Megawatt Charging System: MAN und TU München schaffen das volle Megawatt
MAN konnte erfolgreich das Laden eines LKW mit konstant etwas über einem Megawatt demonstrieren. Es ist ein weiterer Schritt für das Megawatt Charging System (MCS). MAN demonstriert damit noch einmal eine Steigerung. Vor einigen Monaten schaffte der Truckhersteller zusammen mit ABB 700 kW.
Der aktuelle Test wurde zusammen mit der TU München durchgeführt. Anwesend war auch Hubert Aiwanger, Bayerns Wirtschaftsminister. Dieser ist eigentlich ein Verfechter von Fahrzeugen, die Wasserstoff als Energiebasis verwenden. MAN hingegen fordert nun mit anderen dringend den Ausbau von elektrischer Ladeinfrastruktur. Die Praxistauglichkeit des Systems nun laut MAN bewiesen.
Rund 80 Prozent der Güter werden in Deutschland auf der Straße bewegt, wie es in der MAN-Pressemitteilung handelt. Aufgrund der schwächelnden Bahn-Infrastruktur in Deutschland, die sogar zum Einsatz von Dampflokomotiven führt, ist wohl auch eine weitere Verlagerung nicht auszuschließen.
Diese Straßengüter sollen nun baldmöglichst auch auf der Langstrecke elektrisch befördert werden. Für Prof. Markus Lienkamp, vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TU München, ist das der richtige Weg. Interessant hierbei: Im Beisein von Hubert Aiwanger nennt er Zahlen zur Effizienz: "Die wissenschaftlichen Fakten sprechen eine klare Sprache: Batterieelektrische Lkw haben einen Wirkungsgrad von etwa 75 %. Davon sind Brennstoffzellen-Lkw mit nur 26 % Wirkungsgrad und eFuels mit einem Wirkungsgrad von lediglich 14 % meilenweit entfernt"
Dafür sollen die wichtigsten Autobahnen alle 50 Kilometer eine Lademöglichkeit bieten, die MCS erreichen kann. 2030 will MAN bereits die Hälfte der LKW mit elektrischer Antriebseinheit zulassen.
Im Fokus steht jetzt laut MAN das MCS auf bis zu drei Megawatt in der Praxis zu bringen.
Das Megawatt Charging System ist nicht nur für LKW auf der Straße gedacht, sondern soll vielfältig genutzt werden. Auch die Luftfahrt und Schifffahrt sollen von den Entwicklungen profitieren.