements anbieten, die jeweils eine Reihe von Features bündeln:
- MB.Connect: Navigation, Remote, Guard 360°, Entertainment und Kommunikation
- MB.Charge: Zugriff auf Ladestationen zu Fixpreisen sowie priorisierter Zugang zum Ladenetz (nur für Elektroautos)
- MB.Drive: Schaltet Fahrassistenz-Systeme frei (SAE-Level 2), weitere autonome Funktionen (SAE-Level 3) stehen gegen Aufpreis zur Verfügung